Nachdem die Mitglieder des Fakultätsrats der Philosophischen Fakultät an der Universität Jena am 12. Juli 2022 beschlossen hatten, den Lehrstuhl für Geschlechtergeschichte nach 2025 nicht neu zu besetzen, protestierten Studierende, Lehrende und extern Unterstützende gegen diese Entscheidung. Zwar wurden ihnen nach tagelangen Protestaktionen Verhandlungsgespräche versprochen, jedoch sind diese im Angesicht der derzeitigen deutschlandweiten Sparmaßnahmen im Hochschulsektor vermutlich aussichtslos. Die Universität Jena steht symbolisch für die aktuell rückläufige Entwicklung der institutionellen Verankerung der Geschlechtergeschichte im Lehrangebot deutscher Hochschulen. Besonders in Anbetracht der stärker werdenden populistischen Strömungen, die sich gegen die Frauen- und Geschlechtergeschichte aussprechen, bedarf es Maßnahmen, um den Forschungsbereich zu schützen.
Vor diesem Hintergrund fand vom 6. bis 8. Juni 2024 das erste studentische Symposium zur Lage der Geschlechtergeschichte an deutschen Universitäten im Senatssaal der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) statt. Organisiert von der Arbeitsgruppe (AG) Geschlechtergeschichte, Teil der Fachschaftsinitiative (FSI) Geschichte der HU, bot das Symposium eine Plattform für Studierende, Lehrende und Forschende, um die gegenwärtige Situation und die Zukunft der Geschlechtergeschichte an nationalen und internationalen Hochschulen zu diskutieren.
Das Symposium wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Frauenförderung der Humboldt-Universität zu Berlin gefördert. Die Organisator:innen wollten mit der Veranstaltung nicht nur auf die aktuelle prekäre Lage der Geschlechtergeschichte aufmerksam machen, sondern auch Strategien entwickeln, um das Thema weiterhin nachhaltig und langfristig in den akademischen Diskurs zu integrieren.
ALEXANDER NÜTZENADEL (Berlin) eröffnete das Symposium mit einem einleitenden Grußwort, in dem er die jüngste Verleihung des Nobelpreises für Wirtschaftswissenschaften an Claudia Goldin als einen internationalen Meilenstein hervorhob. Goldins Studien zur Geschichte der Arbeit von Frauen haben nicht nur das Verständnis wirtschaftlicher Entwicklung erweitert, sondern auch die Bedeutung geschlechtergeschichtlicher Forschung in den Vordergrund gerückt.
Am ersten Tag des Symposiums standen die Relevanz der Geschlechtergeschichte sowie die universitäre Anbindung, insbesondere durch das Engagement der Studierenden, im Fokus. Der Einführungsvortrag von SABINE HERING (Siegen) widmete sich der Genese der Geschlechtergeschichte, wobei die Vortragende einen besonderen Schwerpunkt auf die Frauengeschichte legte. Hering skizzierte die historische Entwicklung des Forschungsfeldes und hob die entscheidende Rolle hervor, die Frauenvereine, alte und neue Frauenbewegungen und die Pionierarbeit forschender Frauen und ihre Präsenz an den Universitäten in diesem Prozess spielten. Der sich anschließende Workshop unter der Leitung von SABINE HERING (Siegen) und METTE BARTELS (Kassel) widmete sich den Zugängen zur Geschlechtergeschichte. Die Referentinnen beleuchteten die Entstehung und geschlechtsspezifische Bedeutung der Frauen- und Genderarchive und zeigten die vielfältigen Möglichkeiten auf, die diese für die Forschung bieten – insbesondere vor dem Hintergrund, dass Archivalien der Geschlechtergeschichte in staatlichen Archiven lange Zeit nur sehr lückenhaft überliefert wurden.
In einer Podiumsdiskussion äußerten LAURA CHOUFAN (Berlin) und SUSANNE SCHMIDT (Berlin) Kritik an der fehlenden Lehre zur Geschlechtergeschichte an der Humboldt-Universität. Choufan hob hervor, dass nur wenige Kurse zu diesem Thema angeboten werden und einige Professor:innen das Forschungsfeld als „unwissenschaftlich“ und „zu politisch“ bewerten. Schmidt bestätigte diese Eindrücke und betonte, dass die Nachfrage nach Kursen der Geschlechtergeschichte sehr groß sei, Studierende sich das Wissen jedoch oft selbst aneignen müssten, da es an Lehrpersonal mit entsprechender Expertise mangele. Beide betonten die Notwendigkeit, Geschlechtergeschichte stärker in die Curricula zu integrieren, um den Studierenden eine fundierte Ausbildung zu ermöglichen. Zusätzlich wurde die Sorge vieler Studierender angesprochen, dass eine Vertiefung in der Geschlechtergeschichte ihre beruflichen Perspektiven und Chancen auf eine akademische Anstellung aufgrund der fehlenden institutionellen Verankerung einschränken könnte.
