Region – Industrie – Zuwanderung. Oberschlesische Gesellschaftsgeschichte im 20. Jahrhundert

Region – Industrie – Zuwanderung. Oberschlesische Gesellschaftsgeschichte im 20. Jahrhundert

Organisatoren
Historisches Institut, Ruhr-Universität Bochum; Historisches Institut, Schlesische Universität Kattowitz/Katowice
Ort
Kattowitz/Katowice
Land
Poland
Vom - Bis
27.11.2009 - 28.11.2009
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Von
Gregor Ploch, Grenzüberschreitende Kontakte Polen/Tschechien, Oberschlesisches Landesmuseum

Am 27. und 28. November 2009 veranstalteten die Historischen Institute der Ruhr-Universität Bochum und der Schlesischen Universität in Kattowitz die deutsch-polnische Tagung zum Thema „Region – Industrie – Zuwanderung. Oberschlesische Gesellschaftsgeschichte im 20. Jahrhundert“. Den Rahmen dazu bot das erneuerte Partnerschaftsabkommen zwischen Nordrhein-Westfalen und der polnischen Woiwodschaft Schlesien. Als Partnerinstitutionen wirkten das Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen und das Staatsarchiv in Kattowitz mit. Unterstützt wurde die Tagung von der Bezirksregierung Köln aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen und der Deutsch-polnischen Wissenschaftsstiftung. Der Tagung ging ein mehrtägiger Workshop voraus, in dem Geschichtsstudenten der beiden Universitäten im Kattowitzer Staatsarchiv historischen Fragestellungen nachgingen und in mehreren Arbeitersiedlungen im umliegenden Industriegebiet Zeitzeugen befragten.

Als Zielsetzung definierten die Veranstalter den Wunsch, unterschiedliche Entwicklungslinien der Oberschlesienforschung zu bündeln und vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels in Oberschlesien im 20. Jahrhundert aus einer interkonzeptionellen Perspektive – mit Hilfe kultur-, alltags-, wirtschafts-, und sozialhistorischer Zugänge – neue Fragen und methodische Ansätze aufzuwerfen. Entlang der Achse Region-Industrie-Zuwanderung sollte sodann die Fragestellung einen ersten Beitrag zur Gesellschaftsgeschichte des oberschlesischen Industriereviers liefern, der die spezifischen regionalen Strukturbedingungen und Entwicklungsprozesse der politischen Herrschaft, Wirtschaft, sozialen Ungleichheit und Kultur, dabei jedoch mit besonderem Augenmerk auf die Bildung von Wir-Gruppen, berücksichtigen sollte.

Zu Beginn stellte ANDRZEJ MICHALCZYK (Bochum) die Problematik der Migrationsprozesse und gesellschaftlichen Integration im polnischen Teil des Industriereviers 1922-1939 vor. Nach der Teilung Oberschlesiens 1922 wanderten ca. 100.000 deutsche Beamte, Ingenieure, Lehrer, Angestellte und Kaufleute aus. Diese Migration habe jedoch auch die einheimische slawophone Bevölkerung erfasst. Die Lücken habe die eingewanderte gebildete polnische Bevölkerung gefüllt, die überwiegend aus Galizien und dem Teschener Schlesien stammte. Dieser Zustrom sei vom polnischen Staat gezielt gesteuert worden, um die Polonisierung in Oberschlesien voranzutreiben. Dies führte vor Ort zu zahlreichen Spannungen auf mehreren Ebenen. Michalczyk plädierte für ein differenzierteres Vorgehen der Forschung, in dem nicht nur der Gegensatz zwischen den Einheimischen und Zugewanderten, sondern die Vielfalt der gesellschaftlichen Gruppen, Schichten und Verhaltensmuster ausgearbeitet werden sollte. Dies könne mit Hilfe mikrohistorischer, kleinräumiger Studien und durch den Einsatz der dichten Beschreibung gelingen. Dabei sei ein engerer Quellenbezug wichtig, wobei auch Vergleiche mit der gesellschaftlichen Entwicklung im Ruhrgebiet durchaus gewagt werden könnten.

Die Teilung Oberschlesiens hatte nicht nur gravierende Folgen für die Gesellschaft, sondern vor allem für die Wirtschaft, wie PIOTR GREINER (Kattowitz/Katowice) erläuterte. Habe der Anteil der Provinz Oberschlesien an der Steinkohleproduktion im Deutschen Reich vor der Teilung noch 20 Prozent betragen, sei er nach 1922 auf 5Prozent gefallen. Dabei falle auf, dass sich die Industrie im deutschen Teil Oberschlesiens in den Jahren 1923-38 sehr schnell entwickelte und die polnische Industrieentwicklung einholte. Die Erholung des deutschen Wirtschaftsraumes sei nicht nur auf die Rüstungspolitik, sondern auch auf die Innovation der deutschen Industrie zurückgegangen.

