Grundordnungen. Wechselbeziehungen zwischen Geographie, Religion, Kultur und Gesetz

Grundordnungen. Wechselbeziehungen zwischen Geographie, Religion, Kultur und Gesetz

Organisatoren
Franziska Thun-Hohenstein / Zaal Andronikashvili, Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL), Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
18.02.2010 - 20.02.2010
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Von
Stefanie Leuenberger, Fribourg

Mit einem Symposium zum Thema „Grundordnungen. Wechselbeziehungen zwischen Geographie, Religion, Kultur und Gesetz“ wurde das am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin über drei Jahre laufende, vom BMBF geförderte Projekt „Topographie pluraler Kulturen Europas in Rücksicht auf die ,Verschiebung Europas nach Osten’“ abgeschlossen. Ausgangspunkt für das Projekt war die Feststellung, dass die Konflikte im Kontext der EU-Osterweiterung, das vorläufige Scheitern des Verfassungsentwurfs und die Kontroverse um den Türkeibeitritt die Frage nach den Voraussetzungen der Europäisierung aufwerfen, deren kulturgeschichtliche Dimensionen zu untersuchen seien. Dies wurde am ZfL in einem interdisziplinären Verbund kulturwissenschaftlicher und fremdsprachenphilologischer Forschungen unternommen. Organisierende Kriterien des Projekts waren die Bedeutung der Semantik des „Ostens“ für das Selbstverständnis von „Europa“ und „Modernisierung“, das Interesse an pluralen Kulturen, die der Geschichte der Nationalstaaten vorausgingen oder sie begleiteten, die Bedeutung der unterschiedlichen Religionskulturen Europas und schließlich die Wechselbeziehungen zwischen Rändern und Zentren im Hinblick auf das Zusammenspiel zwischen den Europakonzepten der östlichen Kulturen und der Ostsymbolik und -rhetorik der Metropolen. Das Ziel war, keine gemeinsame Geschichte Europas zu stiften oder erfinden, sondern die Chance zu ergreifen, mit der Vielfalt von Kulturen umzugehen. Teilstudien widmeten sich daher den Themen „Berlin und der Osten“, „Beirut und der Westen“, den „Problemen der Europäisierung und Modernisierung in Istanbul“, dem Raum Vilnius/Litauen zwischen Besatzung und nationalem Gedächtnis, den „integrativen Bewegungen und kulturellen Ordnungsmodellen“ auf dem Balkan, der Verortung Israels zwischen Europa und Orient im Zionismus sowie „Georgien als Grenzraum“.1 Verbunden wurden sie durch für alle Teilbereiche geltende, quer zu fachwissenschaftlichen Methoden und Begriffen liegende Untersuchungsfragen mit folgenden Parametern, die drei Symposien den Titel gaben: Bild- und Textordnungen, Kleider- und Affektordnungen sowie Grundordnungen.

Die vom 18. bis 20. Februar 2010 am ZfL stattfindende Tagung zu den „Grundordnungen“ thematisierte das Verhältnis von Raum und Ordnung in der europäischen Kulturgeschichte. Ausgegangen wurde von der Beobachtung, dass mit der „Verschiebung Europas nach Osten“ seit 1989 die Geographie in die Politik zurückgekehrt ist: Eine verstärkte Bezugnahme kultureller und politischer Ordnungen auf den Raum ist erkennbar. Zahlreiche Konflikte, etwa um ethnisch-konfessionelle Grenzziehungen und „ethnische Säuberungen“ auf dem Balkan, sind als Symptome einer gegenwärtigen Krise zu lesen, in die das jahrzehntelang ausschließlich vom Westen her gedachte Projekt einer transnationalen Integration „Europas“ geraten ist. Angesichts des „topographical/spatial turns“ in den Humanities sehen gerade die historisch arbeitenden Kulturwissenschaften eine kritische Analyse geopolitischer Konzepte und Entwicklungen als ihre Aufgabe an. Die Tagung hatte daher zum Ziel, Europa aus „östlicher Perspektive“- von seinen vermeintlichen Rändern her - neu zu beleuchten und die Wechselbeziehungen zwischen geographischer, religiöser, kultureller und politischer Ordnung zu untersuchen.

