Die Burg. Internationales Symposion anlässlich der Ausstellungen „Burg und Herrschaft“ und „Mythos Burg“ im Jahr 2010

Die Burg. Internationales Symposion anlässlich der Ausstellungen „Burg und Herrschaft“ und „Mythos Burg“ im Jahr 2010

Organisatoren
Germanisches Nationalmuseum Nürnberg; Deutsches Historisches Museum Berlin; Wartburg-Gesellschaft Eisenach
Ort
Eisenach
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.03.2009 - 22.03.2009
Von
Christine Dippold, Germanisches Nationalmuseum

Vom frühen Mittelalter bis in die Neuzeit waren Burgen Zentren politischer und wirtschaftlicher Macht und bildeten den Mittelpunkt höfischen Lebens. Noch heute stellen Burgen Prestigeobjekte und Geschichtsmonumente dar. Allerdings sind die heutigen Vorstellungen von der Burg vor allem mit der Burgenromantik und -renaissance des 19. Jahrhunderts verknüpft, wenngleich ihre mythische Überhöhung bereits ins Mittelalter zurückreicht.

Auf welch unterschiedliche Weise man sich dem Phänomen Burg nähern kann, führte das viertägige Symposium auf der Wartburg vor Augen, das unter dem Titel „Die Burg“ und unter der Leitung von Hans Ottomeyer (Deutsches Historisches Museum Berlin) und G. Ulrich Großmann (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg und Wartburg-Gesellschaft Eisenach) erstmals die ganze fachliche und methodische Bandbreite der Burgenforschung versammelte. Neben Historikern waren Archäologen, Kunst- und Architekturhistoriker, Literaturwissenschaftler, Denkmalpfleger und Bauforscher vertreten. In fünf Sektionen zeigten die 34 Beiträge neue Zusammenhänge der Burgengeschichte und -nutzung auf Basis archäologischer und architektonischer Befunde, aber auch Schrift- und Bilddokumenten sowie literarischer Quellen auf. Neben der politischen, militärischen und gesellschaftlichen Bedeutung der Burgen und dem Alltagsleben auf der Burg, standen immer wieder die Fragen nach der zeitgenössischen Wahrnehmung sowie der Entstehung und Entwicklung des „Mythos Burg“ vom Mittelalter bis in die Moderne im Zentrum der Diskussion. Mit dem Fokus auf diese Fragenkomplexe bildete das Symposium zugleich eine wissenschaftliche Vorbereitung auf die für Sommer/Herbst 2010 geplante Doppelausstellung im Deutschen Historischen Museum Berlin (DHM) und Germanischen Nationalmuseum Nürnberg (GNM) zum Thema „Burg und Herrschaft“ und „Mythos Burg“, die sich erstmals umfassend der historischen und kulturgeschichtlichen Bedeutung der Burg vom Frühmittelalter bis in die Gegenwart widmet.

Den einführenden Beitrag zur ersten Sektion „Burg und Herrschaft“ hielt WERNER MEYER (Basel/Schweiz), der sich mit der „Pertinenz“ von Burgen auseinandersetzte. In ihrer Funktion als Rechts- und Güterverband leistete die Burg im 10./11. Jahrhundert dank ihrer wehrhaften Bauweise besseren Schutz vor feindlichen Zugriffen als ein Herrenhof. Meyer deutete die Burg als Symbol für die von ihr ausgeübte herrschaftliche Macht, obwohl diesbezüglich nur wenige archäologische Spuren vorhanden sind. Gleichwohl verwies er auch auf die funktionale Bedeutung der Burg und ihrer Bauteile. Zur Veränderung der mit Burgen verbundenen Machtausübung während der Herrschaft Heinrich I. referierte CHRISTIAN FREY (Stendal). Als Reaktion auf die Bedrohung des Reiches durch ungarische Reiterheere zu Beginn des 10. Jahrhunderts erließ Heinrich I. eine „Burgenordnung“, nach welcher neue Befestigungen erbaut und vorhandene ausgebaut wurden. Laut Frey gingen mit diesem Netzwerk von Burgen im östlichen Raum die Organisations- und Strukturentwicklungen im Reich, die kulturelle Gestaltung des Raumes sowie die Genese der Burgen zu Wirtschafts- und Herrschaftszentren, die Voraussetzung der einsetzenden Siedlungskontinuität waren, einher.

