Kinder in den Großstädten seit dem Mittelalter bis zur Industrialisierung

Kinder in den Großstädten seit dem Mittelalter bis zur Industrialisierung

Organisatoren
Archiv der Hauptstadt Prag; Institut für Internationale Studien, Karls–Universität Prag
Ort
Prag
Land
Deutschland
Vom - Bis
12.10.2010 - 13.10.2010
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Von
Olga Fejtova, Archiv hl. města Prahy

Am 12. und 13. Oktober 2010 führten das Archiv der Hauptstadt Prag und das Institut für internationale Studien der Karls-Universität Prag ihre 29. Tagung zur vergleichenden Städtegeschichte durch, diesmal zum Thema der Kinder und ihres Leben vom Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit. Das Vorhaben der Tagung, wie es JIŘÍ PEŠEK (Prag) in seinem Einführungsreferat beschrieb, zielte auf die Erfassung der Existenz und zeitgenössischen Wahrnehmung von Kindern als eines zugleich instabilen und zahlreichen Segments der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen städtischen Gesellschaft. Der zugrundegelegte Fragenkatalog wurde hauptsächlich in Bezug auf die gesellschaftliche, respektive religiöse Perzeption von Kindern beantwortet, wobei viele Befunde mit der sogenannten schwarzen Legende von Philippe Ariès abgeglichen wurden. Eine wichtige Rolle spielte dabei jene Altergrenze, die vom medizinischen, rechtlichen und religiösen Gesichtspunkt aus die Kindheit begrenzte und in die tägliche Praxis hineinwirkte. Ein weiterer Themenkreis fokussierte die Kinder selbst und ihre Wahrnehmung der Welt. Aufgrund des weitgehenden Fehlens von Quellen zum erwähnten Thema blieben aber die Auskünfte über den Lebensraum von Kindern, über ihre Stellung im Familienleben, im Haushalt und in konkreten Stadtlokalitäten, und nicht zuletzt über die Kinderaktivitäten in diesem Raum, spärlich: In den Quellen wird vor allem über die Kinder gesprochen, sie sind zumeist das Objekt von Maßnahmen, sie selber kommen hingegen kaum direkt zu Wort. Eine dominante Rolle in den Referaten spielten daher Schule und Kinderspiele. Die Fragen konzentrierten sich auf den Anteil dieser Tätigkeiten am Kinderleben und ihren Einfluss auf die Gestaltung der Kinderlebensweise. Parallel dazu wurde das Vorhaben formuliert, weitere Auskünfte über jene Quellenbestände zu sammeln, die zukünftig eine systematische Erforschung der erwähnten Problematik ermöglichen sowie entsprechende Methoden der Quellenauswertung zu diskutieren, vor allem in ihrem Verhältnis zur Sozialdifferenzierung der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Stadtgesellschaft.

Diese ambitiösen Pläne haben die Referate nur teilweise erfüllt. Der Einführungsteil der Tagung bestand aus Beiträgen, die bisherige Forschungsergebnisse rekapitulierten: zunächst für Böhmen im Vergleich zur westeuropäischen Historiographie mit Herausstellung der Kindheit als wichtiger Kategorie der historischen Analyse (MILENA LENDEROVÁ - Pardubice). Das andere Übersichtsreferat (CHRISTIN SAGER - Hildesheim) zeichnete die Herausarbeitung des Wendepunkts an der Schwelle des 19. Jahrhunderts in der euro-amerikanischen Geschichtsschreibung nach, mit der sich überhaupt eine spezifische Auffassung von Kindheit und Jugend konstituierte. Den Ausgangspunkt dafür stellte das Konzept von Philippe Ariès dar, der die Kindheit als Sozialkonstrukt begriffen hatte. In dieser Perspektive erscheint die späte Frühe Neuzeit weniger als Zeit der „Entdeckung“ der Kindheit als spezifischem Lebensabschnitt, sondern als Durchsetzungsphase der modernen Auffassung von Kindheit. DOROTA ŻOŁĄDŹ-STRZELCZYK (Posen) legte in diesem Sinn als Abschluss der Eingangssektion einen Quellenüberblick zum erwähnten Thema im frühneuzeitlichen Polen vor. Sie hob auf die Bedeutung von Quellen aus städtischer, herrschaftlicher und kirchlicher Verwaltungsprovenienz ab, allen voran Testamente und Nachlassinventare. Die Wichtigkeit der letzteren haben mehrere der nachfolgenden Referate unterstrichen.

