Die radikale Rechte in Deutschland entwickelte sich nach 1945 nicht nur in Form von Parteien. In oft vernetzten und aufeinander Bezug nehmenden Verbänden, Gruppierungen, im Umfeld von Publikationen, in Szenen und Subkulturen fand eine nachhaltig wirkende Alltagskommunikation statt. Gemeinsame Vorstellungen, Werte und Habituelles entstanden und wandelten sich in Begegnungen, bei Ausflügen, in Vereinen, beim Sport, der Musik und in der Mode – in den Lebenswelten der radikalen Rechten.
Diese Annahmen bildeten die Grundgedanken für die Tagung, die im Juni 2024 in Potsdam stattfand. Die von etwa 80 Personen besuchte Zusammenkunft stand in Verbindung mit einem größeren, von der VW-Stiftung geförderten Forschungsprojekt am ZZF und MMZ mit dem Titel „Die radikale Rechte in Deutschland, 1945–2000“. Neben Dissertationen und Postdoc-Arbeiten entsteht hier eine kommentierte Online-Quellensammlung zum Thema, die bald veröffentlicht wird.
FRANK BÖSCH (Potsdam) rief in seinem Einführungsvortrag in Erinnerung, wie auch das rechtsradikale Treffen im Potsdamer Landhaus Adlon 2023 mit langfristigen Netzwerken im Alltag verbunden war. Der Begriff der Lebenswelt verweise auf eine Grundlage des kommunikativen Handels. Bösch plädierte zudem für den Begriff des „nationalistischen Milieus“, um auch die nicht an Parteien und Organisationen gebundenen Rechtsradikalen in ihren Handlungen und ihrer Ideologieausbildung durch geteilte Lebenswelten zu untersuchen. Als Beispiele für konkrete Zugänge schlug er die Analyse von Räumen vor, den interaktiven Umgang mit Medien oder auch die Rolle von Arbeitswelten (vom Militär bis hin zu Unternehmen). GIDEON BOTSCH (Potsdam) skizzierte, wie nach 1945 für die deutsche radikale Rechte das, was für sie bisher „ewig gültig“ schien, infrage gestellt worden war. Orte wie Zeltlager dienten auch als Sinninseln, in denen daran gearbeitet wurde, dem Fraglichgewordenen wieder Gültigkeit zu verschaffen. Die Lebenswelten waren darüber hinaus Orte, in denen Gewalt ausgeübt und eingeübt wurde. Die lebensweltlichen Praktiken konnten das politische Fortkommen indes durchaus gefährden. Das Beharren auf überkommene Geschlechterrollenbilder beispielsweise hatte den Preis, dass es der radikalen Rechten systematisch schwerfiel, Frauen für ihre Organisationen oder auch nur als Wählerinnen zu gewinnen.
Vorüberlegungen für ihr Projekt zur Gegenwartsgeschichte der Selbstverwalter- und Reichsbürgerbewegung präsentierte ANETTE SCHLIMM (München) aus der Perspektive der Ländlichkeitsforschung. Ländlichkeit sei multidimensional sowie dynamisch und die gemeinhin angenommenen Charakteristika der „Provinz“ Ergebnisse von Konstruktionen. Die Vorstellung, das Land sei das natürliche Habitat der radikalen Rechten, sollte deswegen auf den Prüfstand gestellt werden. Zu leichtfertig etwa würden historische Kontinuitäten in Hinsicht auf die Wahl von Rechtsparteien in ländlichen Räumen beschrieben werden – auch da, wo es tatsächlich tiefgreifende Migrationsbewegungen und Transformationen gab. Texte wie David Goodharts Thesen von „somewheres“ und „anywheres“ gelte es als Quelle zu historisieren, um Zuschreibungen, die Landbevölkerung sei weniger weltoffen, infrage zu stellen.
Für eine Weitung der Perspektive plädierte DOMINIK RIGOLL (Potsdam). Mithilfe von drei biografischen „Sonden“ (Paul Schöftlmaier als NPD-Politiker in der oberbayrischen Provinz, Otto Skorzeny als Neonazi im spanischen Exil und Vincenz Müller von der ostdeutschen NDPD in Berlin) gab er einen Einblick in rechte Lebenswelten. An diesen Beispielen skizzierte er, wie rechte Parteien in der Bundesrepublik, im Nazi-Exil und in der DDR in teils nationalistischen, teils konservativen Milieustrukturen verankert waren, wie diese miteinander in Beziehung standen und welchen Impact dies in der organisierten Rechten sowie den Nachfolgestaaten der Nazidiktatur haben konnte.
