Workshopbericht: Repräsentationsformen des Anderen. Migranten in Westeuropa und den USA im 20. Jahrhundert

Workshopbericht: Repräsentationsformen des Anderen. Migranten in Westeuropa und den USA im 20. Jahrhundert

Organisatoren
Sonderforschungsbereich 640 "Repräsentationen sozialer Ordnungen im Wandel", Humboldt-Universität zu Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
24.06.2011 - 25.06.2011
Url der Konferenzwebsite
Von
Torben Gülstorff, Berlin

An der Humboldt-Universität zu Berlin tagte vom 24. zum 25. Juni 2011 der Workshop 'Repräsentationsformen des Anderen. Migranten in Westeuropa und den USA im 20. Jahrhundert', ausgetragen vom Sonderforschungsbereich 640 der Humboldt-Universität zu Berlin (Repräsentationen sozialer Ordnungen im Wandel). Die Teilnehmer/-innen setzten sich aus Historiker/-innen und Ethnologen und Ethnologinnen sowie einer Sprachwissenschaftlerin zusammen, wodurch erfreulich interdisziplinäre Einsichten in das breite Themenfeld der Migrationsforschung ermöglicht wurden.

Im Fokus des Workshops standen die Migrationsprozessen innewohnenden 'Repräsentationen', die Manifestierungen der Aushandlungen und Konstruktionen von Eigenem und Fremdem, welche sich während des Aufeinandertreffens von Migranten und eingesessener Bevölkerung ereignen. 'Repräsentationen' wurden dabei, sich an der Definition des SFB orientierend, weder als bloße Abbilder von Institutionen, Gesellschaften oder sozialen Strukturen, noch als deren reine (politische) Vertretungen verstanden. Vielmehr wurde Repräsentationen eine bedeutsame Rolle in der 'Ausrichtung' ihrer Realitäten zugesprochen.

Diese nicht zu unterschätzende Bedeutung von Repräsentation wurde von GABRIELE METZLER (Berlin) auch in ihrer Begrüßungsansprache, welche die historischen und gegenwärtigen Migrationsdebatten zum Inhalt hatte, hervorgehoben. So führte sie aus, dass Repräsentation nicht lediglich auf eine Funktion als Hebel zur Interessenwahrnehmung oder Selbstdarstellung von Migranten wie eingesessener Bevölkerung reduziert werden dürfe. Vielmehr müsse Repräsentation als Teil unterschiedlicher Deutungen der Welt, als Teil ihrer Realitäten, begriffen werden, die bei Begegnungen zwischen Menschen, im Kontext von Migration, entstünden. Eigenes und Fremdes würde in diesem Prozess neu kategorisiert, die Akteure sich nicht nur des Fremden, sondern ebenso, über den Blick auf das Fremde, des Eigenen bewusst, ihre Realitäten letztlich einer Neudefinition unterzogen.

