6. Workshop Historische Spanienforschung

6. Workshop Historische Spanienforschung

Organisatoren
Martin Baumeister, Historisches Seminar, Ludwig-Maximilians-Universität München; Walther L. Bernecker, Lehrstuhl Auslandswissenschaft, Romanischsprachige Kulturen, Universität Nürnberg-Erlangen; Christian Windler, Historisches Institut, Universität Bern
Ort
Kochel am See
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.09.2010 - 19.09.2010
Url der Konferenzwebsite
Von
Anna Menny / Britta Voß, Historisches Seminar, Ludwig-Maximilians-Universität München

Inzwischen eine Institution der Spanienforschung im deutschsprachigen Raum, fand vom 17. bis zum 19. September 2010 zum sechsten Mal der Workshop Historische Spanienforschung statt. In die Georg-Vollmar-Akademie in Kochel am See hatten MARTIN BAUMEISTER (München), WALTHER BERNECKER (Nürnberg) und CHRISTIAN WINDLER (Bern) Historiker/innen geladen, um aktuelle Forschungsprojekte in bewährter Klausuratmosphäre zu diskutieren. Der vom spanischen Kulturministerium geförderte Workshop bietet insbesondere Nachwuchswissenschaftler/innen die Möglichkeit zur Präsentation eigener Qualifikationsarbeiten, die vom zeitlichen Zuschnitt her vom Mittelalter bis in die Zeitgeschichte reichen, deren kleinster gemeinsamer Nenner aber die Iberische Halbinsel ist.

Die erste Sektion widmete sich der Frage der Geschichtspolitik und Nationswerdung im 19. und 20. Jahrhundert. KAI MÜLLER (Erfurt) skizzierte in seinem Vortrag die Rolle Amerikas in der spanischen Nationalgeschichtsschreibung der isabellinischen Ära. Am Beispiel der „Historia general de España“ von Modesto Lafuente zeigte er die Schwierigkeiten einer Integration der Eroberung und Kolonisierung Amerikas in eine synthetisierte Nationalgeschichte auf. Dass Amerika in dieser Geschichtsschreibung keine zentrale Rolle einnahm, führte er dabei nicht nur auf die defizitäre Quellenlage, sondern in erster Linie auf Lafuentes Volks- und Nationenverständnis zurück, welches in der Iberischen Halbinsel das Gott gegebenen Territorium des spanischen Volkes sah.

Eine andere Perspektive auf die Herausbildung nationaler Identität im 19. und 20. Jahrhundert in Spanien und Portugal wählte PATRICIA HERTEL (Fribourg). In ihrem Vortrag über Islambilder innerhalb der jeweiligen Nationsbildungsprozesse fasste sie die wichtigsten Ergebnisse ihrer kurz vor dem Abschluss stehenden Dissertation zusammen. Dabei konnte sie zeigen, dass der reale und erinnerte Islam für Spanien ein wichtiges Feindbild ist, während er für Portugal aufgrund des weniger präsenten Kulturerbes und der stärker ausgeprägten säkularen Tradition weniger zentral ist. Ebenso unterscheidet sich die Perzeption des Islam als religiöser Gegner in Spanien und als politisches Gegenüber in Portugal. Für beide Staaten stellte sie fest, dass sich das wandelnde Selbstbild in den Islambildern spiegelt.

STEFFEN JOST (München) nahm im letzten Vortrag der ersten Sektion das kulturelle Gedächtnis und die urbane Öffentlichkeit Sevillas in den Blick. In dem Werkstattbericht über sein Promotionsvorhaben machte er deutlich, dass es ihm nicht um ein konkretes Erinnerungsnarrativ, sondern vielmehr um die Gesamtheit der im kollektiven städtischen Gedächtnis befindlichen Topoi ginge. Die Konkurrenz lokaler, regionaler und nationaler Erinnerungsdiskurse veranschaulichte er am Beispiel der Diskussion um die Errichtung eines Kolumbus-Denkmal in der andalusischen Stadt zu Anfang des 20. Jahrhunderts, sowie an der Iberoamericana-Ausstellung im Jahr 1929. In der anschließenden Diskussion wurde angeregt, die bisherige, weit ausgreifende Konzeption der in der Arbeit untersuchten kollektiven Gedächtnisinhalte Sevillas, die unter anderem auch die spezifische Erinnerungskultur der Arbeiterbewegung umfassen soll, stärker zu fokussieren.