Diese aufgezeigten Lücken im Hochschulalltag werden vielerorts durch das Engagement von Studierenden und Mitarbeitenden geschlossen, wie eine Reihe von Kurzvorträgen zeigte. DULGUUN SHIRCHINBAL (Potsdam) stellte das von dem AStA Uni Potsdam finanzierte Femarchiv Potsdam vor, welches seit 2007 eine eigene Sammlung von Büchern zu den Themen Feminismus und Queer Theory bereitstellt. Das Archiv ist stark von den Zyklen der studentischen Selbstverwaltung abhängig, wodurch es anfällig für sich ändernde politische Mehrheiten im Studierendenparlament wird. Bereits in jüngster Zeit wurden finanzielle Mittel gekürzt, was zu einer Reduktion der Arbeitszeit führte. Mittlerweile wird das Tagesgeschäft weitestgehend ehrenamtlich getragen.
KENA STÜWE (Berlin) präsentierte die Projekt- und X-Tutorials der Humboldt-Universität – eine Möglichkeit für Studierende, eigene Lehrveranstaltungen zu gestalten und zu leiten. Ihr eigenes Tutorial, das sich mit den „Spannungsfeldern der Reproduktion“ auseinandersetzte und Fragmente aus 150 Jahren gesellschaftlicher Verhandlung von Sexualität, Reproduktion und Familienplanung in Deutschland behandelte, war eine der ersten Übungen zur Geschlechter- bzw. Sexualitätsgeschichte, die an der Universität angeboten wurde. Die hohe Nachfrage aus der hauptsächlich weiblich gelesenen Studierendenschaft verdeutlicht, wie präsent und dringlich der Wunsch nach einem erweiterten Lehrangebot ist.
CAMILLA MARACCI (Wuppertal) und MAGDALENA BAADER (Berlin) stellten jeweils die Geschlechtergeschichte AGs der Bergischen Universität Wuppertal bzw. der Humboldt-Universität zu Berlin vor. In Wuppertal wurde die AG von Steffi Grundmann, Agnes Laba und Cécile Stehrenberger ins Leben gerufen, während sie in Berlin aus der Studierendenschaft heraus entstand. Maracci und Baader erläuterten die Herausforderungen und Erfolge der Geschlechtergeschichte AGs an ihren jeweiligen Universitäten. In Wuppertal organisierte die AG einen geschlechterhistorischen Studientag und das Projekt „Bildungsraum Flucht – Gewalt – Geschlecht“, das seit 2022 Flucht- und Migrationsgeschichten von Frauen dokumentiert. Jedoch steht die AG vor der Schwierigkeit, dass viele der Gründungsmitglieder nicht mehr an der Universität tätig sind, was die Kontinuität gefährdet. Die Berliner AG führte 2022 eine sehr gut besuchte Ringvorlesung durch und organisiert seit 2023 ein Forschungskolloquium, das bislang jedes Semester stattgefunden hat und auf außerordentlichen Zuspruch trifft. Trotz des großen Interesses an diesen Initiativen von Seiten des Instituts für Geschichtswissenschaften in Berlin, gibt es keine finanzielle Unterstützung, um etwa Anreisen für Gastvortragende zu ermöglichen. Auch wenn die Arbeit häufig ehrenamtlich geleistet wird, betonten die Referentinnen, dass sie dennoch sehr erfüllend sei und es ermögliche, wertvolle Netzwerke aufzubauen. Allerdings merkten die Diskussionsteilnehmenden an, dass es für die Institutionen verlockend sein könnte, sich auf das ehrenamtliche Engagement zu stützen, ohne die strukturellen Probleme grundlegend anzugehen. Im Idealfall, so wurde hervorgehoben, könnte die derzeitige Lücke durch eine institutionelle Verankerung geschlossen werden, wodurch sich die beteiligten Akteur:innen in Zukunft neuen Herausforderungen und Problemen widmen könnten.