Mit der Wiking-Jugend widmete sich NIKLAS KRAWINKEL (Frankfurt am Main) in seinem Beitrag der langlebigsten parteiunabhängigen Jugendorganisation der radikalen Rechten in der Bundesrepublik. Dieser erst 1994 verbotenen Gruppierung wurde gesellschaftlich lange Zeit ihre Selbstdarstellung als unpolitische und jugendpflegerische Organisation geglaubt. Anfangs wurden noch Anleihen bei der bündischen Jugend genommen, später verstärkt direkt bei der Hitlerjugend, zudem der Sippengedanke eingeführt (der konträr zu bündischen Vorstellungen liegt). Die Wiking-Jugend organisierte eine Lebenswelt, die ihren Angehörigen Schutz vor dem postulierten Ausverkauf ewiger Werte bieten sollte. Das Überwintern von als gefährdet betrachteten Traditionen sollte hier organisiert und dafür Oasen geschaffen werden, die gegen Zeitgeist und Popkultur hermetisch abgeschirmt waren.
LAURA HAßLER (Potsdam) blickte in ihrem Beitrag durch die Linse der Subjektivierungsforschung auf die NPD-Jugendorganisation. Seit den späten 1960er-Jahren thematisierten die Jungen Nationaldemokraten (JN) das Verhältnis von Individualität und Gemeinschaft vielfach, wobei sich eine Aufwertung des Individuellen und von ästhetisierenden Praktiken zeigte. Haßler argumentierte dafür, dem Einfluss kultureller Wandlungsprozesse auf die Selbsttechniken junger Rechter nachzuspüren, der auch ihre politischen Praktiken und mithin die Erscheinungsform des Nationalismus veränderten.
Den Blick von radikalen und von christlichen Rechten auf Fragen der Sexualität analysiert SEBASTIAN BISCHOFF (Bielefeld) in einem Forschungsprojekt, für das unter anderem ein Korpus aus Zeitschriften als Quellengrundlage dient. Das Sexualbild der Rechten mit der Gegenüberstellung eines „guten“ Eros und einem „schlechten“ Sex bilde eine Konstante. Allerdings änderten sich mit dem gesellschaftlichen Umfeld ab den 1960er-Jahren bis in die 1970er-Jahre der Kontext und die Methoden der Thematisierung. Rechte eigneten sich außerparlamentarische Formen des Protestes an, verfassten Petitionen, wurden staatsskeptisch und protestierten – teils auch gewaltsam, indem sie etwa von Sexshops Scheiben einschlugen. Der Protesttrend und die Selbstermächtigungstendenz der Zeit schlugen sich also auch in den Rechten nieder.
Wie die radikale Rechte auf staatliche Repression reagiert, untersucht KARSTEN WILKE (Düsseldorf) in einem kürzlich angelaufenen Forschungsprojekt. In seinem Beitrag stellte er mit dem Stuttgarter Bewegungsverfahren einen Gerichtsprozess vor, in dem von 1990 bis 1995 gegen eine Reihe von Neonazis verhandelt wurde. Wilke zeichnete die Selbstinszenierung von Neonazis zu dieser Angelegenheit anhand von Rundschriften nach. Eine „Prozessgruppe“ diskutierte etwa den Fortgang des Verfahrens. Für diese Solidaritätsarbeit eigneten sich die Neonazis die Pose von „Bürgerrechtlern“ an und adressierten das eigene Milieu als Bewegung.
Den Vereinigungsprozess des ost- und westdeutschen Neonazismus kurz nach dem Fall der Mauer betrachtete ERIC ANGERMANN (Göttingen) anhand von Cottbus und der Lausitz. Er legte den Fokus auf die Handlungsmacht ostdeutscher Neonazis in der Umbruchsituation der Wendejahre. Dabei wandte Angermann sich gegen das Narrativ, der Strukturaufbau im Osten sei vor allem von Neonazis aus der alten Bundesrepublik angeleitet worden. Trotz deren Einfluss habe der maßgebliche Anteil an der Entstehung des Bewegungszentrums Cottbus bei den Akteuren vor Ort und ihrer alltagsverankerten Praxis der Selbstermächtigung gelegen.
