Universitätsjubiläen bilden einen wichtigen Stimulus der universitätsgeschichtlichen Forschung und dienen nicht zuletzt der Selbstvergewisserung von Universitäten.1 Daher geht ein Großteil der universitätshistorischen Forschungen auf Jubiläen zurück. Weil nicht wenige Universitäten zwischenzeitig – zum Teil über längere Zeiträume – geschlossen waren und wieder (neu-)eröffnet wurden, stellt sich die Frage, wie verschiedene Hochschulen mit solchen (Dis)Kontinuitäten umgehen und welche historischen Bezugspunkte für die Selbstdarstellung einzelner Universitäten – etwa bei Jubiläumsfeiern – von Bedeutung sind. Dieser Frage ging eine Tagung des Forschungsverbunds Universitätsgeschichte Mainz in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Spätmittelalterliche und Vergleichende Landesgeschichte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) nach.
Zu Beginn steckte NINA GALLION (Mainz) das Feld ab und wies auf die große Zahl zeitweise oder längerfristig geschlossener Universitäten hin, wobei sie Schließungen eher prozesshaft und nicht punktuell verstand. Bei der Frage der Kontinuität ist vor allem die Existenz von Brückeninstitutionen (häufig theologische oder pädagogische Lehranstalten sowie pädagogische und medizinische Hochschulen) relevant. Zudem muss untersucht werden, ob die frühere Existenz einer Universität als Argument für eine erneute Hochschulansiedlung genutzt wurde und wie die neue Bildungsanstalt sich zu dieser Tradition verhält.
ANDREAS FREITÄGER (Köln) zeigte am Kölner Beispiel auf, dass Universitäten auch mehr als ein Gründungsdatum für sich beanspruchen können. So feiert die Universität Köln je nach Bedarf das Jubiläum der 1919 gegründeten Universität oder ihrer mittelalterlichen Vorgängerin. Die Kontinuität zur alten Universität wurde für Freitäger am Beispiel des für die Exzellenzinitiative entstanden Claims „Gute Ideen. Seit 1388“ oder auch an der Amtskette deutlich, deren Bildprogramm auf die alte Kölner Universität Bezug nimmt. Als Motiv dieser Inszenierung von Anciennität sah er vor allem eine Abgrenzung gegenüber der nahe gelegenen Bonner Universität.
Eine gegenläufige Handlungsstrategie stellten HEIKE HAWICKS (Heidelberg) und INGO RUNDE (Heidelberg) für die Universität Duisburg-Essen (UDE) fest. In Duisburg wurde die Universität 1806 geschlossen. Da die in den 1960er-Jahren gegründeten Gesamthochschulen (GHS) Duisburg und Essen sich als Reformeinrichtungen verstanden, berief man sich zu Beginn nicht auf die Duisburger Universitätstradition, versuchte aber nach einer kurzen Phase trotzdem nicht mehr als Reformeinrichtung, sondern als Universität wahrgenommen zu werden. Heute sieht sich die 2003 fusionierte UDE als „erste Universitätsgründung des 21. Jahrhunderts.“
TIMO J. CELEBI (Paris) betrachtete die GHS in Nordrhein-Westfalen aus der Vogelperspektive und wies darauf hin, dass es sich bei ihnen um ein ambitioniertes Projekt handelte, welches nicht nur gegen den aufkommenden Fachkräftemangel gerichtet war, sondern sich auch gezielt an den Bedürfnissen von Arbeiterkindern orientieren und diese zum Studium animieren sollte. Ablesbar war dies nicht zuletzt an den Standorten der GHS, die vor allem im Einzugsgebiet von Arbeiterbezirken eröffnet wurden. Wie am Beispiel der UDE gezeigt, blieben die GHS aber hinter ihrem Anspruch zurück und litten vor allem an ihrem Image, Hochschulen zweiter Wahl zu sein. In der Folge orientierten sich vor allem die GHS Wuppertal und Duisburg an den Anciennitätskonzepten der Universitäten.