Das erste Panel wurde von ANDREAS FAHRMEIR (Frankfurt am Main) geleitet und beschäftigte sich mit wissenschaftlich-historischer Migrationsforschung und dem Multikulturalismusdiskurs in der Öffentlichkeit. IMKE STURM-MARTIN (Köln) gab in ihrem Vortrag einen Überblick über die atlantische historische Migrationsforschung. Der bisher primär verwendete traditionell-historische Zugang über politische und wirtschaftliche Momente habe in letzter Zeit verstärkt der Nutzung eines, der Ethnologie entlehnten, vom Individuum ausgehenden Ansatzes Platz gemacht. In ihrem Fazit wies sie auf die Problematik eines, ihrer Ansicht nach, zu weit gefassten Migrationsbegriffes hin. Als Migration gelte in der historischen Forschung inzwischen jegliche geographische Bewegung von Menschen, was eine sinnvolle Begrenzung des wissenschaftlichen Arbeitsfeldes erschwere. Abseits dieses historiographischen Diskurses über Migration lieferte SEBASTIAN BERG (Bielefeld) einen wissenschaftlichen Einblick in den Verlauf des gesellschaftlichen Multikulturalismusdiskurses Großbritanniens seit den 1960er-Jahren. Berg führte aus, dass dieser in Großbritannien nur zwischen 1997 und 2001 tatsächlich in der Öffentlichkeit diskursiv verhandelt worden sei. Nach einer kurzen Hochphase in den 1970er-Jahren, für die man allerdings nur von einem „Proto-Multikulturalismus“ sprechen könne, sei der Diskurs im folgenden Jahrzehnt fast völlig aus der Öffentlichkeit verschwunden, um dann, Ende der 1990er-Jahre, eine kurze Blüte zu erleben. Mit den Terroranschlägen in den USA im Jahre 2001 sei der Diskurs dann wieder in sich zusammengefallen und habe einem „Post-Multikulturalismus“ Platz machen müssen. Letzterer habe sich vor allem durch eine Ausbreitung von Stereotypen über Muslime ausgezeichnet, die von den Briten nicht nur auf Migranten und Migrantinnen muslimischen Glaubens, sondern generalisierend auf alle Migrantengruppen projiziert worden seien. In der anschließenden Diskussion machte sich Sturm-Martin noch einmal für eine definitorische Überarbeitung des Migrationsbegriffes zumindest im wissenschaftlich-historischen Rahmen stark. Berg führte aus, dass gesellschaftliche Diskurse der von ihm präsentierten Art häufig transnationale Muster zeigen würden. Eine generelle, temporäre Überschneidung von „Multi-Phänomenen“ in der Welt dürfe angenommen werden. Insofern sei die von ihm gelieferte Diskursanalyse nicht als auf Großbritannien beschränkt zu betrachten.

Das zweite Panel wurde von CHRISTIANE REINECKE (Berlin) moderiert und beschäftigte sich mit der wissenschaftlichen Analyse und Verarbeitung von Migration durch Institutionen und Experten. Am Beispiel dreier nationaler Diskurse sollte der Vorgang der Kategorisierung von Migranten durch die eingesessene Bevölkerung verdeutlicht werden. ALEXANDER PINWINKLER (Salzburg/Wien) trug zur österreichischen Minderheitenforschung der Zwischenkriegszeit vor. Anhand des juristischen und des historisch-statistischen Diskurses in Österreich zeichnete er die Konstruktion des Bildes vom Fremden und Eigenen durch österreichische „Experten“ nach. Fixpunkt dieser Konstruktion sei ein Bild der Mehrheitsbevölkerung, der bodenständigen, österreichischen Bauern, gewesen. Den Experten sei es vor allem darum gegangen, die nicht erwünschten Minderheiten zu marginalisieren und die prognostizierte Ausbreitung der erwünschten deutschen Mehrheit zu bestätigen. REET TAMME (Berlin) setzte mit ihrem Vortrag einige Jahrzehnte später an und stellte die 'race relations'-Forschung im Großbritannien der Mitte des 20. Jahrhunderts vor. Am Beispiel der Forschungsarbeit der Experten dieser Fachrichtung zeichnete sie den Wandel der wissenschaftlichen Deutung von Migration und Migranten im Kontext des Wandels Großbritanniens zu einem multiethnischen Staat nach und beschrieb deren Scheitern, durch optimistische Zukunftsprognosen stabilisierend in die gesellschaftlichen Prozesse jener Zeit einzugreifen. Letztlich hätten die Experten durch ihre Arbeit mehr zur Aufwerfung neuer als zur Glättung bestehender gesellschaftlicher Gräben beigetragen. Abschließend stellte CLAUDIA ROESCH (Münster) die Familienstruktur als Fremdheitsindikator für mexikanische Einwandererfamilien in den USA vor. Hierbei ging sie auf die Zusammenarbeit von Sozialarbeitern und Experten ein und zeigte auf, wie mexikanische Migranten in der Mitte des 20. Jahrhunderts, unter Heranziehung ihrer Familienwerte, durch die US-amerikanische Mehrheitsgesellschaft abgegrenzt und kriminalisiert wurden. In der anschließenden Diskussion, die sich vor allem um gemeinsame Forschungsparadigmen der drei untersuchten wissenschaftlichen Migrationsdiskurse rankte, konnte die Bedeutung einer religiösen Komponente nur von Roesch bestätigt werden. Der Bedeutungszuwachs einer die wissenschaftlichen Diskurse biologisierenden Komponente wurde dagegen von allen Referenten bestätigt.