MARIE MÜLLER-ZETZSCHE (Potsdam), die in ihrem Forschungsprojekt die rechtsradikalen Zeitschriften „Nation Europa“ (Coburg) und „Défense de l‘occident“ (Paris) vergleicht, beleuchtete die Faktoren, die zur Stabilität der Monatsschrift „Nation Europa“ über viele Jahrzehnte beitrugen. Neben dem Gründungsprozess, der von internationaler Vernetzung und Finanzierung bei gleichzeitiger Verankerung in Coburg geprägt war, zählte sie dazu die fließenden Übergänge zwischen Leserschaft und Autorenschaft sowie Beteiligungsformate, die eine starke Leserbindung ermöglichten.
Der Soziologe FELIX SCHILK (Tübingen) stellte Thesen zu seiner für August angekündigten Monografie zur Neuen Rechten als Erzählgemeinschaft vor. Die Neue Rechte verfüge nur über ein begrenztes Repertoire aus drei Krisennarrativen, welche sie anhand wechselnder Bezugsprobleme über die Jahrzehnte hinweg immer wieder variierte: Entzweiung, Dekadenz und Apokalypse. Sie seien doppelt konditioniert und ihnen ließen sich jeweils zwei Modi mit eigenen Subjektpositionen und Modellpraktiken zuordnen. Zum Ursprung der Entfremdung und damit der Tragödie der Neuzeit würde über eine traditionalistische Entzweiung aus der Subjektposition des Adepten erzählt oder antiutopisch aus der Subjektposition des Realisten. Dekadenz werde hypermoralisch anti-transgressiv erzählt oder amoralisch und antitotalitär.
Erste Einblicke in ihr Promotionsvorhaben gewährte ALEXANDRA MEHNERT (Leipzig). Sie untersucht die amateurhaft produzierten, kleinauflagigen Zines („Fan-Magazines“), die vor allem in den 1990er- und 2000er-Jahren Verbreitung fanden. Mehnerts Anliegen ist es, die Zines – welche die Forscherin nicht an bestimmte Subkulturen oder Szenen gekoppelt sieht – als Quellenfundus für die Erforschung der radikalen Rechten im Sinne eines Archivs vergangener Praktiken zu erschließen. Besonders interessieren Mehnert die Bezüge zum Nationalsozialismus sowie die Aushandlungen von Geschlecht zwischen selbstbewussten Artikulationen von Frauen und der Reproduktion heteronormativer Geschlechterrollen.
Den Gewaltpraktiken militanter Rechter ging BARBARA MANTHE (Bielefeld) nach. Im Zeitraum zwischen 1977 und 1990 sei, so Manthe, Gewalt zu einem zentralen Bestandteil der politischen Praxis militanter Neonazis geworden, in deren Milieu es enge Beziehungsgeflechte und Ressourcentransfers gab. Der Wandel der militanten Szenen habe die späteren Gewaltpraktiken beeinflusst. Als ein Beispiel dienten die unterschiedlichen Zugänge zu Gewaltpraktiken in der sogenannten Otte-Gruppe, die zwischen 1976 und 1978 Anschläge beging – von einer relativen Gewaltferne über Überfälle auf politische Gegner:innen bis zu einer systematischen Annäherung an den Terrorismus. Das gut vernetzte militante Neonazispektrum der später 1970er-Jahre zerfiel nach Verhaftungen und Todesfällen, bereitete aber trotzdem der alltäglichen rechten Gewaltpraxis von Skinheads und Hooligans in den 1980er-Jahren das Feld.
JAKOB SAß (Potsdam) zeigte am Beispiel der Mitglieder der „Kühnen-Schulte-Wegener-Gruppe“ und ihrem Umfeld, wie die Bundeswehr für Rechtsterroristen in den 1970er-Jahren attraktiv war. Zwischen 1975 und 1978 bildete sich im Jägerbataillon 162 in Wentorf bei Hamburg ein Netzwerk rechtsextremer Soldaten mit Eliteausbildung, das lange toleriert wurde. Angehörige des Wentorfer Neonazi-Netzwerks schlossen sich der militanten ANS des Neonazis Michael Kühnen an. Ende 1977 überfiel die „Kühnen-Schulte-Wegener-Gruppe“ mehrere militärische Standorte, wobei sie auf Bundeswehr-Insiderwissen und -kontakte zurückgreifen konnte.
