The Dynamic Middle Ages. International PhD and post-doctoral training school

The Dynamic Middle Ages. International PhD and post-doctoral training school

Organisatoren
National Research University - Higher School of Economics Moskau; Deutsches Historisches Institut Moskau, Goethe-Institut Moskau; Institut für vergleichende Geschichte (IVGEM), Humboldt-Universität zu Berlin
Ort
Moskau
Land
Russian Federation
Vom - Bis
02.10.2012 - 05.10.2012
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Von
Paul Predatsch / Philipp Winterhager, Humboldt-Universität zu Berlin

In den vergangenen Jahrzehnten fragten Forschungen zum mittelalterlichen Jahrtausend unter dem Eindruck eines komplexen Sets an Theoriediskussionen im breiten akademischen Feld der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften zunehmend nach globalen Verknüpfungen, nach transkulturellen Prozessen, Austausch, Hybridität und Wandel – kurz: nach der Dynamik mittelalterlicher Gesellschaften. Diese Forschungstendenzen nach dem Vorbild des bereits etablierten transatlantischen Medieval History Seminars unter jungen Mediävist_innen aus verschiedenen Teilen Europas zu diskutieren und zu verbreiten war das erklärte Ziel der Doktorandenschule „The Dynamic Middle Ages“.

Vom 2. bis zum 5. Oktober 2012 trafen sich auf Einladung der National Research University - Higher School of Economics Moskau, des Deutschen Historischen Institutes Moskau, des Moskauer Goethe-Instituts und des Instituts für vergleichende Geschichte (IVGEM) der Humboldt-Universität zu Berlin 23 junge Mediävist_innen1 aus unterschiedlichen Disziplinen und akademischen Kontexten im Rahmen dieser internationalen Herbstschule. Dabei wurde auf Vorträge verzichtet; stattdessen nahm je ein_e Teilnehmer_in die Rolle des_der Kommentator_in ein und stellte ein anderes Forschungsvorhaben anhand vorab versandter Papiere vor. Die beiden Initiatoren der Schule, MICHAEL BORGOLTE (Berlin) und MICHAIL BOYTSOV (Moskau), verbanden damit die Hoffnung, einen fruchtbaren Austausch zwischen russischen und ukrainischen Doktorand_innen sowie Doktorand_innen aus Westeuropa zu initiieren und sie in einem dichten Tagungsprogramm über ihre Promotionsvorhaben miteinander ins Gespräch zu bringen. Das Programm der Tagung und die Beiträge der Teilnehmer_innen sind auf der Webseite http://medieval.hse.ru/dynamicma einsehbar.

Eine Reihe der präsentierten Vorhaben nahm sich Institutionen mit ihren europäischen Kontexten und Vernetzungen zum Gegenstand. Einige von ihnen ließen sich dem Bereich der klassischen Politik und Diplomatiegeschichte zuordnen, doch wurden diese Ansätze in unterschiedlichem Maße durch die Berücksichtigung weiträumiger Beziehungen und interreligiöser Perspektiven erneuert. MARAT ASTAKHOV (Moskau) arbeitete in seiner Geschichte der diplomatischen Beziehungen des Emirates Granada im 15. Jahrhundert heraus, welche Rolle das Emirat in den politischen Konflikten des plurireligiösen Mittelmeerraumes spielte, die durchaus nicht – auch nicht auf der iberischen Halbinsel – durch überholte Modelle religiöser Konfrontation erschöpfend zu beschreiben seien. Auch SERGEY POLEKHOV (Moskau) stellte in seiner bereits abgeschlossenen Dissertation fest, dass religiöse Differenzen, die bisher häufig als Erklärungsmuster gedient hätten, in den politischen Auseinandersetzungen im Litauischen Großfürstentum nach dem Tode Witowts im Jahre 1430 gegenüber familiären Beziehungen und wechselnden politischen Loyalitäten eine untergeordnete Rolle gespielt hätten. ANNIKA ASP-TALWAR (Birmingham) unternimmt in ihrer Studie den Versuch einer Neuinterpretation der politischen Geschichte des Reiches von Trapezunt, insbesondere des Wechselspiels von Krisen und Konsolidierungstendenzen im 14. Jahrhundert, die sie durch Vergleiche mit anderen Herrschaften und durch eine Analyse der Beziehungen zum Byzantinischen Reich, zu Georgien und türkischen Herrschern erarbeiten will.

