Demokratie und Remigration nach 1945. (Re-)Import demokratischer Ideen und Konzepte für die westdeutsche Politik und Verwaltung nach 1945

Demokratie und Remigration nach 1945. (Re-)Import demokratischer Ideen und Konzepte für die westdeutsche Politik und Verwaltung nach 1945

Organisatoren
Friedrich-Ebert-Stiftung, Archiv der sozialen Demokratie (Bonn)
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
08.09.2016 - 09.09.2016
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Von
Niklas Frechen, Historisches Institut, Universität zu Köln

Mit Ende des 2. Weltkrieges mussten Wissenschaften und Politik neu ausgerichtet werden. Remigranten aus dem transatlantischen Raum und den westlichen Staaten hatten an diesem Wandlungsprozess einen entscheidenden Anteil. Wie jedoch fanden die Remigranten zurück nach Westdeutschland und wie trugen sie zur Errichtung der Demokratie bei?

Erklärtes Ziel der zweitägigen Tagung in der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin war es, eben jene Prozesse in den Blick zu nehmen, die im Rahmen der sogenannten „Westernisierung“ die Demokratisierung der jungen Bundesrepublik unterstützten. Dabei lag der Schwerpunkt auf ausgesuchten Staats- und Verwaltungstheoretikern, die Deutschland nach 1933 verlassen hatten und im Ausland eine neue, teils temporäre Heimat fanden. Bei diesen Promotoren des Wandlungsprozesses handelte es sich insbesondere um demokratische, meist jüdische Staatsdenker und Demokratieexperten, die mit ihrem Wirken auch zur „intellektuellen Gründung“ der Bundesrepublik beitrugen.

Die Verantwortlichen, MARGRIT SECKELMANN (Speyer) und JOHANNES PLATZ (Bonn), betonten gleich zu Anfang in einer kurzen Einführung, dass die Tagung neben dem inhaltlichen Erkenntnisgewinn der zwei Tage auch einen Netzwerkgedanken verfolgen sollte. Mit Blick auf die aktuelle politische Lage gewinne die Thematik an Relevanz, umso wichtiger sei so die Zusammenarbeit von Akteuren verschiedenster Disziplinen, wie beispielsweise der Geschichts-, Staats- oder Verwaltungswissenschaften.

Bezüglich der methodologischen Herangehensweise lässt sich feststellen, dass die meisten Redner/innen akteursanalytisch vorgingen, meist mit Schwerpunkt auf den Biographien der jeweiligen Theoretiker und Praktiker, die exemplarisch und individuell ausgesucht wurden.

CHRISTIAN FLECK (Graz) machte in seinem Eröffnungsvortrag darauf aufmerksam, dass innerhalb der Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Deutschland im Zeitraum von 1900–1950 dramatische Verschiebungen der Macht- und Reputationsbalancen stattfanden, diese vor allem im Feld der Wissenschaften. Zur Veranschaulichung dieser Veränderungen sowie des konkreten Austausches von Ideen und Wissen erläuterte Fleck das Leben und Wirken zweier Remigranten, Everett Cherrington Hughes und Oskar Morgenstern. Des Weiteren argumentierte er auf der Grundlage seiner Analyse der Emigrationsverläufe von über 600 Wissenschaftler/innen, die nach 1933 emigrierten. Hierbei zeigte er auf, dass Emigranten mit hoher Reputation und großen Erfolgen im Exil tendenziell weit weniger häufig zurück in ihre Heimat kehrten, als Menschen, die Schwierigkeiten hatten, in ihrer neuen Heimat Fuß zu fassen. Die Einführung des Begriffes „Erfolg“ und seiner Messung führten dabei zu Meinungsverschiedenheiten, die bis zum Ende der Tagung stets wiederaufkamen.