Einen gegenteiligen Weg beschritt die Universität Augsburg, wie WERNER LENGGER (Augsburg) darlegte. So bezog sich die dortige Universität bei ihrer Gründung in den 1970er-Jahren gerade nicht auf die Tradition der als Vorgängerin der bereits vorhandenen PH Augsburg angesehenen Universität Dillingen, sondern inszenierte sich bewusst als Neugründung. Erst zum zehnjährigen Jubiläum der Universität nahm man Dillingen als Vorläuferinstitution in den Blick, was eine Traditionsdebatte an der jungen Universität auslöste. In der Folge setzte die Augsburger Universität lose Bezüge zu Dillingen, indem zum Beispiel bis 2005 die Dillinger Rektorkette in Augsburg verwendet wurde. Insgesamt ist die Universität Dillingen aber nicht Teil des Traditionsportfolios der Universität Augsburg.
Wie sehr die Positionierung von Universitäten im allgemeinen Gefüge von Rahmenerzählungen abhängt, analysierte MARGRIT PRUSSAT (Bamberg) anhand der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Denn diese könne entweder mit dem Gründungsdatum der alten Universität (1647) als erste Universitätsgründung Bayerns oder mit dem Datum der neuen Gründung (1979) als vorletzte staatliche Gründung des Freistaats bezeichnet werden. Welches Datum maßgeblich ist, hänge heute davon ab, ob entweder Alterswürde oder der Reformcharakter der 1979 als Gesamthochschule gegründeten Universität im Vordergrund steht. Insgesamt orientiert sich die Außendarstellung der Universität Bamberg beispielsweise bei Namen und Logo an der alten Universität. Bei der Wahl als Hochschulstandort spielte zudem die alte Universität eine gewichtige Rolle, da sich ohne diese Vorgeschichte nach Ansicht Prussats Bamberg nicht als Hochschulstandort durchgesetzt hätte.
Welche Rolle Studierende beim Erhalt eines universitären Traditionsverständnisses spielen konnten, zeigte CLEMENS WACHTER (Nürnberg) am Beispiel der Nürnberger Universität Altdorf. Nachdem die Universität 1809 geschlossen wurde, siedelten die dortigen Studenten gemeinsam mit den Buchbeständen der Bibliothek an die Universität Erlangen um, wo sie 1822 Feierlichkeiten anlässlich des 200-jährigen Bestehens der Universität Altdorf abhielten und forderten, die Universität nach Altdorf zu verlegen. Die Erlanger Universitätsleitung setzte durch die Ausstellung der aus Altdorf gekommenen Rektorenporträts zwar einen bewussten optischen Bezugspunkt auf die Altdorfer Universität, aus finanziellen Erwägungen war man aber darauf bedacht, den Vereinigungsprozess als Fusion und nicht als Nachfolge darzustellen. So sollte verhindert werden, dass die ehemaligen Altdorfer Professoren entschädigt werden mussten. Die heutige Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sieht sich – zumindest im Jubiläumskontext – vollumfänglich als Traditionsbewahrer der Universität Altdorf, wenn auch diese „Traditionslinie nicht ständig mit Leben befüllt“ (Clemens Wachter) gewesen ist.
Darauf, dass auch nationale Identitäten im Kontext von Universitätsgründungen relevant sein können, wies CATHERINE MAURER (Straßburg) am Beispiel der Straßburger Universitäten hin. So bildete sich eine deutsche Universitätskontinuität, die von der deutschen Universität Straßburg (bis 1789) über die Kaiser-Wilhelm-Universität (1872–1918) bis zur nationalsozialistischen Reichsuniversität (1941–1944) reichte. Daneben existiert eine französische Traditionslinie, die auch die exilierten Straßburger Professoren an der Universität Nancy (nach 1872), die französische Universität nach dem Ersten Weltkrieg sowie die evakuierte Straßburger Universität in Clermont-Ferrand (1939–1945) berücksichtigt. Während die französische Universität der Zwischenkriegszeit trotz negativer Rezeption der deutschen Zeit sogar vereinzelt Elemente des deutschen Hochschulwesens übernahm, orientierten sich die deutschen Hochschulen in Straßburg stets ausschließlich an deutschen Vorbildern. Ein positiver Bezug auf die Tradition der nationalsozialistischen Reichsuniversität verbietet sich für die heutige Université de Strasbourg zwar, sie ist aber bemüht, diese reflektierend/kritisch als Teil der Standortgeschichte zu betrachten und fördert – zum Beispiel mit einer deutsch-französisch besetzen Historiker:innenkommission – auch die binationale Aufarbeitung der dort geschehenen Verbrechen, was zu einem multiperspektivischen Blick auf die eigene Geschichte führt.