Die zentrale Fragestellung lautete: "Auf welchen anderen Gründen neben dem „Grund“ (im Sinne von Boden/Territorium) wird eine „Grundordnung“ (im Sinne von Verfassung) begründet."? Gefragt wurde also nach einer der Ebene von Verfassung und Gesetzen zugrunde liegenden und sie begründenden Ordnung.

Tatsächlich haben sich, wie SIGRID WEIGEL (Berlin) in ihrer Einleitung hervorhob, kulturelle und politische Ordnungen stets in Beziehung zu einem „Territorium“ konstituiert. So seien Territorien und Orte Bezugspunkte und Schauplätze von Gründungserzählungen, mit denen Gemeinschaften den Ursprung von Zugehörigkeit, Legitimität und Souveränität erinnern und zwischen Eigenem und Fremdem, Freund und Feind unterscheiden. Der Begriff der „Grundordnung“ lasse in seiner Mehrdeutigkeit gerade diese beiden Bereiche Boden und Gründung zusammendenken und nach ihrer Beziehung fragen. Im Hinblick auf „Europa“ stehe die Frage nach seiner politischen Grundordnung immer in Verbindung mit der Frage nach Grenzen, Transfers und Migrationen, Verbindungen und Verträgen. Begründungsdiskussionen, wie sie in Westeuropa im 19. Jahrhundert stattfanden, würden heute in den osteuropäischen Ländern geführt. Dabei seien jedoch „normale Nationsbildungen“, in denen politische und geographische Einheit in einer Landnahme zusammenfallen, eher die Ausnahme: Komplexe Überschreibungen und Überschneidungen von Grenzen prägten die prämodernen Imperien ebenso wie die post-nationalen Staaten und Staatenverbände. Die Diskussion über das Verhältnis von Geographie und Grundordnung müsse über die Debatten um die nur auf der Basis einer genuin christlichen Auffassung funktionierende politische Theologie hinausgehen. Um die eindimensionale Entstehungsgeschichte Europas aufzubrechen, sei ein Perspektivenwechsel vorzunehmen.

Dies versuchte RODOLPHE GASCHÉ (Buffalo, NY), der Karl Jaspers’ Vortrag „Vom Europäischen Geist“ (1946) zum Ausgangspunkt für eine Reflexion über die Ursprünge Europas und dessen Rolle in einer veränderten Welt nahm. Jaspers’ Konzept der „Achsenzeit“ um 500 vor Christus, während der sich in drei voneinander unabhängigen Kulturräumen durch eine „geistige Revolution“ das spezifisch Menschliche im Menschen herausbildete und die Basis für ein universelles gegenseitiges Verständnis schuf, lässt sich nach Gasché für die Gegenwart stark machen: als Möglichkeit, den Ursprung Europas dreifach und somit plural zu denken. Europa bedeute demnach die „unendliche Aufgabe“, Universalität zu denken und zu vollbringen. Derridas Konzept der von Bedingungen freien Gastfreundschaft wurde daher als ein mögliches Modell für eine europäische Grundordnung gesehen.

Die Problematik eines anderen Begründungsversuchs beschrieb SIGRID WEIGEL, ausgehend von der Feststellung, dass als Deutungsmuster für das wiedervereinigte Deutschland zunehmend das Konzept der „Kulturnation“ reaktiviert werde. Da es im politischen Vokabular sonst auf Völker ohne staatliche Souveränität beziehungsweise nationales Territorium bezogen werde, sei seine Inanspruchnahme für den seit 1990 verfassungsmäßig und territorial vereinten Staat bemerkenswert. Das Konzept aus dem 19. Jahrhundert sei eng verbunden mit der Geschichte Deutschlands als einer „verspäteten Nation“. Bei Schlegel und später bei Dilthey sei es im Sinne einer Kompensation dieses Entwicklungsrückstands verwendet und mit der Vorstellung von der deutschen Kultur als dem Höhepunkt der kulturellen Entwicklung von Antike, Orient und europäischer Geistesgeschichte verknüpft worden. Im Rückbezug auf dieses Deutungsmuster werde gegenwärtig der Status der Kultur für die nationale Einheit erörtert und der Kulturgüterbestand als Reservoir für das nationale Wertgefühl reaktiviert. Dies sei brisant in einer Zeit des wachsenden Misstrauens in die Nachhaltigkeit des Einheitsbegehrens. Das Konzept der Kulturnation werde als Kitt für die Nation zu nutzen gesucht und scheine Antworten zu bedienen auf eine gewisse Staatsmüdigkeit: Es sei mit dem Wunsch nach Einheit, aber nicht unbedingt mit einem Interesse am Staat verbunden und stehe damit potentiell gegen Verfassung und Gesetzlichkeit.