Wie der Austausch der Eliten in Oberschlesien durchgeführt wurde, erläuterte BARBARA KALINOWSKA-WÓJCIK (Kattowitz) am Beispiel der Stadt Kattowitz. 1922 wurde Alfons Górnik, ein einheimischer Oberschlesier, Oberbürgermeister von Kattowitz. Dieser habe in den Verwaltungsstrukturen den Gebrauch beider Sprachen erlaubt. Nach dem Amtsantritt des nationalpolnischen Woiwoden Michał Grażyński 1926 habe sich die Lage verschärft, als nicht-polnischsprachige Beamten entlassen wurden. Sie wanderten ins Reichsgebiet ab und bekamen in ihrer neuen Heimat gleichwertige, teilweise höhere Berufspositionen. Kalinowska-Wójcik wies auch auf die Migrationsbewegungen der Kattowitzer Juden hin, die alle deutsch gesinnt waren und daher in Richtung Berlin, Frankfurt am Main oder teilweise Breslau auswanderten. Sie stammten aus der aufgeklärten und vermögenden Bildungsschicht, im Gegensatz zu den zuströmenden polnischen Juden aus Galizien und Kongresspolen. Dies habe neue Konfliktpotentiale innerhalb der jüdischen Bevölkerung Oberschlesiens mit sich getragen.

Anhand eines Fallbeispiels der oberschlesischen Arbeitersiedlung „Kopalnia“ zeigte TOMASZ NAWROCKI (Kattowitz) die soziologische Genese der nationalen Spannungen auf. Die starke Abgrenzung der Einheimischen von den zugeströmten Polen sei eher in der Tradition des Bergbaumilieus als in der oberschlesischen Eigenheit zu suchen. Diese Konflikte kämen in den 1950er- und 1960er-Jahren besonders deutlich zutage. Die harte, gefährliche Arbeit habe die Kumpels nach einer gewissen Zeit jedoch zusammengeschweißt, und auch die Frauen seien sich in der engen Nachbarschaft immer nähergekommen. „Mischehen“ hätten immer mehr zur Stabilisierung der Lage geführt. Heute gebe es zwar deutlich weniger Spannungen, dennoch sei das Bewusstsein bei den Bewohnern der ehemaligen Arbeitersiedlung vorhanden, wer „Einheimischer“ und wer „Fremder“ ist.

Im zweiten Teil der Tagung wurde das Verhältnis von Deutschen und Polen im Zweiten Weltkrieg untersucht. MIROSŁAW SIKORA (Kattowitz) referierte über die Pläne der nationalsozialistischen Verwaltung im Gau Oberschlesien. Aus kriegsstrategischen Gründen seien ideologische Fragen der Germanisierung Oberschlesiens zurückgewichen. Interessant sei auch die Stadtplanung der NS-Verwaltung. Großstädte wie Gleiwitz, Hindenburg, Beuthen oder Kattowitz seien als ineffektiv eingestuft worden und sollten radikal verkleinert werden, kleinere Städte wie Königshütte, Heydebreck oder Tichau sollten dagegen vergrößert werden. Die letztgenannte Stadt sei als die neue Gauhauptstadt ausgewählt worden, die Pläne seien jedoch nicht verwirklicht worden.

MIROSŁAW WĘCKI (Kattowitz/Katowice) ging der Frage nach, aus welchen Personenkreisen sich die oberschlesische NSDAP in der Kleinstadt Tichau rekrutiert hatte. Die NSDAP habe von den starken Animositäten zwischen Einheimischen und Zugewanderten gewusst und ließ das Bild des reichen polnischen Beamten, der auf Kosten der armen Deutschen lebe, in der Propagandamaschinerie dominieren. Wer sofort in die Partei eintreten wollte, musste der ersten Gruppe der seit 1941 geltenden vierstufigen Deutschen Volksliste angehören, die meisten „Schlonsaken“ waren jedoch in Gruppe 3 eingestuft worden. Dabei habe die Parteizentrale der Volksverbundenheit der Oberschlesier nicht getraut, so dass die eigentliche Parteitätigkeit von zugereisten Reichsdeutschen, hauptsächlich Lehrern, getragen worden sei.