Am Beispiel der Universität Kiel vollzog SWANTJE PIOTROWSKI (Kiel) nach, dass nicht nur formelle Schließungen von Universitäten zu Kontinuitätsbrüchen führen können. So war nach einer florierenden Anfangsphase der Lehrbetrieb der Kieler Universität während des 18. Jahrhunderts für eine Dauer von 30 Jahren quasi zum Erliegen gekommen, weshalb sogar die Ausrichtung einer in diesen Zeitraum fallenden Hundertjahrfeier von den Zeitgenossen nicht als statthaft empfunden wurde. Erst nachdem Kaiserin Katharina II. von Russland die Universität finanziell unterstützte, erblühte der Lehrbetrieb wieder und die Hochschule wuchs bis zur zweitgrößten Universität im dänischen Gesamtstaat. Diese Skandinavien-Orientierung dokumentiert bis heute das Sondersammelgebiet Skandinavien der Kieler Universitätsbibliothek.
ELIZABETH HARDING (Wolfenbüttel) nahm in ihrem Beitrag zur Universität Helmstedt (1576–1810) vor allem die Geschichte der Geschichtsschreibung zur Helmstedter Universität in den Blick. Aus zeitgenössischer Perspektive wurde die Universität Helmstedt demnach geschlossen, weil es zu viele andere konkurrierende Einrichtungen gegeben habe. Helmstedt war für die Zeitgenossen gleichsam eine überflüssige Universität, eine Wiedereröffnung nicht erstrebenswert. Die späterhin mehrfach angestrebte Reetablierung wurde während der deutschen Teilung nicht zuletzt durch die Zonenrandlage und den Verlust der Bücher an die Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel (HAB) gehemmt, womit die Universitätsgeschichte auch als Büchergeschichte geschrieben werden konnte. Parallel zum Reformuniversitätsdiskurs der 1970er-Jahre begann man auch die Helmstedter Universität als Reformuniversität (im religiösen Kontext) zu begreifen, die sich auf die reformierte Universität Halle bezog. Diese Sicht macht sich 2019 auch die HAB mit einer Ausstellung zur Universitätsgeschichte zu eigen, während der Großteil der Forschungsliteratur aus dem 19. Jahrhundert vor allem darauf bedacht ist, den „bescheidenen Glanz“ (Notker Hammerstein) Helmstedts zu unterstreichen.
Einen erfrischenden Exkurs in die Architekturgeschichte unternahm TANJA KILZER (Trier), indem sie die Kontinuitäten und Ansprüche von Universitäten anhand des Baubestands analysierte. So residierte die wiedergegründete Kölner Universität nach 1919 nicht in Gebäuden der alten mittelalterlichen Universität, weil die Bauten im Laufe der Zeit dem Abriss anheimgefallen waren. Dies ermöglichte, die Universität am Rande des Inneren Grüngürtels unterzubringen. So wurde sie für die Stadtbevölkerung sichtbarer und stellte als Campusuniversität eine geschlossene Landschaft dar. Das Gebäude selbst reflektiert in Raumaufteilung und Gestaltung den architektonischen Stand seiner Zeit, ist in seiner Materialität regional und in der Gestaltung schlicht. Gleiches gilt für die 1970 wiedereröffnete Universität Trier, die gezielt in Neubauten am Stadtrand geplant wurde, um so flexibel erweiterbar zu sein. Einen anderen Weg hingegen ging die TH Berlin. Dort wurde die Universität zwar bewusst als Neugründung inszeniert, aber teilweise im wiedererrichteten ehemaligen Gebäude untergebracht. Hierdurch richtet die Universität den Blick janusköpfig gleichermaßen in Zukunft und Vergangenheit. Nach Ansicht des Verfassers wäre es lohnenswert, diese baugeschichtlichen Erkenntnisse zukünftig in übergreifende Betrachtungen mit einzubeziehen und anhand der konkreten Geschichte einzelner Universitäten zu reflektieren.
In seinem öffentlichen Abendvortrag beleuchtete STEPHAN LAUX (Trier) das breite Feld der Auseinandersetzung von Universitäten mit ihren eigenen Verflechtungen in den NS-Staat, die seines Erachtens aber bereits die Weimarer Republik mitbetrachten müsse, um die Ursachen in einer längeren Perspektive in den Blick zu nehmen. Er plädierte dafür, weniger auf die Suche nach ehemaligen Parteigenossen zu fokussieren, sondern die Universität möglichst breit gefächert in all ihren Facetten zu beleuchten, wobei vor allem die Studentengeschichte bislang zu kurz komme. Zudem müssten die zahlreich vorliegenden Studien zu einzelnen Universitäten durch übergreifende Untersuchungen ergänzt werden, die mehrere Hochschulen in den Blick nehmen.
