Danach - Der Holocaust als Erfahrungsgeschichte 1945 – 1949. 5. Internationale Konferenz zur Holocaustforschung

Danach - Der Holocaust als Erfahrungsgeschichte 1945 – 1949. 5. Internationale Konferenz zur Holocaustforschung

Organisatoren
Bundeszentrale für politische Bildung; Harald Welzer, Europa-Universität Flensburg; Michael Wildt, Humboldt-Universität zu Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.01.2015 - 27.01.2015
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Von
Laura Busse, Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin

Unter der Ägide der Bundeszentrale für politische Bildung, Prof. Dr. Michael Wildt (Humboldt Universität zu Berlin) und Prof. Dr. Harald Welzer (Flensburg) kamen Historikerinnen und Historiker auf der 5. Internationalen Konferenz zur Holocaustforschung zusammen, um verschiedene Aspekte des Kriegsendes zu beleuchten; als Topos für diese Konferenz kann rückwirkend der von Dan Diner in seinem Eingangsvortrag konstatierte Begriff der „Zwischenzeit“ herangezogen werden. Diner schloss mit seinem Keynote-Vortrag an die von Thomas Krüger benannte „Zäsur“ nach 1945 an. Diner formulierte dagegen den Begriff der „Zwischenzeit“ als dynamischere Hilfskonstruktion, um diese Zeitspanne „Danach“ zu beschreiben, die als solche schwer zu fassen ist. Im Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Deutschland, doch schon mit der Präzisierung auf ein genaues Datum (08./09.05.1945) wird deutlich, wie vielschichtig diese Zeit ist. Diner machte am Beispiel des „offiziellen“ Kriegsendes deutlich, wie sich die Weltgeschichte mannigfaltig aufspalte. Diner betonte, dass 1945 keineswegs als „Zäsur“ betrachtet werden kann, sondern die Wurzeln bereits viel früher zu suchen sind bzw. sich die Auswirkungen als Echo noch bis weit in die Zukunft strecken. Er verwies schlaglichtartig auf einige parallele Entwicklungslinien dieser „Zwischenzeit“, und dennoch, so betonte Diner, sind Historisierungen und Periodisierungen dieser Art notwendig, um historische Ereignisse in einen Kontext einzubetten. Diner machte damit grundlegend deutlich, wie sein Konzept von „Zwischenzeit“ entscheidend über nachträglich historisierte Perioden hinaus geht und an die Wurzeln bisheriger Wahrnehmungen ging.

Das erste Panel widmete sich der Gruppe der Zwangsmigranten und sogenannter Displaced Persons, das ATINA GROSSMANN (New York), selbst Tochter zweier deutsch-jüdischer Migranten eröffnete. Sie wies darauf hin, dass der übersetzte Titel Ihres Vortrages „Displaced Persons“ als „jüdische Vertriebene“ – so im Rahmen des Programms der Konferenz angegeben – historisch nicht akkurat genug sei. Denn tatsächlich machten Juden, die den Holocaust überlebten, nur die Minderheit der sich 1946/47 in Deutschland aufhaltenden ‚DPs‘ aus. Sie verdeutlichte anhand des Übersetzungsfehlers die Komplexität der Geschehnisse in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Grossmann betonte in ihrem Vortrag, wie das jüdische Leben nach dem Krieg innerhalb der DP Lager langsam wieder aufblühte, indem sich durch den Autonomitätswillen der Überlebenden jüdische Selbstverwaltungen bildeten, die unter anderem Ausreise und Umsiedlungen organisierten sowie das kulturelle Leben förderten. Die Lager boten den Überlebenden Zeit und Raum, um sich zu regenerieren. Die US-amerikanische Historikerin knüpfte ebenfalls an den Begriff der Zwischenzeit an, betonte jedoch, dass es für die jüdischen Überlebenden mehr als eine Art „Limbo“ bezeichnet werden müsse, da sich erst mit dem Abzug der britischen Truppen aus Indien 1947 für die überlebenden Juden als Kollektiv ein neues Leben in Freiheit abzeichnen würde.

MICHAEL BRENNER (München) konzentrierte sich in seinem Vortrag auf individuelle Fragen der „Opfer“ des Krieges, hier vor allem Überlebende. STEFAN TROEBST (Leipzig) ergänzte das Panel mit statistischen Werten zu den Migrationsströmen nach 1945, wobei allein auf dem europäischen Kontinent 20 Millionen Menschen zu zählen waren. Troebst wies an dieser Stelle auch auf die „Problematik der Zahlen" und die „Schwierigkeit der Begrifflichkeiten" hin, denn die Unterscheidung zwischen Flucht und Vertreibung war nicht immer eindeutig.