Die Tagung selbst war in vier Sektionen aufgeteilt. Den ersten Vortrag der Sektion „Emigration und Remigration deutscher Wissenschaftler im 20. Jahrhundert“ hielt UTA GERHARDT (Heidelberg) über die US-amerikanische Max-Weber-Rezeption vermittelt durch Talcott Parsons, die im Amerika der 1930er-Jahre zu Auseinandersetzungen führte, da Webers Schriften und Ideen dort lange Zeit abgelehnt wurden. Parsons, der für sein Promotionsstipendium von 1925 bis 1927 in Heidelberg gewesen war, sorgte mit seinem Hauptwerk „The Structure of Social Action“ (1937), wenn auch erst Jahre später, dafür, dass Max Weber weltweit wieder populär wurde. Neben der Bedeutung Parsons beim Wiederaufbau Deutschlands als freiheitliche Demokratie ging Gerhardt noch ausführlich auf die Kontroversen auf dem 15. Soziologentag in Heidelberg ein, an dem auch Parsons teilnahm und gegen dessen Thesen die remigrierten und nichtremigrierten Vertreter der Kritischen Theorie und ihrer Schüler dezidiert widersprachen. Insgesamt jedoch war dies ein Wendepunkt in der Rezeptionsgeschichte Max Webers in Deutschland.

LEONIE BREUNUNG (Hannover) stellte in ihrem Vortrag ein Forschungsprojekt vor, dessen erste Ergebnisse sie zusammen mit Manfred Walther im ersten Band des auf zwei Bände ausgelegten bio-bibliographischen Handbuchs „Die Emigration deutschsprachiger Rechtswissenschaftler ab 1933“ veröffentlichte. In diesem wurden alle Rechtswissenschaftler untersucht, die im letzten vornationalsozialistischen Semester, dem Wintersemester 1932/33, an deutschen Universitäten und Hochschulen lehrten. Hiermit soll die Vertreibung von Rechtswissenschaftlern dokumentiert werden, um zu einem Gesamtbild der Auswirkungen auf die Wissenschaftsgeschichte zu gelangen. In diesem Zuge stellte Breunung exemplarisch noch das Leben und Wirken vierer Staats- und Verwaltungsrechtler vor, namentlich Hans Nawiasky, Gerhard Leibholz, Karl Loewenstein und Hans Kelsen.

Über die Formen der Reintegration in das west- und ostdeutsche Universitätssystem am Beispiel der Berliner Universitäten referierte KATRIN KREHAN (Sankt Gallen). Am Beispiel von vier Rechtswissenschaftlern erläuterte sie deren Wirken an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie an der Freien Universität Berlin. Deutlich wurden die großen Unterschiede der Reintegration im deutsch-deutschen Systemvergleich nach 1945, wobei die Berliner Hochschullandschaft einen exzeptionellen Vergleichsfall bietet. An der Humboldt-Universität war die politische Eingliederung unabdingbar, verfolgte Kommunisten wurden bevorzugt, dazu gab es die Möglichkeit einer Gastprofessur nicht. An der Freien Universität, die als westlich-demokratischer Gegenpol zur Humboldt-Universität gegründet worden war, genossen Studierende ein weitaus freieres, nicht derart umfangreich von Ideologie beschränktes Studium, dazu war diese wesentlich flexibler und zuvorkommender, was die Einstellungsverhältnisse der Remigranten anging. Krehan unterstrich jedoch, dass in beiden Fällen ein hohes Maß an Idealismus seitens der Remigranten von Nöten war.

Zum Abschluss der Sektion machte HELÉNA TÓTH (Bamberg) in ihrem Kommentar auf die Kontingenz aufmerksam, nach der Erfolge von Emigration und Remigration nur bedingt auf eigenes Wirken der Akteure zurückzuführen seien. So spielten Netzwerke, Kontakte und Flüchtlingshilfeorganisationen für die Remigration eine bedeutende Rolle. Außerdem unterstrich Tóth nochmals die „menschliche Seite“ bei einer Rückkehr, so hatten viele Emigranten begründeten Zweifel, vor allem wegen weiterhin bestehender Ressentiments und anhaltendem Antisemitismus, dazu kam es noch, dass viele der im Exil Lebenden mit der Zeit zu alt geworden waren, um ihr Leben nochmals gänzlich umzustellen.

Die zweite Sektion, „Emigration, Remigration und Politik – wie Verwaltungswissenschaft: Beispiele einzelner demokratischer Denker“, wurde durch ALFONS SÖLLNER (Chemnitz) eröffnet. In seinem Vortrag über Ernst Fraenkel ging Söllner auf dessen Neopluralismustheorie ein, die seit Anfang der 1960er-Jahre zu einem Paradigma der Politikwissenschaft avancierte. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten Fraenkels Amerika-Studien, die als erste moderne Gesamtdarstellung des amerikanischen Regierungssystems in Deutschland berühmt wurden, sowie die Ausführungen zur Ideengeschichte des Antiamerikanismus, die besonders von der nachwachsenden Studierendenbewegung kontrovers aufgenommen wurden. Insgesamt machte Söllner deutlich, dass Remigranten besonders den Akt der Existenzgründung der Politikwissenschaft als Demokratiewissenschaft in den 1950er-Jahren in die Wege geleitet oder maßgeblich gefördert hatten.