Der dritte Teil der Tagung untersuchte neue gesellschaftliche Rollen in der unmittelbaren Nachkriegszeit. FRANCISZEK JONDERKO und BERNARD LINEK (Oppeln/Opole) stellten den Verlauf des Austausches der Eliten in der Woiwodschaft Schlesien in den Jahren 1945-1950 dar. Innerhalb der Reihen der Polnischen Arbeiterpartei (PPR) hätten polnische Kommunisten aus dem Dombrowaer Kohlebecken mit Aleksander Zawadzki an der Spitze dominiert. In Oberschlesien sei die Rekrutierung fähiger und ideologisch zweifelloser Personen besonders schwer verlaufen. Dabei habe der stellvertretende Woiwode (1945-1950) Jerzy Ziętek, ein gebürtiger Gleiwitzer, eine besondere Rolle gespielt. Es gelang ihm, ehemalige polnische Aufständische um sich zu sammeln und zahlreiche polnische Vorkriegsbeamte in die Region zurückzuholen. In den Augen der polnischen Kommunisten habe er jedoch zu viele Oberschlesier um sich geschart.

SEBASTIAN ROSENBAUM (Kattowitz/Katowice) zeigte auf, welche Rolle die Arbeit als Aspekt des Deprivationsprozesses der deutschen Bevölkerung in Oberschlesien in den ersten Nachkriegsjahren einnahm. Die Maßnahmen hätten darauf abgezielt, die einheimische polnische Bevölkerung von derjenigen abzusondern, die als Reichs- oder Volksdeutsche galten. Oberschlesien sei die erste Region in Polen, in der die Zwangsarbeit der Deutschen eingeführt worden sei. Bis Ende Juni 1945 seien davon 37.000 Deutsche betroffen gewesen. Sie hätten verminderte Löhne, Essensrationen und Kohlezuschüsse bekommen; die Rente und die Kinderfürsorge seien auch reduziert worden. In Arbeitslagern untergebracht, hätten die Deutschen ihre Arbeit meist in der Schwerindustrie verrichtet. Erst 1950 seien die Zwangsmaßnahmen eingestellt worden.

Der vierte Teil der Tagung widmete sich den Migrationsprozessen und dem Verhältnis zwischen der eingewanderten und einheimischen Bevölkerung 1950-1989. Zu Beginn sprach GREGOR PLOCH (Ratingen) über die Bildungsprozesse von Wir-Gruppen nach 1950 bei Oberschlesiern im oberschlesischen Industrierevier und im Ruhrgebiet. Bis heute gebe es starke Polarisierungen zwischen den regional verbundenen Oberschlesiern und den sich als Polen fühlenden Bewohnern des Dombrowaer Kohlebeckens. Der Gebrauch des oberschlesischen Dialekts sei einst und jetzt die Grundlage für die Selbstidentifikation als Gruppe. Dazu kämen Bräuche und Traditionen, die den eingewanderten Polen fremd gewesen seien und einen Grund zur Distanzierung geboten hätten. Eine Analogie zur Bildung von Wir-Gruppen von Oberschlesiern im Ruhrgebiet sei bei der Aussiedlergruppe zu sehen. Zu den Aussiedlern in der Bundesrepublik zählen ca. 1,3 Mio. Oberschlesier, die zwischen 1950 und 1992 eingewandert sind. Sie würden in der Regel undifferenziert als Polen wahrgenommen.

BOGDAN KLOCH (Rybnik) zeigte an einem Fallbeispiel auf, wie die Konflikte zwischen „Hiesigen“ und „Fremden“ im Kreis Rybnik in den 1950er- und 1960er-Jahren verliefen. Der Bau von zahlreichen Arbeitersiedlungen im Zuge der kommunistischen Industrialisierung Polens habe zur Massenmigration junger Polen geführt, die im Bergbau und in der Schwerindustrie Arbeit suchten. In diesen neuen Satellitenstädten hätten zunächst die eingewanderten Polen ihr neues Zuhause gefunden, während die Oberschlesier in geschlossenen Ortschaften, meistens in den Dörfern oder Vororten gelebt hätten. Diese räumliche Trennung habe auch zu Spannungen beigetragen. Sie seien erst in den 1960er-Jahren abgebaut worden, als auch junge oberschlesische Familien in die Wohnblockhäuser einzogen, wodurch es langsam zu einer Durchmischung der Bevölkerung (auch in Mischfamilien) gekommen sei.

