Wappen als Waffe. Heraldische Symbole in politischen, dynastischen, militärischen und rechtlichen Konflikten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit

Wappen als Waffe. Heraldische Symbole in politischen, dynastischen, militärischen und rechtlichen Konflikten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit

Organisatoren
Ralf-Gunnar Werlich, Historisches Institut, Universität Greifswald (Alfried Krupp Wissenschaftskolleg)
Ausrichter
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg
Förderer
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach–Stiftung; Deutsche Forschungsgemeinschaft; Österreichische Akademie der Wissenschaften; Gesellschaft von Freunden und Förderern der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald e.V.; International Office der Universität Greifswald
PLZ
17489
Ort
Greifswald
Land
Deutschland
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
13.06.2024 - 15.06.2024
Von
Torsten Fried, Staatliche Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern / Historisches Institut, Universität Greifswald

Schon der Blick in das gesammelte Weltwissen von Johann Heinrich Zedler offenbarte den Zusammenhang von Wappen und Waffen: „Den Nahmen haben sie [die Wappen – T. F.] von den Waffen, welche nach Niedersächsischer Mund-Art Wapen genennet werden, bekommen, weil dergleichen Zeichen anfänglich nur wohl verdienten Soldaten und Rittern ertheilet, oder von diesen auf ihren Schilden und Helmen geführet worden.“1 Doch die etymologische Herleitung ist nur die eine Seite der Medaille, die andere erweist sich als ungleich komplexer. Schließlich führte man um Wappen immer wieder Auseinandersetzungen, die am Ende sogar mit Waffen ausgetragen wurden. Überhaupt spielten im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit heraldische Symbole in politischen, dynastischen, militärischen und rechtlichen Konflikten eine wichtige Rolle. Diesem Phänomen in seiner gesamten europaweiten Dimension nachzuspüren, galt das Ansinnen der Tagung, die vom 13. bis 15. Juni 2024 im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg in Greifswald stattfand. Eingeladen hatte der Lehrstuhl Allgemeine Geschichte des Mittelalters am Historischen Institut der Universität Greifswald unter Federführung von RALF-GUNNAR WERLICH (Greifswald). Dieser betonte in seiner thematischen Einführung das Anliegen der Tagung: Als Ausgangspunkt diene die Beobachtung, dass diese in jener Zeit omnipräsenten Zeichen nicht selten in Konflikten unterschiedlichster Art zum Einsatz kamen und instrumentalisiert wurden. Da dieser Aspekt des Einsatzes heraldischer Symbole jedoch bisher nicht im Fokus der Forschung stand, gehe es darum, erstmals derartige Begebenheiten europaweit vergleichend zu untersuchen und dabei in einzelnen Fallstudien neue kulturhistorische Ansätze der heraldischen Forschung mit der Konfliktforschung zu verknüpfen. Ganz allgemein wolle die Tagung der immer noch bestehenden Unterrepräsentation heraldischer Themen in der deutschen Forschungslandschaft entgegenwirken, die nicht mit der zentralen und herausragenden Rolle im Einklang steht, die Wappen in spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Gesellschaften in der visuellen Kommunikation spielten.

OLIVER AUGE (Kiel) führte in seinem Beitrag aus, dass im dynastischen Fürstenstaat Wappenfragen immer auch Fragen des herrscherlichen Selbstverständnisses waren. Konkret: der zweieinhalb Jahrhunderte währende Streit zwischen den askanischen Herzögen von Sachsen-Lauenburg und den wettinischen Kurfürsten von Sachsen-Wittenberg um das Wittenberger Erbe samt Kurwürde und Kurwappen. Die Lauenburger wollten nun einmal nicht auf die Kurschwerter in ihrem Wappen verzichten, bedeutete dieses Symbol doch eine ungleich größere Reputation. Dass der Wettstreit zwischen den Dynastien mit Hilfe von Wappen geführt wurde, thematisierte auch RALF-GUNNAR WERLICH (Greifswald), indem er die Konflikte zwischen den Herzögen von Pommern und den Markgrafen von Brandenburg aus dem Haus Hohenzollern darlegte. Zwar konnten die Greifen den Griff des Brandenburger Adlers nach den pommerschen Herrschaftssymbolen nicht abwenden und mussten diesen im Rahmen eines Kompromisses akzeptieren. Der rote brandenburgische Adler hingegen musste sich damit abfinden, dass er im brandenburgischen Gesamtwappen von den pommerschen Greifen – wenn auch nicht rangmäßig so doch zahlenmäßig – bei weitem überflügelt wurde. THOMAS VOGTHERR (Osnabrück) richtete sein Augenmerk auf eine weitere bedeutende Dynastie, konkret auf die Braunschweiger Welfen, die sich des „Sachsen“-Rosses bedienten, um politische Ansprüche auf (Gesamt-)Sachsen gegenüber den Askaniern zu untermauern. Ein wichtiger Unterschied: Die Lüneburger Welfen schlossen sich dieser Forderung nicht an. Die Braunschweiger wandten sich jedoch nicht nur gegen die Askanier als Herzöge von „Braunschweig-Lüneburg“, sondern auch als Inhaber einer Kurstimme und des Reichsvikariats über Sachsen.