THOMAS MACHO (Berlin) thematisierte die Spannung zwischen Grenzen und Grenzenlosigkeit in Europa anhand der Auseinandersetzung verschiedener Künstler mit diesem Thema. Auffallend sei, dass sich in den letzten Jahren Europäische Kulturhauptstädte mit Konzepten und Beiträgen präsentierten, die sich angesichts der Zerklüftungen und problematischen Grenzziehungen in Europa auf den Himmel als poetisches Prinzip europäischer Identität bezogen. Unpolitisch sei diese Herangehensweise jedoch nicht: Die Künstler erinnerten daran, dass der Himmel nicht nur eine Metapher für die Abwesenheit des Territorialen sei, sondern auch der Ort der Ermordeten der europäischen Diktaturen. Zudem seien mit der Vorstellung von der Reise im Kosmos nicht nur alte säkulare Utopien, sondern auch alte und neue Gesten der Imperialität verbunden.

Diesen einführenden Beiträgen folgten Einzelanalysen: GIORGI MAISURADZE (Berlin) stellte fest, dass der Patriotismus nach 1989 in Osteuropa zu einer neuen politischen Theologie geworden sei und auch im Westen wieder an Aktualität gewinne. Genese und Entwicklung des Patriotismusbegriffs legte Maisuradze anhand der semantischen Reihen Heim/Heimat und Pater/Patria dar. Er wies auf ihre Verbindung mit dem mythischen Denken hin, das die Welt in Oppositionen von drinnen und draußen, eigen und fremd, sakral und profan ordnet und dessen Struktur sich die unterschiedlichen Ideologien zu Nutze machen. So werde die mythische Idee der „Autochthonie“ als Einheit des Ursprungs, der Genealogie und des Territoriums mit Vorstellungen der Reinheit und Heiligkeit verknüpft, die dem politischen Machtanspruch als Legitimation dienten.

ANDREAS PFLITSCH (Berlin) ging der Frage nach, worauf die Existenz des nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches entstandenen libanesischen Staats gründe. Zugehörigkeit und Loyalität der Bevölkerung definierten sich bis heute vor allem über die konfessionellen Gruppen, deren Vorstellungen von der Identität des Staates stark differierten. Die Nation scheine einzig durch die Existenz des Staats, also durch die normative Kraft des Faktischen begründet. Doch könne die gemeinsame Leidenserfahrung während des jüngsten Bürgerkriegs als eine Art negativer Gründungsmythos der nationalen Identität angesehen werden.

Das Fehlen einer Grundordnung thematisierte auch NITZAN LEBOVIC (Sussex/Jerusalem) in seinem Referat über die seit der Staatsgründung Israels ausstehende Verfassungsbildung. Der Versuch, die Form der Verfassung zu vermeiden, gründe in der Befürchtung, sie könnte die Wahrung von Israels Sicherheitsinteressen verhindern. Ein zentraler Streitpunkt sei zudem die Vermischung von „ethnos“ und „demos“ in der Bezeichnung des Staats als „jüdisch und demokratisch“, die für einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung inakzeptabel sei.

