Reflexionen über das Fach „Zeitgeschichte“ und seine Methoden. Querschnittsbericht zum 7. Österreichischen Zeitgeschichtetag 2008

Reflexionen über das Fach „Zeitgeschichte“ und seine Methoden. Querschnittsbericht zum 7. Österreichischen Zeitgeschichtetag 2008

Organisatoren
Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck, Österreich
Ort
Innsbruck
Land
Austria
Vom - Bis
28.05.2008 - 31.05.2008
Url der Konferenzwebsite
Von
Astrid von Schlachta, Institut für Geschichte und Ethnologie, Universität Innsbruck

Fasst man die Panels „1968 und die historiografische Wende“, „Aus nächster Nähe: Reflexive Lokalgeschichte im 20. Jahrhundert“, „‘Lange Linien‘ oder: Inwiefern kann man von einer Einheit der europäischen Zeitgeschichte sprechen?“ und „Zeitgeschichte des Konsumierens in diskursanalytischer Perspektive“ unter dem Aspekt der Reflexion über das Fach „Zeitgeschichte“ und seine Methoden zusammen, so brach einerseits die in der „Neuen Politikgeschichte“ momentan heftig diskutierte Frage nach der Definition von „Politik“ oder dem „Politischen“ auf. Der Diskurs über „Politik“ oder das „Politische“ wird geführt und die Erweiterung des politischen Raums führt zur Einbeziehung von Akteuren, die in der traditionellen Sichtweise von Politikgeschichte außen vor gelassen wurden. Das Aufspüren neuer politischer Akteure bringt die lokalpolitische und lokalhistorische Ebene ins Blickfeld. Die Vorträge der hier vorgestellten Panels präsentierten Akteure, die keineswegs für die „große Politik“ standen, wenn sie dies nicht sogar explizit ablehnten, weil „große Politik“ in ihren Augen „am Bürger vorbei geht“ und als nachteilig empfunden wurde.

Ein zweiter Aspekt, der die Vorträge prägte, war die politische Kommunikation in einem spezifischen, zu definierenden Raum. Kommunikationsprozesse werden untersucht, konstruierte Identitäten hinterfragt und aufgebrochen, was häufig zu Konflikten führt. Verschiedene Identitäten treffen aufeinander, sowohl im regionalen Kontext als auch vor einem nationalen oder globalen Hintergrund. Die Konkurrenz verschiedener Identitäten in einem Raum und das Ziel, über diese Identitäten politische oder historische Erinnerungskulturen zu festigen, verläuft meist ebenfalls nicht konfliktfrei und zeigt sich auch auf der semantischen Ebene, wenn beispielsweise „unbequeme“ Erinnerungen an die jüngste Vergangenheit, etwa an die NS-Zeit, durch die gezielte Füllung der in der politischen Kommunikation verwendeten Begrifflichkeiten verdrängt werden sollen.

Im Zentrum des Panels „1968 und die historiografische Wende“ standen Michel Foucault und Jacques Rancière sowie ihr Verständnis des „Politischen“ beziehungsweise die von ihnen verwendeten „Polizei“-Begriffe. SIEGFRIED MATTL stellte fest, dass Foucault selbst sich 1968 weitgehend unpolitisch verhielt beziehungsweise seine Ziele nicht mit jenen der Studenten in Deckung zu bringen waren. Unter politischer Arbeit verstand Foucault die Bekämpfung des Humanismus, da er in ihm keine Freiheit mehr sah. In diesem Zusammenhang stand auch Foucaults Kritik an Jean-Paul Sartre. Foucaults Bücher wurden in Deutschland hauptsächlich von der nicht geschichtswissenschaftlich geprägten Öffentlichkeit rezipiert. Dies bezog sich vor allem auf sein Buch „Die Ordnung der Dinge“, das in Frankreich dann von Regierungsseite recht scharf kritisiert wurde.