HARALD DRÖS (Heidelberg) erläuterte anhand einer Vielzahl von Wappendarstellungen, dass die Wappen der jülich-klevischen Erbschaft in großer Zahl und auf breiter Linie „überlebt“ haben – und das in den meisten Fällen als reine Anspruchswappen. Tatsächliche Herrschaftswappen waren sie nur für Pfalz-Neuburg und Kurbrandenburg sowie deren direkte Rechtsnachfolger. Die Wittelsbacher haben nach dem Verlust der realen Herrschaft in Jülich und Berg dann auch zu Beginn des 19. Jahrhunderts konsequent sämtliche jülich-klevischen Anspruchswappen abgelegt. Nicht so die Wettiner, welche die Wappen in drei ihrer thüringischen Herzogtümer (Sachsen-Meiningen-Hildburghausen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg und Gotha) trotzig weiterführten. ANDREA STIELDORF (Bonn) begann ihre Ausführungen mit der Frage nach dem ersten Vorkommen des Kölner Kreuzes auf erzbischöflichen Siegeln als bewusste Abgrenzung von Stadt und rheinischem Adel. Dabei wurde gerade in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts deutlich, dass das Verhältnis zwischen Familien- und Bistumswappen auszuloten war, zumindest auf den Gegensiegeln. Auf den Hauptsiegeln wie auch auf den Münzen war die Vorrangstelle des Wappens des Erzbistums grundsätzlich nicht umstritten, auch wenn sich in Details durchaus Möglichkeiten ergaben, dem Familienwappen eine besondere Prominenz zukommen zu lassen. Darüber hinaus eröffneten sich gerade auf den Münzen durch die Hinzufügung anderer Wappenfiguren (Reichsadler, Petrusschlüssel) Möglichkeiten zu spezifischeren Aussagen, die zumeist im Zusammenhang mit politischen oder Rangkonflikten standen.

Im Mittelpunkt des Beitrags von CHRISTOF ROLKER (Bamberg) stand das Erbe des alten Herzogtums Schwaben, das von mehreren konkurrierenden Parteien beansprucht wurde. So von den Grafen von Württemberg, die 1495 zu Herzögen (aber von Württemberg, nicht von Schwaben) erhoben wurden. Dementsprechend führten sie auch nicht das alte Herzogswappen mit drei schwarzen schreitenden Löwen beziehungsweise Leoparden in Gold, auch wenn ein Wappenbuch aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts dieses den Württembergern zuordnet. Wappensammlungen aus dem Umkreis der Vier Lande-Turniere aus dieser Zeit markieren ebenfalls Ansprüche der schwäbischen Adelsgenossenschaften, das „Land Schwaben“ zu vertreten, auch wenn diese nicht das alte Herzogswappen für sich reklamierten. REGULA SCHMID KEELING (Bern) stellte die Frage, inwieweit das kommunikative beziehungsweise aggressive Potenzial, das den „redenden Wappen“ Berns und Uris eigen ist, verallgemeinerbar ist. Ihre Antwort lautete: grundsätzlich ja. Die Wappen entfalten es durch ihre öffentliche Sichtbarkeit an im Wortsinn exponierter Stelle. Insofern sind sie mehr als Repräsentationen ihrer Träger. Sie sind als Medien zu begreifen, die in Handlungen, Sprechakten und Ton Assoziationsräume aufrufen, die wiederum auf die Bedeutung des Wappens im konkreten Handlungskontext zurückwirken.