Die folgenden Vorträge beschäftigten sich mit dem Thema „Burg und Recht“. HANS-WILHELM HEINE (Hannover) beleuchtete ausgehend von den Bestimmungen des Sachsenspiegels das Burgenbaurecht im 13. Jahrhundert im Hinblick auf die Verbindlichkeit von Rechtsnormen. Aufgrund der historischen Unschärfe des Begriffs „Burg“ gilt es für die Mittelalterarchäologie die Aufgabe zu klären, welche mit Gräben umgebenen archäologischen Befunde tatsächlich als Burgen zu bezeichnen sind. Von weiteren Rechtsverhältnissen berichtete VOLKER RÖDEL (Karlsruhe), wobei das Lehensrecht, die Burg als Rechtsobjekt im Landrecht, die Rechtsqualität der Burg als geschützter Friedensbereich und das Vertragsrecht der Besitzer oder Ganerben im Vordergrund standen. Sein Anliegen war es, das von der Ausübung von Gewalt und Herrschaft bestimmte Burgenbild zu korrigieren, da durchaus traditionelle Rechtsvorstellungen fortbestanden, aber auch neue Rechtsbereiche bedarfsgerecht gestaltet wurden. Mit Burgen als Verwaltungs- und Gerichtssitz beschäftigte sich DANIEL BURGER (Nürnberg). Ausgehend von der Beobachtung, dass sich im Spätmittelalter aus praktischen Gründen gesonderte Räume wie Schreibstuben, Archive oder Gerichtszimmer herausbildeten, stellte er die Frage, ob von einem Typus der „Amtsburg“ die Rede sein kann, zumal viele Burgen nach Ende der Nutzung durch den Burgherren als Amtsgebäude erhalten blieben. Dem umstrittenen Thema „Burgverlies“ als (in der Regel nur kurzfristigem) Verwahrungsort in Mittelalter und früher Neuzeit widmete sich MARC JARZEBOWSKI (Berlin). Bislang von der historischen Forschung wenig beachtet, konnte der Referent auf Grundlage der Archivalien des Deutschen Ordens in Preußen von der Organisation des komplexen Systems solcher Einrichtungen, die eine entscheidende Rolle bei der Ausübung landesherrlicher Gewalt spielten, neue Erkenntnisse gewinnen.

Dem Typus der geistlichen Residenzburgen näherten sich CLEMENS BERGSTEDT (Ziesar) und MARIO MÜLLER (Innsbruck/Österreich), die in ihrem Doppelreferat Entwicklungslinien skizzierten, die für die erzbischöflichen und bischöflichen Residenzbildungen vom 13. bis zum 16. Jahrhundert bestimmend waren. Die Referenten konstatierten, dass geistliche Fürsten außerhalb von Kathedralorten strategisch bedeutende Burgen errichteten, während weltliche Fürsten ihre Residenzen in Metropolen verlegten, die teilweise zu „Hauptstädten“ heranwuchsen. Seine auf seiner Habilitationsschrift beruhenden Forschungen zu einem anderen Burgtyp legte ALEXANDER JENDORFF (Gießen) in dem Vortrag über Ganerbenburgen vor. Waren diese lange Zeit mit negativen Vorstellungen belegt, vor allem im Kontext der Brechung ritterlicher Adelsmacht durch die Reichsfürsten, so stellte der Referent die politisch-ständische Funktion dieses Typus von Burg heraus, deren Gründung und Entwicklung durch spezifische Gemeinschaftsinteressen der Besitzer bestimmt waren. Zum in der Forschung bisher wenig beachteten Thema „Juden und Burgen“ referierte JÖRG MÜLLER (Trier). Er wies anhand schriftlicher Quellen jüdische Niederlassungen an Burgen bzw. Burgorten ab der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts nach, und belegte damit die Interessensgemeinschaft zwischen den auf der Burg Zuflucht suchenden Juden und den von jüdischen Krediten sowie Handwerk und Handel profitierenden Burgherren. In seinem quellenreichen Vortrag zur spätmittelalterlichen Herrschaftspraxis auf der Burg analysierte MARK MERSIOWSKY (Stuttgart) die alltäglichen, zugleich sehr komplexen und zeitintensiven Vorgehensweisen im Bereich der rechtlichen Verwaltung, der Instandhaltung, der Vorratswirtschaft sowie der Vorbereitung von kriegerischen Maßnahmen oder Repräsentationsanlässen. Eine enger gefasste Perspektive auf das Herrschaftszentrum Burg zwischen Spätmittelalter und früher Neuzeit wählte HORST BUSZELLO (Denzlingen) am Beispiel der Position der Aufständischen des „Bauernkriegs“ 1525 im Umgang mit der adligen Herrschaft. Seiner Meinung nach hielten die Untertanen selbst grundsätzlich an der hierarchischen Ordnung fest, solange auch die Obrigkeit nach den Vorgaben des Göttlichen Rechts handelte. Im abschließenden Beitrag der ersten Sektion lenkte OTTO VOLK (Marburg) den Blick auf die wirtschaftliche Funktion von Burgen im Mittelalter. Wie er archivalischen Quellen entnehmen konnte, dienten Vorratshaltung und Handwerk auf Burgen nicht nur der Eigenversorgung, sondern bedienten einen weiten Abnehmerkreis. Damit nahmen Burgen eine wichtige Stellung in der Organisation der grund- und landesherrlichen Güterverwaltung ein, so der Referent.

