Vom (Be-)Nutzen der Bücher. Praktiken des Buchgebrauchs in der Frühen Neuzeit

Vom (Be-)Nutzen der Bücher. Praktiken des Buchgebrauchs in der Frühen Neuzeit

Organisatoren
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Ort
Düsseldorf
Land
Deutschland
Vom - Bis
14.11.2014 - 15.11.2014
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Von
Nancy Erasmus, Institut für Geschichtswissenschaften, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Am 14. und 15. November 2014 fand im Haus der Universität in Düsseldorf der interdisziplinäre Workshop „Vom (Be-)Nutzen der Bücher. Praktiken des Buchgebrauchs in der Frühen Neuzeit“ statt. In diesem Workshop sollte nicht – wie so oft schon – nach dem Inhalt, dem Was der Bücher gefragt werden, sondern eben die Benutzung durch die historischen Akteure, das Wie wurde in den Vordergrund gerückt. Unterteilt wurde der Workshop in zwei Sektionen, die erste behandelte Praktiken und Diskurse, während in der zweiten vermehrt auf Konsum, Gebrauch, Aneignung geblickt wurde.

Zur Einführung in die Gesamtthematik warf CHRISTINE HAUG (München) vor allem die Frage nach dem Nutzen, dem Zugewinn der materiellen Kulturforschung für die Buchforschung auf. Zunächst näherte sie sich der Funktion und den Rollen von Büchern unter dem Blickwinkel, dass Dinge einen wesentlichen Teil unserer Existenz darstellen und damit zugleich ein Indikator dessen sind, was wir sind.1 Sie zog den Schluss von der Konsumgesellschaft (Konsumforschung), damit dem Buch als Ware, hin zum Buch als Objekt mit emotionaler Bindung. Als Beispiel für verschiedentliche Nutzungen nannte Haug die vielfältig produzierten Miniaturbücher (als Gebrauchsschrift, Statussymbol, Schmuckstück etc.). Außerdem stellte sie die Frage, ob die Untersuchung von Gebrauchs- bzw. Lesespuren eine evidente Quellengrundlage für die historische Leseforschung darstellt.

ACHIM LANDWEHR (Düsseldorf) bestritt die Einführung in die erste Sektion, indem er eine Lanze für die Verbindung von Diskursen und Praktiken brach. Dieses vermeintliche Gegensatzpaar, mit der häufig vorgenommenen Trennung von Gesagtem/Gedachten (Theorie) zu Gemachten (Praxis), sowie eine Hierarchisierung in die eine oder andere Richtung sollte es laut Landwehr nicht geben. Ebenso wenig wie die Beschränkung von Diskursen auf die Sprache. Vielmehr sollte dieses Feld um das Geschriebene ergänzt werden. Als relevante Leitfrage für die Sektion und auch den gesamten Workshop stellte Landwehr die Suche nach den konkreten Formen für das „und“ bei den Praktiken und Diskursen. Hier sollte gerade keine Trennung vorgenommen werden, sondern ablaufende Prozesse in diesem vermeintlichen Dualismus gesehen und erklärt werden.

KRISTINA HARTFIEL (Düsseldorf) eröffnete die Sektion mit einem Werkstattbericht, dem die Leitfrage nach den Rezipienten des „Neu=eröffneten Historischen Bildersaals“ voranging. Da das siebzehnbändige Werk auch heute noch in zahlreichen Bibliotheken vorhanden ist und die Bände von 1692-1782 seriell produziert wurden, stellte Hartfiel sich vor allem die Fragen, ob das Werk nach Autorenangaben als Lehrwerk benutzt wurde und, ob sich die Benutzung im Laufe der Produktionszeit änderte. Die wenigen vorhandenen Gebrauchsspuren geben teilweise Aufschluss über die Besitzer. Von Hartfiel wurde angemerkt, dass auch die Auflagen mit Bildern nur mit dem zugehörigen Text zu verstehen seien, was auf einen lesenden Benutzer schließen lässt. Fraglich ist ebenfalls, wer sich so ein teures Werk leisten konnte, bzw. wer Zugang dazu hatte. Wurde es nicht genutzt, oder war es einfach zu kostbar um hineinzuschreiben oder generell unpfleglich damit umzugehen? Oder sind einfach, wie in anderen Beiträgen auch anklang, die überlieferten Bibliotheksausgaben die bestmöglichen Ausgaben? In der Diskussion wurde vor allem darauf hingewiesen, dass Rezensionsformate des 18. Jahrhunderts für die Bewertung des Werkes herangezogen werden könnten und für die Annäherung an den Rezipienten auch der Inhalt, bzw. eine Änderung im Inhalt, relevant sei, um auf mögliche Rezipienten zu schließen.