Die zweite, umfangreiche Sektion wertete aktuelle Kenntnisse zum Thema auf Basis der tschechischen archäologischen und archivalischen Forschungen für das Mittelalter aus. HANA CHORVÁTOVÁ (Prag) belegte auf Grund der prähistorischen und mittelalterlichen Funde die Verschiedenheit der Kinder- und Erwachsenenwelt, die sich in den Funden von spezifischen Kinderartefakten und -bekleidungen manifestierte. Dies bestätigten auch die begleitenden Posterpräsentationen von aktuellen archäologischen Funden (MARTIN TOMÁŠEK, MILENA BRAVERMANOVÁ - Prag), die Spuren der Kinderpräsenz im mittelalterlichen Haushalt und eine spezifische Kinderkultur der gesellschaftlichen Eliten dokumentieren konnten. Eine zusammenfassende Reflektion des Themas „Kinder und ihr Leben in der mittelalterlichen städtischen Gesellschaft“ trugen PETR SOMMER und JOSEF ŽEMLIČKA (Prag) vor. Sie zeigten die Tendenzen in mittelalterlicher Theologie und Recht, stereotype Gleichsetzungen von Kindern als Erwachsenen zu überwinden und belegten aufgrund von Hagiographien und Chroniken das vielschichtige Verhältnis der mittelalterlichen Gesellschaft zu Kindern, denen einerseits die sonst unvertretbaren individuellen Emotionen zugestanden und andererseits Achtung vor den Besonderheiten des Kinderalters entgegengebracht wurden. Dieselben Antworten fanden sich auch in anderen Beiträgen, die sich auf Quellen aus dem mittelalterlichen kirchlichen Milieu stützten. So wertete LESZEK ZYGNER (Thorn) kirchliche normative Quellen, also Synodalstatuten aus. Diese reglementierten auch das Kinderleben, die Frage nach dem Ort der Kinder in der Kirchengesellschaft kam darin vor allem im Zusammenhang mit der Organisation der Taufe und mit den Nachkommen des Kirchenpersonals vor. Vorstellungen von Kinderlebensweise respektive von Kindererziehung im Werk des böhmischen spätmittelalterlichen utraquistischen Predigers Johann Rokycana präsentierte BLANKA ZILYNSKÁ (Prag). In seiner Postille, die für die Stadtbevölkerung bestimmt war, nahm dieser Autor nicht nur ein ideales Bild der christlichen Kindererziehung, sondern gleichzeitig auch seine Kritik an ihrer aktuellen Gestalt auf. Dadurch hat er der Nachwelt Auskünfte über die reale Form der Kindererziehung seiner Zeit vermittelt, in der sich eindeutig die emotionale Seite des Eltern-Kind-Verhältnisses im Spätmittelalter manifestiert.