Zu einem besonderen Thema sprach Ernst BADSTÜBNER (Berlin) in seinem öffentlichen Abendvortrag. Er widmete sich der bis ins 17. Jahrhundert anhaltenden Tradition der Klosterbefestigungen in Russland, bei denen es sich um stadtähnliche Komplexe mit umfangreichen Wehrbauten handelt. Er äußerte die Hypothese, dass diese Anlagen mit ihren vieltürmigen Kirchen und vergoldeten Kuppeln auch symbolisch als Himmlisches Jerusalem verstanden werden könnten.

In der Sektion „Die Burg als Bauwerk“ stellte zunächst DIETER BARZ (Alzey) die baulichen Charakteristiken der frühen Adelsburgen im europäischen Kontext ab der Mitte des 9. Jahrhunderts vor. Im Wesentlichen besaßen diese Burgen, die sich Barz zufolge an den Pfalzen Karl des Großen orientierten, Kapelle und Saalbau, teils in Kombination mit einem Wohnturm, während sich Toranlagen und Bergfriede sowie repräsentative Säle und ausgefeiltere hygienische Einrichtungen erst im 11. Jahrhundert nachweisen lassen. Mit Blick auf das nördliche Ostdeutschland erläuterte FELIX BIERMANN (Berlin) den Burgenbau der Slawen vom 8. bis zum 12. Jahrhundert. Da der Burgenbau stark mit den Machtstrukturen in der slawischen Gesellschaft zusammenhing, fokussierte er die Entwicklung der Befestigungen, vor allem die der Burgwälle. Den zeitlichen Sprung zum ausgehenden Mittelalter vollzog GUIDO VON BÜREN (Jülich), der in seinem Vortrag den Wandel der Burg zur fürstlichen Residenz in Abhängigkeit zur militärischen Entwicklung und der Herausbildung territorialer Herrschaft beleuchtete. Einem nahezu alle Burgen prägenden Phänomen widmete sich abschließend REINHARD SCHMITT (Halle). Er diskutierte die Bedeutung des Bergfrieds, der neuen Befunden zufolge bereits seit dem späten 11. Jahrhundert belegt ist, unter den Aspekten von Repräsentation und Verteidigung.

Die folgende Sektion galt dem „Lebensraum Burg“. Anhand teilweise unveröffentlichter spätmittelalterlicher und frühneuzeitlicher Hausratsinventare zeigte JENS FRIEDHOFF (Limbach) Möglichkeiten und Grenzen der Rekonstruktion der Ausstattung von Burgen und Schlössern auf. Zu einem kritischen Umgang mit Bild- und Schriftquellen, aber auch mit archäologischen Funden bei der Erforschung des Alltags auf Burgen rief CHRISTOF KRAUSKOPF (Frankfurt/Oder) auf, der die Hauptschwierigkeit vor allem darin sah, aus der bruchstückhaften Quellenüberlieferung stichhaltige und verallgemeinerbare Aussagen zur Komplexität des Alltags zu ziehen. HELMUT STAMPFER (Völs am Schlern/Südtirol) veranschaulichte an den spärlich erhaltenen Realien, die er mit Tiroler Inventaren verglich, die mobile Einrichtung von Burgen. Zum Thema „Heizung auf Burgen“ referierte ROMAN GRABOLLE (Leipzig) ausgehend vom Beispiel Schloß Rochlitz. Hier konnte er für größere Säle Kamine und die bislang wenig beachteten Steinofen-Luftheizungen, für kleinere Räume Kachelöfen feststellen. STEPHAN HOPPE (Köln) versuchte in seinem Vortrag, anhand der in den letzten Jahren erarbeiteten Modelle der funktionalen Raumdifferenzierung am Beginn der Neuzeit, Rückschlüsse auf ältere Bauzustände zu ziehen. Dem Bereich Bildausstattung und Repräsentation widmete sich HARALD WOLTER-VON DEM KNESEBECK (Bonn). Dabei deutete er unter anderem den Iwein-Zyklus auf Burg Rodenegg (Südtirol) als Beispiel für das offen zur Schau getragene Selbstverständnis des Burgbesitzers, eines Ministerialen des Brixener Bischofs. Den Abschluss der dritten Sektion bildeten das Referat zur „Wasserversorgung und Entsorgung auf Burgen“ von AXEL GLEUE (Otzberg), nach dessen Meinung auch Tankzisternen über vorgeschaltete Filter verfügten, sowie der Vortrag von OLAF WAGENER (Dossenheim), der anhand der Ortsbestimmung von Blidenstandplätzen und der Funde von Blidenkugeln Erkenntnisse über die Belagerungen von Burgen gewinnen konnte.