Wie auch am Bamberger Fall dargelegt, erklärt CHRISTIAN GEORGE (Mainz) am Beispiel der JGU, dass frühere Hochschultraditionen ein wichtiger Standortfaktor bei der Neu- oder Wiedergründung von Universitäten sein können. So stützte sich die JGU neben der kurfürstlichen Universität vor allem auf die Tradition von Vorgängereinrichtungen und des Universitätsfonds. Während der Konnex zur alten Universität gerade für die Anfangszeit konstituierend war, verloren sich die Bezüge im Laufe der 1960er-Jahre, wobei die 500-Jahr-Feier der alten Universität als retardierendes Moment gewirkt habe. Insgesamt stellt George für Mainz Konjunkturen im Umgang mit der alten Universitätstradition fest, die heute vor allem für die Außenwirkung der Universität genutzt wird.
Einen eher personenzentrierten Blick auf universitäre Kontinuität warf DENNIS HORMUTH (Hamburg) am Beispiel der Universität Hamburg, wo sich die Schließungsperiode mit einem Semester eher kurz gestaltete. Die Neueröffnung 1945 geschah nach einer Selbst-Entnazifizierung vor allem mit Personal, welches bereits in der Weimarer Republik dort tätig und tendenziell republikfreundlich eingestellt war. Nach der formalen Entnazifizierung (1945–1949) war der Personalkörper durch viele Neuzugänge bestimmt. Dabei waren es vor allem Ostflüchtlinge, durch die der Lehrkörper ergänzt wurde, während Exilanten aufgrund anhaltender rassistischer Diskriminierung nur selten (rück-)berufen wurden. Hieran, so Hormuth, ließe sich erkennen, dass die Universität Hamburg zwar keine geschlossene Personalpolitik verfolgte, aber von einer Personalkultur geprägt war, die auf personelle Kontinuitäten der „Dagebliebenen“ abzielte.
Wie ein aufrechterhaltener Universitätsgedanke auch hinderlich für Hochschulneugründungen sein konnte, erläuterte STEFAN GERBER (Jena) am Beispiel der Universität Erfurt (geschlossen 1816). So wurde die Traditionslinie der alten Universität in der DDR sowohl von der Medizinischen Akademie Erfurt als auch von einer Interessensgruppe aus der Stadtgesellschaft aufgenommen, wobei die Medizinische Akademie diese historische Referenz als Alleinstellungsmerkmal gegenüber konkurrierenden Einrichtungen nutzte. Da die Vorstellungen der letzteren letztlich aber mit der Ausrichtung der neu gegründeten Universität nicht vereinbar waren, konnte sich die neue Hochschule nur schwerlich in die alte Tradition stellen und erklärt somit ihre eigene Gründung statt der mittelalterlichen als traditionswürdig.
Zusammenfassend stellte MARTIN GÖLLNITZ (Marburg) fest, dass universitäre Traditionen zwar den Anschein von Einheitlichkeit erwecken, die Perspektiven und historischen Ausprägungen von Schließung, Neu- und Wiedereröffnung aber vor allem durch Heterogenität geprägt sind. Wie Universitäten sich hinsichtlich von Traditionslinien positionieren, sei stark von Zukunftserwartungen abhängig. Als zentrale Elemente der Traditionspflege identifizierte Göllnitz neben Vorläuferinstitutionen vor allem den Bezug auf Namenspatrone. Es bleibe zum einen zu fragen, inwieweit dieses Traditionsbewusstsein wirksam werde, zum anderen, ob es für heutige Hochschulen überhaupt erstrebenswert sein könne, sich an der Universität früherer Zeit zu orientieren.
Insgesamt ist es den Tagungsorganisator:innen gelungen, ein facettenreiches und umfassendes Tagungsprogramm zusammenzustellen, welches viele interessante Ansätze lieferte, die rege diskutiert wurden. Ergänzt wurde das Programm zudem von thematischen Exkursionen zu Orten der Mainzer Universitätsgeschichte. Spannend wäre es, wenn es in der avisierten Publikation gelänge, die vorgelegten Themen noch einmal auf übergeordnete Strukturmerkmale zu untersuchen. Dies wäre ein erster Schritt, die im Rahmen der Tagung immer wieder geforderten übergreifenden Perspektiven im Bereich der universitären Traditionspflege zu schaffen.