In der zweiten Sektion wurde diskutiert, wie der spanische Demokratisierungsprozess, die Transición, im europäischen Kontext zu verorten ist. So untersucht TOBIAS RECKLING (Portsmouth) für sein Dissertationsprojekt den Widerhall der Transición in der bundesrepublikanischen, französischen und britischen überregionalen Presse. Die Auswahl der Medien soll repräsentative Rückschlüsse auf Teilöffentlichkeiten der jeweiligen Nation geben. Nach einer anfänglich unisono anzutreffenden Euphorie für die friedliche Transición lassen sich nach Reckling in der Berichterstattung zwei dominante, transnational anzutreffende, Blickwinkel auf die spanischen Ereignisse ausmachen: Die Frage nach der Einbindung Spaniens in die Europäische Gemeinschaft und die mit dem politischen Wandel verbundenen ökonomischen Herausforderungen. In der anschließenden Diskussion wurde insbesondere nach der individuellen Bedeutung der Korrespondenten als Vermittler politischer Kulturen gefragt und nach ihrer Repräsentativität für die genannten Teilöffentlichkeiten.

Einen komparativen Ansatz wählte DOMINIK TRUTKOWSKI (Berlin) in seinen Ausführungen zu Gedächtnisdiskursen und sozialer Praxis in Spanien und Polen. Im Fokus der Untersuchung stand dabei der Wandel bzw. der Fortbestand von Geschichtsbildern und nationalen Gründungsmythen in Zeiten des politischen und gesellschaftlichen Umbruchs. Hierbei soll insbesondere untersucht werden, inwieweit diese diskursiven Kondensate, die Trutkowski unter die Schlagworte Freiheit, Rasse, Fortschritt und Versöhnung sowie Europa subsumierte, in populärkulturellen aber auch offiziellen Medien verhandelt werden und derart eventuell sogar auf den politischen Gestaltungsprozess selbst einwirken. Für Spanien stellte Trutkowski für die Zeit der Transición einen mehrheitlich auf Aussöhnung bedachten Umgang mit der nationalen symbolischen Ordnung fest, der den friedlichen Umbruch erst ermöglichte. Polens Weg in die Demokratie sei hingegen von einem radikalen Bruch mit der Vergangenheit und seinen Symbolen gezeichnet. Insbesondere die Annahme eines „Pakt des Schweigens“ in Spanien, der eine Auseinandersetzung mit der unliebsamen jüngsten Geschichte auf unbestimmte Zeit verschoben habe, wurde im Nachgang kontrovers diskutiert.

ALEXANDRE FROIDEVAUX (Madrid) widmete den ersten Vortrag der dritten Sektion den kollektiven Gedächtnissen der spanischen Arbeiterbewegung im Franquismus und Postfranquismus. In seiner Untersuchung kollektiver Erinnerungsprozesse bei dem Partido Comunista de España (PCE) und einiger dissidenter kommunistischer Gruppen kam er zu dem Ergebnis, dass der Befund einer erinnerungsschwachen Opposition im Franquismus nur teilweise zutreffend sei. Vielmehr müsse zwischen der seit 1956 vom PCE nach außen propagierten „reconciliación nacional“ (nationale Versöhnung) und einem nach innen gewendeten, durchaus vorhandenen identitätsstiftenden Erinnerungsdiskurs unterschieden werden. Die verschiedenen Abspaltungen vom PCE müssen in diesem Sinne auch als Ablehnung der parteioffiziellen Geschichtspolitik verstanden werden.

AURÉLIE DENOYER (Paris/Berlin/Potsdam) stellte ihr Dissertationsprojekt zu spanischen „Politmigranten“ in der DDR vor. Sie konzentrierte sich auf die Mikroebene der Migrationsgeschichte am Beispiel einer Gruppe spanischer Flüchtlinge, die nach ihrer Ausweisung aus Frankreich 1950 aufgrund ihrer Mitgliedschaft in der kommunistischen Partei Spaniens in der DDR aufgenommen wurde. Anhand der Geschichte dieser Gruppe zeichnete sie berufliche und soziale Integrationsprozesse nach und stellte die Frage nach der Herausbildung einer durch Exil geprägten Identität, die sie insbesondere für die Generation der Kinder nachweisen konnte.