Gemeinhin werden Nationalsozialismus und Faschismus als deutscher beziehungsweise europäischer Export beschrieben. Dieser Vorstellung stellte MICHELLE LYNN KAHN (Richmond) die Ergebnisse ihrer Forschungen zum US-amerikanischen Einfluss auf den bundesdeutschen Neonazismus gegenüber. Nach der De-Nazification der USA nach 1945 sei später auch eine „Re-Nazification“ zu beobachten. Als Belege dienten die Umtriebe des US-Amerikaners Gary Lauck, der 1972 die NSDAP-AO ins Leben rief, massenhaft Propagandamaterial nach Deutschland verschickte und ein geheimes Zellensystem in Deutschland installiert habe. Bei einer Kreuzverbrennung im Stil des Ku-Kux-Klan (KKK) 1991 in Brandenburg sei, so Kahn, die Bildsprache des KKK von den deutschen Neonazis übernommen und ein anwesender KKKler bewundert worden.
ANNELOTTE JANSE (Utrecht) stellte Ergebnisse ihrer gerade abgeschlossenen Dissertation vor, die ebenfalls der These eines hohen US-Einflusses auf die radikale Rechte in Deutschland nachgeht. Die Phasen internationaler Vernetzungen wurden von Janse periodisiert. Sie erinnerte etwa an einen Kontaktmann des US-Neonazis Lincoln Rockwell in Frankfurt am Main in den frühen 1960er-Jahren und an Treffpunkte wie den „World Nationalist Congress“ 1976. Rechte Ideen aus den USA seien über solche Instanzen nach Deutschland gekommen. Der Überfremdungsgedanke beim Rechtsterroristen Manfred Roeder komme, so Janse, durchaus aus der rechten deutschen Tradition, seine rassistische Gegenüberstellung von „schwarz“ und „weiß“ sowie seine Rassenkrieg-Vorstellungen ließen sich jedoch auf US-Einflüsse wie die Aryan Nations zurückführen.
Welche Lebenswelten sich für radikale Rechte aus Deutschland in Franco-Spanien entwickelten, betrachtete PABLO DEL HIERRO (Maastricht) im Anschluss an seine Monografie. Mithilfe einer räumlichen Analyse von Treffpunkten, Anwesen, Geschäften und Schulen stellte del Hierro die Community von alten Nazis, aber auch französischen Kollaborateur:innen dar. Madrid bot einen Schutzraum vor der Verfolgung von Naziverbrechern durch die Alliierten (bis 1946 etwa in einem Gefängniskrankenhaus), war ein Startpunkt für die Fluchtrouten von NS-Täter:innen sowie zudem Basis für geschäftliche Aktivitäten für Täter wie Otto Skorzeny.
Mit den Reisen deutscher Rechtsradikaler ins südwestliche Afrika untersuchte JOHANNES DAFINGER (Salzburg) in seinem Beitrag einen „ideologischen Tourismus“. Für den Publizisten Peter Kleist war eine Reise nach Südafrika 1962 der Auslöser, seine Deutsche Wochenzeitung zu einem Hauptblatt apartheid-freundlicher Berichterstattung in der Bundesrepublik zu machen. Den späteren NPD-Vorsitzenden Adolf von Thadden zog es 1966 nach Namibia, wo er vom deutschen Konsul empfangen wurde und vor hunderten Zuhörenden sprach. Solche Reisen dienten der internationalen Vernetzung und der ideologischen Selbstvergewisserung in Bezug auf Rassismus und Geschichtsrevisionismus.
In der Abschlussdiskussion zogen die Organisatoren FRANK BÖSCH (Potsdam) und GIDEON BOTSCH (Potsdam) eine positive Bilanz der Tagung, verwiesen aber auch auf offene Fragen und Desiderata: Wo und inwieweit bestehen lebensweltliche Grenzen zwischen der radikalen Rechte und dem Konservatismus oder besteht ein übergeordnetes „nationalistisches Milieu“? Über Lebenswelten ließen sich stärker Frauen in der Rechten untersuchen oder die Ausbildung von Männlichkeit. Stärker zu bedenken seien die Demokratisierung der Gesellschaft, demografische Wandlungsprozesse, Migrationsbewegungen oder auch der technische Wandel, der auch die Lebenswelten der Rechten veränderte. Folgetagungen zur Geschichte der radikalen Rechten sind für 2025 in Planung.