Das letzte Panel des ersten Konferenztages trug den Titel „Täter und Netzwerke“. „Nur ein ganz gewöhnlicher Trawniki“ so eröffnete ANDREJ ANGRICK (Hamburg) seinen Vortrag zur strafrechtlichen Ahndung von NS-Verbrechen durch amerikanische Justizbehörden. Er kritisierte die Vorgehensweise der Kriegsverbrecherverfahren durch die Amerikaner und verwies beispielhaft auf die juristischen Pannen in dem heute öffentlich bekannten Fall des Trawniki John (urspr. Iwan) Demjanjuk. Angrick regte zur anschließenden Diskussion an, dass ein Verfahren in dem ein Kriegsverbrecher selbst seine Unschuld beweisen solle, vielleicht ein effektiverer Weg zur rechtmäßigen Ahnung von Verbrechen während des Naziregimes gewesen sei.

WOLFRAM WETTE (Freiburg) konzentrierte sich in seinem Vortrag illustrativ auf zwei "NS-Direkttäter" des Nationalsozialismus: SS-Standartenführer Karl Jäger, „der Mörder der litauischen Juden" und Dr. Dr. Josef Mengele, der sogenannte Todesengel von Auschwitz. Wette verglich das Verhalten der NS-Täter nach 1945 und kam zu dem Schluss, dass beide Täter einen sozialen Abstieg in Kauf nahmen und sich jeweils als Landarbeiter unsichtbar machten. Auf diese Art und Weise entzogen sich beide Täter der Strafverfolgung (im Falle Jägers jedoch nur zeitweise). Wette betonte zudem, dass in den Westzonen des besetzten Deutschlands selbst „Schwerst-Täter“ unbehelligt leben konnten und in einigen Ausnahmefällen sogar durch politische Entscheidungen begünstigt wurden. Wie Hanna Arendt bei ihrem ersten Besuch 1949 nach dem Krieg in Deutschland konstatierte, sei unter den Deutschen, die sich selbst als Opfer des Krieges sahen, eine Bereitschaft zur Aufarbeitung nicht vorhanden gewesen. Bis heute, Jahrzehnte später, stoße man immer noch auf Nachwirkungen dieser Haltung, so Wette.

Auf eben jene fehlende Aufarbeitung wies auch WENDY LOWER (Claremont) hin. Sie polarisierte in jüngster Vergangenheit mit ihrer Publikation zu „Hitlers Furies“ - in Deutschland unter dem Titel "Hitlers Helferinnen" erschienen.1 Die amerikanische Professorin vervollständigte das Panel mit einem Vortrag über weibliche Täterschaft und wies vor allem auf die unzureichende Forschung zu den „Schreibtischtäterinnen“ hin. Bei ihren Recherchen sei sie immer wieder auf Frauen in „entscheidenden Positionen“ gestoßen, versteckt hinter Stempeln und Unterschriften, getarnt als Sekretärinnen oder Geliebte von SS-Führern. Lower verwies schlaglichtartig auf den Handlungsspielraum dieser Frauen, deren Schicksale lange von einer genuinen Bagatellisierung von Kriegsverbrechen durch Frauen und sozio-kulturellen Vorurteilen verstellt wurden. Tatsächlich ging nur ein geringer Prozentsatz dieser Frauen zum Äußersten, aber es sei lohnenswert in den kommenden Jahren zu versuchen, eben diese Fälle aufzudecken. Der erste Konferenztag endete mit einer angeregten Diskussion im Anschluss an das letzte Panel, bei dem vor allem der situative Handlungsspielraum multiperspektivisch und durchaus kontrovers diskutiert wurde. Außerdem stieß die Rolle von Frauen als handelnde Personen auf große Resonanz.