VOLKER BAUER (Wolfenbüttel) berichtete über die diversen Nutzungsebenen von gedruckten Amtsbüchern des 18. Jahrhunderts. In diesen Büchern wurde, jährlich erscheinend und an die aktuellen Verhältnisse angepasst, das Hof-, Verwaltungs- und Militärpersonal aufgelistet. Dabei gab es zwei Optionen der Ordnung: Nach Ämtern, oder nach den Amtsinhabern. Sie folgten also einer systematischen Ordnung und bildeten behördliche Organisationen ab. Diese Ordnung und auch die Periodizität sind verantwortlich für die nach Bauer gelisteten drei Hauptnutzungen der Amtsbücher, wovon die erste auf ihrer Gattungsebene, als Meta-Datenbank, stattfand; sie lässt sich durch vorgenommene Abzählungen feststellen. Die gewonnen Informationen wurden statistisch verwertet und zum Teil als Basis der Staatskritik weiterverwendet. Die zweite Nutzart der Amtsbücher geschah auf Titelebene, um sich beispielsweise über den Rang oder die Verwandtschaftsverhältnisse der aufgeführten Personen zu informieren. Zu guter Letzt wurden Aktualisierungen vorgenommen, wenn sich in der Zeit bis zur Neuerscheinung eine Position geändert hatte, ein Name falsch geschrieben war etc. Hieran lässt sich laut Bauer die Gegenwartsorientierung und das Bedürfnis der Zeitgenossen nach Informationsbeschleunigung erkennen.

Im Kommentar warnte IWAN-MICHELANGELO D´APRILE (Potsdam) zum einen vor dem inflationären Gebrauch der Praxis oder der Praktiken, räumte aber zum anderen ein, dass in genau diesem Themenfeld der praxeologische Ansatz durchaus sinnig anzusiedeln und zu nutzen sei. Als komplementär stellte er die Ansätze von Hartfiel, mit einem rezeptionsgeschichtlichen Vorgehen, und von Bauer, durch Gattungsvorgaben geleitet, dar.

FLEMMING SCHOCK (Leipzig) beschäftigte sich mit Wahrnehmung, Umgang, vor allem aber der Bewältigung der rapide anwachsenden Anzahl an Druckwerken. Als erste Bewältigungsstrategie wurde die Kompilation angeführt, wobei sich diese Methode vor allem durch summarische, selektive Vorgänge auszeichnete. Buntschriftsteller sahen die Früchte ihrer Arbeiten in der Kurzweil und der Unterhaltung von zusammengefasstem Wissen. Daneben entstanden und erschienen Zeitschriften, angeboten als kürzere Ersatzlektüre zu Fachbüchern. Durch diese neuen Zweige wurde das alte Luxusproblem der zu großen Masse an Neuerscheinungen aber nicht gelöst, sondern es entstanden neue Probleme der Bewältigung. Auch in der Diskussion wurde näher auf die Folgen dieser entstandenen Märkte eingegangen. So rückten die Autoren bei Kompilationen eher in den Hintergrund und wurden zur Marke, die auch nach dem Tod der Person, durch die Herausgeber forciert, weiterbestehen konnte. Diese Entwicklung im Blick haltend, aber auch mit Sicht auf günstigere Produktionsweisen und die Entstehung von Lesegesellschaften wurde versucht die Leserschaft zu identifizieren.

INA ULRIKE PAUL (Berlin/München) plädierte in ihrem Kommentar vor allem für einen besseren Ruf der Buntschriftsteller und Kompilatoren als bei Schock dargestellt und warf die Frage nach dem wie und wofür der Nutzung von Kompilationen auf. Wurden sie tatsächlich nur zum kurzen Nachschlagen verwendet, oder gar komplett gelesen, um bei Gelehrtendiskussionen zu jedem aktuellen Thema mitsprechen zu können, ohne mühsam die zugrunde liegenden Originale gelesen zu haben?

