Erste Nachwuchstagung der Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen

Erste Nachwuchstagung der Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen

Organisatoren
Gemeinsame Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen
Ort
Heidelberg
Land
Deutschland
Vom - Bis
29.10.2017 - 02.11.2017
Url der Konferenzwebsite
Von
Wolfgang Schneider, Historisches Seminar, Universität Heidelberg

Vom 29. Oktober bis 2. November 2017 richtete die Gemeinsame Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen1 ihre erste Nachwuchstagung an der Universität Heidelberg aus. Eine Gruppe von 20 russischen und deutschen Doktoranden und Postdocs diskutierte gemeinsam mit weiteren eingeladenen Wissenschaftlern und Kommissionsmitgliedern ihre aktuellen Forschungsprojekte zu Themen der „deutsch-russischen Beziehungs- und Verflechtungsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts im globalen Kontext“. Neben den jeweiligen Fragestellungen einer deutsch-russischen Beziehungsgeschichte standen dabei neuere methodische Ansätze im Fokus.

Die Tagung wurde von Tanja Penter (Universität Heidelberg) und Alexander Vatlin (MGU Moskau) organisiert. Neben ihnen waren mit Jörg Morré (Deutsch-Russisches Museum Karlshorst) und Nikolaus Katzer (DHI Moskau) zwei weitere Mitglieder der deutsch-russischen Historikerkommission vertreten.

Im Eröffnungsvortrag der Tagung widmete sich ANDREAS HILGER (Hamburg / Moskau) dem Thema „Deutsch-russische Geschichte und Globalgeschichte“. Er skizzierte die Globalgeschichte zunächst als Teil einer allgemeinen Tendenz der Pluralisierung und methodologischen Entdogmatisierung der Geschichtswissenschaft. Als „Markenkern“ der Globalgeschichte identifizierte Hilger eine Trias aus der Ablehnung des Eurozentrismus, dem Fokus auf Verbindungen, Verflechtungen und Wechselbeziehungen und der Überwindung von Nationalstaat und Nation als alleiniger Analysekategorie. Hilger verwies auf zahlreiche thematische Anknüpfungspunkte zwischen Globalgeschichte und Osteuropageschichte, plädierte aber für eine pragmatische wechselseitige Rezeption, die sich in die oben skizzierte Tendenz zur Entdogmatisierung einschreibe.

Deutsch-russische Beziehungen in der Wissenschaftsgeschichte standen im Mittelpunkt des ersten Panels. MARGARITA KOLESNIKOVA (Universität Jena) betrachtete in ihrem Vortrag den wissenschaftlichen Austausch im 18. und 19 Jahrhundert. Dieser umfasste sowohl die Verschickung russischer Studenten an deutsche Universitäten, als auch die Anwerbung deutscher Wissenschaftler für den Aufbau akademischer Institutionen in Russland. Als Forschungsdesiderat identifizierte Kolesnikova die Rolle der Universität Jena dabei. Diese konkurrierte mit führenden Universitäten wie Göttingen um russische Studenten und war zeitweise akademische Heimat Gottfried Wilhelm Leibniz, der später wesentlich zum Aufbau der Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg beitrug. Einen biographischen Zugang zum selben Themenbereich verfolgte NADEZDA FICHTNER (Kassel), mit ihrem Vortrag über den Althistoriker Michail Rostovtzeff. Sie erläuterte die Ursprünge von Rostovtzeffs engem Kontakt zur deutschen Wissenschaft, die zugleich in einer familiären Tradition wie auch in der wissenschaftlichen Tradition des Zarenreichs bestanden. Der intensive wissenschaftliche Austausch mit deutschen Kollegen eröffnet Rostovtzeff einerseits Karrieremöglichkeiten in seinem Heimatland und erlaubte ihm andererseits, die Rezeption der russischen Altertumsforschung international zu fördern. Der Germanophilie Rostovtzeffs machte erst die bittere Erfahrung des Ersten Weltkriegs und der Revolution ein Ende, welche ihn schließlich zur Emigration in die USA veranlassten.