Der zweite Konferenztag schloss sich mit FRANCOISE OUZANs (Tel Aviv) Vortrag zu Erfahrungen jüdischer Überlebender thematisch an den Vortag an. Die drei Panels des Tages waren gleichermaßen thematisch breit gefächert, wie auch spannend. Vor allem das zweite Panel zu Bildern, Zeugnissen und Dingen setzte sich aus einer Gruppe ausgewiesener Expertinnen zusammen. ULRIKE WECKEL (Gießen) beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den sogenannten „atrocity-Filmen“, die im Zuge der Re-Education bzw. „Schock-Pädagogik“ der West-Alliierten 1945 vorgeführt wurden. Die Historikerin verwies am Beispiel des Filmes „Die Todesmühlen“ auf die besondere szenische Komposition hin, wobei die Filmemacher versuchten, maximales Grauen in eine Einzelszene zu bannen, um so nah wie möglich an die Realität zu kommen. Die Filme der Alliierten stießen vor allem in der anschließenden Diskussion auf große Resonanz. Weckel gelang es in Ihrem Vortrag mit der weit verbreiteten Annahme aufzuräumen, dass es einen Zwang für die Deutschen gegeben hätte, sich den Film anzusehen. Weckel widersprach der These offen und belegte an Quellen, dass es lediglich als singuläres Phänomen in zwei deutschen Städten 2 exemplifiziert wurde. Den Vortrag beendete die Historikerin mit der Kontroverse um die Frage der Sinnhaftigkeit dieser Filme. Sie regte an, dass die Evaluation um richtig oder falsch die Kontroverse ersticke und daher der Fokus auf die Reaktion der Personen, die den Film gesehen haben, verlagert werden müsse, denn dies sei ein Feld, welches bislang unzureichend erforscht worden ist.

Im Gegensatz zu den erst nach der Befreiung entstandenen Filmen stellte LINDE APEL (Hamburg) frühe Zeugnisse von NS-Verfolgten vor, die vor allem in den letzten Jahren gezielt medial aufbereitet wurden. Apel appellierte an den hohen Wert, den diese (Selbst)-Zeugnisse heute darstellen. Während in der frühen Forschung vor allem sogenannte „Täter-Quellen“ in Form von gerichtlichen Befragungen und zeitgenössischen Verwaltungspapieren im Fokus standen, betonte die Historikerin, dass diese Art der Betrachtung die „Opfer-Perspektive“ ausklammere. Apel verwies auf den großen Forschungsbedarf besonders bei den frühen Zeugnissen, die in den kommenden Jahren unbedingt in allen Facetten kontextualisiert werden müssten.

Um Re-Education und vor allem Entnazifizierung ging es im letzten Panel des Tages. Die drei Referentinnen beleuchteten jeweils unterschiedliche Perspektiven, wobei vor allem ALEXA STILLER (Bern) an Ulrike Weckels Vortrag thematisch anknüpfte. Die Historikerin betonte ähnlich wie Andrej Angrick die Missstände der Kriegsverbrecher Prozesse, wobei sie vor allem die SS und die Wehrmacht thematisierte.

Der dritte und letzte Tag der Konferenz war durch die Aufteilung der Teilnehmer in die einzelnen Workshops geprägt, so dass jeder individuelle Erfahrungen im gewählten Arbeitskreis sammeln konnte. Der Workshop II stand dabei ganz im Zeichen früher Zeugnisse von Holocaust-Überlebenden. IRMELA VON DER LÜHE (Berlin) und SHARON KANGISSER-COHEN (Jerusalem) widmeten sich dem interessierten Fachpublikum, von denen bereits viele selbst Erfahrungen mit Zeitzeugenbefragungen gesammelt haben. Linde Apel bereicherte die Runde durch ihre Expertise. Kangisser-Cohen konzentrierte sich im Workshop besonders auf die frühen Formen der Archivierung von Erinnerung. Dazu hatte sie einige Auszüge aus Interviews vorbereitet, die David Boder 1946 in den DP-Lagern in der West-Alliierten-Zone Deutschlands mit einem Tonbandgerät aufzeichnete. Boder war kurz nach dem Krieg der Erste, der die unmittelbaren Zeugen der Shoah in dieser Form und mit den zeitgenössischen technischen Möglichkeiten interviewte. Kangisser-Cohen wies anhand dieser Beispiele vor allem auf die Probleme hin, die sich in diesen frühen Befragungen ergaben, wobei dabei die Verständigung zwischen Interviewer und Interviewtem im Fokus stand.