Am zweiten Tag des Symposiums wurden die aktuelle universitäre Anbindung und mögliche hochschulpolitische Lösungsansätze intensiv diskutiert. Der erste Vortrag, gehalten von GISELA METTELE (Jena), LISA OELMAYER (Jena) und ANNEMARIE MÜLLER (Jena), thematisierte die prekäre Situation des geschlechtergeschichtlichen Lehrstuhls an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Dieser wurde 2010 eingerichtet, um Frauen in der Wissenschaft zu fördern. Mettele kritisierte, dass die Universität Jena den Lehrstuhl für Geschlechtergeschichte vor allem aus Prestigegründen und zur Erhöhung der Chancen auf Drittmittel eingerichtet habe. Trotz nachweisbarer Erfolge und großer Beliebtheit bei den Studierenden zeigt dieser Fall vor allem, dass eine einmal erreichte Institutionalisierung keine langfristige Sicherheit garantiert. SONJA DOLINSEK (Magdeburg) berichtete in einem Kurzvortrag von ähnlichen Bedrohungen an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Hier stehen Sparzwänge im Hochschulbereich im Vordergrund, die zu einer Konzentration und Verdichtung der Lehrangebote führen und den Fokus zunehmend auf technisch-naturwissenschaftliche Fächer legen. Für die Geschichtswissenschaften bedeutet dies ein reduziertes Kursangebot und weniger Raum für Spezialisierungen, da die Ressourcen verstärkt in andere Studiengänge umgelenkt werden.
Im darauffolgenden Vortrag skizzierte GABRIELE JÄHNERT (Berlin) die Geschichte der Institutionalisierung der Frauen- und Geschlechterforschung in der BRD und DDR sowie in der Zeit nach der Wiedervereinigung. Sie betonte, dass sich das Fach ab den 2000er-Jahren zunehmend als eigenständige wissenschaftliche Disziplin etablierte, sichtbar in der Entstehung von Fachzeitschriften, Buchreihen, Netzwerken und Fachgesellschaften. Im Jahr 2023 empfahl der Wissenschaftsrat jüngst den Ausbau unbefristeter Professuren mit Denominationen in der Geschlechterforschung, um dieses Forschungsfeld weiter zu stärken.
JEANNETTE WINDHEUSER (Berlin), KATHARINA SEIBERT (Tübingen) und CHRISTINA BENNINGHAUS (Bielefeld) diskutierten die Herausforderungen und mögliche hochschulpolitische Maßnahmen zur Sicherung und Weiterentwicklung der Geschlechtergeschichte im universitären Kontext. Windheuser stellte die Bedeutung der Geschlechterforschung in Bildungsinstitutionen heraus und wies auf die Notwendigkeit ausreichender Ressourcen hin, um den Forschungsbereich trotz knapper Mittel und überlasteter Professuren weiter voranzubringen. Sie unterstrich die Verknüpfung von Gleichstellungspolitik und Geschlechterforschung als wechselseitig bedingte Bereiche. Seibert stellte die strukturellen Herausforderungen der institutionellen Verankerung der Geschlechtergeschichte dar, insbesondere in traditionsreichen Fächern wie den Geschichtswissenschaften, und nannte die Universität Wien als Vorbild für erfolgreiche Integration. Benninghaus hob die Wichtigkeit von Netzwerken und internationalem Austausch hervor. Die Moderatorin der Diskussion, Magdalena Baader, ergänzte, dass eine stärkere überregionale Vernetzung notwendig sei. Abschließend betonte Windheuser die Verantwortung etablierter Wissenschaftler:innen, die politische Relevanz zu erkennen und wissenschaftlich fundierte Argumente für die Geschlechtergeschichte zu entwickeln.
Am Nachmittag des zweiten Symposiumstages entwickelten die Teilnehmenden in einem Forum konkrete Lösungsansätze und Zielsetzungen, welche am Morgen des dritten Tages präsentiert wurden.