Andere Arbeiten nahmen das Handeln kirchlicher und weltlicher Institutionen im euromediterranen Beziehungsgeflecht in den Blick. EVGENIYA SHELINA (Moskau) untersucht die Bemühungen der römischen Kurie um politischen Einfluss im noch jungen norwegischen Reich und seine Einbindung in eine lateinische respublica christiana und stellt dabei dem überkommenen Beschreibungsmodell von „Zentrum und Peripherie“ das Bild eines plurizentralen kirchlich-politischen Netzwerkes in Europa entgegen. PHILIPP WINTERHAGER (Berlin) nutzte das Beispiel des griechisch-lateinischen Doppelklosters St. Bonifaz und Alexios in Rom als Ausgangspunkt für die Darstellung seiner globalhistorisch ausgerichteten Untersuchung der sozialen Interaktionen zwischen Lateinern und Griechen im frühmittelalterlichen Rom, ihrer Beziehungen und Bewegungen innerhalb Europas und des transkulturellen Potentials dieser Interaktionen. STEFANIA MONTEMEZZO (Verona) untersuchte anhand dreier größerer Fallbeispiele die politisch-merkantilen institutionellen Rahmenbedingungen und Handlungsstrategien, die dem Handel venezianischer Kaufleute des 15. Jahrhunderts in anderen kulturellen Kontexten von der Nordsee bis zum östlichen Mittelmeer zugrunde lagen. In seiner sozialgeschichtlich orientierten Untersuchung stellte ALEXANDRE RUSANOV (Moskau) die portugiesische Universität des 14. Jahrhunderts als soziale Institution vor, die in einer längeren Gründungsphase mit zahlreichen Ortswechseln zwischen Lissabon und Coimbra im Spannungsfeld zwischen Dauerhaftigkeit und Wandel, zwischen Interessen der Könige und der Universitätsmitglieder sowie zwischen lokalen Bedingungen und europäischem Universitätsmodell nur allmählich etabliert werden konnte.

Die Analyse verschiedener literarischer, religiöser und gelehrter Texte unter dem Gesichtspunkt ihres Äußerungskontextes stand im Mittelpunkt einer weiteren Gruppe vorgestellter Arbeiten. VASILIY DOLGOPOLOV (Moskau) untersuchte unter diesem Aspekt das Wechselspiel zwischen den gegenseitigen Polemiken lateinisch-christlicher und jüdischer Gelehrter des 12.–14. Jahrhunderts, unserem Verständnis nach also religiösen Texten, auf der einen und dem zeitgleich sich wandelndem Wissen über die Natur und rationalen Methoden, „wissenschaftlichem“ Denken also, auf der anderen Seite. Die Konzepte von Autorenintention und causa scribendi zu erweitern um einen kommunikationstheoretischen Aspekt nahm sich ANASTASIA BRAKHMAN (Bochum) vor für ihre Analyse der Schriften Liutprands von Cremona, die sie – auch im Vergleich mit Werken anderer ottonischer Autoren – befragt auf ihre Funktion als Äußerungen, mit deren Hilfe Liutprand Teil der Kommunikationsgemeinschaft des Hofes zu werden gehofft habe. In seiner philologisch fundierten Arbeit befasste sich MANOLIS ULBRICHT (Berlin) mit der Entstehung einer frühen Übersetzung des Qurʾān ins Griechische, die er aufgrund von textlich kaum relevanten, im theologischen Kontext aber sehr deutlichen Abweichungen vom arabischen Text als eine Übersetzung aus christlicher Sicht darstellte, und ihrer Überlieferung und Verwendung in der Polemik Niketas von Byzanz. ROBYN PARKER (Sheffield) schließlich fragte nach dem Einfluss der sozialer Beziehungen der Autoren von zeitgenössischen Texten über Wanderprediger und Gründern religiöser Gemeinschaften im Frankreich des 11. und 12. Jahrhunderts auf den Text, wobei sie einerseits den Aspekt der Zugehörigkeit zur Gemeinschaft, in der die Prediger und Eremiten tätig waren, untersuchte, besonders aber den Aspekt der Definition von Häresie und Orthodoxie.