Ähnlich waren auch die weiteren Referate fokussiert, die sich auf die spätmittelalterliche städtische Gesellschaft konzentrierten. MARCIN GRULKOWSKI (Danzig) beschäftigte sich mit der Vormundschaftsfürsorge in Danzig im 15. Jahrhundert und mit der Stadtadministration auf diesem Gebiet, die vorwiegend mit der Verwaltung des Waisengeldes als Aktivposten des Stadthaushaltes befasst war. Die folgenden zwei Beiträge lenkten die Aufmerksamkeit auf das Milieu des Patriziats. BEATA MOŻEJKO (Danzig) führte eine demographisch-genealogische Stichprobe in das Leben einiger Patrizierfamilien im spätmittelalterlichen Danzig durch, die sie um Reflexionen zu Familienbeziehungen und deren emotionaler Ebene anhand von Testamenten erweiterte. Das Patriziermilieu des spätmittelalterlichen Nürnberg und das Alltagsleben seiner Haushalte bezüglich der Kinder stellte KLAUS ARNOLD (Hamburg) auf der Basis einer spezifischen Quelle, den sogenannten Kinderlisten, vor. MICHAELA MALANÍKOVÁ (Brno) hat die spätmittelalterlichen Testamente der mährischen Metropole Brno (Brünn) nach Hinweisen auf das Verhältnis der bürgerlichen Gesellschaft zu Kindern durchsucht. Auf Grund dieser Quelle lässt sich feststellen, dass nicht nur einzelne Bürger, sondern ebenso städtische Institutionen Kinder als wichtiges Sozialkapital berücksichtigten, und wiederum ließ sich in mehreren Fällen das stark emotionale Verhältnis von Eltern zu ihren Kindern nachweisen.

Die Kinderwelt im Mittelalter blieb dennoch im Wesentlichen verborgen, denn in den Beiträgen wurde überwiegend das Verhältnis der bürgerlichen Gesellschaft zu Kindern zu Sprache gebracht. Der zweite Teil der Tagung, auf die Frühe Neuzeit konzentriert, zeigte die gleiche Stossrichtung. Hier kristallisierte sich ein Konglomerat einiger dem frühneuzeitlichen Schulwesen gewidmeter Referate heraus. Das Forschungsinteresse an Bildung und Erziehung spiegelt die Bearbeitung dieses Themas in Mitteleuropa. Die Verbindung zu Prag und zum heimischen lateinischen Schulwesen stellte der Beitrag von MICHAL SVATOŠ (Prag) her, der das mit dem Ausland vergleichbare System des Unterrichts auf der Basis der Schulordnungen vorstellte. MARTIN HOLÝ (Prag) beschäftigte sich mit der Rolle Prags im Bildungsprozess der adeligen Jugend und akzentuierte dabei die Bedeutung aller Schultypen in den frühneuzeitlichen Prager Städten für die Ausbildung des böhmischen Adels, ebenso wie die Rolle der Prager Bürger als Erzieher und Präzeptoren in adeligen Familien.

Das Thema der Kohärenz zwischen städtischem Schulwesen und konfessioneller Entwicklung der betreffenden Stadt bildete den Rahmen weiterer Beiträge. ALOIS SCHMID (München) zeigte auf, wie die Organisation des Unterrichts und das Alltagsleben des Gymnasiums in Regensburg durch den Prozess der Konfessionalisierung beeinflusst wurden: Die protestantische Eliteschule war nicht nur das Ergebnis dieses Prozesses, sondern auch das Mittel seiner Ausbreitung. ANNA MIKOŁAJEWSKA (Thorn) widmete sich der gleichen Problematik im frühneuzeitlichen Thorn. Schule und Schulmilieu befanden sich hier wieder in der ambivalenten Lage, zugleich Adressat als auch aktiver Exponent der Konfessionalisierungspolitik zu sein; zum Beispiel bei der Erziehung der neuen politischen Stadtelite. In den breiteren Rahmen der zeitgenössischen Entwicklung reihte CHRISTIAN KLEIN (Wiesbaden) das frühneuzeitliche städtische Schulwesen ein: Er verglich Schulen in zwei territorial nahen, aber konfessionell auseinanderliegenden Städten – Mainz und Frankfurt am Main. Auch hier spielte sich die Entwicklung vor dem Hintergrund der Religionskonflikte ab, die das Schulsystem und sogar den Unterrichtsalltag beeinflussten. PIOTR KOCIUMBAS (Warschau) richtete seinen Blick vom Gesamtsystem zu den einzelnen Bestandteilen des frühneuzeitlichen Schulwesens. Er konzentrierte sich dazu auf die Rolle des Musik- und Dichtungsschaffens im Unterricht am Danziger Gymnasium und konnte den Einfluss dieser Produktion auf die humanistische Ausbildung des frühneuzeitlichen Gymnasialunterrichts und umgekehrt die Rückwirkung dieser pädagogischen Tätigkeit auf die Bildung nachweisen. Zu Kindern als Objekt frühneuzeitlicher pädagogischer Praxis führten folgende Beiträge die Tagung zurück. MICHAELA FREEMANOVÁ (Prag) sprach in ihrem Exkurs über die Lebensbedingungen der Prager Choralsänger im 18. Jahrhundert, und PETR KREUZ (Prag) erwähnte in seinem Diskussionsbeitrag einen Kinderhexenprozess aus den vierziger Jahren des 17. Jahrhunderts, der unmittelbar mit dem Alltagleben der jesuitischen Schule in Prag verbunden war. Obschon es sich dabei um einen Exzess handelte, ließ dieser Fall der Teufelsbeschwörung die durch die Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges formierte Zeitmentalität erkennen, die auch die Kinderwelt beeinflusste.