Im zweiten Teil des Workshops knüpfte Irmela von der Lühe an die frühen Zeugnisse und die Beispiele aus Linde Apels Vortrag vom Vortag an. Von der Lühe verwies auf die Menge heute vorliegenden Materials und hob die Probleme, die sich bei diesen großen Konvoluten ergeben, hervor. Der Wunsch nach Perfektionierung mehrt das vorhandene Material kontinuierlich, da vor allem auch die Gruppen der Befragten immer diffiziler werden und so fast ständig neue Interviews hinzukommen. Von der Lühe kritisierte in ihrem kurzen einführenden Vortrag die „Empathiewut der nicht betroffenen Nachgeborenen“, denn diese sei die Gretchenfrage bei der Auseinandersetzung mit dem Holocaust. Ein Topos, der immer wieder auftaucht, so betonte die Philologin, sei die „Unvorstellbarkeit, die emotionale Unbegreiflichkeit“ der Erfahrungen, die die nachgeborenen Generationen bis heute beklagen. Von der Lühe hielt ganz offen dagegen: „Wie können wir, die Nachgeborene sind, uns anmaßen zu behaupten, dass es so unbegreiflich ist? Wir sollten lieber mit sensibler Neugier, Erstaunen und Respekt reagieren, nicht mit Abwehr.“

Den Schlusspunkt setzte KEITH LOWE (London), an dem er die Fäden der verschiedenen Panels wieder aufnahm und zu einem sinnvollen Geflecht bündelte. Der Abschlussvortrag „Europa nach dem Zweiten Weltkrieg“ läutete nach drei Tagen spannender und abwechslungsreicher Vorträge das Ende der Konferenz ein. In einem rhetorisch ausgezeichnetem und sprachlich beeindrucken Vortrag knüpfte der Historiker thematisch mit seinem Vortrag an den Eröffnungsvortrag Dan Diners an. So wenig, wie das Ende des Krieges ein „Happy End“ war, so wenig war es überhaupt ein tatsächliches Ende. Der gesamte Kontinent war ein Ort von „unfinished business“. Und hier schloss Lowe an die Panels zu Tätern und den Nürnberger Prozessen an. Es gab zahlreiche Kriegsverbrecher, die vor Gericht gestellt, Kollaborateure, die identifiziert und bestraft, sowie Ungerechtigkeiten, die geahndet werden mussten. Der Historiker verdeutlichte mit den Worten Sirus Salzbergers, einem amerikanischen Journalisten, dass der Zweite Weltkrieg wörtlich genommen, „die Büchse der Pandora geöffnet habe.“ Lowe schlussfolgerte aus den Ereignissen, dass wenn man den Monat Mai bzw. den 8./9. Mai 1945 als Ende des Krieges, das heißt als Zäsur betrachtet, verstelle man die Perspektive auf den globalgeschichtlichen Kontext. Die Tendenzen, die die Welt ins Chaos stürzten waren nicht neu, sie wurden lediglich forciert - „fostered by chaos unleashed by the war“ so betonte Lowe treffend. Der Historiker wies außerdem auf die andere Hälfte der Welt hin, für die der Krieg noch lange nicht vorbei war, da der Totalitarismus noch rund fünfundvierzig Jahre die Welt jenseits des Eisernen Vorhangs beherrschte. Mit seinem Vortrag konnte Lowe weitere Perspektiven der Forschung in den kommenden Jahren eröffnen.

Die diesjährige Konferenz mag zwar keine Sensationsfunde à la Tyas und Witte im Jahr 2001 gebracht haben. Aber festgehalten werden kann, und dies entspricht dem Tenor der Konferenz, dass der Holocaust nicht immer wieder als singuläres Ereignis isolierte werden sollte: ein mittlerweile überholter Forschungsansatz, dessen losgelöste Betrachtung unzureichend ist. Stattdessen sind die Kontinuitäten zur Kontextualisierung heranzuziehen; denn wie Dan Diner bereits am ersten Tag betonte: es gibt keine klare Zäsur. Der Holocaust sollte in diesem Sinne aus der Position des Unvergleichbaren gerückt werden und noch stärker in die globale Historisierung eingebunden werden.

Konferenzübersicht:

Begrüßung
Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung

Dan Diner (The Hebrew University of Jerusalem): Eröffnungsvortrag. Zwischenzeit – über jüdische und andere Konstellationen

Harald Welzer (Europa-Universität Flensburg) & Michael Wildt (Humboldt-Universität zu Berlin): Einführung

I. Panel Displaced Persons - Flüchtlinge – Zwangsmigranten

Atina Grossmann (The Cooper Union, New York): Displaced Persons im besetzten Deutschland: Kollektive Identität und unterschiedliche Erfahrungen der Überlebenden

Michael Brenner (Ludwig-Maximilians-Universität, München): Die Opfer im Land der Mörder: Zugänge zu einer paradoxen Zwischenexistenz