Eine Reihe von Beiträgen beschäftigte sich mit dem Zusammenhang von Fremdwahrnehmung und Identitätsbildung. So stellte etwa OLEG LUGOVYI (Odessa) in seinem Beitrag über nord- und osteuropäische Söldner in mittelbyzantinischer Zeit die Konstruktion von sozialen Gruppen – in der Heimat wie in Byzanz – durch die Benennung mit bestimmten Ethnonymen heraus. Zwei weitere byzantinistische Beiträge widmeten sich ähnlichen Phänomenen: KOSTADIN SOKOLOV (Mainz) untersuchte anhand der Quellen zu den Petschenegen die Wahrnehmung eines Steppenvolks im 9.-12. Jahrhundert und kontrastierte dabei das Fremdbild unter anderem auch mit archäologischen Quellen zur Geschichte der Petschenegen. ROMAN SHLYAKHTIN (Budapest) setzte sich mit dem Bild der Seljuken in der byzantinischen Literatur des 11. und 12. Jahrhunderts auseinander und konnte Befunde aus dem Spannungsfeld zwischen Verflechtung und Abgrenzung aufzeigen. Verstärkten Fokus auf Fremdwahrnehmung und Identitätsbildung im interkulturellen Kontakt legte auch VASILINA SIDOROVA (Moskau), die versuchte, den Niederschlag nah- und fernräumlicher interkultureller Kontakte in der Selbstbildkonstruktion französischer Chronisten des Hochmittelalters nachzuweisen. PAUL PREDATSCH (Berlin) führte den Begriff des 'Glokalen' ein, der den Raum veranschaulichen soll, in dem die Gegenstände der Globalgeschichte fassbar werden, ohne nur als lokalhistorische Phänomene verstanden zu werden. Anhand eines Beispiels aus dem frühmittelalterlichen Lucca konnte er dabei die Konstruktion ethnischer Identitäten entsprechend sozialer Vernetzungsprozesse beleuchten. JULIA McCLURE (Sheffield) schließlich bezog sich auf postkoloniale Theorien, um die ambivalente Rolle des Franziskanerordens bei der Konstruktion und Aneignung der 'Neuen Welt' am Ausgang des Mittelalters zu unterstreichen. In Theorie und Praxis hätte die Haltung der Mendikanten stets zwischen 'Kolonisieren' und 'Kolonisiert-Werden' changiert.

Als eine letzte Gruppe von Beiträgen lassen sich schließlich solche fassen, die das Spannungsfeld zwischen normativen Diskursen und sozialem Handeln untersuchten. So beleuchtete etwa CHRISTOPH MAUNTEL (Heidelberg) die Perzeption von Gewalt in verschiedenen sozialen Gruppen des spätmittelalterlichen Frankreich. Dabei wurde der Gewaltbegriff als bewusster Anachronismus verwendet, um Zugang zur jeweiligen Wahrnehmung und Verarbeitung von gewalttätigen Akten in erzählenden Quellen zu gewinnen. OLGA SERKOVA (Tomsk) wagte einen Vergleich zwischen der westeuropäischen Ritterlichkeit und dem japanischen Bushido im Mittelalter als zwei normativen Verhaltenswegen adliger Krieger. Anhand des Nibelungenliedes und der 'Erzählungen von den Heike' arbeitete sie dabei Spezifika und Gemeinsamkeiten beider Kulturen heraus. Auf die körperliche Präsenz des Papstes im Spätmittelalter konzentrierte sich MARIA PANFILOVA (München) in ihrem Beitrag. Sie konnte anhand liturgischer und theologischer Texte die christologische und ekklesiologische Aufladung des Papstkörpers in je verschiedenen Kontexten zeigen. Ebenfalls mit der praktischen Präsenz diskursiver Verhältnisse beschäftigte sich MARIA LAVRACHENKO (Moskau): Beruhend auf dem Befund, dass in altrussischen Chroniken soziale Verhältnisse durch Verwandtschaftsbezeichnungen in wörtlicher Rede, nicht aber in 'Autorenrede' aktualisiert und sichtbar gemacht werden, zeigte sie an einem Beispiel die diachrone Entwicklung eines adligen Verwandtschaftsverbandes zwischen Blutsverwandtschaft und ostentativer Benennung. Zwei weitere Beiträge schließlich arbeiteten mit der Ausdrucksweise spezifischer Medien: DANIEL DOUMERC (Frankfurt am Main) stellte karolingische Königssiegel in ihren kommunikativen Kontext und veranschaulichte dabei die Notwendigkeit, diese Träger der Herrscherrepräsentation mit ihrer Rezeption, ihrer Medialität und auch im Vergleich zwischen West- und Ostfrankenreich zu untersuchen. Und KAROLINE DOMINIKA DÖRING (München) zeigte in ihrer Präsentation den Zusammenhang von Medialität und Ereignis anhand von spätmittelalterlichen 'Türkendrucken': Diese Flugblätter hätten nicht nur zur Konstruktion des Ereignishorizonts der Türkengefahr im Reich ganz wesentlich beigetragen, es sei andersherum auch dieser mediale Kontext gewesen, der die Innovation im Bereich des Drucks entscheidend befördert hätte.