JULIA A. SCHMIDT-FUNKE (Jena) nutzte die Einführung in die zweite Sektion, um den Sektionstitel in Anbetracht der vergangenen Zeit zwischen Planung und endlicher Durchführung des Workshops noch einmal unter dem Aspekt der Doppelung kritisch zu überdenken. Nur den Konsum als Überschrift zu stellen wäre zu wenig, da die moderne Ökonomie zu verschieden von der frühneuzeitlichen Wirtschaft ist. Der Gebrauch könne mangels lebendiger Leser nicht durch die Beobachtung beschrieben werden und mit Aneignung sind nur Dinge gemeint, keine Praktiken. Alle drei Begriffe hätten also nach wie vor ihre Berechtigung im Titel zu stehen, aber wie lassen sich Materialität, Räumlichkeit und „Sozialität“ miteinander verbinden?

IRIS BUNTE (Siegen) hielt ihren Vortrag über Buchbesitz im städtischen Patriziat am Beispiel der Werler Erbsälzer. Anhand dieser homogenen Menschengruppe, die durch Salzsieden ihren Aufstieg im kaufmännisch-gewerblichen Feld am Hellweg über Jahrhunderte vollzog, lassen sich Bibliotheken als lebendige Zeitzeugen – als Zeugnis vom Zusammenleben von Menschen mit ihren Büchern – untersuchen. Der Buchbestand setzt sich aus Interessengebieten und Standardliteratur zusammen. Bunte unterteilte den Inhalt der Bibliotheken in drei Themengruppen: Bildung, Bekenntnis und Prestige und untersuchte diese auf wiederkehrende Merkmale (Einband, Provenienz, Marginalien, etc.).

ELIZABETH HARDING (Wolfenbüttel) referierte über Wissens-, Schau- und Standesräume indem sie am Beispiel Helmstedt professorale Privatbibliotheken untersuchte, um die Erforschung der Geschichte von Bibliotheken weiterzuführen. Der erste Teil des Vortrags beschäftigte sich mit den Problematiken die eine solche häusliche Verwahrung, dadurch bedingte Lagerung und begrenzter Umfang solcher Sammlungen mit sich brachte und von offiziellen Bibliotheken unterschied. Das Buch wird hier als dubioses Symbol, als materieller Bedeutungsträger identifiziert, der in der Gelehrtenwelt eine Art sozialer Marker war. Der zweite Teil des Vortrags beschäftigte sich mit dem Zugang der Öffentlichkeit zu professoralen Privatbibliotheken. Vor allem die Frage, ob das einzelne Buch, oder der gesamte Buchbestand relevanter waren, wurde unter dem Ausgangspunkt der Untrennbarkeit beider Sphären diskutiert.

JULIA BANGERT (Mainz) stellte Fragen der Gelehrsamkeit und Selbstdarstellung anhand der Fürstenbibliotheken von Herzog August d. J. und Ferdinand Albrecht I. in den Mittelpunkt. Ersterer nutzte seine Bibliothek rege, veröffentlichte selbst unter einem Pseudonym und kategorisierte seine Sammlung von über 135.000 Werken nach Sachgebieten. Außerdem stand seine Bibliothek jedem der „würdig“ gewesen wäre, offen. Ganz anders verhielt sich sein Sohn Ferdinand Albrecht I., welcher im Vergleich nur einige hundert Bücher anhäufte und diese wohl nach eigenem Forschungsinteresse auswählte. Er besaß also nicht die Standardliteratur, die in Gelehrtenkreisen verbreitet war. Durch den fehlenden Machtanspruch kann seine Sammlung nicht als Machtlegitimation, wie bei seinem Vater, verstanden werden; eher zur Erinnerung an seine Person. Durch Besitzvermerke und persönliche Einträge auf freien Seiten der erworbenen Bücher, wird diese Intention deutlich; aber auch er publizierte selbst.

Den Kommentar übernahm DANIEL BELLINGRADT (Erlangen), der auf die Unterscheidung von Orten (geographisch) und Räumen (sozial) und den daraus zu folgernden Praktiken aufmerksam machte. Zudem plädierte er dafür, nicht nur den Nutzungszeitraum eines Buches als Buch zu betrachten, sondern auch das davor (Planung, Entstehung, Druck) und danach (Entsorgung, Recycling) im Blick zu behalten. Bei der Raumforschung wird zur Dingforschung weitergedacht, warum also nicht auch umgekehrt? Im Plenum wurde die Einbindung der Raumforschung beim Betrachten von Dingen befürwortet.