Im einführenden Vortrag zur vierten Sektion „Mythos und Realität“ analysierte ANJA GREBE (Fürth) die Entstehung und die verschiedenen Ausprägungen des Burgenmythos vom Mittelalter bis in die Neuzeit, wobei sie das Verhältnis von Imagination und Realität bei der Herausbildung des Mythos anhand von Bild- und Schriftquellen hinterfragte. Am Beispiel der Gralsburg in Wolframs von Eschenbach „Parzival“ stellte GESINE MIERKE (Chemnitz) ihre Überlegungen zur Burg als Entwurf eines Gedächtnisraumes vor, der Mythisches transportieren und dessen Konstruktion zum nachvollziehbaren Abbild des Idealen gemacht werden sollte. Burgmodellen als Medium der Herrschaftsrepräsentation widmete sich CHRISTINE KRATZKE (Leipzig) in ihrem Beitrag anhand zahlreicher neuer Funde und Forschungsergebnisse. Sie deutete die Burgminiaturen als Identifikationsobjekte für bestimmte Personen und soziale Gruppen im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit. Am Beispiel der Wartburg erläuterte STEFANIE LIEB (Köln) die Mechanismen der ideologisch geprägten Inszenierung und Instrumentalisierung von Burgen im 19. und 20. Jahrhundert, die hier wegen der bereits früh einsetzenden historischen, religiösen und kulturellen Mythenbildung besonders gut nachvollziehbar sind. MARTIN BAUMEISTER (Nürnberg) stellte in seinem Beitrag die Frage, ob die heutige Assoziation von Burgen und Turnieren im Mittelalter nicht als ein Mythos der frühen Neuzeit zu deuten ist, geschaffen, um Macht und Position gesellschaftlicher Eliten zu legitimieren.

Die abschließende Sektion behandelte die Rezeption von Burgen in der Moderne. Zunächst gab ULRICH KLEIN (Marburg) einen Einblick in die frühe Burgenforschung des 19. Jahrhunderts. Dabei stellte er eine Entwicklung von monografischen Abhandlungen einzelner Forscher zu Überblicksdarstellungen mit oft typologischen Ansätzen in der zweiten Jahrhunderthälfte fest. Daran anknüpfend beschäftigte sich ELISABETH CRETTAZ-STÜRZEL (Zinal/Schweiz) mit der Burgenrenaissance und Burgenerforschung zwischen 1870 und 1918, wobei sie für diesen Zeitraum eine Konkurrenzsituation von adeligen und bürgerlichen Bauherrn konstatierte. Die Bedeutung von Burgen in der NS-Ideologie schilderte FABIAN LINK (Basel/Schweiz), der die Bedeutung des „NS-Mythos Burg“ vor allem in der historischen Legitimation und der politischen Repräsentation im Sinne des Regimes sah. Den Bogen in die Gegenwart schlug HANS-HEINRICH HÄFFNER (Weißenburg) in seinem Beitrag zur Rolle der Burg in der Freizeitgesellschaft. Er stellte vor allem die Bedrohung der Burgen als Dokumente und Quellen der Vergangenheit durch die heutige Tourismus- und Freizeitindustrie heraus.

Wie auch Werner Meyer in seinem abschließenden Resümee deutlicht machte, vermochte die Tagung gerade dank ihrer interdisziplinären Ausrichtung ein umfassendes Bild neuer Forschungen zum Thema Burg vom Mittelalter bis in die Gegenwart zu vermitteln und auch ältere Forschungsergebnisse aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. In jedem Fall wurde die Vielfalt der zu behandelnden Aspekte zum Thema Burg deutlich, welche sich keinesfalls auf die bislang vorherrschende mediävistische Forschung beschränkt. Die Beiträge und Ergebnisse der Tagung werden im Wissenschaftlichen Begleitband sowie den beiden Katalogbänden zur Doppelausstellung „Die Burg“ (Berlin/Nürnberg) 2010 veröffentlicht.