Abgerundet wurde das Programm durch Vorträge der beiden Initiatoren und der sechs Sektionsleiter_innen der Schule: Michael Borgolte gab einen Einblick in den Wandel seiner wissenschaftlichen Interessen und Ansätze in der Dynamik, die sich aus eigenen Erkenntnissen, dem Gespräch mit Studierenden und akademischen Schüler_innen und neuen gesellschaftlich relevanten Fragen ergebe. Michail Boytsov stellte Rituale als Kulturtechnik vor, die durch Uminterpretationen oder Ergänzungen des nur vermeintlich Immergleichen sozialen Wandel ermögliche oder gar befördere. ANNETTE KEHNEL (Mannheim) setzte sich in ihrem Vortrag mit der Persistenz von Geschichtsmythen und master narratives über das Mittelalter auseinander und fragte nach Wegen des Umgangs der Historiker_innen mit diesen Phänomenen. SERGEY IVANOV (Moskau) nahm die Beobachtung, dass Kaiserstatuen nur für eine kurze Zeit im 4. Jahrhundert und erst wieder viel später Inschriften im Nominativ – also echte Label – tragen, zum Ausgangspunkt, um den Übergang von der Antike zum Mittelalter auch als einen Wandel des Verhältnisses zur Abbildung vorzustellen. MIKHAIL DMITRIEV (Moskau / Budapest) zeigte Verbindungen auf zwischen dem lateinischen Humanismus und der urbanen religiösen Bewegung, die im Russland des späten 15. Jahrhunderts als „Judaisierer“ verdammt wurde, deren humanistisch inspirierten Lehren jedoch auch nach den eher politisch motivierten verzögerten und begrenzten Verfolgungen noch lange im Moskauer Reich fortbestanden. MARTIAL STAUB (Sheffield) zeigte auf, dass neben Technologien vor allem Kulturtechnik multipler Zugehörigkeit ('Citizenships') ein Handeln in verschiedenen sozialen und kulturellen Kontexten möglich machte und so zur stärkeren Vernetzung innerhalb Europas sowie in andere Weltregionen beitrug. GERRIT JASPER SCHENK (Darmstadt) verfolgte begriffliche und konzeptionelle Verschiebungen in der Wahrnehmung zerstörerischer Naturereignisse in der Zeit des Humanismus, als deren Auslöser und Vorboten – obwohl sie fraglos als göttliche Strafe oder Prüfung angesehen und mit menschlichem Handeln in Beziehung gesetzt wurden – zunehmend unheilbringende Sternkonstellationen galten. THOMAS WÜNSCH (Passau) führte anhand des Beispiels des Kultes des polnisch-ukrainischen Heiligen Johannes von Dukla seine Kritik an Pierre Noras Konzept des Erinnerungsortes aus, das recht naiv ursprüngliche, unberührte Erinnerung von geronnener, verfälschter Geschichte gruppiert um den token des Erinnerungsortes unterscheide.