Die „Politik“-Vorstellungen oder –begriffe von Michel Foucault und Jacques Rancière lassen sich in jenem Begriff von „Politik“ bündeln, den Rancière durch „Das Unvernehmen“ in den Diskurs einbrachte. Einerseits verankerte er diesen in den modernen Institutionen als Polizeiordnung und interpretierte die Geschichte als Geschichte der Polizei, also als Verwaltung der Sachzwänge innerhalb einer Gesellschaft. Andererseits sah er „Politik“ gerade dort, wo soziale Akteure sich gegen Unrecht auflehnten und ihr Recht forderten und damit Sachzwänge durchbrachen beziehungsweise in den diversen Konflikten um Mitsprache in der Öffentlichkeit kämpften. Der genuin politische Akt lag für ihn im Durchbrechen der Polizeiordnung; ein Akt, der zudem ein Diskurs über die Grenzen des politischen Raumes beziehungsweise über die Erweiterung desselben war. Dieses Verständnis zeigt sich auch in den Filmen von Rancière, in denen er jenen eine Stimme gab, die in der Historiographie bisher stumm waren – der Masse, aber auch der schweigenden Masse. DREHLI ROBNIK betonte, dass der „Politik“-Begriff an sich rar sei, jedenfalls entsprechend dem „Politik“-Verständnis von Rancière, im Gegensatz zum „Polizei“-Begriff, der häufig vorkomme.

Im Panel „Aus nächster Nähe: Reflexive Lokalgeschichte im 20. Jahrhundert“ stand zunächst Johannes E. Trojer (1935-1991) im Mittelpunkt der Vorträge von INGRID FÜRHAPTER und MARTIN KOFLER. Beide Vorträge entsprangen einem Forschungsprojekt, das den Nachlass Trojers am Innsbrucker „Brenner-Archiv“ aufarbeitet. Johannes E. Trojers zeichnete sich durch äußerst vielfältige Interessen aus – er war Lehrer, Literat, Historiker und Volkskundler. Sein Ziel war die Totalerfassung des Osttiroler Villgratentals durch das Sammeln von Interviews, Fotos, Literatur und Zeugnissen der Geschichte. Als Lokalhistoriker und als Einheimischer, der in ein sehr weitreichendes Netzwerk im kulturellen Bereich in Tirol eingebunden war, versuchte er, gegen lokalhistorische Mythen und „bequeme“ Identitäten vorzugehen, die sich besonders um die NS-Zeit des Tals rankten. Die Leute aufrütteln und umbequem sein war seine Prämisse. Ein Ziel, das ihn dauerhaften Verleumdungen wie „Nestbeschmutzer“ aussetzte. . Die gesellschaftskritische Ausrichtung Trojers ging nach seinem Tod in der „Villgrater Kulturwiese“ auf, einem alternativen Kulturfestival, das seit 1992 stattfand und in der Bevölkerung für kontroverse Diskussionen sorgte. Verleumdungen waren auch hier an der Tagesordnung – die Teilnehmer waren mit Anschuldigungen konfrontiert, die von „langhaarigen Gammlern“ bis zu „Sektierer“ reichten. Den negativen Höhepunkt markierte der Brandanschlag auf das Veranstaltungszentrum der „Kulturwiese“ im April 1996.

ERNST LANGTHALER und STEFAN EMINGER beschäftigten sich in ihren Beiträgen mit der Erinnerungspolitik in zwei niederösterreichischen Orten – mit der NS-Zeit in Frankenfels und der Erinnerung an die Vertreibung der Juden in Wolkersdorf. Beide Vorträge machten deutlich, wie brisant die Beschäftigung mit der jüngsten Vergangenheit ist und wie intensiv und konfliktreich lokale Identitäten durch die Aufarbeitung der NS-Zeit hinterfragt werden können. Eine Schwierigkeit der Arbeit besteht darin, dass die Nachkommen noch leben und jede historische Auseinandersetzung damit immer eingebunden ist in bestehende verwandtschaftliche Netzwerke. Zwei Aspekte sind vor dem Hintergrund der Reflexion über die „Zeitgeschichte“ und ihre Methoden besonders hervorzuheben. Einerseits beschrieb Langthaler die Füllung des Begriffs „Politik“ vor dem lokalhistorischen Hintergrund. So findet die „große Politik“ in der Gemeindepolitik von Frankenfels wenig Niederschlag, was auch eine semantische Untersuchung belegt. Denn der Begriff „politisch“ verbindet sich mit deutlich negativen Assoziationen. In der politischen Kommunikation der Gemeinde werde es geradezu als Affront angesehen, jemanden als „politisch“ zu bezeichnen, da dies bedeute, sich nicht für „die Leute“ einzusetzen, sondern sich an der Politik zu orientieren, die aus St. Pölten, Wien oder Brüssel vorgegeben werde. Dagegen sei die Übernahme eines „öffentlichen Amtes“ positiv konnotiert, da dieses impliziere, sich für „die Leute“ zu engagieren. Die Verlagerung des kollektiven Gedächtnisses und der Erinnerungspolitik verdeutlicht das Beispiel Wolkersdorf, wo von politischer Seite (FPÖ) versucht wurde, der Vertreibung der Juden – der „Brünner Todesmarsch“ (1945) führte durch Wolkersdorf – die Vertreibung der Deutschen aus Südmähren an die Seite zu stellen. Man sah darin die Möglichkeit, ein Unrecht durch ein anderes zu überblenden, wenn es schon nicht möglich war, ein Unrecht, nämlich jenes der Juden, auszublenden. Eine semantische Analyse unterstreicht die Ausblendung einer bestimmten Erinnerungskultur noch einmal. So war es bis Anfang des 21. Jahrhunderts üblich, von der „Kriegszeit“ und nicht von der „NS-Zeit“ zu sprechen, um die „Opferrolle“ der Gemeindebewohner zu betonen.

