Über Religion entscheiden. Religiöse Alternativen und Optionen im spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Christentum

Über Religion entscheiden. Religiöse Alternativen und Optionen im spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Christentum

Organisatoren
Sita Steckel / Matthias Pohlig, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Ort
Münster
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.10.2017 - 21.10.2017
Url der Konferenzwebsite
Von
Laura-Marie Krampe, SFB 1150 "Kulturen des Entscheidens", Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Religiöses Entscheiden stand im Zentrum der internationalen Tagung, in deren einleitendem Vortrag die OrganisatorInnen eine Rahmung des komplexen Themenfeldes vornahmen. Vorausgeschickt wurde eine Definition des Entscheidensbegriffs, die sich sowohl von einem alltagssprachlichen Gebrauch als auch vom Verständnis der klassischen Erforschung des Entscheidens unterscheidet: So müsse Entscheiden als prozesshaftes, nicht selbstverständliches, soziales und kommunikatives Geschehen gefasst werden, als Handlungsmodus, der sich von Routine- oder Traditionshandeln signifikant unterscheide. Die Beschäftigung mit dem religiösen Entscheiden vormoderner Individuen erlaube zudem, einen neuen Zugang zur interdisziplinären Forschungsfrage nach Formen und Transformationen religiöser Vielfalt in der Vormoderne zu eröffnen.

In der ersten Keynote der Tagung referierte JOHN VAN ENGEN (University of Notre Dame) über die Möglichkeiten und Grenzen religiöser Wahl im christlichen Spätmittelalter. Entlang der Konzepte Freiheit, Pflicht und Gewohnheit zeichnete er einerseits nach, wie Entscheidungsräume verengt, Entscheidungen determiniert und erzwungen werden konnten. Andererseits verwies er auf Handlungsspielräume, innerhalb derer sich Laien und Religiosen Gelegenheiten freier Wahl eröffneten. Mit der Untersuchung der sozialen Implikationen des zeitgenössischen religiösen Wahldiskurses sowie dessen Nachhall in der frühen Reformation stellte van Engen einen direkten Bezug zur transepochalen Ausrichtung der Tagung her.

Die erste Sektion stand im Zeichen der „Modellierung religiöser Optionen“. JÖRG FEUCHTER (Humboldt-Universität zu Berlin) widmete sich dem Thema mit einem Vortrag über religiöse Optionen im Languedoc des 12. Jahrhunderts. Seine Leitfrage lautete, ob es unter den Zeitgenossen ein Bewusstsein für die Existenz dreier religiöser Optionen (Katharismus, Katholizismus und Waldensertum) gegeben habe, und ob sich dieses anhand konkreter Entscheidens-Situationen nachweisen lasse.

Durch die Untersuchung von Inquisitionsprotokollen aus der Stadt Montauban, in denen sich die Befragten für den Kontakt mit beiden Häresien rechtfertigen mussten, gelang es Feuchter, die Existenz solcher Entscheidens-Situationen zu belegen. In Abgrenzung von Konzepten der Indifferenz, des Synkretismus und besonders der Doppelreligiosität (Jörg Oberste) konstatierte er jedoch, dass „Doppelkontakte“ nur bis zur Teilnahme an bestimmten „Schwellenriten“ möglich gewesen seien.

Der zeitgenössischen Beurteilung von Glaubensentscheidung widmete sich WOLFRAM DREWS (Münster) am Beispiel der conversos, einer Gruppe ehemals jüdischer Neuchristen, die im Zuge massenhafter, erzwungener Konversionen seit dem ausgehenden 14. Jahrhundert in Spanien entstanden war.

Als Kriterium für die Aufrichtigkeit der Konversion galt den Zeitgenossen zunächst das praktische Verhalten der conversos. Da sich eine an diesem Kriterium orientierte Beurteilung jedoch als äußerst schwierig erwiesen habe, bediente sich das converso-feindliche Lager bald einer alternativen Diffamierungsstrategie und fokussierte auf die Abstammung der conversos. Mit diesem genealogical turn sei im 15. und 16. Jahrhundert die Möglichkeit der Beurteilung religiöser Entscheidungen negiert und durch biologistische Annahmen ersetzt worden.

