Vermittlungspotenzial der „NS-Volksgemeinschaft“ – Der fachdidaktische Gehalt eines wissenschaftlichen Analysekonzepts

Vermittlungspotenzial der „NS-Volksgemeinschaft“ – Der fachdidaktische Gehalt eines wissenschaftlichen Analysekonzepts

Organisatoren
Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte (IZRG); Institut für Zeitgeschichte München-Berlin; Europa-Universität Flensburg
Ort
Schleswig
Land
Deutschland
Vom - Bis
28.05.2015 - 29.05.2015
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Von
Stephanie Kowitz-Harms / Anna Menny, Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg

Schleswig-Holstein: Das Land zwischen den Meeren ist berühmt für seine schönen Strände und malerischen Inseln. Bekannt für seine blühende Gedenkstättenlandschaft ist es nicht, eher für die chronische Unterfinanzierung der historisch-politischen Bildungseinrichtungen. So wundert es auch kaum, dass der ambitionierte Plan, in der sogenannten „Neulandhalle“ im ehemaligen Adolf-Hitler-Koog in Dithmarschen einen Lernort einzurichten, (vorerst) gescheitert ist.1 Das weithin sichtbare Gebäude war 1936 eingeweiht worden und sollte als eine Weihestätte den gesellschaftlichen Mittelpunkt der neuen Kooggemeinschaft – einer NS-Volksgemeinschaft im Kleinen – bilden.

In diesem in die Jahre gekommenen und mehrfach renovierten Gebäude sollte nach den Plänen der Landesregierung ein Ort entstehen, an dem sich Schülerinnen und Schüler ebenso wie interessierte Erwachsene mit der „Volksgemeinschaft“ im Dritten Reich als normativem Konstrukt auseinandersetzen. Seit 2011 wurden im Auftrag der Landesregierung vom Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte (IZRG) fachwissenschaftliche und fachdidaktische Konzepte entworfen, Umbaupläne geschmiedet und unzählige Gespräche geführt. Anfang 2015 wurde der Plan von der Landesregierung auf Eis gelegt – kein Geld.

Kein Grund zur Verzweiflung, sondern Anlass für die Historikerinnen und Historiker des IZRG gemeinsam mit der Europa-Universität Flensburg und der Unterstützung durch das Institut für Zeitgeschichte München-Berlin zu einer Tagung nach Schleswig zu laden und grundsätzlich über das Vermittlungspotenzial des Begriffs der NS-Volksgemeinschaft zu diskutieren. Ein Thema, das das IZRG schon länger beschäftigt und bereits 2005 in die Publikation „Schleswig-Holstein und der Nationalsozialismus“ gemündet hatte.2 Die gut durchdachte und perfekt organisierte Tagung war in drei Teile untergliedert: Im ersten Teil ging es um die historiographischen Konzepte, der zweite Teil diente der abstrakt-theoretischen Ausleuchtung und im dritten Teil standen konkrete Beispiele und empirische Fragestellungen im Mittelpunkt.

Nach der Begrüßung durch Werner Reinhart, den Präsidenten der Europa-Universität Flensburg und Uwe Danker vom IZRG umrissen Frank Bajohr und Martina Steber die fachwissenschaftlichen Debatten um die Volksgemeinschaft als Analysekategorie. Fragen nach Haltung und Verhalten der deutschen Bevölkerung spielten, wie FRANK BAJOHR (München) ausführte, bereits zu Kriegsende eine wichtige Rolle. Die amerikanischen Besatzer etwa versuchten mithilfe von Soziologen und Psychologen die Einstellung der Deutschen zum Nationalsozialismus und zu Adolf Hitler herauszufinden. Dabei habe auch die Frage im Raum gestanden, ob es die von den Nationalsozialisten propagierte „Volksgemeinschaft“ gegeben habe. Die Forschung griff solche Fragen erst mit dem Schwinden der Zeitzeugen aus dem offiziellen und öffentlichen Leben auf. Insbesondere seit den 1980er-Jahren beobachtete Bajohr neue Forschungsansätze, die wichtige Impulse für eine umfassende Gesellschaftsgeschichte geliefert hätten: Der Fokus auf Widerstand und Verfolgung sei ausgeweitet und neue Formen abweichenden Verhaltens seien in den Blick genommen worden. Die zunehmende Beschäftigung mit Alltagsgeschichte zusammen mit der Methode der Oral History habe zu neuen Kenntnissen hinsichtlich der Mobilisierung der Gesellschaft geführt. Die Frauen- und Geschlechtergeschichte habe die zugespitzte Vorstellung von Frauen wahlweise als Hausfrauen und Mütter oder als begeisterte Hitler-Wählerinnen überwunden und sei zu differenzierteren Befunden gelangt. Handlungsräume seien in den Fokus gerückt. Schließlich sei die Verfolgungsgeschichte zunehmend in die Gesellschaftsgeschichte eingeschrieben und damit als ein sozialer Prozess verstanden worden. So habe sich, resümierte Bajohr seinen Forschungsrückblick, eine kritische NS-Gesellschaftsgeschichte etablieren können, die das Konzept der Volksgemeinschaft benötige.