OLEKSIY SALIVON (Stuttgart) stellte im Panel „Stereotype Bilder im langen 19. Jahrhundert“ einen Teilaspekt seines Dissertationsprojekts zu körperlichen Erfahrungen von Soldaten jüdischer Herkunft von 1815 bis 1918 in den drei großen Monarchien Europas vor. Teil dieses Forschungsprojekts ist die Frage, inwieweit stereotype Darstellungen in antisemitischen Publikationen die Selbstwahrnehmung jüdischer Soldaten beeinflussten. In seinem Vortrag konzentrierte sich Salivon auf einen Vergleich russischer und deutscher Publikationen wie der „Wucherpille“ und der Werke Grigorii Bogrovs. Er identifizierte nicht nur transnational gebräuchliche Stereotype, sondern auch nationale Besonderheiten in der Darstellung der Juden.

In den Vorträgen des Panels „Konfontationen, Loyalitäten und Identitäten im Ersten Weltkrieg“ wurde primär Komplexitätsanreicherung betrieben – beide Vorträge stellten gängige Darstellungen bestimmter Aspekte des 1. Weltkriegs infrage. IGOR BARINOV (Moskau) beschäftigte sich mit der Gruppe der russischen Offiziere deutschbaltischer Herkunft. Barinov stellte dar, wie die Baltendeutschen als ethnoständische/ethnosoziale Gruppe, Minderheit deutscher Herkunft oder Teil der deutschen Nation beschrieben wurden und werden. Barinov beschrieb ihre Situation im Spannungsfeld zwischen dynastischer Loyalität und ethnonationaler Zugehörigkeit. Zahlreiche baltendeutsche Offiziere kämpften mit einem spezifischen Selbstverständnis als zarentreue Deutsche gegen das Deutsche Reich, womit Barinov den Mythos des Kriegs als „Kampf des Slawischen gegen das Deutsche“ widerlegen konnte.

LEONTIJ LANNIK (Saratov) kritisierte die Vorstellung, der Erste Weltkrieg habe an der Ostfront mit dem Abschluss des Friedensvertrags geendet. Denn neben den zahlreichen Bürgerkriegsfraktionen, nationalen Unabhängigkeitsbestrebungen und Interventionsarmeen anderer Großmächte standen nicht zuletzt auch 1918 noch rund 600 000 deutsche Soldaten an der offiziell liquidierten Ostfront. Die dortige Lage verglich Lannik mit der heutigen Situation in Syrien. Er plädierte für eine transnationale Forschungsperspektive jenseits der Mythenbildung nationaler Historiographien, um der Vielfalt der Akteure, ihrer Motive und Strategien umfassend gerecht werden zu können.

Im Panel „Kulturelle Rezeptionen und Transfers in der Zwischenkriegszeit“ analysierte zunächst OKSANA MAISTAT (Berlin) die Rezeption der Werke des ungarischen Filmtheoretikers Béla Balázs im sowjetischen Filmdiskurs der 1920er-Jahre. Balázs Buch „Der sichtbare Mensch oder die Kultur des Films“ erschien in der Sowjetunion parallel in zwei Übersetzungen, anhand derer Maistat zwei grundlegende Rezeptionsmuster verdeutlichte. Einerseits rezipierten Filmschaffende das Werk selektiv als Praxisleitfaden und diffamierten dessen ästhetische Theorie als bourgeois. Andererseits formulierten formalistische Kunstwissenschaftler ihre eigene Theorie erneut in Abgrenzung zu eben jenen ästhetischen Überlegungen Balázs.

Anhand des Beispiels der politisierten Dostojewski-Rezeption durch Arthur Moeller van den Bruck stellte NATALIYA KOPCHA (Freiburg / Moskau) ähnliche Prozesse im Bereich der Literatur dar. Moeller van den Bruck entwickelte seine völkische Ideologie nicht zuletzt in 15 Vorworten zu deutschen Übersetzungen Dostojewskis. Dessen Werk fungierte hier primär als Projektionsfläche eigener Ideologeme, die zu einer deutlichen Transformation zentraler Konzepte des Autors führten. So interpretierte Moeller van den Bruck Dostojewskis christlich geprägtes Konzept des russischen Volkes als Retter der Menschheit in ein politisch-rassisches Vorbild der Deutschen.