Kirche und Gesellschaft im Mittelalter stand im Fokus der vierten Sektion. CHRISTIAN VOGEL (Saarbrücken) stellte Ansatz und erste Ergebnisse seines Dissertationsprojekts zu Testamenten im Frühmittelalter (8.-10. Jahrhundert) vor. Bei seiner Analyse von Testamenten und dazugehörigen Dokumenten wie Schenkungsurkunden aus dem westgotischen Herrschaftsgebiet folgt Vogel weniger einer einzelne Forschungsfrage als vielmehr dem Anspruch, die Quellengattung als Ausgangspunkt seiner Betrachtungen zu setzen. Die am Beispiel der testamentarischen Verfügungen Mirós, des Grafen von Besalú und Bischofs von Girona, der 983/4 verstarb, durchgeführte Formalstudie soll durch die so mögliche Zuordnung zu einer spezifischen „Ur¬kun¬den¬land¬¬schaft“ Aufschluss über Beziehungssysteme, juristische und kulturelle Rechtstraditionen geben. Darüber hinaus vermag nach Vogel das Studium der Testamente auch Erkenntnisse darüber zu vermitteln, wie zeitgenössische Frömmigkeits- und Seelenheilsvorstellungen aussahen. Ob diese Vermerke - propter remedium anime - nicht aber eher als Ausdruck „kalkulatorischer“ Religiösität zu verstehen seien, wurde im Anschluss an den Vortrag kritisch angefragt.

Einblicke in das Großprojekt der Iberia Pontifica lieferte FRANK ENGEL (Göttingen) in seiner Vorstellung des Göttinger Papsturkundenwerks. Dabei zeichnete er sowohl die historische Entwicklung des Forschungsverbundes allgemein, als auch den bisherigen Arbeitsstand der Regestensammlung zur Iberischen Halbinsel nach. In dem Projekt sollen der Schriftverkehr der iberischen Bistümer, die bis 1198, Todesjahr Coelistins III. und Pontifikatsbeginn von Innozenz III., gegründet wurden, erfasst, bislang unzugängliche oder nur unzureichend edierte Urkunden, publiziert und dem Fachpublikum zugänglich gemacht werden. Ein zweiter Schwerpunkt des Projekts ist die durch die Systematisierung und Registrierung der Bistumsquellen ermöglichte Legaten- und Delegatenforschung.

In der fünften Sektion zu Religion und Kultur in der Frühen Neuzeit richtete THOMAS WELLER (Mainz) sein Augenmerk auf protestantische Kaufleute im frühneuzeitlichen Spanien. Er stellte damit einen Teilaspekt seines Habilitationsvorhabens zur Beziehung der Hansestädte mit der spanischen Monarchie im 16./17. Jahrhundert vor. Hierbei verdeutlichte er insbesondere die Spannung zwischen der katholisch-klerikalen Ablehnung der sich neu ansiedelnden protestantischen Händler und dem ökonomischen Interesse an diesen von Seiten der politischen Obrigkeit. Weiterhin analysierte Weller in seinen Ausführungen beispielhaft die Versuche der protestantischen Kaufleute ihr religiöses Leben aufrechtzuerhalten, nicht selten unter Rückgriff auf Praktiken der Dissimulation um nicht ins Visier der Inquisition zu geraten.

In ihrem kunsthistorischen Beitrag untersuchte ANETTE SCHAFFER (Bern) die Konstruktion historischer Identität am Beispiel von El Grecos Stadtansichten von Toledo. Mit der Verlegung des Königshofs nach Madrid war eine Aufwertung Toledos, auch unter Rückgriff auf die „noble Vergangenheit“ der Stadt, notwendig geworden. El Grecos Anspruch auf künstlerische Freiheit führte sie auf sein modernes Verständnis von Nachahmung (Immitatio) im aristotelischen Sinne zurück: So entfernte er sich von der kartographischen Abbildung der Stadt, indem er die geschichtsträchtigen Gebäude und identitätsstiftenden Elemente symbolträchtig verdichtete.

SINA RAUSCHENBACH (Konstanz) präsentierte ihren Beitrag zu spanischen Reformern im 16. und 17. Jahrhundert als einen Versuch, unterschiedliche Forschungsprojekte zusammenzuführen, um so die Signaturen der Frühen Neuzeit neu zu beleuchten. Sie stellte die These auf, dass es sich bei den arbitristas um frühneuzeitliche Intellektuelle gehandelt habe, deren Intervenieren in politische Entscheidungsprozesse als „inkompetente Kritik“ (Rainer Lepsius) verstanden werden könne. Im Sinne der Auerbach’schen Figurenlehre so ihre Schlussfolgerung handle es sich bei den arbitristas um Präfigurationen der modernen Intellektuellenfigur. In der sich im Anschluss entspinnenden Diskussion wurde über die gewählte Methodik und die Übertragung des Intellektuellenbegriffs auf die Zeit vor dem 19. Jahrhundert kontrovers diskutiert.