Insgesamt ist auffällig, dass viele der jungen Mediävist_innen mit Fragen von Identität und Performanz, Kultur und Interaktion, Globalität und Vernetzung ringen. Wie – so wurde immer wieder direkt oder indirekt gefragt – können wir adäquat über das soziale und kulturelle Eingebundensein historischer Akteure sprechen? Wie lassen sich Gruppen beschreiben, welchen Status haben sie und welchen Einfluss auf Denken und Handeln? Das Konzept alle Lebensbereiche umfassender, geradezu totalitärer Gruppenidentitäten – seien sie nun ‚Nationen‘, ‚Zivilisationen‘ oder ‚Ethnien‘ genannt – wird mindestens für die Vormoderne zunehmend als holistische Fehldeutung kritisiert. Gruppenidentitäten werden stattdessen in vielen der vorgestellten Forschungsprojekte als komplex, unscharf, hybrid, konstruiert und veränderbar, aber auch als einflussreiche Denk- und Wahrnehmungsmuster beschrieben und untersucht. Einen anderen Weg gehen Untersuchungen, die soziale Interaktionen in den Mittelpunkt stellen, die nicht Gruppenidentitäten, sondern allenfalls Prozesse des Gruppierens in den Blick nehmen und die im Spannungsfeld von Kultur- und Sozialgeschichte nach Vernetzungen und Beziehungen zwischen Personen und Kontexten fragen.

Die Doktorandenschule bot mit ihrer kollegialen Atmosphäre einen hervorragenden Rahmen für gegenseitige konstruktive Kritik und den Austausch über theoretische und methodische Fragen. Dabei wurde durchaus nicht nur ein Transfer „westlicher“ Ansätze in russische und ukrainische Wissenschaft betrieben, vielmehr konnten Doktorand_innen aus unterschiedlichen Kontexten von der Diskussion ihrer Forschungsprojekte profitieren. Durch die Vielzahl und die thematisch breite Streuung der vorgestellten Dissertationsvorhaben fällt es schwer, inhaltlich einen einheitlichen Strang zu finden, an dem man sich gewissermaßen gemeinsam ein Stück hätte voranziehen können; jedoch wurde historische Forschung umsomehr auf theoretischer und konzeptioneller Ebene diskutiert und so letztlich – auch über das mediävistische Fachinteresse hinaus – ein fruchtbarer Dialog zwischen jungen Mediävist_innen aus vielen Teilen Europas geführt. Dies stärkt die Hoffnung auf eine in Forschungspraxis und -methode transnationale Mediävistik, wenn auch mit der Vorprägung durch nationale und disziplinäre Wissenschaftsdiskurse und dem Sprachproblem die Probleme und Grenzen des internationalen und interdisziplinären Dialogs erkennbar waren. In diesem Sinne steht zu wünschen, dass die auf der Doktorandenschule spürbare Dynamik ausreicht, die Veranstaltung in Zukunft zu wiederholen und zu institutionalisieren, um einen noch intensiveren Austausch zu ermöglichen.

Konferenzübersicht:

Opening of the International School. Organizers’ welcoming remarks

Michael Borgolte (Berlin): The Global History of the Middle Ages. New research perspectives

Michail Boytsov (Moskau): Dynamics of Political Rituals

Annette Kehnel (Mannheim): Were the Middle Ages dark and static or bright and dynamic? A never ending rat race between Masternarrative and Counternarrative.

Sergey Ivanov (Moskau): The emperor’s name-tag: labelling rulers’ images from Antiquity to Byzantium.

Students’ research papers discussion
Moderator: Gerrit Jasper Schenk

Paul Predatsch (Berlin): Migration and Cultural Dynamics. A Glocal History of Lucca in the Early Middle Ages.

Anastasia Brakhman (Bochum): Outsider and ‘Insider’ in the Early Medieval Historiography: Literary Communication at the Ottonian court.

Maria Panfilova (München): Corpus pontificis. Pope’s Body as Element of Symbolic Communication (14th – 16th Centuries).