Im Panel „Terror, Alltag und Kultur unter Deutscher Besatzung im Zweiten Weltkrieg“ präsentierte MARIJA KIRPIČNIKOVA (Gatčina) die aktuelle Vermittlung der Geschichte des Zweiten Weltkriegs in Russland am Beispiel einer Ausstellung im Staatlichen Museum Gatčina im Jahr 2015. Diese fokussierte primär den Alltag im besetzten Gatčina und die Interaktion der lokalen Bevölkerung mit den Besatzern. Die Materialien zur Ausstellung wurden aus zehn Archiven zusammengetragen und den Besuchern unter Zuhilfenahme aktueller Präsentationstechniken vorgestellt. Die Ausstellung erwies sich nicht nur als Publikumserfolg, sondern wurde auch als eine der besten zum Zweiten Weltkrieg in Russland ausgezeichnet. STANISLAV ARTISOV (Moskau) lieferte in seinem Vortrag zunächst eine Überblicksdarstellung des Systems der nationalsozialistischen Konzentrationslager in den besetzten sowjetischen Gebieten. Artisov definierte Konzentrationslager als primär auf Zwangsarbeit und Vernichtung ausgelegte Haftorte. Er ging knapp auf die Architektur der Lager, die Rolle der Kollaboration in der Aufrechterhaltung des Lagerregimes, sowie auf die Zwangsarbeit und die Massenmorde in den Lagern ein. Die im Folgenden von Artisov skizzierten drei Idealtypen des Lagerkommandanten bildeten den Kern des Vortrags. YULIYA VON SAAL (München) referierte zu sowjetischen Kriegskindheiten unter deutscher Besatzung und im Spätstalinismus in Belarus. Von Saal betonte die Notwendigkeit, von Kindheiten im Plural zu sprechen. Denn die Okkupationspolitik führte zu einer biologistischen Hierarchisierung von Kindern und zu einer Transformation der Institutionen von Kindheit. Daher müsse eine Analyse der Kriegskindheiten an den verschiedenen Erfahrungsräumen von Kindern in der Besatzungszeit ansetzen, die aus dieser Politik resultierten. Diese reichten von den Kindern bei den Partisanenverbänden bis hin zu den Ghettos als Räumen der jüdischen Kinder.

Zwei Vorträge widmeten sich der Verfolgung von NS- und Kriegsverbrechern in der Sowjetunion. DMITRIJ ASTAŠKIN (Velikij Novgorod) stellte ein russisch-französisches Forschungsprojekt zum Thema vor. Dieses bearbeiten jeweils neun Forscher beider Seiten mit einer Vielzahl von Zugängen zu verschiedenen Teilbereichen und Zeiträumen (1949–1991). Astaškin umriss zentrale Fragen des Projekts. Neben justizgeschichtlichen Aspekten charakterisierte Astaškin die Prozesse als Zugangspunkt zu einer Vielzahl sozial- und politikgeschichtlicher Fragen. So seien z.B. in Bezug auf den Holocaust die Mechanismen der Verdrängung des jüdischen Aspekts in der sowjetischen medialen Begleitung der Verfahren ein Untersuchungsgegenstand mit über die reine Justizgeschichte hinausgehenden Implikationen.

WOLFGANG SCHNEIDER (Heidelberg) referierte zu sowjetischen Kollaborationsprozessen gegen Judenräte diverser Ghettos. Die sowjetische Justiz ignorierte die besonderen Handlungsbedingungen der Judenräte und urteilte sie als Kollaborateure ab. Einige Überlebende der Ghettos, die in den Prozessen als Opferzeugen auftraten, schätzten die Rolle der Judenräte besonders negativ ein. Schneider führte dies einerseits auf durch die Ghettoerfahrung hervorgerufene Strafbedürfnisse zurück. Außerdem zog Schneider Parallelen zwischen den Äußerungen dem Sowjetregime nahestehender Zeugen und dem sowjetischen Kollaborationsbegriff. Dieser stehe in klarer Kontinuität zur Verschwörungs- und Spionagemanie, die in den 1930er Jahren den Großen Terror begleitet hatte.

KRISTINA FILENKO (Nowokusnezk) beschäftigte sich in ihrem Vortrag mit dem Kino des Dritten Reichs als Mittel der nationalsozialistischen Propaganda. Filenko stellte primär verschiedene Typen der Klassifizierung zur Diskussion, mit deren Hilfe sie die rund 200 von ihr analysierten Filme einordnet. Hier stand eine inhaltliche Klassifikation von fünf Typen nationalsozialistischer Kinofilme im Mittelpunkt. Neben der Gruppe propagandistischer Dokumentarfilme wie „Triumph des Willens“ beschrieb Filenko auch ein Korpus heute weniger bekannter Spielfilme, welche völkische Opfermythen über ethnische Deutsche außerhalb Deutschlands propagierten („Friesennot“).