Den doppeldeutigen Gehalt dieses Begriffes, bei dem es sich zum einen um einen Quellenbegriff und zum anderen um einen „analytischen Leitbegriff“ handelt, analysierte MARTINA STEBER (München). Zu Beginn ihrer Ausführungen machte sie deutlich, dass die Volksgemeinschaft kein „Masterkonzept“ zur Deutung des Nationalsozialismus sei, sondern vielmehr ein geeignetes Instrument zur Analyse des soziokulturellen Wandels und zu Fragen der Regimekonformität. Im Folgenden skizzierte Steber fünf Dimensionen des Konzeptes: Die Volksgemeinschaft als gedachte Ordnung, als Utopie oder „Heilsversprechen“, als dichotomisches Zuschreibungssystem mit Ein- und Ausschlusskriterien, als Referenz- und Begründungsstrategie sowie als Handlungsdimension. Ein solch ausdifferenziertes Konzept der Volksgemeinschaft könne – wie Steber auch in der anschließenden Diskussion ausführte – dazu beitragen, alltägliche Handlungsmuster herauszuarbeiten sowie den Blick auf Alltäglichkeit und Privatheit zu schärfen. Zugleich werde das starre Schema von Tätern, Opfern und Mitläufern aufgebrochen. In der weiteren Diskussion wurde mehrfach betont, dass es wichtig sei, den spezifisch nationalsozialistischen Gehalt des Konzeptes herauszuarbeiten, zu dem neben der Radikalität auch die extreme Gewaltbereitschaft zähle.

Auf die fachwissenschaftliche Diskussion folgten vier Beiträge über „Potenziale, Herausforderungen und Gefahren aus geschichtsdidaktischer Perspektive“. UWE DANKER (Schleswig / Flensburg) eröffnete diese Sektion und verwies in seinem Beitrag zunächst auf zahlreiche Defizite in der schulischen NS-Vermittlung, zu denen er die Fokussierung auf eine strukturierte Ereignisgeschichte, die Beschränkung auf die Opfer- bzw. Täterperspektive sowie trügerische „Scheinsicherheiten“ in Darstellung und Analyse zählte. Die KZ-Gedenkstätten wiederum, die sich zunehmend als Orte historischen Lernens verstünden, sähen sich besonderen Herausforderungen gegenüber, wenn es darum ginge, Antworten auf die drängenden Fragen nach dem Warum zu finden. Überhaupt lasse sich in der Geschichtskultur eine Vernachlässigung der Auseinandersetzung mit der NS-Gesellschaft konstatieren. Vor diesem Hintergrund betrachtete Danker das besondere Erklärungspotenzial des Volksgemeinschafts-Konzepts: Indem Jugendliche die Besonderheiten der NS-Volksgemeinschaft – die wechselseitige Bedingtheit von Inklusion und Exklusion, Gemeinschaft und Gewalt – verstehen lernen, würden individuelle Verhaltensweisen und Handlungsspielräume für sie erkenn- und nachvollziehbar. Die starren Kategorien von Tätern, Opfern und Zuschauern (Bystander) würden so aufgeweicht und durch „Grautöne“ erweitert. Auch wenn das Analysekonzept der NS-Volksgemeinschaft sicherlich „die Welt nicht neu“ erfinde, könnten Schulen, Gedenkstätten und Museen davon profitieren, indem einfache Kategorisierungen überwunden und Widersprüchlichkeiten aufgezeigt würden.