Das dritte Panel wurde von MADLEN PILZ (Berlin) eingeleitet und lieferte direkte Einsichten in die Praxis der Repräsentation von Migranten. Zunächst präsentierte MONIKA SALZBRUNN (Lausanne) einen Beitrag über Pariser Stadtteilfeste als politische Ausdrucksform von Migranten in Frankreich. Über die auf den Festen gespielte Musik unterschiedlicher Nationalitäten solle Diversität erzeugt werden. So würden die Migranten versuchen, sich selbst, aber auch ihrer Stadtverwaltung die Realität ihres direkten Umfeldes bewusst vor Augen zu führen. Dieser Ansatz sei so weit gelungen, dass eine Stadtteilregierung die vorgeführte Diversität nun auch für eigene Feste adaptiert habe. Anschließend lieferte DANIEL TÖDT (Berlin) in seinem Vortrag über französischen Rap der 1990er-Jahre in Marseille ein Beispiel für 'popkulturelle Repräsentationen' von Migranten. Anhand der französischen Rap-Gruppe 'IAM' zeichnete er den musikalischen Kampf der Migranten um Deutungshoheit über ihre neue Heimatstadt Marseille nach. Er konstatierte, dass Marseille zum 'symbolischen Hafen' der multiethnischen Rapper und ihrer Songs geworden sei. Abschließend bot SEBASTIAN KLÖß (Berlin) Einblicke in die Aushandlung afrokaribischer Kultur auf dem Notting Hill Carnival Ende der 1970er-Jahre. Die durch den Carnival vermittelte afrokaribische Geschichte und Kultur sei in diesem Zeitraum innerhalb der afrokaribischen Community, bedingt durch ein aus Trinidad eingeführtes, trinidadisch-nationales Verständnis des Festes, in welchem häufig kein Platz für Einflüsse anderer karibischer Inseln zu sein schien, kontrovers diskutiert worden. Anhand der Reaktionen auf zwei Straßenschlachten, in denen der Carnival 1976 und 1977 kulminierte, zeigte Klöß Ausschnitte des Aushandlungsprozesses einer afrokaribischen Identität innerhalb unterschiedlicher afrokaribischer Migranten- wie Altersgruppen auf.

In der anschließenden Diskussion zeigte sich, dass Konflikte innerhalb der Aushandlungsprozesse von Repräsentationen in allen drei Fällen eine zentrale Rolle gespielt hatten. Auch Diversität und eine enge Verbundenheit mit der neuen, lokalen Heimat konnten von allen drei Referenten als wichtige Bausteine der Repräsentationen ausgemacht werden. Eine Zwangsläufigkeit der Weiterentwicklung zu „lokalen Identitäten“ konnte allerdings nicht nachgewiesen werden. Das Beispiel des Notting Hill Carnival hatte gezeigt, wie leicht die Basis solch lokaler Identitäten Risse ansetzen konnte.