Konferenzübersicht:
Nina Gallion (Mainz): Einführung
Sektion I: Regionale Perspektiven I – Wiedereröffnungen in Nordrhein-Westfalen
Moderation: Andreas Roth (Mainz)
Andreas Freitäger (Köln): „Gute Ideen. Seit 1388“ – oder „Aus Neu mach‘ Alt“? Die Universität zu Köln und die Konstruktion von Identität (online)
Heike Hawicks (Heidelberg) / Ingo Runde (Heidelberg): Duisburgum doctum – der alte und neue Universitätsstandort Duisburg im Kontext konfessioneller und bildungspolitischer Entwicklungen
Timo J. Celebi (Paris): Ohne Plan, ohne Traditionen, ohne Image. Die Gesamthochschulen in NRW und ihr Umgang mit universitären Traditionen
Sektion II: Regionale Perspektiven II – Wiedereröffnungen in Bayern
Moderation: Christian George (Mainz)
Werner Lengger (Augsburg): „Wir sind eine Neugründung und wir können uns nicht nachträglich eine Geschichte schaffen.“ Die Universität Augsburg und das Problem der Dillinger Tradition
Margrit Prussat (Bamberg): Akteure und Akteurinnen der Wiedereröffnung der Universität Bamberg 1979
Clemens Wachter (Erlangen-Nürnberg): Altdorf – Nürnberg – Erlangen. Traditionslinien einer aufgehobenen Universität
Sektion III: Regionale Perspektiven III – Die deutschen Grenzbereiche
Moderation: Wolfgang Breul (Mainz)
Catherine Maurer (Straßburg): Kontinuität oder Neubeginn? Wiedereröffnungen in der (deutschen) Geschichte der Universität Straßburg Ende des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jahrhunderts
Swantje Piotrowski (Kiel): „Ihr Falsch-Gelehrte, Ihr Grund-Verkehrte, Fort packet Euch!“ Die Christiana Albertina, ihre Professorenschaft und der drohende Niedergang im 18. Jahrhundert
Sektion IV: Materielle Perspektiven
Moderation: Gunter Mahlerwein (Mainz/Saarbrücken)
Elizabeth Harding (Wolfenbüttel): Helmstedter Universitätserbe in Wolfenbüttel. Bestandserhaltung und Forschungsformation
Tanja Kilzer (Trier): Kontinuität oder Neubeginn? Zum Umgang mit vorhandener Universitätsarchitektur sowie die Gestaltung von Neubauten nach der Neugründung von Universitäten in Deutschland (online)
Öffentlicher Abendvortrag
Stephan Laux (Trier): Zwischen Tradition und „Stunde Null“: Die deutschen Universitäten in der frühen Nachkriegszeit (ca. 1945 bis 1955)
Sektion V: Zeitliche Perspektiven I – Wiedereröffnungen nach dem Zweiten Weltkrieg
Moderation: Michael Kißener (Mainz)
Christian George (Mainz): Die Johannes Gutenberg-Universität und die kurfürstliche Universität Mainz – ein ambivalentes Verhältnis
Dennis Hormuth (Hamburg): Neue Universität – neues Personal. Die Personalpolitik der Universität Hamburg nach ihrer Neugründung 1945
Sektion IV: Zeitliche Perspektiven II – Wiedereröffnungen nach 1989
Moderation: Nina Gallion (Mainz)
Matthias Asche (Potsdam): Von der Academia Viadrina zur Europa-Universität Viadrina – Erinnerungskulturen an den Universitäten Breslau und Frankfurt an der Oder (krankheitsbedingt entfallen)
Stefan Gerber (Jena): Universitätsgeschichte und Traditionskonstruktionen im Wiedergründungs- und Etablierungsprozess der Universität Erfurt 1987–2000
Martin Göllnitz (Marburg): Zusammenfassung und Abschlussdiskussion
Anmerkung:
1 Vgl. Livia Prüll, „Universitätsgeschichte schreiben“ – Eine Einführung, in: dies. / Christian George / Frank Hüther (Hrsg.): Universitätsgeschichte schreiben. Inhalte – Methoden – Fallbeispiele, Göttingen 2019, S. 7f.