Abschlusstagung des DFG-Netzwerks „ZeitenWelten. Zur Verschränkung von Weltdeutung und Zeitwahrnehmung im frühen und hohen Mittelalter“

Abschlusstagung des DFG-Netzwerks „ZeitenWelten. Zur Verschränkung von Weltdeutung und Zeitwahrnehmung im frühen und hohen Mittelalter“

Organisatoren
DFG-Netzwerk „ZeitenWelten. Zur Verschränkung von Weltdeutung und Zeitwahrnehmung im frühen und hohen Mittelalter“
Ort
Essen
Land
Deutschland
Vom - Bis
16.04.2015 - 18.04.2015
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Von
Christian Hoffarth / Franziska Klein / Anja Zawadzki, Historisches Institut, Universität Duisburg-Essen

Zeit und Zeitlichkeit werden immer mehr zu charakteristischen Schlagworten der gegenwärtigen Geschichtswissenschaft. Doch trotz eines großen wissenschaftlichen Engagements der jüngsten Vergangenheit bleiben noch zahlreiche offene Fragen und Lücken. Einige der drängendsten unter ihnen zu beantworten und zu schließen hat sich das DFG-Netzwerk „ZeitenWelten. Zur Verschränkung von Weltdeutung und Zeitwahrnehmung im frühen und hohen Mittelalter“ unter Leitung von Miriam Czock (Essen) und Anja Rathmann-Lutz (Basel) zum Ziel gesetzt, dessen Abschlusstagung vom 16. bis zum 18. April 2015 in Essen stattfand.

In drei Jahren und fünf Arbeitstreffen gingen die Forscher/innen, ausgehend von der Annahme, dass Zeit- und Zeitwahrnehmung soziokulturelle Konstrukte sind, dem Unterfangen nach, die unterschiedlichen Wahrnehmungs- und Deutungsmuster von Zeitlichkeit im Mittelalter zu untersuchen. Im Zentrum stand dabei nicht zuletzt der Versuch, das Spannungsverhältnis zwischen linearer und zyklischer Zeit zu eruieren und die Möglichkeit sich überlagernder und kollabierender Zeitstrukturen im Mittelalter zu erkunden. Zeit erscheint so als etwas Dynamisches, als multiples Konstrukt, welches sich besonders gut in komplexen Schichtmodellen beschreiben lässt.
Teilnehmer aus Geschichtswissenschaft, Theologie, Rechtsgeschichte, Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte sorgten für interdisziplinäre Perspektiven.

Im eröffnenden Abendvortrag setzte sich HANS-WERNER GOETZ (Hamburg) mit dem Zeitverständnis und dessen historiographischer Umsetzung in der Chronistik des Früh- und Hochmittelalters auseinander. Anhand der – punktuell ergänzten – Beispiele der Chroniken Gregors von Tours (ca. 538/539–594), Reginos von Prüm (um 840–915) und Herrmanns von Reichenau (1013–1054) öffnete er den Blick auf eine Pluralität von Umgangsformen mit der Zeit in der mittelalterlichen Geschichtsschreibung. Zeitmessung, natürlich bedingt und doch gleichzeitig sozial konstruiert, spiegelte sich in verschiedenen, sich ergänzenden und überschneidenden Zeitsystemen in den einzelnen Werken wider. Inkarnations-, Herrscher- oder Pontifikatsjahre, Messungen ab urbe condita oder Tagesdatierungen ermöglichten die absolute und relative Einordnung von Ereignissen im Ablauf linearer Zeit, während zugleich die Wiederkehr biblischen Geschehens Vergangenheit und Gegenwart zyklisch verzahnte. Das Vergangenheitsverständnis der Chronisten war dabei tendenziell anachronistisch, da ihnen das Gefühl für die Alterität vergangener Zeiten weithin abging. Während Vergangenheit und Gegenwart ausführlich und mit fließenden Grenzen reflektiert wurden, spielte die Zukunft nur eine untergeordnete Rolle. Zeit, so wurde deutlich, wurde sehr reflektiert eingesetzt, wobei bewusste Auswahl und Stilisierung wichtiger sein konnten als temporale Exaktheit.