Konferenzübersicht:
Frank Bösch (Potsdam) / Gideon Botsch (Potsdam): Begrüßung und Einführung
Panel 1: In ihrem natürlichen Habitat? Überlegungen zur Kopplung von Ländlichkeit und extremer Rechter
Moderation: Paula Diehl (Kiel)
Anette Schlimm (München): In ihrem natürlichen Habitat? Überlegungen zur Kopplung von Ländlichkeit und extremer Rechter
Dominik Rigoll (Potsdam): Rechte Milieus und rechte Parteien im besetzten und geteilten Deutschland
Panel 2: Jugend, Geschlecht und „Wertewandel“
Moderation: Margit Reiter (Salzburg)
Niklas Krawinkel (Frankfurt am Main): „An den Zeltleinen wehte da und dort neben dem Fahrtenwimpel eine Kinderwindel.“ Extrem rechte Lebenswelten in der Wiking-Jugend (1952–1994)
Laura Haßler (Potsdam): Das Volk, myself and I. Singularisierungseffekte bei den Jungen Nationaldemokraten
Sebastian Bischoff (Bielefeld): Die Lehre vom rechten Lieben und widerständige Praktiken gegen die bundesdeutsche „sexuelle Revolution“ in den langen 1960er-Jahren
Panel 3: Antidemokratische Organisierung im demokratischen Verfassungsstaat
Moderation: Anke Hoffstadt (Düsseldorf)
Karsten Wilke (Düsseldorf): Staatliche Repression und radikal-rechte Lebenswelten, 1950er- bis 1980er-Jahre
Eric Angermann (Göttingen): Nationalismus als Antriebskraft. Rechte Gewalt und neonazistische Organisierung nach dem Mauerfall am Beispiel von Cottbus
Präsentation der kommentierten Online-Quellensammlung: Die radikale Rechte in Deutschland, 1945–2000
Panel 4: Zeitschriften: Forum, „Leserkreis“ und Erzählgemeinschaft
Moderation: Matheus Hagedorny (Potsdam)
Marie Müller-Zetzsche (Potsdam): Das „Gespräch mit dem Leser“. Vergemeinschaftungen im Umfeld der Zeitschrift Nation Europa
Felix Schilk (Tübingen): Die Neue Rechte als Erzählgemeinschaft: Zur narrativen Tradierung rechter Ideologie
Alexandra Mehnert (Leipzig): „Es empfiehlt sich immer, einen Foiersturm im Hause zu haben!“ Kommunikatives Handeln und soziale Praktiken der extremen Rechten in Zines von 1990 bis 2000
Panel 5: Bewaffnete Lebenswelten
Moderation: Gideon Botsch (Potsdam)
Barbara Manthe (Bielefeld): Gewaltpraktiken und -wirkungen im westdeutschen Rechtsterrorismus, 1950 bis 1990
Jakob Saß (Potsdam): Waffenbeschaffung, Eliteausbildung und „Ersatzfamilie“: Die Bundeswehr als Ziel und Ausgangspunkt von Rechtsterrorismus
Panel 6: Transatlantische Transfers
Moderation: Graham Macklin (Oslo)
Michelle Lynn Kahn (Richmond): »An Imported Fascism«? Evaluating the American Influence on German Neo-Nazism, 1970s–1990s
Annelotte Janse (Utrecht): “The key for worldwide change lies in America”: Transatlantic Catalysts in the Radicalisation of West German Neo-Nazis, 1961–1980
Panel 7: Reisen ins autokratische Ausland
Moderation: Damir Skenderovic (Fribourg)
Pablo del Hierro (Maastricht): Building a New Life in Franco’s Spain. The Everyday Activities of German (Neo)-Nazis in Madrid, 1944–1953
Johannes Dafinger (Salzburg): „Zu Gast bei Freunden“: Die deutschsprachige extreme Rechte reist nach Süd(west)afrika/Namibia, 1960er- bis 1980er-Jahre
Gideon Botsch (Potsdam) / Frank Bösch (Potsdam): Ausblick und Verabschiedung