DAN DINER (Leipzig/Jerusalem) stellte ein enzyklopädisches Werk vor, das als Teil eines der Erschließung und begrifflichen Durchdringung der jüdischen Lebenswelten Europas gewidmeten Leipziger Akademieprojekts entsteht. Einzelne Stichworte seien bestimmten Erinnerungsorten gewidmet, aus deren Summe sich jüdische Existenz im europäischen Kontext kartographieren lasse. Besonders dabei sei, dass sich der Begriff des „Raums“ hier nicht auf „Fläche“ und „Territorium“ beziehe, sondern auf Punkte und damit auf ein Raumgedächtnis, das mit städtischen Zentren verbunden sei. Orte würden als Resonanzboden für bestimmte Narrative angeführt. Das Konzept sehe vor, eine Geschichte der Verwerfungen der Moderne zu schreiben anhand der jüdischen Existenz, die ihnen besonders stark ausgesetzt war und sie daher seismographisch anzeigte.

STEFAN TROEBST (Leipzig) thematisierte die lange und zeitweise vollständige imperiale Überformung der Region Ostmitteleuropas durch primär externe beziehungsweise periphere Reichsbildungen. Am Beispiel Polens beschrieb er ihre bis heute wahrnehmbaren politischen, ökonomischen, infrastrukturellen, kulturellen und demographischen Folgen. Das Auseinanderfallen von Raum und Ordnung sei eine geschichtsregionale Besonderheit Ostmitteleuropas, während im Westen von einer gezeitenhaften Veränderung des Staatsgebietes oder einer Diskontinuität der Staatlichkeit wie im Falle Polens nicht gesprochen werden könne.

MICHAEL KEMPE (St. Gallen) stellte die Frage nach der rechtlichen und politischen Topographie Europas von dessen maritimen Rändern her. Er beschrieb die europäischen Piraterieaktivitäten in der Karibik im 17. Jahrhundert und fragte, ob dieser Meeres- und Inselraum tatsächlich als Raum der Rechtsfreiheit wahrgenommen wurde. Die Theorie der „Freundschaftslinien“ (Davenport, Rein, Carl Schmitt) besage, die Seemächte hätten sich darauf geeinigt, die außereuropäische Welt jenseits imaginärer Linien im Atlantik als einen freien Kampfplatz der Nationen um die Verteilung der neuen Welt zu definieren. Kritiker dieser Linientheorie betonten jedoch, dass die involvierten europäischen Akteure stets versucht hätten, Gewaltanwendung rechtlich zu legitimieren. Im maritimen Raum kollidierten somit gegensätzliche Rechtsansprüche miteinander. Das Freibeuterwesen habe das Startkapital für die Plantagenwirtschaft eingebracht, sich aber später als weniger einträglich erwiesen als friedliche wirtschaftliche Beziehungen. Auch der Bezug auf eine Linie durch den Atlantik verlor seinen Sinn und 1684 wurde sie als rechtliche Raumdifferenzierung aufgehoben.

Um die Grundordnungen eines Raums, dessen Territorium immer wieder vermessen, durch Zugehörigkeits- und Einheitsnarrative begründet und durch die Macht der Karte und der Namensgebung legitimiert wird, ging es im Beitrag von TATJANA PETZER (Konstanz/Zürich), die ausführte, dass die Vision und die Vermessung des Balkans als einer kulturell-politischen und geographisch-topographischen Einheit sich offenbar immer schon wechselseitig bedingten und beflügelten. Dabei wurde der Balkan, wie auch heute einmal mehr, zur Projektionsfläche zahlreicher politischer, geographischer, kultureller und künstlerischer Neukartierungen.

Die beiden abschließenden Referate widmeten sich Grenzräumen: STEPHAN BRAESE (Aachen) wies darauf hin, dass der Autor Joseph Roth Signalbegriffe der politischen Debatte der Zwischenkriegszeit wie „Europa“, „Nation“ und „Grenze“ immer wieder problematisierte und dekonstruierte. Dabei sei Roths Ideal eines Europas ohne Grenzen der Realität der Bildung neuer, kleinerer Nationalstaaten nach dem Ersten Weltkrieg gegenübergestanden. Die in Roths Reiseberichten beschriebenen Grenzformalitäten erschienen als Ausdrucksform eines rettungslos verspäteten Nationalismus. Anderseits werde die Grenze bei Roth auch als eine Zone der Peripherie geschildert: sie folge eigenen Gesetzen und ihr ambivalentes Wesen unterminiere die Macht der Zentrale, den innereuropäischen Kolonialismus der Donaumonarchie. Dem Zwang zur Vereinheitlichung werde so eine nationale und sprachliche Vielfalt entgegengesetzt, der eine Tendenz zur Demokratisierung und Vermenschlichung eigen sei.