1. Vernetzung der Teilnehmenden: Eine der vordringlichsten Maßnahmen und Ziele ist die Vernetzung der Teilnehmenden. Es wurde vorgeschlagen, dass der Arbeitskreis Geschlechtergeschichte1 eine eigene Sektion für Studierende einrichtet, jedoch könnten die Studierenden diese Vernetzung auch eigenständig organisieren. Zur Erleichterung des Austauschs wurde ein Mailverteiler eingerichtet, über den sich die Teilnehmenden koordinieren können und der möglichst niederschwellig für viele Interessierte Zugriff ermöglicht. Aufgrund der Heterogenität der Teilnehmenden des Symposiums war es allen wichtig, für die Vernetzung vorerst keine Trennung nach Statusgruppen vorzunehmen. Zunächst soll ermittelt werden, wer sich vernetzen möchte – besonders Personen von kleineren Universitäten hätten so die Chance, sich einer größeren Gruppe zugehörig zu fühlen. Diesbezüglich wurde ebenfalls der Wunsch geäußert, der Gruppe einen Namen zu geben.
2. Antwort auf das Positionspapier2: Es besteht der Plan, auf das Positionspapier von Christina Benninghaus, Benno Gammerl, Maren Lorenz, Martin Lücke und Xenia von Tippelskirch zu antworten, jedoch ohne eine festgelegte Frist. Zuerst muss ein umfassendes Strategiepapier erstellt werden, in dem die Selbsteinordnung der Teilnehmenden festgehalten wird. Dies dient dazu, klare Ziele und eine gemeinsame Linie für die weitere Arbeit zu definieren.
3. Erstellung des Strategiepapiers: Das Strategiepapier unter Bezugnahme der Empfehlungen des Wissenschaftsrates soll in erster Linie auf Studierende ausgerichtet sein, jedoch allen Teilnehmenden und Akteur:innen offenstehen, die zur geschlechtergeschichtlichen Forschung beitragen möchten. Ein besonderer Wunsch war die langfristige Ausrichtung des Dokuments – es sollten nicht nur kurzfristige Strategien entworfen werden, die mit dem Eintreffen neuer Studierendengenerationen an Relevanz verlieren, sondern vielmehr ein „Gedächtnis“ für künftige Generationen darstellen, um die nachhaltige Fortführung der Arbeit zu gewährleisten.
4. Hochschulpolitische Arbeit und Institutionalisierung: Die Vernetzung mit dem akademischen Mittelbau sowie weiteren Akteur:innen innerhalb der Hochschule wurde als zentraler Schritt zur dauerhaften Institutionalisierung der Geschlechtergeschichte hervorgehoben. Dabei ist es essenziell, das Wissen über Gremienarbeit und Mitwirkungsmöglichkeiten nachhaltig zugänglich zu machen und an nachfolgende Generationen weiterzugeben. Studierende sollten in enger Zusammenarbeit mit dem Mittelbau inhaltliche Themen besprechen und sich gegenseitig unterstützen, um die verfügbaren Instrumente gezielt einzusetzen und gemeinsame Ziele zu verfolgen. Die Identifikation und Mobilisierung von Verbündeten in hochschulischen Gremien ist entscheidend, um die dauerhafte institutionelle Verankerung der Geschlechtergeschichte sicherzustellen.
5. Gründung von AGs, Kolloquien und Lesekreisen: Es wurde vorgeschlagen, an verschiedenen Universitäten AGs, Kolloquien und Lesekreise zur Geschlechtergeschichte zu gründen. Die AG Geschlechtergeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin könnte ihr Kolloquium wieder als Hybrid-Format anbieten, bis ähnliche Formate auch an anderen Standorten etabliert sind. Darüber hinaus wurde die Idee diskutiert, Summer Schools zu organisieren, wobei Online-Formate als kostengünstige Alternative dienen könnten.
6. Lehrinhalte und Vermeidung von Zertifikationslösungen: Ein weiteres zentrales Ziel besteht in der qualitativen Verbesserung der Lehrinhalte. Angestrebt wird, Zertifikatslösungen zu vermeiden, da das vorhandene große Interesse der Studierenden an der Geschlechtergeschichte eine feste institutionelle Verankerung rechtfertigt. Dabei sollen inhaltliche Lücken identifiziert und adressiert werden, ohne dass von den Studierenden erwartet wird, diese eigenständig zu schließen. Vielmehr sollen qualifizierende Bildungswege durch ein dauerhaftes Lehrangebot gewährleistet werden. Teildenominationen von Lehrstühlen und Kursen wurden als realistische und langfristig erfolgversprechende Lösung bewertet, auch wenn Volldenominationen weiterhin als erstrebenswert angesehen werden.