Den ersten Abendvortrag hielt ANDREAS ZAJIC (Wien), der Gewalt gegenüber Wappen in ihren unterschiedlichen Ausprägungen analysierte. Dabei unterschied er die Zerstörung, Schmähung und Schändung von Wappen im Kontext rechtserheblicher Repräsentation im Hinblick auf Siegel als urkundliche Beglaubigungsmittel. Dann ging er auf die Zerstörung von Wappen bei Herrschaftsnachfolgen und noch weiter gefasst als Ausdruck politischen Dissenses ein. Ebenso wurden Wappen als zielgerichtete Sanktion zerstört. Besondere Aufmerksamkeit schenkte Zajic der Zerstörung von Wappen beziehungsweise Wappenbildern als Bestandteil performativer Akte der Gedächtnisstiftung/Memoria (Begräbniszeremoniell). Zuletzt interpretierte er Gewalt an Wappen als abbreviative Bildchiffre zu einer komplexen narrativen Darstellung beziehungsweise Wappen als Resultat von Gewalt.

Der Beitrag von MIGUEL METELO DE SEIXAS (Lissabon) handelte vom Wappentransfer auf und neben dem Schlachtfeld während des portugiesisch-kastilischen Krieges von 1383 bis 1385. Die portugiesischen Hauptakteure verfügten über heraldische Zeichen, die sie wechselseitig präsentierten, um als gemeinsam Kämpfende anerkannt zu werden. Dies offenbarte sich vor allem in der Schlacht von Aljubarrota (1385), die damit endete, dass die Portugiesen die Invasion Kastiliens abwenden konnten. Aber nicht nur das eigentliche Kampfgeschehen war von heraldischen Gemeinsamkeiten der portugiesischen Verteidiger geprägt, sondern auch die Memorialkultur, wobei der Schwerpunkt auf deren Grabstätten lag. STEVEN THIRY (Antwerpen) erläuterte den Umgang mit Wappen im niederländischen Befreiungskampf gegen die Spanier. Herzog Alba tat alles dafür, dass die Zeichen der Rebellen überall entfernt wurden. Deren Bildersturm in Kirchen und Klöstern setzte Alba einen „Wappensturm“ entgegen, der die Aufständischen ihrer sozialen Identität berauben sollte. Diesem Vorgehen waren aber auch Grenzen gesetzt. Die Niederländer verteidigten ihre Zeichen, die als symbolische Rechtfertigung und als Beweis für ihren loyalen Widerstand dienten. MARCUS MEER (London) sprach über die heraldische Konfliktaustragung während der Rosenkriege in England. Das Zeigen der eigenen Wappen mag durchaus – wie im Falle Herzog Richards von York – nicht nur die eigene Präsenz markiert, sondern auch Ansprüche auf Macht in der Stadt London wie überhaupt dem Königreich England insinuiert haben. Dazu zählte die Manipulation von bestehenden Zeichen durch die Hinzufügung anderer Zeichen. Angeeignete, manipulierte und beschädigte oder zerstörte Zeichen brauchten ein kundiges Publikum, damit die Botschaft verstanden werden konnte.

STEEN CLEMMENSEN (Farum) rückte den Streit zwischen Schweden und Dänemark um das ausschließliche Recht, ein Wappen mit drei goldenen Kronen auf blauem Feld zu führen, in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Der Konflikt gipfelte im siebenjährigen Nordischen Krieg, der von 1563 bis 1570 geführt wurde. Mit dem Friedensschluss vom 13. Dezember 1570 gab Dänemark seinen Anspruch auf die Krone Schwedens auf, jedoch verblieben langfristig die „Drei Kronen“ im dänischen Wappen. Das Dreikronenwapppen beschäftige ebenso JOACHIM KRÜGER (Greifswald), der die Auseinandersetzungen der schwedischen und polnischen Wasa um diese heraldische Symbolik darlegte. Sichtbarstes Zeichen des polnischen Anspruchs auf die schwedische Krone war das Führen des Wasa-Wappens mit den „Drei Kronen“, dem Bjälbo-Löwen und der Wasa-Garbe. Allerdings zeitigte die heraldische „Aufrüstung“ keinen Erfolg: Im Vertrag von Oliva musste der polnisch-litauische König Johann II. Kasimir 1660 allen Ansprüchen auf Schweden entsagen, nur als Privatmann durfte er die „Drei Kronen“ noch führen. SABINE SOMMERER (Zürich) richtete ihr Augenmerk auf Wappen in der Schweiz. Sie stellte Fallbeispiele profaner Wandmalereien vor, bei denen Wappen explizit fehlen beziehungsweise das fehlende Wappen zur Strategie der Selbstdarstellung wird. Im Zentrum standen die Wappenzyklen im Schönen Haus in Basel (vor dem Hintergrund des Parteienstreits zwischen den Psittichern und Sternern). Abstecher nach Norditalien (Rodenegg) sowie in die Buchmalerei rundeten die Überlegungen ab.