Der fünfte und letzte Tagungsteil widmete sich der Gestaltung der historischen Erinnerung an oberschlesische Gesellschaft in Deutschland und Polen. Zur Einführung verglich LUTZ BUDRASS (Bochum) den Umgang mit dem industriellen Kulturerbe im Ruhrgebiet und in Oberschlesien. Im Ruhrgebiet seien frühere Industriebauten erhalten und zu Kulturorten umgewandelt worden. Wenn man die beiden Regionen miteinander vergleiche, falle oft das Urteil, Oberschlesien sei wie das Ruhrgebiet vor 20 Jahren. Bei der Aneignung der Industriekultur in Oberschlesien gebe es jedoch größere Schwierigkeiten. Polen sehe sich als eine Kulturnation, die die Sicherung der Industriedenkmäler für weniger wichtig erachte. Zudem könnten sich die Polen kaum mit der deutsch geprägten Geschichte des Industriegebietes identifizieren. Es sei falsch, Oberschlesien als eine „Verlängerung des Ruhrgebietes“ zu sehen. Besonders die nationalen Spannungen müssten im Falle Oberschlesiens stärker berücksichtigt werden.

Zum Schluss des Referateteils wurde die Pflege des kulturellen Gedächtnisses in schlesischen Museen in Deutschland und Polen verglichen. SUSANNE PETERS-SCHILDGEN und GREGOR PLOCH (Ratingen) stellten die Tätigkeit des Oberschlesischen Landesmuseums in Ratingen-Hösel vor. Das Museum vermittele der Öffentlichkeit ein Bild von der Geschichte, Kultur und Gegenwart dieser Region, was sich vor allem nach 1989 im Zuge grenzüberschreitender Zusammenarbeit ermöglichen ließ. Das werde in thematisch wechselnden Formen erreicht: durch Zeitausstellungen, wissenschaftliche Tagungen und Publikationen oder in museumspädagogischen Angeboten. Eine große Rolle spielen Anknüpfungspunkte zwischen Nordrhein-Westfalen und Oberschlesien. Andererseits versuche das Oberschlesische Landesmuseum, mit schlesischen Partnerinstitutionen die jeweilige Bevölkerung über die gemeinsame Geschichte und Kultur zu informieren. Ziel sei es, historische Verbindungen und gegenseitige Einflüsse in den jeweiligen Regionen aufzuzeigen.

Einen anderen Ansatz des kulturellen Gedächtnisses verfolgt das 1970 gegründete Museum in Rybnik, wie DAWID KELLER (Rybnik) erläuterte. Es ist ein typisches Stadtmuseum, das die Geschichte und Kultur der Stadt und des Landkreises Rybnik zeigt und von der lokalen Stadtverwaltung getragen wird. Die programmatische Zielsetzung werde durch Ausstellungen, Tagungen, Publikationen, Museumspädagogik oder Gruppenführungen erfüllt. Ganz wichtig sei dabei das Bewusstsein, wie das Gedächtnis über die Vergangenheit dieser Region und seiner Bevölkerung gepflegt werde. Dabei müsse vor allem an die Eigenart dieser Region erinnert werden, z.B. an den Einfluss der Deutschen auf die Entwicklung der Stadt Rybnik. Das führe manchmal zu Reibungspunkten, weil sich das Publikum oft die Präsentation der polnischen Geschichte wünsche.

Die Tagung wurde umrahmt von studentischen Beiträgen, die sich in mehreren Gruppen mit der lokalen Geschichte auseinandersetzten. Eine Gruppe erforschte einige Tage lang im Staatsarchiv zu Kattowitz den Schriftverkehr des Woiwodschaftsamtes zwischen 1922 und 1930. Nach einigen Untersuchungen konnte bereits festgestellt werden, wie sich der Sprachgebrauch im Verlauf der Zeit änderte, wobei die deutsche Sprache in den 1920er-Jahren immer noch verwendet wurde. Eine zweite Gruppe erkundete die Geschichte der Bismarckhütte, die heute der Stadtteil von Königshütte (Królewska Huta, nach 1934: Chorzów) Batory ist. Die Dörfer Ober- und Niederheiduk (Hajduki) wurden erst im 17. Jahrhundert erwähnt. Nach der Gründung der Bismarckhütte durch die Dynastie von Donnersmarck 1873 wurden die beiden Dörfer durch das Dekret von Kaiser Wilhelm II. in die Gemeinde Bismarckhütte zusammengelegt. Das prägnante Markenzeichen „B“ des Hüttenwerks führte sogar dazu, dass die Hütte und der Stadtteil nach 1933 in „Batory“ umbenannt wurden.