AXEL DRECOLL (München / Berchtesgaden) lenkte in seinem Beitrag den Blick auf die Möglichkeiten der Visualisierung der NS-Volksgemeinschaft in Museen und Gedenkstätten. Dabei konstatierte er, dass NS-Geschichtsvermittlung zumeist an Täterorten stattfinde, wo jedoch gesellschafts- und alltagsgeschichtliche Themen nur am Rande behandelt werden würden. Im Mittelpunkt der Vermittlung stünde der Imperativ „Nie wieder Auschwitz!“ Diese normative Aufladung ist nach Ansicht von Drecoll mehr als verständlich, behindere aber individuelles historisches Lernen. Die Auseinandersetzung mit der NS-Volksgemeinschaft könne daher, so Drecoll, einen Schlüssel für die Generierung tatsächlichen Lernens darstellen. Allerdings sei die Mehrdeutigkeit und Offenheit des Volksgemeinschaftskonzeptes gerade für Ausstellungen aufgrund der notwendigen Reduktion ein Problem, weshalb Drecoll resümierte: „Ergebnisse der Volksgemeinschafts-Forschung ja, aber nicht unter dem Label Volksgemeinschaft“. In der anschließenden Diskussion wurde ebenfalls deutlich, dass die Komplexität der Volksgemeinschaft anhand von einzelnen Objekten oder Texten im Museum kaum darstellbar ist und der Ausstellungs- bzw. Museumsbesuch nur als Teil eines umfassenden Lernprozesses verstanden werden kann.

Der folgende Beitrag von DIRK STROHMENGER (Marburg) ging auf das Vermittlungspotenzial des Volksgemeinschaftsbegriffs im Geschichtsunterricht, insbesondere in der Sekundarstufe I ein. Am Beispiel einer Unterrichtseinheit zum Nationalsozialismus diskutierte er die Frage, ob das Konzept der Volksgemeinschaft die (historische) Urteilskompetenz von Schülerinnen und Schüler fördern könne. Wobei er eine Chance darin sah, dass die Volksgemeinschaft den Blick auf die NS-Gesellschaft „abseits ausgetretener Pfade“ richte.

ASTRID SCHWABE (Flensburg) wiederum beschäftigte sich in ihrem Beitrag über „den geschichtskulturellen Platz historischer Erkenntnisse und Forschungsansätze“ mit der Wechselwirkung von Geschichtswissenschaft und außerwissenschaftlicher Geschichtskultur, wobei sie verschiedene Formen der gegenseitigen Beeinflussung skizzierte und danach fragte, wie sich die Ausbreitung historischer (Er-)Kenntnisse vollziehe. Der Vortrag war dabei als ein eher allgemein gehaltener Rahmen für die Diskussion um die Übersetzung des Volksgemeinschafts-Konzeptes von der Fachwissenschaft in die Fachdidaktik zu verstehen.

In der dritten und letzten Sektion der Tagung sollten fachwissenschaftliche und -didaktische Erkenntnisse zusammenfließen und durch Vermittlungskonzepte und empirische Daten konkretisiert werden. Diesen Versuch unternahm zunächst DETLEF SCHMIECHEN-ACKERMANN (Hannover), der die bisherigen Ergebnisse zusammenfasste und Aspekte der NS-Volksgemeinschaft mit der schwedischen Volksheim-Bewegung (Folkhemmet) verglich. Dabei kam er zu dem Ergebnis, dass sich trotz mancher Gemeinsamkeiten die NS-Volksgemeinschaft nicht mit demokratischen Varianten vergleichen lasse. Auch unterscheide sich die NS-Volksgemeinschaft von anderen faschistischen Gesellschaften, wie etwa dem faschistischen Italien, durch ihren extrem repressiven Charakter. Ackermann forderte, die Auseinandersetzung mit der Mitmach-Bereitschaft in die geschichtskulturelle und politische Bildung in Deutschland zu integrieren. In der Diskussion wurde darauf hingewiesen, dass es weniger neuer Lernorte als neuartiger didaktischer Konzepte bedürfe, um den Brückenschlag von der herkömmlichen Gedenkstättenpädagogik zu einer Didaktik der Demokratie zu schaffen.