Im zweiten Abendvortrag widmete sich ANDREAS REHBERG (Rom) der Heraldik in Rom. Mit den gekreuzten Petrusschlüsseln war schon im 13. Jahrhundert ein Symbol gefunden, mit dem sich die päpstliche Gewalt vom kaiserlichen Adler absetzen konnte. Den Päpsten traten aber in der Stadt Rom und im sich ausbildenden Kirchenstaat mit mächtigen Adelshäusern und Kommunen weitere Konkurrenten um die Sichtbarkeit im öffentlichen Raum entgegen. In diesen Konflikten spielten die Wappen eine große Rolle, ließ sich doch die Verdammung und Verunglimpfung des politischen Gegners bestens gegen dessen Symbole in Szene setzen.

FRANZISKA DECKER (Graz) befasste sich mit der Chronik des Florentiner Kaufmanns und Chronisten Giovanni Villani (um 1280–1348). Mit seinem Werk war er bestrebt, durch die geschickte Verbindung der Wappen mit logisch schlüssigen Argumenten die Deutungshoheit über die repräsentativen Symbole zu erlangen und dadurch auch zukünftige Rezipienten dieser Wappen in ihrer Interpretation zu beeinflussen. Komplexe Sachverhalte wurden durch Wappenbilder vereinfacht dargestellt und verständlich erklärt – sie verdichten die historiographischen Erzählungen und führen zu einer erhöhten Anschaulich- und Glaubwürdigkeit von interpretativen Aussagen. Der Beitrag von LUISA GENTILE (Turin) handelte von heraldischen Konflikten in Oberitalien am Beispiel der Herzöge von Savoyen und der Markgrafen von Montferrat vom 15. bis zum 17. Jahrhundert. Hierbei ging es stets darum, seinen Platz im Herrschaftsgefüge gegenüber Ansprüchen von außen zu verteidigen und eigene Interessen durchzusetzen (man denke nur an Standeserhöhungen). Selbstverständlich wurden in diesen Auseinandersetzungen heraldische Symbole eingesetzt – auch und gerade um eine dynastische Abkunft aufzuzeigen, die weit und prominent zurückreicht. So führte nicht zufällig Savoyen (alt-)sächsische Insignien im Wappen, um die Reichsnähe zu demonstrieren.

THOMAS VOGTHERR (Osnabrück) gliederte seine Zusammenfassung in sechs Punkte:
1. Wappen sind Waffen überall dort, wo Herrschaftsübergänge unklar sind, die Legitimität einer Herrschaft bestritten wird oder der Vorrang vor anderen erreicht werden soll.
2. Wappen sind Waffen gegenüber allen Ebenen von Akteuren und Autoritäten.
3. Wappen sind Waffen auch und vielleicht gerade deswegen, weil sie mitunter eben nicht so eindeutig sind, wie es scheint (Stichwort Ambiguität).
4. Wappen sind Rechtszeugnisse, können es jedenfalls sein.
5. Wappen haben – meist unbekannt bleibende – Autoren und ideologisch-historiographische Hintergründe.
6. Wappen werden stellvertretend für ihren Besitzer verunglimpft oder bestraft.