Geschichtliche Zeit als moralisches Korrektiv der Gegenwart stand im Zentrum des Beitrages von RICHARD CORRADINI (Wien). Mit dem Zeitbuch Walahfrid Strabos (ca. 807–849) stellte er einen pädagogischen Leitfaden durch die Geschichte mit Blick auf die aktuellen Krisensituationen der Karolingerherrschaft vor. Beim Zeitbuch handelt es sich um ein Kompendium verschiedener Textexzerpte, welches eine umfassende Zusammenstellung mittelalterlichen Wissens bezweckte. Geschichte werde hierin als moralisch-appellative Disziplin verstanden, in der implizit Verantwortung für eine tendenziell zeitnahe Zukunft enthalten sei. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang die wiederkehrende Darstellung und Verknüpfung von Naturkatastrophen und Himmelszeichen mit menschlichen Kalamitäten wie Gewalt, Hungersnöten oder Seuchen, die in einem direkten Verhältnis zum moralisch devianten Verhalten der Menschen stünden. Das multidimensionale Zeitgefüge, bestehend aus den Zeiten der Menschen, der Feste und Heiligen sowie der Gestirne, müsse stets als ein Ganzes gelesen und verstanden werden.

In den gleichen zeitlichen, räumlichen und historischen Kontext fällt die Anlage des berühmten Reichenauer Verbrüderungsbuches, das EVA-MARIA BUTZ (Dortmund) als ein Beispiel für ihre Betrachtungen über Zeitkonzepte in den frühmittelalterlichen Libri Memorialis heranzog. Entstanden wohl in den krisengebeutelten Jahren um 820, habe es neben der Vergegenwärtigung der Verstorbenen in der Memoria zunächst dem Zweck gedient, das Frankenreich als konsensuale Einheit aller an der Herrschaft beteiligten Personen unter karolingischer Führung erscheinen zu lassen und im Gebet seine Stabilität wiederherzustellen. Durch das Nebeneinander von Toten und Lebenden in den Namenslisten eines Herrscherdiptychons sei die karolingische Dynastie unter Ludwig dem Frommen in die Vergangenheit zurückgebunden, durch die Aufnahme seiner Erben aber auch in die Zukunft fortgeschrieben worden. Im zweiten Beispiel, dem Liber Memorialis des lothringischen Nonnenklosters Remiremont, sei überdies deutlich erkennbar, dass auch der Vergewisserung der klösterlichen Geltungskraft in den Gedenkbüchern große Bedeutung zukam. Dementsprechend habe man durch allerlei editorische Finesse eine weit zurückreichende Königsnähe des Konvents suggerieren wollen. Die den Verbrüderungsbüchern immanenten Zeitschichten garantierten die Befähigung des Klosters zum Gebet für die Stabilität des Reiches in Gegenwart und Zukunft wie für das Seelenheil aller eingeschriebenen Personen am Ende der Zeiten, urteilte Butz.

PATRIZIA CARMASSI (Göttingen / Wolfenbüttel) richtete das Augenmerk auf den Zusammenhang von Zeit und Reform in der handschriftlichen Überlieferung der Halberstädter Kirche. Reform verstand sie dabei unter anderem als ein Vorgehen gegen die Zeit, sprich gegen die Erscheinungen der Vergangenheit, welche korrigiert werden müssten, und gegen potentielle Abweichungen in der Zukunft. Ein Beispiel hierfür sei die Einführung des Heiligenfestes Karls des Großen 1343. Die dafür notwendige Vergangenheitskonstruktion diente der Konsolidierung der Gegenwart und bedeutete eine Reform des Kalenders und der liturgischen Ordnung in Halberstadt. Dies führte auf der materiellen Ebene zu einer Ergänzung und Korrektur der vorhandenen liturgischen und kalendarischen Bücher. Als besonders fruchtbar stellten sich im Tagungsverlauf Carmassis Anmerkungen zum Zusammenhang von Zeit und Liturgie am Beispiel des Kirchweihfestes heraus. Zyklisch im Kirchenjahr wiederholt, werde in der Liturgie der Feier ein zentrales Ereignis der Vergangenheit vergegenwärtigt, wodurch die Offenbarung Gottes in die Gegenwart hineinreiche. Carmassi bezeichnete diesen Effekt als „heilendes anamnetisches Präsens.“ Inwieweit Liturgie aber tatsächlich eine Verbindung zur Ewigkeit eröffnen könne, blieb auf der Tagung umstritten.