Die Vortragenden im Panel „‘Lange Linien‘ oder: Inwiefern kann man von einer Einheit der europäischen Zeitgeschichte sprechen?“ näherten sich dieser Thematik, indem sie Epochenschwellen und Zäsuren für die jeweilige Thematik definierten. In einer ausführlichen Einleitung in die Sektion betonte der Chair CHRISTOPH BOYER (Salzburg) die Bedeutung von Epochenschwellen für ein Zeitalter, um für dieses eine Klammer zu finden beziehungsweise um eine Epoche nachzeichnen zu können. Zeichen für eine Epochenschwelle sind seiner Ansicht nach eine auffällige Massierung wichtiger Ereignisse und erhebliche Umbrüche in Politik, Kultur und Gesellschaft in einer kurzen Zeit. Er definierte vier Epochen: Einerseits das frühe 20. Jahrhundert, als die Massen in den politisch-sozialen Prozess eintraten, andererseits die nachfolgende Epoche, in der nach Antworten auf die Entwicklung der Massengesellschaft gesucht wurde sowie drittens die neue Vergemeinschaftung im Sozialismus und in der NS-Diktatur. Schlussendlich skizzierte er die Epoche der dritten Globalisierung, die im Zeichen von Umwelt- und Ressourcenkrisen stand und mit dem Schwinden von Sozialstaat und Bürgergesellschaft verbunden ist.

Für das Untersuchungsfeld der Bevölkerungsgeschichte benannte NORBERT ORTMAYR zwei Zäsuren, nämlich die 1870er Jahre und die 1970er Jahre, die er mit dem Blick auf die Verringerung der Mortalitäts- und die Natalitätsziffern festlegte. Für die 1870er Jahre war der medizinische Fortschritt bedeutend – staatliche Verwaltung, internationale Kooperationen und Wissenstransfer sowie der Anstieg der privaten Hygiene sorgten für einen Aufschwung im Gesundheitswesen und für eine Eindämmung von Epidemien. Betrachtet man die Zeitgeschichte aus dem Blickwinkel der Unternehmensgeschichte, so erscheinen die frühen Epochen weniger umstritten als Zäsuren im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts. FRIEDERIKE SATTLER zeigte in ihrem Vortrag auf, dass sich ab den 1970er Jahren die „Multidivisional Form“ unter den Unternehmen zunehmend durchsetzte und kleinere Firmen von größeren aufgekauft wurden. Diese Konglomerate entstanden als Reaktion auf das Nachlassen der hohen Wachstumsraten der Nachkriegszeit und als Gegenbewegung zur wachsenden internationalen Konkurrenz, die eine stärkere Diversifikation der Unternehmen nötig machte. Ab den 1980er- und 1990er-Jahren lösten sich viele Konglomerate wieder auf, da sie dem schnelleren Markt der Globalisierung nicht gewachsen waren – schlankere und grenzenlosere Unternehmen entstanden und eine ausgeprägte Netzwerkstruktur wurde nun zur Prämisse der strategischen Ausrichtung vieler Unternehmen. Mit einem Blick auf die Entwicklung in staatssozialistischen Ländern schloss der Vortrag von Friederike Sattler. Für Polen lassen sich beispielsweise ähnliche Tendenzen aufzeigen wie für die westlichen Länder: Weitreichende Netzwerkstrukturen unterliefen die Planwirtschaft und trugen so auch zu Destabilisierung des politischen Systems bei.