Das vierte Panel wurde von ISABEL HEINEMANN (Münster) geleitet. Im Zentrum der Vorträge stand nun der Prozess der Aushandlung von Repräsentationen. SILKE HENSEL (Münster) berichtete über die „Erfindung“ der Puerto Ricaner als ethnischer Gruppe im New York der 1950er-Jahre. Sie zeichnete den Wahrnehmungswandel von Migranten aus Puerto Rico nach, die sich bis Anfang der 1950er-Jahre als Hispanier betrachtet hatten. Mit der Gewährung des autonomen Status für das Gebiet Puerto Rico im Jahre 1952 begannen sie, sich zunehmend als Puerto Ricaner zu begreifen. Dieser Wahrnehmungswandel kulminierte in der 'Puerto Rican Day Parade', durch welche die Puerto Ricaner einerseits ihre soziale Bedeutung in ihrer neuen Heimat, New York, andererseits ihre Eigenständigkeit als Gruppe innerhalb der New Yorker Migrantenszene unterstreichen wollten. JOHANNA DRESCHER (Berlin) lieferte einen Einblick in den Umgang der bundesdeutschen Gewerkschaften mit spanischen Arbeitsmigranten und -migrantinnen seit den 1950er-Jahren. Diese seien von den deutschen Gewerkschaften als objekthafte Rohmasse wahrgenommen worden. Durch politische und gewerkschaftliche Formung hätten die bundesdeutschen Gewerkschaften die Möglichkeit einer Einflussnahme auf die inneren Verhältnisse Spaniens erstrebt. Abschließend präsentierte GRAZIA PRONTERA (Salzburg) einen Vortrag zu italienischen Arbeitsmigranten/-innen in Wolfsburg. Das wechselseitige Bild, welches Deutsche von italienischen Arbeitsmigranten/-innen und diese wiederum von den Deutschen hatten, stand im Zentrum ihres Vortrags. Auch sie meinte, ähnlich ihrer Vorrednerin, eine Art deutschen Paternalismus ausgemacht zu haben, der sich im Versuch, eine permanente Kontrolle über den Alltag der italienischen Arbeiter auszuüben, ausgedrückt habe.

Das fünfte und abschließende Panel wurde von Gabriele Metzler eingeführt. Hier standen die Aushandlungsprozesse im Kontext ihrer Wirkung auf den Transfer mit der eingesessenen Gesellschaft im Vordergrund. Zunächst präsentierte MAREN MÖHRING (Köln) ihren Vortrag zur Entstehung ausländischer Restaurantkulturen in der Bundesrepublik und ihrer Rezeption durch die deutsche Bevölkerung. Sie zeigte, wie angetrieben durch Massentourismus und Migration, ausländische Restaurants in der Bundesrepublik der 1960er-Jahre einen wahren Boom erlebten. Durch ihre „exotische Nische“ seien sie erfolgreich in der Lage gewesen, kulturelle Differenz zu vermarkten. Die Deutschen hätten durch das Essen körperlich am Fremden teilgehabt, „temporär“ an der fremden Welt partizipiert und möglicherweise sogar eine generelle Kritik am deutschen Verhaltenssystem geäußert. MORITZ EGE (München) lieferte mit seinem Bericht über die Kleidungsgewohnheiten männlicher Berliner Jugendlicher Einblicke in deren Gewichtung des Ethnischen. Nationale Wahrnehmungsmuster und eine territoriale Orientierung würden von diesen häufig als Erklärung für ihre Repräsentationen herangezogen. Diesen segregierenden Erklärungsmustern würde aber eine ethnisch übergreifende Praxis gegenüberstehen, wie der Vortragende anhand des Kauf- und Trageverhaltens von Jeans der Marke Picaldi bei jugendlichen Männern, Migranten wie eingesessenen Deutschen, nachweisen konnte. Abschließend führte HEIKE WIESE (Potsdam) mit einem Vortrag über Dialektentstehung im Falle des „Kiezdeutsch“ die Zuhörer/-innen in den derzeitigen Stand der deutschen Sprachwissenschaft zum Berliner Kiezdeutsch ein. In diesem sei ein Einfluss der Herkunftsländer kaum noch erkennbar. Dennoch würde Kiezdeutsch in der Wahrnehmung der deutschen Mehrheitsgesellschaft nur als gebrochenes Deutsch wahrgenommen und meist negativ konnotiert werden. Dabei sei Kiezdeutsch weitaus dynamischer als das Hochdeutsche, als Umgangssprache sogar deutlich effektiver. Kiezdeutsch müsse als eine deutsche, multiethnische Jugendsprache auf dem Weg zu einem deutschen Dialekt begriffen werden.

In ihrem Abschlusskommentar hielt Metzler nochmals fest, dass dank der interdisziplinären Herangehensweise des Workshops Migranten in ihrer Subjektivität gezeigt wurden, ihr erheblicher Anteil an der gemeinsam mit der eingesessenen Bevölkerung erarbeiteten Konstruktion vom Eigenen und Fremden deutlich zum Vorschein gekommen sei.