Ein weiterer Themenkomplex befasste sich mit profilierten Zugriffen auf die Kindheit im frühneuzeitlichen Böhmen aus rechtlicher, theologischer und medizinischer Sicht. PAVLA SLAVÍČKOVÁ (Olomouc) zeigte den Blick der rechtlichen Quellen auf Kinder, indem sie die zeitgenössische Rechtspraxis der materiellen Versorgung von Kindern aus kompletten Familien mit jener von Waisenkindern verglich. Die Vorstellungen des intellektuellen religiösen Milieus von den Idealen der Kindererziehung auf Grund von literarischen Erbauungstexten wurden von MILOŠ SLÁDEK (Prag) erörtert, die entsprechenden medizinischen Ansichten von DAVID TOMÍČEK (Ústí nad Labem). Alle erwähnten Beiträge bestätigten die Akzeptanz der Kindheit als spezifischer Alterskategorie in den einzelnen zeitgenössischen Fachgebieten.

Das Bild des Alltagslebens der Kinder in den unterschiedlichen Sozialschichten der städtischen Gesellschaft kam erst bei ANDREAS WEIGL (Wien) zur Sprache, der Wien in der zweiten Hälfte des 17. und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts betrachtete. Der Raum der Spiele, die Kinderarbeit, das Leben der Kinder am Rande der Stadtgesellschaft, die Erziehung und die Bildung im Kontext der Sozialzugehörigkeit der Kinder, die Familienbindungen, aber auch die demographischen Angaben, das alles umfasste der erwähnte Beitrag vor dem Hintergrund der breit strukturierten Stadtkommunität in Wien. In gleicher Richtung war die historische Übersicht der Kinderspiele und ihrer Räume von JITKA LNĚNIČKOVÁ (Prag) konzipiert. Sie stützte sich vor allem auf Beispiele aus Prager Städten vom Mittelalter bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Beide Referate notierten das steigende Bestreben der frühneuzeitlichen bürgerlichen Gesellschaft, das Kinderspiel zu kontrollieren und später als Bestandteil einer gezielten Erziehung und Bildung zu instrumentalisieren.