Mit Blick auf den Prolog sowie die prophetischen Teile des Livre de Sidrac fragte PETRA WAFFNER (Hagen) nach Strategien der Legitimation von Zukunftsdeutungen. Indem er die Entstehung seines Werkes in vorchristliche Zeit zurückdatierte, ließ der am Ende des 13. Jahrhunderts schreibende anonyme Verfasser des Livre vergangene Zukunft als zukünftige erscheinen. Seine Kenntnisse über historisches Geschehen, vorgetragen im Mantel der Prophetie, dienen der Autorisierung seiner auf die tatsächliche Zukunft gerichteten Vorhersagen. Indem er auch in den eigentlich historischen Abschnitten auf die direkte Nennung von Personennamen und konkrete Ortsangaben verzichtet und im tatsächlich prophetischen Teil exaktere Zeitangaben macht als im historischen, verschafft er seiner Weissagung zusätzliche Glaubwürdigkeit. Der Prolog bettet den vorgeblichen Verfasser Sidrac samt seinem Text in die Heilsgeschichte ein und versieht letzteren mit einer geradezu weltumspannenden Rezeptions- und Translationsgeschichte zwischen Ost und West. In diesem Spiel mit Zeit und Raum, so Waffner, verschaffte der Autor seinem Buch gleichsam göttliche Autorität.

Einer ähnlich gelagerten Problemstellung ging BARBARA SCHLIEBEN (Berlin) auf den Grund, die in ihrer Analyse des Polipticums Attos von Vercelli (um 885–960/961) untersuchte, wie sich Mitte des 10. Jahrhunderts eine Prognose plausibilisieren ließ. Im ersten Teil seines Werkes stellt Atto die Frage nach den Folgen eines Thronraubes. Seine Antwort besteht in einer prognostischen Aufstellung potentieller Szenarien, die handlungsmotivierend wirken sollten. Diese Prognose versucht er in einem zweiten Teil abzusichern und zu begründen. Schlieben arbeitete im Rückgriff auf Boethius zwei Beispiele für die Plausibilisierungsstrategie Attos heraus, der mit der Schwierigkeit konfrontiert war, auf der einen Seite eine offene Zukunft vorauszusetzen, auf der anderen aber plausible – und das heißt möglichst sichere – Aussagen über die Zukunft treffen zu müssen. Seine Lösung bestand vor allem in der Anführung von Exempla aus Natur und Medizin, so zum Beispiel „Den Vögeln“, die, anders als kontingentes menschliches Handeln, einer natürlichen Notwendigkeit und damit auch einer Entzeitlichung unterlagen, da Aussagen über Naturphänomene zu jeder Zeit ihre Gültigkeit behielten. Anhand eines medizinischen Beispiels, „Dem großen Fressen“, wurde zudem deutlich, wie sich in Attos Denken Zukunft durch Zeichen in der Gegenwart abzeichnen konnte.

Faszinierende Medialisierungen „mehrdimensionaler Strukturen der Heilsgeschichte“ präsentierte HANNA VORHOLT (York) anhand des Apokalypsezyklus im Liber Floridus. Das zwischen 1112 und 1121 von Lambert von Saint-Omer geschaffene Werk ist im Autograph des Autors und in zwei zeitgenössischen Kopien überliefert. Mithilfe letzterer gelang Vorholt die Rekonstruktion einer Bildsequenz, die aus der Urschrift entfernt wurde, die aber besonders aufschlussreich für Lamberts Nutzung von Text-Bild-Kombinationen und seinen Einsatz der Materialität des Buchraumes zur Darstellung von Zeitlichkeit ist. Als ausgesprochen erhellend erwies sich die Parallelisierung dreier Miniaturen, namentlich des thronenden Salomon, der thronenden Maria und des thronenden Gottvaters der Offenbarung, die im Autograph auf drei aufeinanderfolgenden Recto-Seiten gestanden hätten und somit beim Blättern ein typologisches Aufeinanderbezogensein, eine Überlagerung und Gleichzeitigkeit, aber zugleich ein zeitliches Nacheinander vermittelten. Die geschickte Verknüpfung mit einem gleichsam polyhistorisch befrachteten Kreisdiagramm und ausgewählten Textpassagen deuteten laut Vorholt auf dieselbe Intention. Lambert habe durch den bewussten Gebrauch der Möglichkeiten des Mediums Buch lineare, zyklische und simultane Dimensionen der Zeitlichkeit miteinander verbunden, resümierte die Referentin.