RAINER NICOLAYSEN (Hamburg) referierte über Siegfried Landshut, der aufgrund seiner jüdischen Herkunft 1933 mit seiner Familie emigrierte und für 17 Jahre in Palästina und Ägypten lebte, in beiden Ländern jedoch nie integriert wurde. Im Gegensatz zu den vorher beschriebenen Promotoren des Wandlungsprozesses gelangte Landshut in seinem untypischen nahöstlichen Exil an die „Grenzen des Aushaltbaren“, wie Nicolaysen eindrucksvoll darstellte. Bemerkenswert ist seine sprachliche Akkulturation, denn Landshut publizierte auf Hebräisch eine der ersten Untersuchungen der sozialwissenschaftlichen Kibbutzbewegung. 1951 kehrte Landshut trotz starker Zweifel an die Universität Hamburg zurück, wo er sich dafür engagierte, dass die Politikwissenschaft national wie auch international zu mehr Anerkennung gelangte.

Welchen Einfluss Fritz Morstein Marx als transatlantischer Vermittler im Feld der Verwaltungswissenschaften hatte, stellte MARGRIT SECKELMANN (Speyer) dar. Morstein Marx, der 1933 in die USA emigrierte, arbeitete rund 18 Jahre im „Bureau of the Budget“ des US-Präsidenten und lernte dort das amerikanische Verwaltungswesen detailliert kennen. Im Jahr 1962 kam es zu seiner Berufung an die Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer, wo er zuvor ein Forschungssemester verbracht hatte. Ausschlaggebend hierfür waren sein in den USA erworbenes theoretisches und praktisches Wissen, das man nach Deutschland importieren wollte. So brachte er eine demokratische Verwaltungsführung mit, die an den Grundsätzen des Behaviorismus und moderner Büroorganisation orientiert war.

In seinem abschließenden Kommentar zu Sektion II verdeutlichte JAN LOGEMANN (Göttingen) wiederholt die herausragende Rolle der Remigranten, die einen großen Teil dazu beitrugen, demokratische Vorstellungen nach Deutschland zu bringen. In diesem Wechselprozess des Wissensaustausches vom Gast- zum Heimatland betonte Logemann, dass die Emigranten selbst auch einen großen Einfluss auf ihre Exilländer besaßen. So charakterisierte er die vorgestellten Akteure als Übersetzer und Vermittler der jeweiligen Erfahrungen der Emigration.

In ihrer Dinner Speech stellte URSULA KRECHEL (Berlin) ihren 2012 veröffentlichten Roman „Landgericht“ vor, für den sie im selben Jahr den Deutschen Buchpreis erhielt. Im Mittelpunkt des Werkes stehen der jüdische Richter Dr. Richard Kornitzer, der 1947 aus Havanna zurück nach Deutschland kehrte und dort vor großen Problemen stand, sowie die deutschsprachige Exilgemeinde in Havanna. Sie sprach über ihre Erfahrungen beim Schreiben des Romans und über ihre Recherchen.

Den Anfang der dritten Sektion „(Fast) Vergessene Väter der (west-)deutschen demokratischen Verwaltung“ machte CORINNA UNGER (Florenz). Am Beispiel von Arnold Brecht, einem der profiliertesten Verwaltungs- und Verfassungsexperten der Weimarer Republik, zeigte Unger auf, wie ein früher Verfechter der Demokratie nach seiner Emigration und späteren Remigration nach dem 2. Weltkrieg erneut zur Demokratisierung beitrug. Brecht, der trotz seines führenden Beamtendaseins in der Weimarer Republik 1933 zur Emigration gezwungen wurde, fristete im Exil eher eine „provisorische Existenz“ in Hotelzimmern, da er die Vorstellung hatte, der NS sei nur eine kurze Episode. Der Schwerpunkt ihres Vortrags lag auf seinen Vorschlägen zur Reform des Beamtentums, die er in den späten 1940er und frühen 1950er-Jahren machte sowie auf seinen Analysen zum Scheitern der Weimarer Republik.