Die Vorträge am Nachmittag des dritten Tages widmeten sich internationalen und interdisziplinären Lösungsansätzen, wobei CHRISTINA BENNINGHAUS (Bielefeld) in ihrem Vortrag auf die herausragende Position Oxfords in der geschlechtergeschichtlichen Forschung einging. Sie hob die institutionelle Verankerung betreffender Kurse sowie die besondere Rolle der Queer- und Transhistorie hervor, die dank eines gut finanzierten und divers aufgestellten Fachbereichs fest im Curriculum integriert sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Symposium zur Lage der Geschlechtergeschichte eine wertvolle Plattform für den intensiven Austausch zwischen Studierenden, Lehrenden und Forschenden bot, die gemeinsam die aktuellen Herausforderungen sowie die Zukunftsperspektiven dieses Forschungsfeldes diskutierten. Alle Teilnehmende bestätigten einstimmig die hohe Nachfrage der Studierenden nach Geschlechtergeschichte und ihre Bedeutung für Lehre und Forschung. Gleichzeitig steht diese Resonanz im Kontrast zu den Schwierigkeiten einer nachhaltigen Institutionalisierung in Deutschland, trotz der Empfehlungen des Wissenschaftsrats. Über drei Tage hinweg wurden Lösungsansätze diskutiert und formuliert, welche besonders durch die deutschlandweite Vernetzung von Studierenden und dem Mittelbau langfristige Erfolge erzielen sollen. Aber auch die enge Zusammenarbeit mit Dozierenden und hochschulpolitischen sowie externen Akteur:innen ist unerlässlich für den Erhalt und Ausbau der geschlechtergeschichtlichen Forschung. Die Ergebnisse des Symposiums sowie das gezeigte Engagement der Teilnehmenden geben Anlass zur Hoffnung, dass durch anhaltenden Einsatz und Kooperation aller Statusgruppen die Geschlechtergeschichte ihren notwendigen und gebührenden Platz in der akademischen Landschaft sichern kann.
Konferenzübersicht:
Alexander Nützenadel (Berlin): Grußwort
Sabine Hering (Siegen): Genese der Geschlechtergeschichte
Panel 1: Die Relevanz von Geschlechtergeschichte an deutschen Universitäten
Sabine Hering (Siegen), Mette Bartels (Kassel): Workshop zu den Zugängen zur Geschlechtergeschichte
Susanne Schmidt (Berlin) / Laura Choufan (Berlin): Diskussion mit Input: Perspektiven auf fehlende Lehre von Studierenden & Lehrenden
Panel 2: Universitäre Anbindung durch Studierende
Magdalena Baader (Berlin) / Dulguun Shirchinbal (Potsdam) / Camilla Maracci (Wuppertal) / Kena Stüwe (Berlin): Vorstellung studentischer Organisationen zur Geschlechtergeschichte
Panel 3: Universitäre Anbindung aktuell
Gisela Mettele (Jena) / Lisa Oelmayer (Jena) / Annemarie Müller (Jena): Bedrohung des geschlechtergeschichtlichen Lehrstuhls an der Universität Jena
Sonja Dolinsek (Magdeburg): Bedrohung der (Geschlechter-)Geschichte Universität Magdeburg
Gabriele Jähnert (Berlin): Geschichte der Institutionalisierung der Frauen- und Geschlechterforschung
Panel 4: Hochschulpolitische Lösungsansätze
Jeannette Windheuser (Berlin) / Katharina Seibert (Tübingen) / Christina Benninghaus (Bielefeld): Mögliche Lösungsansätze und Forderungen
Forum Phase 1: Erarbeitung eines Forderungskatalogs
Panel 4: Hochschulpolitische Lösungsansätze
Forum Phase 2: Vorstellung Ergebnisse & Forderungskatalog
Panel 5: Internationale und interdisziplinäre Lösungsansätze
Christina Benninghaus (Bielefeld): Internationalität und Interdisziplinarität im europäischen Raum – Oxford
Muriel Alejandra González Athenas (Innsbruck), erkrankt / Christina Benninghaus (Bielefeld): Geschlechtergeschichte interdisziplinär – Implementierung an anderen Studiengängen? Möglichkeiten und Perspektiven
Abschlussreflexion und Ausblick
Anmerkungen:
1https://akhfg.de/ (28.10.2024).
2 Diskussionsforum: Geschlechtergeschichte: Herausforderungen und Chancen, Perspektiven und Strategien, in H-Soz-Kult, 19.09.2023, https://www.hsozkult.de/debate/id/fddebate-138659 (28.10.2024).