PAULA NIEMEIER (Köln) gab einen Einblick in Haushaltsratgeber der Frühen Neuzeit, deren Intentionen, Strategien und mögliche Nutzung. Simple sprachliche Gestaltung und deutliche Gliederung lassen auf ein möglichst breites Publikum schließen. Eine Anpassung an die Leserschaft, mit steigender Komplexität der Themen und zur Journalform tendierend, lässt sich aber über die Jahrhunderte feststellen. Die Hauptproblematik der Untersuchung liegt in einer vermehrten Überlieferung der Haushaltsratgeber erst ab dem 19. Jahrhundert. In Bibliotheken wurden die unangerührten Exemplare übernommen, die genau über die Nutzung dieser Literatur wenige Informationen preisgeben. Zumindest fragmentarisch lässt sich die intendierte Zielsetzung der Autoren durch vom Nutzer getätigte Markierungen in den Ratgebern, bestätigen. Ein nicht zu lösenden Problem, das auch in anderen Vorträgen des Workshops anklang, ist die Feststellung der tatsächlichen Leser (Bsp. Geschlechtszugehörigkeit).

Um diverse, zufällig aufgefundene, Herbarbelege im „New Kreuterbuch“ von Tabernaemontanus (Exemplar der ULB Düsseldorf) ging es bei dem Vortrag von TOBIAS WINNERLING (Düsseldorf). Dabei waren zwei Begebenheiten merkwürdig: Erstens wurde kein Blankobuch genutzt, um die noch heute im Buch befindlichen Pflanzen zu pressen, so wie eigentlich üblich und zweitens ist dieses Kräuterbuch seit dem späten 18. Jahrhundert durchgehend in öffentlichen Bibliotheken zugänglich. Dementsprechend sind die Pflanzenreste in dem Buch in ca. 200 Jahren entweder keinem Nutzer aufgefallen, oder sie wurden bis zur Betrachtung Winnerlings einfach nicht entdeckt. Diskutiert wurde, ob Bücher, wenn sie in den Bereich öffentlicher Bibliotheken übergehen, zu einer Art totem Papier werden können, obwohl sie in den Katalogen aufgeführt werden und zur Nutzung bereit stehen. Winnerling versuchte mithilfe entlehnter Gedankengänge Nietzsches einen weiteren Analyseweg zu finden.2 Hierbei sollte vom Grundgedanken, dass man den Akteur benötigt um das Objekt in Gänze bestimmen zu können, abgerückt werden und der irritierende Umweg vom bekannten Objekt (Buch) und dem Handlungsergebnis (Nutzungsspuren) zum unbekannten Akteur (Besitzer, Nutzer) geschlossen werden.

SIMONE ZWEIFEL (St. Gallen) fragte sich, ob frühneuzeitliche Rezeptbücher tatsächlich von ihren Besitzern gebraucht wurden, oder ob sie eher als Regalschmuck fungierten. Zweifel spricht Dingen ein gewisses Handlungspotential zu und sieht den Buchgebrauch dementsprechend als Praktik. Die Praktik der Buchherstellung (für das untersuchte Beispiel) wird eindeutig von Buchmessen und damit einhergehend potentiellen Käufern beeinflusst, da es sich sowohl um Periodika als auch um regelmäßige Neuauflagen handelte. Akteure und Objekte werden also zeitmäßig in einer „Netzstruktur“ miteinander verwoben; wenn ein Buch bspw. vergessen wird, fällt es aus diesem Netz heraus, kann aber an anderer Stelle wieder auftauchen und eine Rolle spielen. Auffällig gerade bei dieser Art der Bücher, ist, dass Inhaltverzeichnisse sowohl für Hersteller als auch für Nutzer eine große Rolle zu spielen schienen, wobei beim Verbraucher selektives Lesen und Schreiben miteinander verknüpft wurden. Dennoch bleibt die Schlucht zwischen Wahrnehmung und Praktik bestehen, denn Besitzende und Lesende müssen nicht identisch sein, Schwärzungen können sowohl auf eine Negierung des Inhaltes als auch auf Zensur hinweisen etc.