In seinem Vortrag über Hans Simons zeigte PHILLIP HEß (Jena) auf, dass es viele Emigranten gab, die aus persönlichen Motiven nicht wieder in ihre Heimat zurückkehrten. Heß hob hervor, dass Simons bewusst nicht remigrierte, da er das Land als Sozialdemokrat hatte verlassen müssen und die Enttäuschungen und Entbehrungen der Zeit ihn für immer geprägt hatten. So wurde er 1940 amerikanischer Staatsbürger und begann in den USA seine Karriere, die konsequent auf seinen Lehrjahren in Deutschland aufbaute. Von 1950 bis 1960 bekleidete er das Amt des Präsidenten der „New School for Social Research“ in New York, die damals über 180 Emigranten Arbeit bot.

Im folgenden Vortrag beschäftigte sich JOHANNES PLATZ (Bonn) mit Theodor W. Adornos Demokratieexpertise beim Aufbau der Bundeswehr. 1954 wurde Adorno, der 1938 in die USA emigriert war und 1953 endgültig nach Deutschland zurückkehrte, zum Vorsitzenden einer Psychologischen Studienkommission des Amtes Blank sowie nach dessen Gründung im Bundesministerium der Verteidigung berufen, die bei der Personalselektion für die neu zu schaffenden Streitkräfte eine entscheidende Rolle spielen sollte. Im Rahmen dieser Studie wurde eine deutsche Adaption der „F-Scale“ angewendet, die 1950 unter anderem von Adorno in den USA als „The Authoritarian Personality“ veröffentlicht worden war. Mit ihr sollten die autoritären Charakteranteile der Bewerber gemessen werden. Platz unterstrich, dass im Laufe der Arbeit der Kommission Probleme und Konkurrenzen entstanden, die vor allem auf innerinstitutionelle Konflikte in der jungen Bundeswehr sowie im wissenschaftlichen Feld zwischen akademischer und angewandter Psychologie in der Tradition der nationalsozialistischen Wehrpsychologie einerseits und der weitaus amerikanisierteren Soziologie und Sozialpsychologie, die von Seiten der Remigranten vertreten wurde andererseits zurückzuführen waren. Die innere Entwicklung lasse dabei Rückschlüsse auf die Stellung der Remigranten in der Nachkriegswissenschaftslandschaft zu. So fanden Adornos Ideen als Kulturimport eines US-Emigranten nicht die gleiche Anerkennung wie die überkommenen Ideen der Wehrpsychologie. Insgesamt galt es vielfältige Ressentiments zu überwinden, was jedoch aufgrund unterschiedlicher vergangenheitspolitischer Vorstellungen nicht gelang.

Im Kommentar zu Sektion III stellte FRIEDA GÜNTHER (München) die Frage danach, inwiefern die Nachkriegszeit das Wirken der Emigranten beeinflusste und welche Ideen diese aus ihrem Exil mitbrachten. Außerdem betonte er, wie schwer es die Remigranten hatten, ihre Reformvorschläge in die junge BRD einzubringen, die oftmals erst wesentlich später, in den 1960er-Jahren, wirksam und geschätzt wurden.

Die vierte und letzte Sektion „Innere Emigration und bewusste Nicht-Remigration als Alternativmodelle“ leitete MATTHIAS JESTAEDT (Freiburg) mit seinem Vortrag über die Nicht-Remigration Hans Kelsens ein. Jestaedt legte den Schwerpunkt dabei auf die Argumente, die Kelsen zu einer Nicht-Remigration bewegten. So hatte man in Deutschland keine großen Bemühungen unternommen, den berühmten Rechtswissenschaftler zurückzuholen, dazu war Kelsen, der 1945 die amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt, mit seiner Debellatio-These auf großen Widerstand der allermeisten deutschen Staatsrechtslehrer gestoßen. Nach seiner „Flucht ohne Ende“ und Tätigkeiten an vielen Wirkungsstätten kam Kelsen in Amerika zur Ruhe, er hatte schließlich einen Platz gefunden, an dem er seiner geliebten Wissenschaft nachgehen konnte. In einem Interview aus dem Jahr 1958 konstatierte er: „[…] und so ist schließlich Amerika mein Vaterland geworden. Und ist mein wirkliches und wahres Vaterland, obgleich es weder mein erstes Vaterland war noch mein einziges Vaterland.“