Die Zeitgeschichte unter sprachhistorischen Aspekten analysierte ANJA VOESTE in ihrem Beitrag. Um Langzeittrends, die zur Ausbildung von Varietäten führten, zu erläutern, skizzierte sie kurz die Entwicklung von Staatlichkeit und gesellschaftlicher Differenzierung, die von der ständischen Gesellschaft hin zum modernen, funktional differenzierten System und zum Ausbau staatlicher Institutionen führten. Der sich ausbildende Territorial- und Flächenstaat übernahm allmählich die Hoheit über soziale Belange sowie über das Gesundheits- und Schulwesen. Diese staatlich-institutionelle Homogenisierung setzte Voeste dann in Verbindung zur sprachlichen Entwicklung, die sie als ebenfalls homogenisierend beschrieb. Einen Grund hierfür sah sie in der modernen Bürokratie und in der Sozialdisziplinierung. Diesen Tendenzen zur Vereinheitlichung stellte Voeste für das 20. Jahrhundert eine Varietätendynamik entgegen, die sie in der horizontalen und vertikalen Mobilität verankerte. Vor allem seit den 1970er-Jahren intensivierte sich die Mobilität durch die Rückverlagerung von Arbeitsplätzen in das Umland der Städte. Die dadurch einsetzende Bevölkerungsdurchmischung förderte auch die Zunahme sprachlicher Varietäten. Hinzu kamen die Vertriebenenzuwanderung sowie die Ansiedlung von Republikflüchtlingen aus der DDR. Die soziale Mobilität wurde zudem durch die Ausweitung des Dienstleistungssektors gefördert, der einherging mit einer Abnahme des landwirtschaftlichen Sektors. Der zunehmende Kundenkontakt zog die Übernahme städtischer sprachlicher Leistungen nach sich. Auch der Ausbau der Sekundarbildung führte zu Veränderungen, ebenso die sprachliche Sozialisation von Kindern außerhalb der Familie, etwa in Kindergärten.

Im Panel „Zeitgeschichte des Konsumierens in diskursanalytischer Perspektive“ ging es um verschiedene Kommunikationsprozesse und die Medien, mit denen regionale oder nationale Identitäten in der Öffentlichkeit vermittelt werden. Zunächst stand ein Postkartenmotiv im Mittelpunkt, das für das Burgenland prägend wurde, nämlich ein Ziehbrunnen mit einer Schilfhütte. Beide Motive tauchen ab den 1960er-Jahren in Verbindung auf. Sie stehen für die Konstruktion eines Erinnerungsortes und sind somit Teil der regionalen Fremd- und Selbstrepräsentation, bilden jedoch auch einen verklärten Blick zurück ab. Im aufkommenden Tourismus, der das Burgenland erschloss, erhielt der eigentlich funktionslos gewordene Ziehbrunnen auf diese Art und Weise eine neue ästhetische und emotionale Bedeutung. Gezielt wurde ein spezifisches Bild der österreichischen Pußta vermittelt und die „Weite der Pußta“ erhielt so ihren Platz in der Gesamtschau der österreichischen Landschaften – als landschaftlicher Gegenpol zu den Alpenregionen.

Die Identifizierung mit Österreich und die Identitätsvermittlung innerhalb der österreichischen Gesellschaft über das Fernsehen analysierte MONIKA BERNOLD. Sie bezog sich auf die Sendungen „Hausfrau sein dagegen sehr“ (Anfang der 1960er-Jahre) und „Sparmeisterschaft von Österreich“ (1973). Während erstgenannte Sendung zu einer Zeit, als das Fernsehen noch nicht das dominante Medium war, versuchte, das weibliche Publikum mit einem männlichen Blick auf alltägliche Probleme und Problemlösungen – etwa die Frage, wie Fotografien entstehen – zu erreichen, erwies sich die „Sparmeisterschaft“ als Flop. Einen Grund für die schwache Sehbeteiligung sah Bernold in der pädagogischen Ausrichtung der Sendung, die Anfang der 1970er-Jahre im Fernsehen nicht mehr wirkte. Ziel der Sendung war die Erziehung der Frauen zu einer besseren Verwaltung des Haushaltsgeldes, womit eigentlich eine private Frage öffentlich gemacht wurde. Als Gegenbeispiel präsentierte Monika Bernold die Sendung „Am laufenden Band“, bei der nur noch das Merken von Gegenständen wichtig war und keine pädagogischen Ziele mehr verfolgt wurden.