In einen breiteren Zusammenhang der europäischen Geschichte stellte SIMONA SLANICKA (Bern) ihren Beitrag über ‚Bastarde‘ und Findelkinder in den italienischen Signorien der Renaissance. In Fortführung der kulturgeschichtlichen Methode Jacob Burckhardts zeigte sie die bedeutende Rolle, die Illegitimen in der Herausbildung der Renaissance zugeschrieben wurde, was mit einer entsprechenden medizinischen, physiologischen, pädagogischen und chronikalischen Sichtweise der ‚Bastarde‘ einherging. Das Problem des Verhältnisses der Gesellschaft zu Kindern in einer spezifischen rechtlichen oder sozialen Lage, das heißt zu Kindern, die am Rande der städtischen Gesellschaft standen, thematisierte WOLFGANG HARTUNG (Essen). Er reflektierte die Entstehung der modernen Sozialfürsorge und die widersprüchliche Lage der Kinder im Rahmen des neuen Fürsorgesystems im vorrevolutionären Frankreich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Die Tagung hat versucht, den aktuellen Forschungsstand zur Kinder- und Kindheitsgeschichte im Rahmen der mitteleuropäischen Geschichte zu reflektieren. Sie bot dank ihrer interdisziplinären Dimension eine umfangreiche Literaturübersicht und eine Summe der Quellen zum Thema, wobei insbesondere auch die Lage der Kinder im Religionsmilieu und in der rechtlichen und medizinischen Praxis fokussiert wurden. Das Kind als Objekt der Erziehung und der Bildung stellte das Hauptthema der Beiträge dar. Aus unterschiedlichen Gesichtspunkten bestätigten die einzelnen Referate die mangelnde Aktualität von Philippe Ariès' These über die Kinder als „die kleinen Erwachsenen“ und über das beziehungsmäßig kalte Verhältnis zu ihnen nicht nur in der Frühen Neuzeit, sondern auch im Mittelalter. In beiden Epochen thematisierte die bürgerliche Gesellschaft die Kindheit allerdings nur ausnahmsweise. Zu einem bestimmten, wenn auch erwartbaren Defizit der Tagungsinhalte wurde die Problematik der eigenen Weltwahrnehmung von Kindern, respektive die Frage ihres Lebensraumes, der Kindererfahrungen und kindliche Weltanschauung prägte. Bemerkenswerterweise ist unter den Tagungsthemen die Problematik der Kinderarbeit, aber auch die des bürgerlichen Haushaltes und die damit verbundene Frage, welche Stelle die Kinder im Familienleben einnahmen, fast verschwunden. Die Tagung, die überwiegend das Thema der historischen Perzeption der Kinder und der Kindheit seitens der Erwachsenen auf den unterschiedlichen Ebenen der gesellschaftlichen Kommunikation präsentierte, stellt dennoch zweifellos eine erste Etappe in der Erforschung des erwähnten Themas im Rahmen der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen mitteleuropäischen Städte dar.

Konferenzübersicht:

Jiří Pešek (Karls – Universität Prag): Einführungsreferat

Milena Lenderová (Universität Pardubice): Dějiny dějin dětství ve Francii a Čechách [Geschichte der Kindheitsgeschichte in Frankreich und Böhmen]

Dorota Żołądź-Strzelczyk (Adam Mickiewicz – Universität Posen): Die Kindheit in der Stadt auf dem polnischen Gebiet im 16. - 18. Jh. – Quellenmöglichkeiten und Forschungsperspektiven

Christin Sager (Universität Hildesheim): Die Entdeckung der Kindheit

Hana Chorvátová (Zentrum für mediävistische Studie Prag): Prínos archeológie k poznaniu detstva a sveta detí v praveku a ranom stredoveku. [Ein Beitrag der archäologischen Forschung zur Erkenntnis der Kindheit und der Lebenswelt der Kinder in ur- und frühgeschichtlicher Zeit]

Petr Sommer (Zentrum für mediävistische Studie Prag) - Josef Žemlička (Historisches Institut der Akademie der Wissenschaften): Dítě ve středověkých pramenech [Das Kind in den mittelalterlichen Quellen]

Leszek Zygner (Nikolaus-Kopernikus-Universität Thorn): Die Kinder in den mittelalterlichen Synodalstatuten Polens

Klaus Arnold (Helmut Schmidt-Universität Hamburg): Kinderlisten. Annäherungen an Fakten und Gefühle von Eltern und Kindern in Nürnberg

Christian Klein (Wiesbaden): Beobachtungen zum Schulwesen in Frankfurt am Main und Mainz vor der Reformation

Alois Schmid (Ludwig-Maximilians-Universität München): Soldaten Luthers. Erziehung und Bildung am Ratsgymnasium der Reichsstadt Regensburg