Die bereits angesprochene Diskussion über den Zusammenhang von Zeit und Liturgie nahm auch JÖRG BÖLLING (Göttingen) auf. Am Beispiel der Petruspatrozinien im Sachsen der Salierzeit fragte er nach dem Zusammenhang von Zeremoniell und Zeit, wobei er die Beispiele der Domkirchen von Bremen, Minden, Osnabrück und Naumburg-Zeitz anführte. Unterschieden wurden drei verschiedene Zeitdimensionen: die primär auf Rom gerichtete Retrospektive, die präsentische, zeittypische Zeremonialgestaltung und die dauerhaften Auswirkungen, wieder mit Blick auf Rom. In der Retrospektive spielte die Verehrung Karls des Großen eine besondere Rolle, in dessen angeblichen Königsmantel gekleidet sich der Bremer Diakon an Weihnachten zeigte. Die gegenwärtige Zeremonialgestaltung erwies sich als zeitlich durchkomponiert, Reliquien sorgten für die Präsenz längst verstorbener Heiliger, während verschiedene Liturgen gleichzeitig, nicht miteinander, sondern zeitlich Nebeneinander ihren Diensten nachgingen. Diese Parallelität, verbunden mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, gilt es zuletzt auch im zweiten Blick auf Rom zu betonen. Nach wesentlichen Maßgaben des Mindener-Mess-Ordos wurde die Papstmesse der Renaissance von vier Chören zeitgleich und doch verschieden schnell gefeiert.

UTA KLEINE (Hagen) fragte nach dem mittelalterlichen Zukunftsverständnis und Vorhersagetechniken insbesondere der Visionsliteratur. Sie unterschied drei verschiedene Zukunftstypen. Die diesseitige Zukunft – die Zeitspanne zwischen dem Jetzt und dem Weltende –, die Ewigkeit – das ewige Leben nach dem Endgericht – sowie das Interim – die Zeit nach dem Tod bis zum Jüngsten Gericht. Anhand der Visio Wettini und weiterer Beispiele zeigte sie auf, dass sich die karolingischen Visionstexte nicht in der Endzeitprophetie erschöpften. Da der Mensch aufgrund seiner Fähigkeit zur Visio Teilhabe an der göttlichen Providentia erfuhr, konnte er seine jenseitige Zukunft und die ihm bekannter Personen über den Umweg des Interim, welches sich als „Chronotopos“ fassen lässt, erkennen und anschließend durch sein Handeln im Diesseits beeinflussen. Anhand dessen machte Kleine plausibel, dass diese Textgattung nicht scharf zwischen irdischer und jenseitiger Zukunft trennte und durch einen doppelten Zukunftsbezug aus Jenseitsvorsorge und Diesseitsbewältigung gekennzeichnet war, der nicht endzeitlich determiniert wurde, sondern als eine Art Frühwarnsystem der kritischen Gegenwartsanalyse diente.

Im letzten Vortrag von DELIA KOTTMANN (München) rückte der Apokalypsezyklus von Saint-Savin-sur Gartempe, einer ehemaligen Benediktinerabteikirche nahe Poitiers, in den Mittelpunkt. Die Referentin führte den Beweis, dass das romanische Bildprogramm einen direkten politischen Zeitbezug zur Gregorianischen Reform aufweise. Dies veranschaulichte sie durch die detaillierte Analyse zweier Darstellungen, die sie mit den Schriften des Reformbefürworters Bruno von Segni verband: des Bildfelds des Sonnenweibes, welches mit der mulier amicta sole, dem Drachen und der Bundeslade gleich mehrere Verse der Apokalypse nach Tychonius enthält, sowie einer Darstellung des Himmlischen Jerusalems. Bei beiden Bildern handle es sich um unikäre Ikonographien, die als Aufruf für das sacerdotium zu interpretieren seien. Der Bezug zum Tagungsthema wurde im Kommentar von Henrike Haug (Florenz) besonders deutlich, die die Gesamtkomposition der Kirchenausstattung als umfassende Narration hervorhob. In den einzelnen Ikonographien sowie dem Gesamtprogramm würden verschiedene Bildmotive aus dem Alten und dem Neuen Testament miteinander überblendet, wodurch für alle sichtbar und verständlich eine innerbildliche Verschränkung der Zeiten entstünde.