STEFFEN AUGSBERG (Gießen) referierte über den einzigen der vorgestellten Akteure, der sich für einen Verbleib in Deutschland und für den Kampf gegen den NS vor Ort entschlossen hatte, Hans Peters. Peters war Mitglied der Widerstandsgruppe „Kreisauer Kreis“, seine Gegnerschaft zur NS-Ideologie könne durch seinen stark katholischen Glauben erklärt werden. Peters begründete die interdisziplinär „verwaltungswissenschaftliche Methode“, welche die nach dem 2. Weltkrieg vorwiegend rechtswissenschaftliche Darstellung der Verwaltung ergänzte.

Im Abschlussvortrag fasste MARITA KRAUSS (Augsburg) die wichtigsten Erkenntnisse der Tagung zusammen. Dabei ging sie nochmals auf den strittigen Begriff des „Erfolgs“ ein und appellierte für eine langfristige Betrachtung, um diesen besser messen zu können. Sehr erfreut zeigte sie sich über die vielfältige Auseinandersetzung der Vortragenden mit der Thematik der Gastprofessuren, die ihrer Ansicht nach zentral für den Wissenschaftswandel waren. Dazu betonte sie die Tatsache, dass durch die Emigration sowie Remigration neue Disziplinen im In- und Ausland entstanden, da neue Impulse mitgebracht wurden, die nur unter diesen spezifischen Bedingungen entstehen konnten. So wurden Emigranten zu „Vorläufern einer transnational handelnden Elite“, die Wissen in beide Richtungen austauschte und vermittelte. Grundlegend unterstrich und lobte Krauss die multiperspektivische Annäherung der Teilnehmer an die Thematik der Tagung.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Tagung wissenschaftliches Neuland betrat. Aufgrund der intensiven Diskussionen und vielfältigen Vorträgen gab sie spannende und ertragreiche Einblicke in das Feld der Demokratisierung und Remigration.

Konferenzübersicht:

Margrit Seckelmann (Speyer) / Johannes Platz (Bonn): Begrüßung
Christian Fleck: Eröffnungsvortrag – Varianten von transatlantischen Begegnungen

Sektion I: Emigration und Remigration deutscher Wissenschaftler im 20. Jahrhundert

Uta Gerhardt (Heidelberg): „Max Weber im Exil“ – Talcott Parsons und die US-amerikanische Weber-Rezeption

Leonie Breunung (Hannover): Die Emigration von Rechtswissenschaftlern

Katrin Krehan (Sankt Gallen): Formen der Reintegration in das west- wie ostdeutsche Universitätssystem: das Beispiel der Berliner Universitäten

Heléna Tóth (Bamberg): Kommentar zur Sektion I

Sektion II: Emigration, Remigration und Politik- wie Verwaltungswissenschaft – Beispiele einzelner demokratischer Vordenker

Alfons Söllner (Chemnitz): Die demokratische Ikone – Ernst Fraenkel

Rainer Nicolaysen (Hamburg): Ein (Wieder-)Begründer der Politikwissenschaft – Siegfried Landshut

Margrit Seckelmann (Speyer): Demokratische Verwaltungswissenschaft – Fritz Morstein Marx

Jan Logemann (Göttingen): Kommentar zur Sektion II

Ursula Krechel (Berlin): Dinner Speech

Sektion III: (Fast) Vergessene Väter der (west-)deutschen demokratischen Verwaltung

Corinna Unger (Florenz): Arnold Brecht

Philipp Heß (Jena): Hans Simons

Johannes Platz (Bonn): Theodor W. Adornos Demokratieexpertise beim Aufbau der Bundeswehr

Frieder Günther (München): Kommentar zur Sektion III

Sektion IV: Innere Emigration und bewusste Nicht-Remigration als „Alternativmodelle“

Matthias Jestaedt (Freiburg): „Des Wandermüden letzte Ruhestätte“ – Die Nicht-Remigration Hans Kelsens

Steffen Augsberg (Gießen): Widerstand und innere Emigration der Daheimgebliebenden – Das Beispiel von Hans Peters

Frieder Günther (München): Kommentar zur Sektion IV

Marita Krauss (Augsburg): Schlussvortrag – Remigration oder Transnationalisierung der Wissenschaften? Ein Perspektivwechsel


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