Die Nationalisierung des Automobils betrachtete DANIEL KÜHSCHELM in seinem Beitrag. Autos repräsentierten besonders in den Nachkriegsjahren nationale Allegorien – „der Franzose“, „der Italiener“, „der Deutsche“. „Der Österreicher“ fehlte zunächst, begann seinen Aufstieg dann jedoch mit dem ersten Autosalon 1948 und der Präsentation österreichischer Motorräder von Puch, die gleichzeitig für das Erstarken der österreichischen Wirtschaft standen. In den Berichten über den Autosalon wurde der Erfolg Österreichs im Automobilsektor hervorgehoben, vor allem im Motorbau – betont wurde die wichtige Bedeutung des Motors für das Auto, als „Herz des Autos“. Ein in Österreich produzierter PKW fehlte zu diesem Zeitpunkt noch. Ein Manko, das wenige Jahre später mit dem Steyr Puch 500 als nationalem Produkt behoben wurde. Die Werbung für den Steyr Puch 500 forcierte eine entsprechende Botschaft – „Unser Steyr Puch 500“ – und platzierte das Auto als Gegenprodukt zum VW Käfer. Der Diskurs über den Steyr Puch 500 transportierte dann die entsprechenden nationalen Stereotype. Die Austrifizierung setzte beispielsweise bei der Kraft des Autos an, indem die Werber auf die Bergfähigkeit des Autos verwiesen. Allerdings etablierte sich der Steyr Puch 500 nur sehr kurzfristig als verkaufsstarkes Produkt und konnte dem VW Käfer letztendlich keine Konkurrenz bereiten.

Kurzübersicht:

Panel 8: 1968 und die historiografische Wende
„Zur Rezeption des Poststrukturalismus in der deutschsprachigen Historiographie“ (Siegfried Mattl/Wien)„Foucault/Rancière und das ‚Unvernehmen‘: Der Mai 68 als Folie einer neuen Politikgeschichte“ (Mario Wimmer/Wien)
Drehli Robnik (Wien): „Zur Verflochtenheit von Filmästhetik und Geschichtsbegriff bei Jacques Rancière“

Panel 19: Aus nächster Nähe: Reflexive Lokalgeschichte im 20. Jahrhundert
„Dorfleben aus nächster Nähe: Reflexionen zum Spannungsverhältnis von Lokalgeschichte, Heimatpflege und Kulturarbeit am Beispiel des Osttiroler Villgratentals“ (Ingrid Fürhapter/Innsbruck)
„Forscher vor Ort: Johannes E. Trojer und sein Osttiroler Villgratental“ (Martin Kofler/Innsbruck)
„Im langen Schatten der ‚großen Männer‘: Ein reflexiv-lokalhistorischer Versuch“ (Ernst Langthaler/St. Pölten)
„Der Marktort ohne Juden: Lokalhistorie zwischen ‚Wiedergutmachungs‘-Diskursen, Gemeindepolitik und örtlicher Erinnerungskultur“ (Stefan Eminger/St. Pölten)

Panel 34: ‘Lange Linien‘ oder: Inwiefern kann man von einer Einheit der europäischen Zeitgeschichte sprechen?
„‘Lange Linien‘ der österreichischen Bevölkerungsgeschichte“ (Norbert Ortmayr/Salzburg)
„‘Lange Linien‘ in der europäischen Unternehmensgeschichte des 20. Jahrhunderts“ (Friederike Sattler/Potsdam)
„‘Lange Linien‘ in der deutschen Sprachgeschichte des 20. Jahrhunderts“ (Anja Voeste/Gießen).

Panel 46: Zeitgeschichte des Konsumierens in diskursanalytischer Perspektive
„Die österreichische Pußta als Erinnerungslandschaft. Zur Erfindung und Karriere eines Ansichtskartenmotivs“, (Sándor Békési/Wien)
„TV-Konsum und mediale Selbstreflexivität im Fernsehen der 1960er und 1970er Jahre“ (Monika Bernold/Wien)
„Nationale Konfigurationen im österreichischen Motorisierungsdiskurs, 1950-1975“ (Oliver Kühschelm/Wien)