Als Fazit lässt sich festhalten, dass die Tagung einen wichtigen Ansatz für die Bündelung der verschiedenen Linien der Oberschlesienforschung geschaffen hat. Der Beitrag für die alltags- und mikrogeschichtlich geprägte Gesellschaftsgeschichte Oberschlesiens zeigt auf, wie wichtig der Diskurs von Forschern und Studenten aus Deutschland und Polen ist. In diesem Kontext müssen neue Fragen generations- und kulturübergreifend gestellt werden. Vergleiche zwischen dem oberschlesischen Industriegebiet und dem Ruhrgebiet lassen sich stets ziehen, weil zahlreiche Parallelen vorhanden sind. Dennoch muss dies differenziert geschehen, weil Oberschlesien eben keine Kopie des Ruhrgebiets „vor 20 Jahren“ ist. Diese Unterschiede lassen sich vor allem beim gesellschaftshistorischen Konzept erkennen.

Konferenzübersicht:

Sektion 1: Das Industrierevier nach der Teilung der Region

Andrzej Michalczyk (Ruhr-Universität Bochum):
Migrationsprozesse und gesellschaftliche Integration im polnischen Teil des Industriereviers 1922-1939

Piotr Greiner (Staatsarchiv Kattowitz/Archiwum Panstwowe Katowice):
Die Teilung des oberschlesischen Wirtschaftsraumes nach 1922 und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft

Barbara Kalinowska-Wójcik (Schlesische Universität Kattowitz/Uniwersytet Slaski w Katowicach):
Austausch der Eliten am Beispiel der Stadt Kattowitz nach 1922

Tomasz Nawrocki (Schlesische Universität Kattowitz/Uniwersytet Slaski w Katowicach): „Wir und sie” in der oberschlesischen Arbeitersiedlung Kopalnia

Studentische Präsentationen

Sektion 2: Oberschlesier, Deutsche und Polen im Zweiten Weltkrieg

Miroslaw Sikora (Institut für Nationales Gedenken Kattowitz/IPN Katowice):
Gau Oberschlesien in den Plänen der NS-Verwaltung während des Zweiten Weltkrieges: Kolonisation, Besitzverteilung und Schaffung einer neunen Raumordnung. Ausgewählte Fragen

Miroslaw Wecki (Schlesische Universität Kattowitz/Uniwersytet Slaski w Katowicach): Verführung oder Anpassung? Das Sozial-Gefüge der oberschlesischen NSDAP am Beispiel einer kleinen oberschlesischen Stadt (Tichau)

Sektion 3: 1945-1950: Neue gesellschaftliche Rollen in der unmittelbaren Nachkriegszeit

Franciszek Jonderko / Bernard Linek (Schlesisches Institut Oppeln/Slaski Instytut Naukowy w Opolu):
Austausch der Eliten in der Wojewodschaft Schlesien 1945-1950

Sebastian Rosenbaum (Institut für Nationales Gedenken Kattowitz/IPN Katowice):
Arbeit als Aspekt des Deprivierungsprozesses der deutschen Bevölkerung in Oberschlesien in den ersten Nachkriegsjahren

Sektion 4: 1950-1989: Migrationsprozesse und das Verhältnis zwischen der eingewanderten und einheimischen Bevölkerung

Gregor Ploch (Oberschlesisches Landesmuseum in Ratingen):
Oberschlesier im oberschlesischen Industrierevier und im Ruhrgebiet. Bildungsprozesse von Wir-Gruppen nach 1950

Bogdan Kloch (Museum in Rybnik/Muzeum w Rybniku):
Konflikte zwischen „Hiesigen“ und „Fremden“ im Kreis Rybnik in den 1950er und 1960er Jahren im Spiegel der Presse

Lutz Budraß (Ruhr-Universität Bochum/Uniwersytet Ruhry w Bochum):
Der Umgang mit dem industriellen Kulturerbe im Ruhrgebiet und in Oberschlesien im Vergleich

Susanne Peters-Schildgen / Gregor Ploch (Oberschlesisches Landesmuseum in Ratingen):
Die Rolle des Oberschlesischen Landesmuseums Ratingen in der Gestaltung der historischen Erinnerung an oberschlesische Gesellschaft

Dawid Keller (Museum in Rybnik/Muzeum w Rybniku):
Die Rolle des Museums in Rybnik in der Gestaltung der historischen Erinnerung an oberschlesische Gesellschaft

Abschlussdiskussion