Das Gesamt der Beiträge machte in eindrucksvoller Weise sinnfällig, dass mittelalterliche Zeit als multidimensionales Netzwerk zu verstehen ist. Die Grenzen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erscheinen häufig fließend und können, abhängig von Perspektiven und Intentionen, auch im Werk ein und desselben Urhebers unterschiedlich konzeptualisiert sein. Vor eine besondere Herausforderung war das religiös grundierte mittelalterliche Denken durch das Nebeneinander von irdischer Zeitlichkeit auf der einen und göttlicher Ewigkeit auf der anderen Seite gestellt. Doch gerade in dieser Konstellation darf wohl auch die stärkste kreative Kraft hinter den genuinen Zeitmodellen des Mittelalters gesehen werden. Stets zielten diese darauf, menschlich-profane Wahrnehmung und Einfassung von Zeit mit diesbezüglichen Glaubenssätzen zu synthetisieren. Ein gewichtiges hermeneutisches Problem lag dabei schon für den Menschen des Mittelalters, und umso mehr für den heutigen Betrachter, in der Kontingenz des Kommenden und zumal in der Spannung zwischen irdischer und eschatologischer Zukunft.

Das DFG-Netzwerk „ZeitenWelten“ hat die Forschung zum mittelalterlichen Zeitbegriff auf eine neue Grundlage gestellt. Man wünscht allen Beteiligten, dass ihre Arbeit auf fruchtbaren Boden fallen möge.

Konferenzübersicht:

Amalie Fößel (Duisburg), Begrüßung

Miram Czock (Duisburg) / Anja Rathmann-Lutz (Basel), Einführung in das Tagungsthema

Hans-Werner Goetz (Hamburg), Zeit und Geschichte. Zum Zeitverständnis und dessen historiographischer Umsetzung in der früh- und hochmittelalterlichen Chronistik

Richard Corradini (Wien), Das Zeitbuch des Walafrid Strabo. Langzeitperspektiven und Nachhaltigkeitskonzepte
Felicitas Schmieder (Hagen), Kommentar

Eva-Maria Butz (Dortmund), Zeitkonzepte in den frühmittelalterlichen Libri Memorialis
Stefan Matter (Wien), Kommentar

Patrizia Carmassi (Göttingen / Wolfenbüttel), Zeit und Reform in mittelalterlichen Handschriften aus Halberstadt
Jochen Johrendt (Wuppertal), Kommentar

Petra Waffner (Hagen), Die Konstruktion von Zeit und Raum im altfranzösischen Livre de Sidrac (Legitimation eines prophetischen Textes)
Christina Lechtermann (Bochum), Kommentar

Barbara Schlieben (Berlin), Gegenwärtige Zukunft in Attos Polipticum
Andreas Thier (Zürich), Kommentar

Hanna Vorholt (York), Strukturen der Heilsgeschichte: Der Kontext des Apokalypsezyklus im Liber Floridus
Andreas Rüther (Bielefeld), Kommentar

Jörg Bölling (Göttingen), Zeremonie und Zeit. Zur Petrus-Verehrung in sächsischen Kathedralen der Salierzeit
Christoph Winterer (Mainz), Kommentar

Uta Kleine (Hagen), Zukunft zwischen Diesseits und Jenseits. Zeitschichtungen und ihre Visualisierung in der Visionsliteratur der Karolingerzeit
Sumi Shimahara (Paris), Kommentar

Delia Kottmann (München), Eschatologie und Politik: Verhandlungen über Zeit im Apokalypsezyklus von Saint-Savin
Henrike Haug (Florenz), Kommentar

Miram Czock (Duisburg) / Anja Rathmann-Lutz (Basel), Abschlussdiskussion