Die Tagung machte eines unmissverständlich klar: Wappen sind kein schmückendes Beiwerk. Sie erweisen sich vielmehr als ein konstitutiver Bestandteil der historischen Entwicklung in all ihrer Widersprüchlichkeit. Deshalb ist es unbedingt notwendig, dass die Ergebnisse der heraldischen Forschung von der Geschichtswissenschaft rezipiert werden. Genauso ist die heraldische Forschung gefordert, die Wappen als Bildquelle nicht vom historischen Kontext abzukoppeln. Die Tagung konnte ihrem Anliegen, heraldische Konfliktforschung erstmals europaweit vergleichend zusammenzuführen, gerecht werden. Heraldiker:innen aus ganz Europa fanden in Greifswald ein Podium, um sich über den sehr facettenreichen Einsatz dieses ganz spezifischen Mediums in Konfliktsituationen auszutauschen. Berührt wurden dabei die unterschiedlichsten Fachbereiche der Geschichtswissenschaft wie Landesgeschichte, Rechtsgeschichte, Militärgeschichte, Kommunikationsgeschichte oder auch andere Disziplinen der Historischen Grundwissenschaften wie Historische Geographie, Numismatik und Sphragistik. Auf den Tagungsband darf die heraldische Community gespannt sein.

Konferenzübersicht:

Ralf-Gunnar Werlich (Greifswald): Begrüßung und Einführung

Sektion 1: Von Nord nach Süd: Heraldische Konflikte im Alten Reich nördlich der Alpen

Oliver Auge (Kiel): Mit roten Schwertern und grünem Rautenkranz. Der Wappenstreit zwischen den Herzögen von Sachsen-Lauenburg und den sächsischen Kurfürsten 1423–1689

Ralf-Gunnar Werlich (Greifswald). Der Adler greift die Greifen. Die pommerschen Wappen in den Auseinandersetzungen zwischen der Greifendynastie und den Markgrafen von Brandenburg aus dem Hause Hohenzollern

Thomas Vogtherr (Osnabrück): Das Sachsenross als Wappentier im späten Mittelalter. Welfen und Askanier im Symbolstreit

Harald Drös (Heidelberg): Der Streit um das Jülich-Klevische Erbe zwischen Wittelsbachern, Zollern und Wettinern im Spiegel ihrer Wappen

Andrea Stieldorf (Bonn): Zwischen Territorium und Familie. Wappen auf den Siegeln und Münzen Kölner Erzbischöfe im Spätmittalter

Christof Rolker (Bamberg): Herzogtum ohne Herzog, Wappen ohne Träger. Konflikte um heraldische Repräsentation am Beispiel des Herzogtums Schwaben im Spätmittelalter

Regula Schmid Keeling (Bern): Von Bären wie Kühe und Wappen am Galgen. Heraldische Symbole als Kampfmittel in der Eidgenossenschaft des 15. und 16. Jahrhunderts

Öffentlicher Abendvortrag

Andreas Zajic (Wien): Geschändet – getötet – begraben. Stellvertretendes Handeln und Gewaltausübung an Wappen im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit

Sektion 2: Im Westen, im Osten, im Norden, im Süden. Heraldische Konflikte in weiteren Teilen Europas

Miguel Metelo de Seixas (Lissabon): Fraternity of arms. Heraldic sharing on and off the battlefield during the Portuguese-Castilian war of 1383–1385

Steven Thiry (Antwerpen): Counter-Iconoclasm in the Netherlands. The armorial punishment of rebellion under the Duke of Alba, 1569–1571

Marcus Meer (London): Mehr als Rosen. Heraldische Konfliktaustragung im Ringen um die englische Krone

Steen Clemmensen (Farum): The war over the ‚Three Crowns‘ 1563–70. The futility of fighting over a construction

Joachim Krüger (Greifswald): Unfreundliche Verwandte. Die schwedischen und polnischen Wasa im Streit um das Dreikronenwappen

Sabine Sommerer (Zürich): Zur Negation von Wappen. Überlegungen zum Fehlen heraldischer Symbole in mittelalterlichen Profanraumdekorationen und darin aufscheinenden Konflikten

Öffentlicher Abendvortrag

Andreas Rehberg (Rom): Heraldische Konkurrenz und Konflikte im Umfeld der Päpste vom 13. bis zum frühen 16. Jahrhundert

Sektion 3: Heraldische Konflikte im Süden Europas

Franziska Decker (Graz): Im Dienste der Republik Florenz. Wappen als literarische ‚Waffen‘ bei Giovanni Villani

Luisa Gentile (Turin): Heraldic conflicts between the Alps and the Mediterranean Sea. The dukes of Savoy and the marquises of Montferrat (XV–XVII century)

Thomas Vogtherr (Osnabrück): Zusammenfassung

Anmerkung:
1 Johann Heinrich Zedler, Universal-Lexicon Bd. 52, Halle 1747, Sp. 2012.