Den Abendvortrag übernahm BARTOLOMÉ YUN CASILLAS (Florenz). Darin entwarf er grundsätzliche methodologische Überlegungen zu einer transnationalen Betrachtung europäischer Aristokratien in der (Frühen) Neuzeit. Yun Casillas konzentrierte sich auf die kulturellen und sozialen Verbindungselemente zwischen den diversen lokalen Adelshäusern. Faktoren wie eine zunehmende Schriftkultur und Mobilität etwa in Form diplomatischer Beziehungen aber auch kriegerischer Bündnisse und Auseinandersetzungen, eines zirkulierenden Kunst- und Gütermarktes, eine beginnende Urbanisierung seien zwar keine grundsätzlich neuen und auch keine spezifisch adligen Phänomene, hätten sich aber in der Frühen Neuzeit verdichtet und zu einer nachhaltigen Veränderung der sozialen Gruppe des Adels geführt. Yun Casillas hob hier insbesondere auf das Paradoxon ab, dass der Adel zu einem unfreiwilligen Akteur der Modernität geriet, der sich dadurch als soziale Gruppe zu erhalten suchte, schließlich aber der eigenen Auflösung zuarbeitete.

In der sechsten Sektion stellte EVA OTT (Bern) ihr Dissertationsprojekt zu Elisabetta Farnese vor. Die Stellung der Königin am spanischen Hof unterschied sie in drei Rollen: Als Ehefrau war Elisabetta Beraterin und zugleich Zugangsmöglichkeit zum König, als Mutter und Stiefmutter setzte sie sich für die Erbansprüche ihrer Kinder ein, als Tochter musste sie die konkurrierenden Interessen ihrer Ankunfts- und Herkunftsfamilie miteinander vereinen. Elisabetta schaffte es, den Weg zum König auf ihre Person zu monopolisieren, da sie als Einzige das volle Vertrauen Philip V. besaß. Ob es sich bei dieser Funktion als Mittlerin um eine zusätzliche Rolle handelte, oder ob sie Bestandteil der Rolle als Ehefrau war, wurde zur Diskussion gestellt.

JORUN POETTERING (Hamburg) widmete sich anschließend den Netzwerken portugiesisch-jüdischer Handelsnetzwerke im 17. Jahrhundert. Sie problematisierte die von Jonathan Israel aufgestellte These, dass es sich bei diesen Netzwerken um die größte frühneuzeitliche Handelsdiaspora gehandelt habe, deren Gruppenidentität die Grundlage für den geschäftlichen Erfolg darstellte. Mit Verweis auf die relativ ähnliche Ausbreitung der niederländischen Diaspora, auf über die Diasporagemeinde hinausreichende Geschäftskontakte und die mit der Zeit abbrechenden Beziehungen zur iberischen Heimat legte sie dar, dass die portugiesisch-jüdische Herkunft nicht als ausschlaggebender Erfolgsfaktor angesehen werden könne.

Eine bislang weder militär- noch sozialgeschichtlich beleuchtete Episode der portugiesischen Kolonialpolitik griff GREGOR METZIG (Berlin) in seinem Vortrag zu den deutschen Artilleristen auf den Atlantikflotten und in den indischen Kolonien zwischen 1415 und 1640 heraus. Hier ging es einmal um die Analyse der Motive deutscher Söldner, für die portugiesische Krone anzuheuern, die spezifischen Karrieremuster aber auch die Nachzeichnung des Kolonialalltags im Estado da Índia. Metzig betonte hierbei die nur schwierige Rekonstruktion etwa der sozialen Herkunft und damit auch Motivation der deutschen Bombardeiros, sich an der portugiesischen Expansion zu beteiligen. Für die Etablierung, die Expansion und Verteidigung der portugiesischen Besitzungen in Indien unterstrich Metzig im Gegenzug die hohe, allein quantitative Bedeutung der deutschen Söldner. So wäre insbesondere die erste Expansionswelle des iberischen Kolonialreichs im 15./16. Jahrhundert ohne die Bombardeiros undenkbar gewesen. Dass ein derartiger Befund den hochkomplexen Prozess der Conquista eventuell etwas zu einseitig reduziere, wurde in der anschließenden Diskussion kritisch vermerkt.