Etwas konkreter wurde ETIENNE SCHINKEL (Göttingen), der für seinen Vortrag untersuchte, ob und in welcher Form der Begriff der NS-Volksgemeinschaft in vier gängigen Geschichtsbüchern der Sekundarstufe I in Niedersachsen verwendet wird. Dabei kam er zu dem Ergebnis, dass der Begriff in allen Werken auftaucht und – bis auf eine Ausnahme – auch erklärt wird. Ein „echtes“ didaktisches Arrangement finde sich allerdings nur in einem Schulbuch, in dem die Volksgemeinschaft zur „Leitkategorie für das Leben im Nationalsozialismus“ avanciere. Etienne Schinkel sah somit durchaus Verbesserungsbedarf, wies aber zugleich auf die strengen Vorgaben und Auflagen bei der Gestaltung von Schulbüchern hin, die den Autoren nur wenig Spielraum ließen, neue Themen zu platzieren.

Bei den zwei letzen Vorträgen von Marcel Mierwald und Christian Mehr standen beispielhafte Umsetzungsversuche des NS-Volksgemeinschaftsbegriffs in der Unterrichtsgestaltung im Mittelpunkt. So stellte MARCEL MIERWALD (Bochum) eine Unterrichtseinheit für Oberstufenschüler vor, die sich in dem Schülerlabor der Universität Bochum anhand von unterschiedlichen Quellentexten mit der NS-Gesellschaft als Exklusions-Gemeinschaft beschäftigen. Die im Anschluss von den Schülerinnen und Schülern verfassten Essays zeigen, dass der Begriff der Volksgemeinschaft zwar als Quellenbegriff verwendet, jedoch in den seltensten Fällen als Analysekategorie genutzt werde. Der Volksgemeinschaftsbegriff bleibt somit nach Ansicht von Mierwald für Schüler abstrakt und theoretisch, weshalb er für die Verwendung von alternativen Analysebegriffen plädierte.

CHRISTIAN MEHR (Friedberg) zeigte am Beispiel einer Unterrichtseinheit zu dem Film „NAPOLA – Elite für den Führer“ auf, wie der Begriff der Volksgemeinschaft im Unterricht genutzt werden kann oder könnte. Zugleich machte er bei der Analyse der konkreten Unterrichtseinheit auf die Schwierigkeiten aufmerksam, die durch mangelnde Fachkenntnisse und die Enthistorisierung des Begriffs entstehen können.

Die Tagung endete mit einem Kommentar von DETLEF GARBE (Hamburg), der aus der Perspektive eines Gedenkstättenleiters die Vorträge zusammenfasste. Das didaktische Potenzial des Volksgemeinschaftskonzeptes sah er in dessen Vielschichtigkeit, die helfe soziale Praxen, Veränderungen in der Zeit und unterschiedliche Zustimmungsgrade herauszuarbeiten. Die Umsetzung in der Gedenkstättenarbeit charakterisierte er gleichermaßen als große Herausforderung wie unabdingbare Notwendigkeit, insbesondere um die verschiedenen Stufen der Ausgrenzung und Verfolgung deutlich zu machen.

Insgesamt gab die Tagung einen facettenreichen Einblick in die fachwissenschaftlichen Diskussionen um das Konzept der Volksgemeinschaft und zeigte das ihm innewohnende Vermittlungspotenzial für die Fachdidaktik auf. Gleichzeitig wurde aber deutlich, dass sich die Diskussionen in der Fachwissenschaft und –didaktik auf sehr unterschiedlichen Stufen befinden. Während es in der geschichtswissenschaftlichen Forschung eine intensive auch theoretisch-methodische Auseinandersetzung mit dem NS-Volksgemeinschafsbegriff gibt und Konzepte mit einer klaren Unterscheidung zwischen Quellenbegriff und Analysekategorie vorliegen, fehlen für die Gedenkstätten- und Museumsarbeit ebenso wie für den Schulunterricht konkrete Umsetzungsideen und -ansätze. Oftmals scheint die „Volksgemeinschaft“ noch ein Sammelbegriff für die „weiche“ Geschichte des Nationalsozialismus zu sein, unter den alle gesellschaftlichen Aspekte der NS-Zeit subsummiert werden. Alternativ dient das Konzept der Volksgemeinschaft dazu, allgemeine Prozesse der Inklusion und Exklusion in der Lebenswelt der Schüler in den Blick zu nehmen, wobei jedoch die historische Dimension der NS-Volksgemeinschaft auf der Strecke bleibt. Das auf der Tagung deutlich gewordene Potenzial der Vielschichtigkeit des Konzepts wird in der Praxis damit leider oftmals vertan.