Grenzräume sind als Orte der Liminalität und Ambiguität in der Literatur ganz unterschiedlich semantisierbar. Die Erfindung des Kaukasus als Grenzraum in der russischen Literatur thematisierte ZAAL ANDRONIKASHVILI (Berlin): Ein Text Aleksander Bestuzev-Marlinskijs lokalisiere im Kaukasus neben der Urszene der Schöpfung auch die Urszene der Geburt des Imperiums. Gerade an der Grenze zu Asien, so Andronikashvili, geschehe die Transformation Russlands zu einem europäischen Land und zur Schutzmacht gegen das „Chaos Asiens“. Voraussetzung dafür sei jedoch die Zerstörung des Grenzraums Kaukasus und seiner autochthonen Bewohner. Nicht nur dieser letzte Tagungsbeitrag zeigte, dass es die Überschneidungen zwischen literarischen, historischen und aktuellen Diskursen sind, über die in Zukunft weiter nachzudenken sein wird.

Konferenzübersicht:

I. Sektion

Eröffnungsvortrag:
Rodolphe Gasché (Buffalo, NY): Beyond the nature/culture divide: On Europe’s non-identical identity

II. Sektion: GRUNDORDNUNGEN ZWISCHEN OST UND WEST (I)

Thomas Macho (Berlin): Europas Grenzen. Zur imaginären Topologie eines Kontinents

Andreas Pflitsch (Berlin): ‘Diese kleine Nation’. Gründe für den Libanon

Giorgi Maisuradze (Berlin): Pater, Patria, Patriotismus: Zur Geschichte der Ausbildung des Vaterland-Begriffs

Sigrid Weigel (Berlin): Die Nation, die Bibliothek und das Grab

III. Sektion: RELIGION, GRÜNDUNG, TOPOS

Giuseppe Veltri (Halle-Wittenberg): Die Stadt, das Ghetto und der Rabbi: Zur Verräumlichung politischen Wissens im jüdischen Denken zwischen Renaissance und Aufklärung

Nitzan Lebovic (Sussex/Jerusalem): Constituting Order, Grounding the End: Why Grundordnung cannot come before the End of Politics

Marc Nichanian (Sabanci University, Istanbul): Philological Mourning. Edward Said and After

IV. Sektion DIESSEITS UND JENSEITS DES IMPERIUMS

Stefan Troebst (Leipzig): „Tidal (Eastern) Europe“: die pulsierende Staatenlandkarte Ostmitteleuropas (1000-2000)§

Dan Diner (Leipzig/Jerusalem): Synchrone Welten. Raum - Zeitliche Konstellationen Jüdischer Geschichte

V. Sektion: LAND UND MEER

Gerhard Wolf (Florenz): Farbige Meere, pontische Exile und amphibische Grundordnungen

Hannah Baader (Florenz): Farbige Meere, thalassische Architekturen

Michael Kempe (St. Gallen): Am Rande des Rechts. Piraterie und die maritimen Grenzen Europas in der frühen Neuzeit

VI. Sektion: GRUNDORDNUNGEN ZWISCHEN OST UND WEST (II)

Dimitrios Kisoudis (Heidelberg): Westthrakien zwischen Europa und Asien

Tatjana Petzer (Konstanz/Zürich): Geoma(n)tiker des Balkans

Stephan Braese (Aachen): Joseph Roths Grenze – in besonderer Rücksicht auf ‚den Osten Europas’

Zaal Andronikashvili (Berlin): Der Kaukasus als Grenzraum. Ein A-Topos der russischen Literatur

Anmerkung:
1 Vgl. die Ausgabe der Zeitschrift „Trajekte“ mit dem Titel „Ost West Passagen“, die zahlreiche Hinweise auf im Rahmen des Projektes bereits erschienene Publikationen enthält: Trajekte. Zeitschrift des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin, 10 (2009), Nr. 19.