DAVID LUEBKE (University of Oregon) führte die Zuhörer in das frühneuzeitliche Westfalen. In seiner Regionalstudie bot er einen Einblick in das auf Kooptation basierende Ratswahlsystem der Stadt Warendorf, bei dem die Konfession der Ratsmitglieder – zumindest vordergründig – keine Rolle gespielt habe. Zudem nahm er das Entscheidungshandeln des Warendorfer Rates in Augenschein, das hauptsächlich darauf ausgerichtet gewesen sei, in religiösen Angelegenheiten gerade nicht zu entscheiden. Vielmehr sei hier eine „position of official ignorance“ eingenommen worden. Am Beispiel Warendorfs machte Luebke also den Gegensatz zwischen privatem Glauben und öffentlichen Ritualen, sozialem und amtlichem Wissen sichtbar.

Die Sektion zu individuellen Religionsentscheidungen und ihrem sozialen Kontext eröffnete CHRISTINA LUTTER (Wien) mit einem Vortrag zum Zusammenhang von religiöser Auswahl und Gemeinschaftsbildung. Hierzu untersuchte sie die religiöse Spendenpraxis städtischer Eliten im spätmittelalterlichen Wien. Fragen nach den Motiven für die Auswahl der Spendenempfänger und nach den Auswirkungen auf das städtische „community buliding“ standen dabei im Raum.

Besonders hervorzuheben ist Lutters Befund, dass bestehende familiäre, berufliche oder intellektuelle Netzwerke die Spendenpraxis der Eliten in Wien zwar beeinflussten, die Spende ihrerseits aber als bewusste Investition gedeutet werden kann. Denn ausgesuchte Empfänger agierten als Mediatoren zwischen verschiedenen Gönnern und assistierten so bei der inner- und außerstädtischen Netzwerkbildung.

SABRINA CORBELLINI (Groningen) griff den Netzwerkgedanken auf, indem sie sich der Schaffung von „sacred networks“ in Italien zuwandte. Geleitet von der Frage, an welchen Orten und durch welche Medien Laien im 15. Jahrhundert ihre religiösen Informationen bezogen und ihre (multiplen) religiösen Optionen ausgelotet hätten, zeigte sie, wie sich mithilfe des spatial mapping-Ansatzes Rezipienten religiöser Texte im städtischen Raum verorten ließen.

Sie kam zu dem Schluss, dass sich spezifische (Entscheidens-) Räume ausgebildet hätten, in denen Menschen unterschiedlichen sozialen Hintergrundes auf ihrer Suche nach religiöser Identität in Verbindung zueinander getreten seien. Über die persönlichen Kollektionen religiöser Texte hinaus etablierte sich so eine Ethik des Austausches und des religiösen Diskurses.

IMKE JUST (Heidelberg) referierte über die Ordenspräferenzen von Fürstinnen der Häuser Luxemburg, Wittelsbach und Habsburg. An drei Beispielen aus dem 14. Jahrhundert zeigte sie, zwischen welchen Alternativen sich die Stifterinnen entscheiden konnten, welche Motive ihren Präferenzen zugrunde lagen und welchen äußeren Beeinflussungen sie ausgesetzt waren.

Am Ende des Vortrages stand die Erkenntnis, dass die religiöse Patronage den Fürstinnen vor allem als Mittel zur Selbstbehauptung und zu einer selbstbestimmten Lebensführung gedient habe, da sie durch ihre persönliche Gestaltung der praxis pietatis einen wesentlichen Beitrag zur Herrschaft ihrer Dynastie geleistet hätten.

BETH PLUMMER schloss die Sektion mit ihrem Beitrag über Klosteraustritte während der frühen Reformation. Im Fokus ihres Interesses standen die Nonnenklöster Sachsens, für die sie Entscheidungen zum Austritt oder zum Verbleib in den Konventen auf narrativer Ebene untersuchte.

Besonders eindrücklich war Plummers Unterscheidung zwischen öffentlichen Darstellungen der Entscheidungen und privaten Glaubens- und Handlungsberichten. Obwohl in der retrospektiven Narration häufig der Glaube als primärer Grund für die Klosterflucht angeführt wurde, geht aus den Visitationsprotokollen hervor, dass in den meisten Klöstern durchaus eine „confessional fluidity“ herrschte. Die Entscheidung für oder gegen den Austritt vollzog sich in einem mehrstufigen Prozess, bei dem nicht nur Glaubensgründe, sondern auch finanzielle und politische Überlegungen eine Rolle spielten.