Festzuhalten bleibt daher, dass die Auseinandersetzung mit der NS-Volksgemeinschaft geeignet sein kann, um unbequeme Fragen zu stellen, neue Zugänge zu inzwischen über 70 Jahre zurückliegenden Ereignissen zu erschließen und um Grauzonen zwischen dem KZ-Aufseher auf der einen Seite und der Widerstandskämpferin Sophie Scholl auf der anderen auszuleuchten. Auf diese Weise kann ein differenzierteres Bild der NS-Gesellschaft als Ganzes entstehen und individuelles Handeln sowie Handlungsspielräume können nachvollzogen werden. Die Tagung lieferte hier erste Anregungen und Ideen. Wie das Konzept jedoch abseits der Fachwissenschaft konkret in der Arbeit mit Schülerinnen und Schüler genutzt werden und die Komplexität der Volksgemeinschaft in einer Unterrichtseinheit, bei einem Museumsbesuch oder auf einer Schulbuchseite erfasst werden kann, bleibt offen.

Konferenzübersicht:

Eröffnung der Tagung
Werner Reinhart (Flensburg), Begrüßung

Uwe Danker (Flensburg / Schleswig), Einführung

Sektion I: Zum fachwissenschaftlichen Konzept und seiner Geschichte

Frank Bajohr (München), Vom Herrschaftssystem zur ‚Volksgemeinschaft‘. Der lange Weg zu einer Gesellschaftsgeschichte der NS-Zeit

Martina Steber (München), ‚Volksgemeinschaft‘ – ein analytischer Schlüssel zur Gesellschaftsgeschichte des NS-Regimes

Sektion II: Potenziale, Herausforderungen und Gefahren in geschichtsdidaktischer Perspektive

Uwe Danker (Flensburg / Schleswig), Das geschichtsdidaktische Potenzial des zeitgenössischen Begriffs und historischen Analysekonzepts ‚Volksgemeinschaft‘. Zur Horizonterweiterung der NS-Vermittlung

Axel Drecoll (München / Berchtesgaden), ‚NS-Volksgemeinschaft‘ ausstellen. Möglichkeiten und Grenzen der Reinszenierung eines ideologischen Konstrukts

Dirk Strohmenger (Marburg), Vom Vor(aus)urteil zum Sachurteil. ‚NS-Volksgemeinschaft‘ im Geschichtsunterricht der Sekundarstufe I. Ein Analysekonzept mit fachdidaktischem Vermittlungspotenzial?

Astrid Schwabe (Flensburg), Der geschichtskulturelle Platz historischer Erkenntnisse und Forschungsansätze

Sebastian Lehmann-Himmel (Schleswig), Der ‚historische Lernort‘ Neulandhalle. Ein Abgesang

Sektion III: (Vermittlungs-)Konkretionen und Empirie

Detlef Schmiechen-Ackermann (Hannover), Gemeinschaftspolitik und Mitmach-Bereitschaft in Diktaturen als Problemfelder für eine ‚Didaktik der Demokratie‘? Generelle Überlegungen und konkrete Fallbeispiele

Etienne Schinkel (Göttingen), Die ‚NS-Volksgemeinschaft‘ in Geschichtsschulbüchern der Gegenwart. Theoretische Überlegungen – Empirische Befunde – Pragmatische Konsequenzen

Marcel Mierwald (Bochum), War die ‚NS-Volksgemeinschaft‘ auch eine emotionale Gemeinschaft? Potenziale und Grenzen von Wissenschaftsvermittlung im Schülerlabor

Christian Mehr (Friedberg), Der historische Spielfilm „NAPOLA – Elite für den Führer“ im Geschichtsunterricht: Ein Beispiel für die Bedeutung des Begriffs ‚Volksgemeinschaft‘ sowie Möglichkeiten und Grenzen seiner analytischen Operationalisierbarkeit im Unterricht

Kommentare und Abschlussdiskussion
Detlef Garbe (Hamburg)

Anmerkungen:
1 Uwe Danker, Volksgemeinschaft und Lebensraum. Die Neulandhalle als historischer Lernort, Neumünster 2014.
2 Uwe Danker / Astrid Schwabe, Schleswig Holstein und der Nationalsozialismus, Neumünster 2005.


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