Konferenzübersicht:

Begrüßung und Einführung in die Tagung (Hans Ottomeyer u. G. Ulrich Großmann)

Sektion 1: Burg und Herrschaft
Moderation: G. Ulrich Großmann / Hans Ottomeyer / Rainer Atzbach

WERNER MEYER, Burg und Herrschaft (key lecture)

CHRISTIAN FREY, Burgen König Heinrichs I.

HANS-WILHELM HEINE, Burg und Recht – eine Annäherung

VOLKER RÖDEL, Burg und Recht

DANIEL BURGER, Rechtsprechung und Verwaltung auf Burgen

MARC JARZEBOWSKI, Das Burgverlies – Praxis und Wahrnehmung

CLEMENS BERGSTEDT / MARIO MÜLLER, Geistliche Residenzenburgen im Heiligen Römischen Reich vom 13. bis zum 16. Jahrhundert

ALEXANDER JENDORFF, Ganerbenburgen. Politische Funktion und Wandel

JÖRG MÜLLER, Mittelalterliche Burgen als herrschaftliche und wirtschaftliche Bezugspunkte für Juden

ERNST BADSTÜBNER, „Siehe die Stadt leuchtet“ - Klosterburgen in Russland als Bild des himmlischen Jerusalem

MARK MERSIOWSKY, Burg und Herrschaft – ein Blick in die spätmittelalterliche Praxis

HORST BUSZELLO, Adel, Burg und Bauernkrieg. Adel und adlige Herrschaft im Denken der Aufständischen 1525

OTTO VOLK, Die wirtschaftliche Organisation des Burgbezirks

Sektion 2: Die Burg als Bauwerk
Moderation: Rainer Atzbach

DIETER BARZ, Frühe „Adels“-Burgen und ihre Erbauer

FELIX BIERMANN, Burg und Herrschaft bei den Slawen

GUIDO V. BÜREN, Die Burg am Ende des Mittelalters

REINHARD SCHMITT, Der Bergfried

Sektion 3: Lebensraum Burg
Moderation: Sven Lüken / Birgit Friedel

JENS FRIEDHOFF, Spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Burgeninventare

CHRISTOF KRAUSKOPF, Alltag auf Burgen

HELMUT STAMPFER, „HABE“ - Mobiliar und Raumfunktionen

ROMAN GRABOLLE, Heizung auf Burgen

STEPHAN HOPPE, Hofstube und Tafelstube. Funktionale Raumdifferenzierungen auf mitteleuropäischen Burgen seit dem Hochmittelalter

HARALD WOLTER-VON DEM KNESEBECK, Programme profaner Wandmalerei auf Burgen

AXEL GLEUE, Wasserversorgung und Entsorgung auf Höhenburgen

OLAF WAGENER, Neue Erkenntnisse zu Belagerungsanlagen und dem Einsatz von Wurfgeschützen

Sektion 4: Mythos und Realität
Moderation: Hans-Heinrich Häffner

ANJA GREBE, Mythos Burg – Zu den Ursprüngen des modernen Burgenbildes im Mittelalter und der frühen Neuzeit

GESINE MIERKE, Der Mythos Gralsburg. Konstruierte Gedächtnisräume in der mittelalterlichen Literatur

CHRISTINE KRATZKE, Abbild und Idealbild. Burgmodelle im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit.

STEFANIE LIEB, Der Mythos „Wartburg“ im 19. und 20. Jahrhundert – Mechanismen der Inszenierung und Instrumentalisierung

MARTIN BAUMEISTER, Turnier und ritterlicher Kampf

Sektion 5: Rezeption
Moderation: Martin Baumeister / Anja Grebe

ULRICH KLEIN, Die frühe Erforschung der Burg 1800 -1871

ELISABETH CRETTAZ-STÜRZEL, Romantik oder Herrschaftsanspruch Burgenrenaissance und Burgenforschung wischen 1870 und 1918

FABIAN LINK, Der „Mythos Burg“ in den Ideologemen von Politikern und im Denken der Burgenforscher in der Zeit des Nationalsozialismus

HANS-HEINRICH HÄFFNER, Von der Adelsburg zur Hüpfburg? – Burgen in der Freizeitgesellschaft

Abschlussdiskussion / Resumé und Ausblick von WERNER MEYER

Kontakt

Christine Dippold M.A.
Germanisches Nationalmuseum
Kornmarkt 1
90402 Nürnberg
c.dippold@gnm.de

http://forschung.gnm.de; http://forschung.gnm.de/download/veranstaltungen/GNMBurgTagung.pdf