Stephan Troebst (Universität Leipzig): Zwangsmigranten in Europa 1945-1949

Susanne Beer (Centre Marc Bloch, Berlin): Diskussion

Susanne Beer (Centre Marc Bloch, Berlin): Projektwettbewerb. Präsentation ausgewählter Praxisprojekte

II. Panel Täterbilder und Netzwerke

Andrej Angrick (Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, Hamburg) : Von Nürnberg nach Washington – Ansichten zur strafrechtlichen Verfolgung von NS-Tätern durch die Justizbehörden der USA

Wolfram Wette (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg): Jäger und Mengele. Zwei NS-Direkttäter im Nachkriegsdeutschland 1945-1949

Wendy Lower (Claremont McKenna College, Kalifornien)
Hitlers Helferinnen: Deutsche Frauen als Zeuginnen, Komplizinnen und Täterinnen im Holocaust

Michaela Christ (Europa-Universität Flensburg): Diskussion

Françoise S. Ouzan (Goldstein-Goren Diaspora Research Center, Israel): Aus den DP-Lagern nach Amerika; Erfahrungen jüdischer Überlebender

III. Panel Zerstörte Welten - Ordnungsversuche

Jörg Baberowski (Humboldt-Universität zu Berlin): Einführung

Jan Gross (Princeton University, New Jersey): Die Rückkehr der jüdischen Überlebenden nach dem Krieg

Miriam Rürup (Institut für die Geschichte der Deutschen Juden, Hamburg): Wessen Erbe? Deutsch-jüdische Geschichtsschreibung nach 1945 – das Hamburger Beispiel

Susanne Beer (Centre Marc Bloch, Berlin): Diskussion

IV. Panel Bilder - Zeugnisse - Dinge

Ulrike Weckel (Justus-Liebig-Universität Gießen): Alliierte KZ-Filme 1945/46: Repräsentation der Opfer und deutsche Reaktionen

Elisabeth Gallas (Hebräische Universität Jerusalem): „Aus dem Brande gesammelte Reste" – Jüdische Initiativen zur Rettung geraubter Kulturgüter nach 1945

Linde Apel (Forschungsstelle für Zeitgeschichte Hamburg): Frühe Zeugnisse - späte Anerkennung

Michaela Christ (Europa-Universität Flensburg): Diskussion

V. Panel Entnazifizierung - Re-Education – Prozesse

Katharina Gerund (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg): „America’s Germany“? Die amerikanische Re-education-Politik der Nachkriegszeit

Hanne Leßau (Ruhr-Universität Bochum): Die Praxis der Entnazifizierung. Zur „politischen Säuberung“ der deutschen Gesellschaft nach 1945

Alexa Stiller (Universität Bern): Die Nürnberger Prozesse und der Holocaust

Susanne Beer (Centre Marc Bloch, Berlin): Diskussion

Rainer Rother (Deutsche Kinemathek, Berlin): Filmreihe „Selling Democracy“

Gedenkstunde. Übertragung der Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus im Deutschen Bundestag

Praxisforum mit parallelen Workshops

Ulrike Weckel (Justus-Liebig-Universität Gießen), Christa Schikorra (KZ Gedenkstätte Flossenbürg): Workshop 1 – Frühe Berichte, Bilder und Filme der nationalsozialistischen Verbrechen

Sharon Kangisser-Cohen (Hebrew University of Jerusalem), Irmela von der Lühe (Freie Universität Berlin): Workshop 2 Erste Berichte von Überlebenden

Christoph Pallaske (Universität zu Köln), Hanna Huhtasaari (Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn): Workshop 3 Mediale Darstellungen zwischen historischer Präzision und Fiktionalisierung

Claudia Lenz (The European Wergeland Centre, Oslo): Workshop 4 Kollaboration und Widerstand in den Nachkriegserzählungen Europas

Benedikt Widmaier (Haus am Maiberg, Heppenheim): Workshop 5 Erziehung nach Auschwitz–2015

Michele Barricelli (Leibniz Universität Hannover), Magdalena Scharf (Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V., Berlin): Workshop 6 Open Space zu Methoden der historisch-politischen Bildung zum Thema Nachkriegszeit

Keith Lowe (London): Abschlussvortrag. Europa nach dem Zweiten Weltkrieg

Anmerkungen:
1 Vlg. Ljiljana Radonic: Rezension zu: Lower, Wendy: Hitler’s Furies. German Women in the Nazi Killing Fields. Boston 2013, in: H-Soz-Kult, 08.01.2014, <http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-21843>. (10.02.2015).
2 Minden in NRW 19.09.1945 und (Burg)-Steinfurt in NRW 30.05.1945.


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