Den Abschluss bildete der Vortrag von JORGE LUENGO SÁNCHEZ (Florenz/Mainz), der in seiner Dissertation Handlungsstrategien und politisches Handeln städtischer Machtgruppen anhand eines asymmetrischen Vergleichs zwischen Spanien (Valladolid) und Preußen (Magdeburg) untersucht. Im Mittelpunkt stand dabei der Wandel der lokalen Machtstrukturen aufgrund von Veränderungen in der Elitenstruktur zwischen 1750 und der Mitte des 19. Jahrhunderts - insbesondere unter der Berücksichtigung der Schlagwörter „Anpassung“ und „Symbiose“. Luengo Sánchez konnte aufzeigen, dass in Valladolid vor allem der Konflikt zwischen zwei liberalen Familien prägend war, während in Magdeburg die Trennungslinie vor allem zwischen einer Gruppe liberaler Bürger und dem Magistrat verlief. Unterschiede zeigten sich auch in der Beziehung zwischen Stadt und Staat auf, hier konnte sich in der preußischen Verwaltungsstadt eine viel stärkere lokale Kultur entwickeln. In Valladolid dagegen waren staatliche Strukturen stets viel präsenter und trugen so zum nationalen Charakter der städtischen Kultur und Politik bei.

Konferenzübersicht:

Carlos Collado Seidel (München) / Christian Windler (Bern): Begrüßung und Einführung

Sektion 1: Geschichtspolitik und Nation im 19. und 20. Jahrhundert

Kai Müller (Erfurt): Die Rolle Amerikas in der spanischen Nationalgeschichtsschreibung zur Zeit Isabellas II. (1833-1868)

Patricia Hertel (Fribourg): Der erinnerte Halbmond. Islam und Nationalismus auf der Iberischen Halbinsel

Steffen Jost (München): Kulturelles Gedächtnis und urbane Öffentlichkeit in Sevilla: Denkmäler, Feste und Institutionen

Kommentar: Jesús Millán (Valencia)

Sektion 2: Die Demokratisierung Spaniens im europäischen Kontext

Tobias Reckling (Portsmouth): The media coverage of the Spanish transition to democracy in Germany, France and Great Britain

Dominik Trutkowski (Berlin): Spanien (und Polen) im 20. Jahrhundert. Geschichtskulturen in Parlament und Öffentlichkeit beim Übergang zur Demokratie

Kommentar: Carlos Collado Seidel

Sektion 3: Spanien und Spanier nach dem Bürgerkrieg

Alexandre Froidevaux (Madrid): Die kollektiven Gedächtnisse der spanischen Arbeiterbewegung in Franquismus und Postfranquismus.

Aurélie Denoyer (Berlin): Die spanischen „Politmigranten“ in der DDR

Kommentar: Walther L. Bernecker (Nürnberg)

Sektion 4: Kirche und Gesellschaft im Mittelalter

Christian Vogel (Saarbrücken): Testamente im christlichen Spanien, 8.-10. Jahrhundert

Frank Engel (Göttingen): Stand und Perspektiven der Iberia Pontificia

Kommentar: Klaus Herbers (Erlangen/Nürnberg)

Sektion 5: Religion und Kultur in der Frühen Neuzeit

Thomas Weller (Mainz): Transfer von Gütern – Transfer von Ideen. Protestantische Kaufleute im frühneuzeitlichen Spanien

Anette Schaffer (Bern): Zur Kreation von historischer Identität am Beispiel von Toledo: Beiträge aus Geschichtsschreibung, Malerei und Literatur um 1600

Sina Rauschenbach (Konstanz): Kritik als Beruf. Spanische Reformer im 16. und 17. Jahrhundert

Kommentar: Arndt Brendecke (Bern)

Abendvortrag
Bartolomé Yun Casillas (Florenz): Las aristocracias europeas de la época moderna en perspectiva trans-“nacional”

Sektion 6: Sozial- und Kulturgeschichte von Außenbeziehungen

Eva Ott (Bern): 'The Termagant of Spain'? Elisabetta Farnese und die spanische Außenpolitik

Jorun Poettering (Hamburg): Umstrittene Loyalitäten. Zu den Anfängen des deutschen Konsulatswesens in Portugal

Kommentar: Hillard von Thiessen (Köln)

Sektion 7: Militär und Herrschaft in der Frühen Neuzeit

Gregor Metzig (Berlin): Deutsche Artilleristen im Dienst der portugiesischen Krone (1489-1626).

Jorge Luengo Sánchez (Florenz/Mainz): Familienstrategien und politisches Handeln städtischer Machtgruppen im Vergleich. Valladolid und Magdeburg im 18. und 19. Jahrhundert.

Kommentar: Christian Windler (Bern)