Die dritte Sektion, moderiert von Andreas Pietsch (Münster), stand unter dem Titel „Konversionen und/als Optionen“. NIKOLAS JASPERT (Heidelberg) lenkte den Blick auf christliche Konversionen zum Islam im Mittelmeerraum des 14. Jahrhunderts. Diese Region sei von religiöser Diversität und Pluralität sowie durch interkulturellen Austausch geprägt gewesen. Den Grund für die hohe Zahl christlicher Apostaten in islamisch dominierten Räumen identifizierte Jaspert in einem „strukturellen Hemmnis“ des Christentums: seiner Institutionalisierung und der damit einhergehenden Klerikalisierung. Diese erschwerte das christliche Leben in Städten ohne Priester und habe die Gläubigen anfällig für Konversionen gemacht.

Jaspert arbeitete heraus, dass in entsprechenden Konversionsberichten häufig die Rationalität und die Freiheit der Wahl betont würden. Gleichzeitig gehe aus biographischen Berichten hervor, dass der Religionswechsel nicht mit einer vollkommenen Selbstaufgabe der alten Identität verbunden war, sondern die theologische und kulturelle Prägung weiterhin Bestand haben konnte.

KIM SIEBENHÜNER (Bern) erweiterte die Überlegungen Jasperts um eine globale Perspektive. Um die Spezifika der Religionsaneignung im europäischen Kontext herauszuarbeiten, stellte sie dieser religiöse Handlungs- und Interpretationsspielräume in Indien und China gegenüber. Ihre Leitthese lautete, dass sich im frühneuzeitlichen lateinischen Christentum eine polarisierende Kultur religiösen Entscheidens mit klaren Dichotomien etabliert habe. Mehrfachzugehörigkeiten und selektive Partizipation seien aufgrund der strukturellen Beschaffenheit der lateinischen christlichen Kirche – jedenfalls in der Theorie – nicht möglich gewesen.

In Indien und China stoße der ‚europäische‘ Konversionsbegriff daher schnell an seine Grenzen. Zwar habe es auch hier Übertritte zum Islam oder Christentum gegeben, doch seien diese Übertritte, anders als im lateinischen Christentum, nie mit der Aufgabe vorheriger Traditionen verbunden gewesen. Vielmehr erweiterten die Konvertiten ihre religiöse Identität durch den Übertritt. So sei der frühneuzeitliche asiatische Raum durch „polytrope“ Haltungen und einen religiösen Kosmopolitismus gekennzeichnet.

ALEXANDER SCHUNKA (Berlin) widmete sich dem Diskurs zwischen protestantischen Politikern und Theologen zur Überwindung der konfessionellen Grenzen im 17. und frühen 18. Jahrhundert. Drei Optionen stellte er dabei in ihrer Beziehung zueinander dar: Irenik, Konversion und Toleranz. Schunka hob hervor, dass besonders konvertierte oder in Mischehen lebende Fürsten in den Debatten immer wieder als Exempel für die erfolgreiche Überwindung von Bekenntnisgrenzen herangezogen wurden. Die Neujustierung von Konfessionsgrenzen erschien in diesem Lichte als durchaus realisier- und lebbares Konzept, das den konfessionellen Entscheidungszwang unterlief.