Michal Svatoš (Karls – Universität Prag): Školní řády pražských partikulárních (městských) škol v předbělohorském období [Schulordnungen in Prager (städtichen) Lateinschulen in der Zeit vor der Schlacht am Weißen Berg]

Martin Holý (Historisches Institut der Akademie der Wissenschaften): Úloha pražských měst v procesu výchovy a vzdělávání nobility na prahu novověku [Die Rolle von Prager Städten im Prozess der Erziehung und der Bildung der Nobilität an der Schwelle der Neuzeit]

Pavla Slavíčková (F. Palacký – Universität Olomouc): Na pomezí dospělosti. Srovnání života neosiřelých a osiřelých dětí v měšťanské společnosti raného novověku. Otázky k diskuzi [An der Grenze des Erwachsenseins. Der Vergleich des Lebens der nicht verwaisten und verwaisten Kinder in der bürgerlichen Gesellschaft der Frühen Neuzeit. Fragen zur Diskussion]

David Tomíček(J. E. Purkyně – Universität Ústí nad Labem): Obraz dětského věku v česky psaných lékařských pramenech 16. století [Das Bild des Kindesalters in den tschechisch geschriebenen medizinischen Quellen des 16. Jahrhunderts] Diskussionsbeitrag

Miloš Sládek (Denkmal des nationalen Schriftentums Prag): Proměny obrazu dítěte a výchovy v Lomnického Dětinském řápku a v českých pobělohorských postilách [Die Verwandlungen des Bildes des Kindes und der Erziehung in Lomnickys „Dětinský řápek“ und in den tschechischen Postillen aus der Zeit nach der Schlacht am Weißen Berg]

Blanka Zilynská (Karls – Universität Prag): Dítě v utrakvistické Praze očima Jana Rokycany [Das Kind im utraquistischen Prag aus der Sicht Johann Rokycanas]

Beata Możejko (Universität Danzig): Kinder in spätmittelalterlichem Danzig

Marcin Grulkowski (Historisches Institut der Polnischen Akademie der Wissenschaften Danzig): Kinderfürsorge und städtische Finanzen in der Rechtstadt Danzig im 15. Jahrhundert

Michaela Malaníková (T.G. Masaryk – Universität Brno): „Aby byly dobře drženy a s láskou se s nimi jednalo…“ (Ne)radostná doba dětství v českých městech pozdního středověku [„Damit sie gut erzogen werden und man sie mit der Liebe behandelt…“ die (un)frohe Kindheitszeit in den böhmischen Städten des Spätmittelalters]

Simona Slanicka (Universität Bern): Bastarde und Findelkinder in den italienischen Städten vom Spätmittelalter bis ins 17. Jahrhundert

Andreas Weigl (Wiener Stadt- und Landesarchiv): Großstadtkindheit in Wien im ausgehenden 17. Jahrhundert. Zwischen behüteter Versorgung und Bettel

Anna Mikołajewska (Nikolaus-Kopernikus-Universität Thorn): Raum des Kindes – zwischen Glauben und Schule im frühneuzeitlichen Thorn

Piotr Kociumbas (Universität Warschau): Jugenderziehung und musikalisch-dichterisches Schaffen am Akademischen Gymnasium zu Danzig im 17. Jahrhundert

Michaela Freemanová (Ethnologisches Institut der Akademie der Wissenschaften Prag): V cizích službách. Život a smrt pražského choralisty [In fremden Diensten. Das Leben und der Tod vom Prager Choralsänger]

Petr Kreuz (Archiv der Hauptstadt Prag): Vyvolávání ďábla v jezuitské škole na Malé Straně roku 1644. Dětský čarodějnický proces? [Teufelbeschwörung in der jesuitischen Schule auf der Kleinseite (Prag) im Jahre 1644. Kinderhexenprozess?] Diskussionsbeitrag

Jitka Lněničková (Prag): Prostor dětských her ve městě [Raum der Kinderspiele in der Stadt]

Wolfgang Hartung (Universität Duisburg-Essen): Armut und Marginalität. Kinder zwischen Fürsorge und Disziplinierung in der vorindustriellen Zeit