Students’ research papers discussion
Moderator: Mikhail Dmitriev

Philipp Winterhager (Berlin): Greek-speaking immigrants in Early Medieval Rome (7th to 10th centuries). Cultural entanglement and social integration.

Robyn Parker (Sheffield): The Social Theatre of Wandering Preachers and Hermits, 1050 – 1150.

Olga Serkova (Tomsk): Bushido and The Code of Chivalry: Comparative Historical Research of Medieval Military Mindsets in Multidisciplinary Analysis.

Mikhail Dmitriev (Moskau / Budapest): Whither Muscovy? “Judaizers” and Dynamics of the Russian Late Medieval Orthodox Culture (circa 1450 – 1500)

Martial Staub (Sheffield): “The Global Citizen”: Merchants, scholars and commoners on the move, c. 1200–c. 1500

Students’ research papers discussion
Moderator: Annette Kehnel

Christoph Mauntel (Heidelberg): Understanding Medieval Violence. Conception, significance and impact in a cultural perspective.

Julia McClure (Sheffield): Inventing New Worlds: A Franciscan Perspective.

Students’ research papers discussion
Moderator: Thomas Wünsch

Kostadin Sokolov (Mainz): Byzantium and the Pechenegs, 9th–12th Century.

Oleg Lugovyi (Odessa): Rhos and Varangians in Byzantium during the 10th–12th Centuries: the Formation and Structural Role of a Mercenary Contingent.

Roman Shlyakhtin (Budapest): The Image of the Seljuk Turks in Byzantine Literature of the Eleventh and Twelfth Centuries.

Students’ research papers discussion
Moderator: Martial Staub

Vasilina Sidorova (Moskau): Ethnic, political and religious identity and intercultural communication according to the French historical writings of the 10th – 12th centuries.

Evgeniya Shelina (Moskau): The Pope’s Power in Norway: Between Ambitions and Their Realizations (1152–1378).

Marat Astakhov (Moskau): Emirate of Granada in the European system of international relations in the first half of the 15th century.

Students’ research papers discussion
Moderator: Gerrit Jasper Schenk

Maria Lavrenchenko (Moskau): The kinship terms and the establishment of early medieval dynasties.

Vasiliy Dolgopolov (Moskau): Natural science in polemics between Jews and Christians (XII–XIV): preliminary notes.

Gerrit Jasper Schenk (Darmstadt): Imag(in)ing Bad Stars. Dis-Asters in the Renaissance (ca. 1300–1600).

Thomas Wünsch (Passau): “Places of memory” and the dynamics of Middle Ages: The “memoria” of St. John of Dukla (ca. 1414–1484) in Poland and Ukraine from 15th–20th centuries.

Students’ research papers discussion
Moderator: Thomas Wünsch

Sergey Polekhov (Moskau): Political crisis in the Grand Duchy of Lithuania in the 1430s.

Karoline Dominika Döring (München): The War Against the Turks and the Media Change in the 15th Century.

Students’ research papers discussion
Moderator: Sergey Ivanov

Daniel Doumerc (Frankfurt/Main): Major Messages on Minor Surfaces? The Visual Language of the Early Medieval Royal Seal.

Manolis Ulbricht (Berlin): The first translation of the Quran (8/9th century A.D.) and its use in the anti-Islamic Work of Nicetas of Byzantium (9th c.). An Analysis of the Greek Quran Fragments and a Commentary on the Nicetas’ ‘Refutation of the Quran’ (Vat. gr. 681).

Annika Asp-Talwar (Birmingham): The empire of Trebizond and the Pontos, 13th – 15th centuries.

Students’ research papers discussion
Moderator: Annette Kehnel

Stefania Montemezzo (Padua): Among Trade and Culture. Merchant networks between Asia and Europe in the Renaissance.

Alexandre Rusanov (Moskau): Social dynamics of the Portuguese university in the 14th c.

Closing discussion
Moderator: Martial Staub

Academic excursion to the Trinity Lavra of St. Sergius

Anmerkung:
1 Darunter auch die beiden Rezensenten; die Tagung war als Doktorandenschule angelegt und ausschließlich von aktiv Beteiligten besucht, daher die hier eingenommene Doppelrolle.


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