In der zweiten Keynote sprach VOLKER LEPPIN (Tübingen) über die veränderten Rahmenbedingungen theologischer Wahrheitsfindung vom Spätmittelalter bis zur Frühen Neuzeit. Erstens wandte sich Leppin theologischen Diskursverfahren – hier insbesondere Konzilien und akademischen Disputationen – zu, deren strikte formale und methodische Rahmung das Entscheiden über Wahrheit erst ermöglichten. Leppin verwies auf die sukzessive Ausweitung des durch die Disputation vorgenommenen Entscheidungsrahmens und damit die Erweiterung von Entscheidungsräumen vom 13. bis zum 15. Jahrhundert. Zweitens nahm er die Kriterien theologischer Entscheidungsfindung in den Blick. Während innerhalb der theologischen Diskurse des Spätmittelalters eine relative Fluidität der Kriterien auszumachen sei, habe sich im Laufe der Frühen Neuzeit ein Gegenüber von sola scriptura vs. Schrift und Tradition herausgebildet. Drittens fokussierte Leppin auf die eigentliche Entscheidungsfindung, und dabei besonders auf die Entwicklung einer Kultur der Vor-Entscheidungen in Gestalt von Protestationen oder Bekenntnisschriften. Diese hätten den theologischen Diskussionen von Beginn an Grenzen gesetzt, da die eigentliche Entscheidung nicht in der Entscheidungssituation selbst, sondern im Vorfeld getroffen worden sei. Zusammenfassend hielt Leppin fest, dass der Wandel der innerkirchlichen Pluralität hin zu einer Pluralität der Kirchen signifikante Auswirkungen für das Entscheiden gehabt habe. An Stelle der spätmittelalterlichen Kultur, die sich aufgrund fehlender Notwendigkeit des Entscheidens durch sehr wenige definitive Glaubensentscheidungen auszeichne, sei postreformatorisch die extreme Entscheidungsrestriktion der von Vorentscheidungen gekennzeichneten konfessionellen Kirchen getreten.

In der letzten Sektion, die die „Modellierung religiöser Optionen“ wieder aufgriff, referierte KAI BREMER (Kiel) über die Rhetorik der Entscheidung in der konfessionspolemischen Publizistik des 16. Jahrhunderts. Diese sei zunächst nicht darauf ausgelegt gewesen, zu entscheiden, sondern zu polemisieren. Die Tendenz, Entscheiden bereits auf semantischer Ebene aus dem Diskurs auszuklammern, lasse sich in der gesamten akademischen konfessionellen Auseinandersetzung finden. Es scheine daher auf den ersten Blick so, als sei das Feld der Entscheidungen weitgehend den Juristen und Politikern überlassen worden. Diesen Befund revidierte Bremer aber nach eingehender Betrachtung unterschiedlicher Textsorten. Unter dem Deckmantel semantischer Unschärfe ließen sich dann vor allem die seit den ausgehenden 1520er-Jahren entstandenen „Berichte, ob...“ als entscheidungsliterarische Textsorte identifizieren.

ANDREAS PIETSCH (Münster) sprach über die Delegitimierung konfessioneller Rahmung bei den Spiritualisten. Die sukzessive Ausbildung dualistischer konfessioneller Optionen und der damit verbundene, immer stärker werdende Zwang zur Positionierung regte in der radikalen Reformation auch gegenläufige Tendenzen einer verstärkten Entscheidungsverweigerung an. Die Spiritualisten benutzten zwar häufig traditionelle Narrative des Entscheidens, in denen sich richtige und falsche Optionen dichotomisch gegenüberstanden. Indem das individuelle Entscheiden konzeptuell in einer Geistkirche jenseits der sichtbaren institutionalisierten Kirche verortet wurde, stellten sie den sozial verankerten Entscheidungsprozessen der Konfessionskirchen jedoch ein alternatives Modell hochgradig individueller Entscheidungen entgegen. Pietsch arbeitete die nachreformatorisch entstehende „konfessionelle Ambiguität“ heraus, die eine Relativierung der konfessionellen Optionen implizierte.

In seinem Schlusskommentar hob GERD SCHWERHOFF (Dresden) den auf das Entscheiden fokussierten, globalen und transepochalen Ansatz lobend hervor. Dabei setzte er den Begriff des Entscheidens, wie er zu Beginn der Konferenz eingeführt worden war, nochmals in Bezug zu den Beiträgen. Die Fokussierung auf das Entscheiden habe klassische Narrative wie das der Modernisierung ebenso wie Zäsurgrenzen zwischen Mittelalter und Früher Neuzeit relativiert. Den Blick auf Prozesse des Entscheidens und ihre soziale Dynamik zu richten, berge sowohl für die Mittelalter- als auch für die Frühneuzeitforschung eine Fülle neuen Erkenntnispotenzials. Besonders für die Frühreformation sei dieses Potenzial allerdings noch nicht hinreichend ausgeschöpft worden.