Tatsächlich hat der Workshop mit der Verschiebung seines Fokus' vom Eigenen zum Fremden, von wissenschaftlichen in populäre Diskurse, geschärfte Einblicke in die Abläufe von Migrationsprozessen ermöglicht. Migranten/-innen wie eingesessene Bevölkerung, beide Gruppierungen verfügen innerhalb der Prozesse über Gegenbewegungen, Versuche, vergangene nationale Strukturen wiederherzustellen, das Eigene vom Fremden zu trennen. Letztlich handelt es sich aber doch immer nur um Reaktionen auf gesellschaftliche Prozesse, an deren Ende, wenn es denn eines gibt, weder die eine Gruppe überfremdet, noch die andere assimiliert zu werden hat.

Konferenzübersicht:

Panel 1: Grundlagen
Panelleitung: Andreas Fahrmeir (Frankfurt am Main)

Imke Sturm-Martin (Köln): (S)elective Affinities: Migranten und Migrationspolitik in der atlantischen Welt im 20. Jahrhundert.

Sebastian Berg (Bochum): Der kurze Frühling des britischen Multikulturalismus.

Panel 2: Wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Migration
Panelleitung: Christiane Reinecke (Berlin)

Alexander Pinwinkler (Wien/Salzburg): „Bevölkerungssoziologie“ und Ethnizität: Historisch-demographische „Minderheitenforschung“ in Österreich, ca. 1918-1938.

Reet Tamme (Berlin): Wissenschaftliche Deutungen der multiethnischen Gesellschaft: „Race relations“-Forschung in Großbritannien, 1950er bis Anfang der 1970er Jahre.

Claudia Roesch (Münster): Familienstruktur als Indikator für Amerikanisierung? Interpretationen von Machismo in mexikanischen Einwandererfamilien durch Sozialexperten und Bürgerrechtsaktivisten, 1940-1970.

Panel 3: Herstellung eines „Wir“ durch kulturelle Praxis
Panelleitung: Madlen Pilz (Berlin)

Monika Salzbrunn (Lausanne): „Ensemble nous sommes le 10e“ – Pariser Stadtfeste als Bühnen für Selbst- und Fremdrepräsentationen im Migrationskontext. Lokale und translokale Feste als politische Ausdrucksformen im Migrationskontext.

Daniel Tödt (Berlin): Hafen des Andersseins? Popkulturelle Repräsentationen von Migration und (Multi-) Ethnizität im französischen Rap der 1990er Jahre.

Sebastian Klöß (Berlin): „We will show the Royal Borough what West Indian culture is all about“ – (Wieder-) Herstellung eines „Wir“ im Notting Hill Carnival Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre.

Panel 4: Das Normale und das Andere. Aushandlung von Selbst- und Fremdbildern
Panelleitung: Isabel Heinemann (Münster)

Silke Hensel (Münster): Die Erfindung einer ethnischen Gruppe: Puertoricaner in New York in den 1950er Jahren.

Johanna Drescher (Berlin): „Ich glaube aber, sie haben eingesehen…“. Die deutschen Gewerkschaften und die politische Betreuung der spanischen ArbeitsmigrantInnen in der Bundesrepublik.

Grazia Prontera (Salzburg): Italiener in Wolfsburg. Berichte, Darstellungen und Meinungen in der lokalen Presse (1962-1973).

Panel 5: Kultureller Transfer durch Migration – Übernahme kultureller Praktiken durch die „Host“ Gesellschaft
Panelleitung: Gabriele Metzler (Berlin)

Maren Möhring (Köln): Anders essen in der Bundesrepublik. Begegnungen im ausländischen Restaurant.

Moritz Ege (München): „Ich bin auch nur ein Proll, aber ein Proll mit Klasse”. Ein ethnografischer Blick auf die (Ir-)Relevanz des Ethnischen unter Berliner Jugendlichen.

Heike Wiese (Potsdam): Dialektentstehung in multiethnischen Wohngebieten: Kiezdeutsch als Beitrag zum deutschen Varietätenspektrum.