Bei dem Kommentar zu der Ratgeberliteratur von XENIA VON TIPPELSKIRCH (Berlin) kamen vor allem die Sackgassen in Forschungsprojekten zur Sprache und damit auch die Frage nach der notwendigen Greifbarkeit des Akteurs. Ideen zur weiteren Herangehensweise, um dem Gebrauch von Büchern näher zu kommen, könnten Abbildungen von Bücherregalen auf Gemälden oder Drucken sein, Briefe oder auch Inventare. Dabei stellte sich die Frage, ob die Biografie eines Objektes sinnig sei, oder ob mehr Objekte auch gleich mehr Antworten liefern.

In der Abschlussdiskussion wurde genau dieser Aspekt noch einmal aufgegriffen und weiterhin gefragt, ob die Geschichte eines Buches alleine nachzuvollziehen ausreicht. Im Gegensatz dazu birgt die Praktik des Kompilierens Potential, da sich anhand dessen Netzwerke und Nutzungsformen veranschaulichen lassen können. Wieder aufgegriffen wurde die Debatte, warum in diesem Workshop nur bestimmte Buchgattungen vorgestellt wurden und ob es an dem Untersuchungsgegenstand liegt, dass bestimmte Genre einfach den Nutzer eher zur sichtbaren Nutzung einlüden als andere, oder ob eine subjektive Auswahl der Erforschenden zugrunde läge. Generell lässt sich festhalten, dass der Workshop als fruchtbar wahrgenommen wurde und die Fragen nach der Materialität durchaus viele anschließende Fragen und Perspektiven offen lassen. Ebenso Konsens bestand darüber, dass es Nichtgebrauch schlichtweg nicht gibt. Dinge können zwar aus dem Netz der Beobachtung fallen, aber auch zu dem Buch das ungenutzt im Regal steht, muss man sich irgendwie (passiv) verhalten. Eine Unterscheidung in Nutzungsintensitäten erscheint daher zukünftig sinnig.

Konferenzübersicht:

Einführung
Christine Haug (München), Das Buch als Ding – Druckwerke als Gebrauchsgegenstand

Sektion I: Praktiken und Diskurse

Achim Landwehr (Düsseldorf), Einführung in die Sektion

Kristina Hartfiel (Düsseldorf), Historia magistra iuventutis? Oder: Wer benutzte den Neu=eröffenten Historischen Bildersaal?

Volker Bauer (Wolfenbüttel), Das Buch als Formular und die Uneinholbarkeit der Gegenwart: Der Gebrauch von Amtsverzeichnissen im 18. Jahrhundert

Kommentar
Iwan-Michelangelo D´Aprile (Potsdam)

Flemming Schock (Leipzig), Auslesen/Querlesen/Nichtlesen. Bücherpraktiken und Wissensmedien seit dem späten 17. Jahrhundert

Kommentar
Ina Ulrike Paul (Berlin/München)

Sektion II: Konsum, Gebrauch, Aneignung

Julia A. Schmidt-Funke (Jena), Einführung

Iris Bunte (Siegen), Buchbesitz im städtischen Patriziat: Die Werler Erbsälzer

Elizabeth Harding (Wolfenbüttel), Wissens-, Schau- und Standesräume. Nutzungspraktiken professoraler Privatbibliotheken

Julia Bangert (Mainz), Zwischen Gelehrsamkeit und Selbstdarstellung – Buchgebrauch in frühneuzeitlichen Fürstenbibliotheken am Beispiel von Herzog August d. J. und Ferdinand Albrecht I.

Kommentar
Daniel Bellingradt (Erlangen)

Paula Niemeier (Köln), Haushaltsratgeber in der Frühen Neuzeit: Intentionen, Strategien und Nutzung

Tobias Winnerling (Düsseldorf), Zwischen Irritation und Aneignung: Theodorus Distelhoff – das New Kreuterbuch – diverse Spezimen

Simone Zweifel (St. Gallen), Angekreuzt und unterstrichen. Zum Gebrauch frühneuzeitlicher Rezeptbücher

Kommentar
Xenia von Tippelskirch (Berlin)

Anmerkung:
1 Vgl. Manfred K. H. Eggert/ Hans Peter Hahn / Stefanie Samida (Hrsg.), Handbuch Materielle Kultur: Bedeutungen - Konzepte – Disziplinen, 2014, S. 1.
2 Vgl. Friedrich Nietzsche, Zur Genealogie der Moral, in: Mazzino Montinari Giorgio Colli (Hrsg.), Friedrich Nietzsche. Sämtliche Werke. Kritische Studienausgabe in 15 Bänden, Bd. 5, München/Berlin/New York 1980, S. 245 – 412.