Im Rahmen der Tagung wurden die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen einer historischen Forschung zum Entscheiden überzeugend dargelegt. Wenngleich der spezifische Begriff des Entscheidens zuweilen aus dem Fokus geriet und die Diskussion sich in der bekannten Suche nach (individuellen) Motiven und Entscheidungsplausibilitäten verlor, so wurde insgesamt doch deutlich, dass sich über Zeit und Raum hinweg unterschiedliche Kulturen des Entscheidens etablierten, deren Spuren bisher in der Forschung weitestgehend ungelesen blieben. Die Komplexität religiös modellierter Entscheidungsprozesse ist dabei – wie Schwerhoff anmerkte – kaum zu überschätzen. Zeitgenössische Semantiken, plurale Optionen, parallel verlaufende Entwicklungen und sequenzielle Prozesse sowie Spannungsfelder zwischen Gesellschaft und Individuum müssen hier zunächst identifiziert und ausgelotet werden. Eine adäquate Bewertung der Befunde ist nur unter Berücksichtigung kontextueller Rahmungen und unter Einbezug zeitgenössischer Diskurse möglich, die bestimmte Semantiken und Topiken des Entscheidens aufgreifen. Wenn allerdings die Bereitschaft besteht, sich von etablierten Forschungsparadigmen und -narrativen zu lösen, eröffnet sich durch die Frage nach religiösen Entscheidungen die Chance, Altbekanntes neu zu perspektiveren. Es lohnt sich also, traditionelle Pfade zu verlassen und den Münsteraner Ansatz stringent(er) zu verfolgen.

Konferenzübersicht:

Keynote Lecture 1

John van Engen (University of Notre Dame du Lac, Notre Dame, Indiana): „Freedom, Obligation, and Customary Practice: The Pursuit of Religious Life during the Later Medieval and Early Reform Periods“

Sektion 1: Modellierung religiöser Optionen – zwischen Ambiguität und Zuspitzung

Jörg Feuchter (Humboldt Universität zu Berlin): „Doppelreligiosität, informelle Heiligkeitspraxis oder entschiedene Anhängerschaft? Religiöse Optionen zwischen Katharismus, Katholizismus und Waldensertum im Languedoc um 1200“
Wolfram Drews (Westfälische Wilhelms-Universität Münster): „Vom Judentum zum Christentum? Deutungen von Glaubensentscheidungen im spätmittelalterlichen Spanien“
David Luebke (University of Oregon, Eugene, Oregon): „The Art of Not Deciding: Religious Plurality, Dissimulation, and Civic Autonomy (Westphalia, 1535-1650)”

Sektion 2: Individuelle Religionsentscheidungen und ihre sozialen Kontexte

Christina Lutter (Universität Wien): „Religious Profiles and Mixed Portfolios. How Donators Related to Religious Houses in Medieval Vienna“
Sabrina Corbellini (Rijksuniversiteit Groningen): „Reconstructing an Urban Reading Public: A Spatial Approach to Religious Reading in Late Medieval Italy“
Imke Just (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg): „’Falls diese Grablege meinem Gatten nicht gefällt…’ Ordenspräferenzen spätmittelalterlicher Fürstinnen zwischen Selbst- und Fremdbestimmtheit“
Beth Plummer (Western Kentucky University, Bowling Green, Kentucky): „To Leave the Convent or Stay: Nuns Remember the Early Reformation”

Sektion 3: Konversionen und/als Optionen

Nikolas Jaspert (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg): „Konversion zum Islam im spätmittelalterlichen Mittelmeerraum“
Kim Siebenhüner (Universität Bern): „Frühneuzeitliche Glaubenswechsel in globaler Perspektive. Eine Annäherung“
Alexander Schunka (Freie Universität Berlin): „Konvertieren, tolerieren oder harmonisieren? Protestantische Optionen um 1700“

Keynote Lecture 2

Volker Leppin (Eberhard Karls Universität Tübingen): „Kirchliche Pluralität - Pluralität der Kirchen. Rahmen religiöser Entscheidungen im späten Mittelalter und der Frühen Neuzeit“
Kai Bremer (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel): „Die Rhetorik der Entscheidung in der konfessionspolemischen Publizistik“
Andreas Pietsch (Westfälische Wilhelms-Universität Münster): „Jenseits der Kirchen – jenseits der Entscheidungen? Zur Delegitimierung konfessioneller Rahmungen des Entscheidens in der Radikalen Reformation“
Kommentar: Gerd Schwerhoff (Technische Universität Dresden)


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