KRISTINA TANIS (St. Petersburg) betonte das Übergewicht des Unterhaltungskinos über reine Propagandafilme in der nationalsozialistischen Filmproduktion. Gerade aus diesem Bereich fanden zwischen 1945 und 1957 ca. 100 Beutefilme ihren Weg in sowjetische Kinos. Dabei behielt das deutsche Unterhaltungskino seine regimestabilisierende Funktion bei: auch die sowjetische Führung bot der Bevölkerung hier ein Ventil für die Frustrationen des Alltags. Zugleich verfolgte man materielle Interessen: mit über 100 Millionen Zuschauern war der größte sowjetische Kassenschlager der 1940er-Jahre ausgerechnet ein deutscher Beutefilm, nämlich Georg Jacobys „Die Frau meiner Träume“ aus dem Jahr 1944.

Das vorletzte Panel des Workshops war dem sowjetischen Besatzungsregime in Deutschland gewidmet. ALEXEY TIKHOMIROV (Frankfurt am Main) analysierte die Visualisierung des Besatzungsregimes als sowjetische Herrschaftstechnik jenseits von Zwang und Gewalt. Mit der Besatzung ging ein plötzlicher Wechsel von nationalsozialistischer zu sowjetischer Symbolik einher. Auf die Allgegenwart sowjetischer Herrschaftssymbole im öffentlichen Raum reagierte die Bevölkerung der SBZ/DDR vielfach mit ikonoklastischen Praktiken. Das Besatzungsregime verfolgte diese Reaktionen der Bevölkerung genau, Symbolpolitik und Ikonoklasmus interpretierte Tikhomirov daher als Medium der Herrschaftsverhandlung zwischen Bevölkerung und Besatzungsregime.

ROMAN BOLDYREV (Archangelsk) beschäftigte sich mit dem Erfahrungstransfer sowjetischer Beamter in der Besatzungspolitik 1945–1949. Boldyrev nahm die Beamten der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) in den Blick und betonte ihre Zugehörigkeit zur selben Alterskohorte (Jahrgänge 1895-1905). Sozialisiert in Revolution und Bürgerkrieg besaßen diese Kader einen reichhaltigen Erfahrungsschatz in der Überwindung von Kriegszerstörungen und der Errichtung eines zentralistischen Wirtschaftssystems. Die Übertragung dieser Erfahrung auf die SBZ scheiterte allerdings allzu häufig an alltagspraktischen Fragen wie der misslungenen Überwindung der Sprachbarrieren.

Die letzten Vorträge des Workshops betrachteten verschiedene Verflechtungsgeschichten im Kalten Krieg. ALEXANDER FRIEDMAN (Saarbrücken) untersuchte die Beziehungen zwischen Luxemburg, der Sowjetunion und der DDR. Luxemburg spielte ab den 1970er-Jahren vor allem wegen seines Finanzsektors eine wichtige ökonomische Rolle für den sowjetischen Block. DDR und Sowjetunion versuchten daher Luxemburg zum Austritt aus der NATO und zur Neutralität zu bewegen. Friedman analysierte in seinem Vortrag vor allem den Einfluss des Ostblocks auf die Kommunistische Partei Luxemburgs anhand der Proteste gegen die internationalen Tagungen der umstrittenen World Anti-Communist-League (WACL) in Luxemburg 1983 und 1986.

IRINA PARKHOMENKO (Bochum) referierte zur antisowjetischen Widerstandsbewegung NTS (Bund der russischen Solidaristen). Parkhomenko verdeutlichte die Wichtigkeit ihrer Untersuchung anhand der Tatsache, dass zu dieser Organisation bisher nur ihre Selbstdarstellung und ihre Bewertung in der sowjetischen Propaganda existieren, aber keine wissenschaftliche Arbeit vorliegt. Anhand einer 2016 von der CIA herausgegebene Dokumentenedition ließen sich zentrale Mythen der sowjetischen Propaganda über den NTS widerlegen. So sei die Organisation nicht von der CIA gegründet worden, sondern der Geheimdienst habe erst 1949 Interesse am NTS gezeigt.

Thema des Vortrags von ALEXEY SOROKIN (Omsk) waren die Genese und Entwicklung der Sowjetunionbildern Konrad Adenauers und Willy Brandts. Sorokin beschrieb Adenauers Sowjetunionbild als in Vorstellungen des 19. Jahrhunderts verwurzelt, in denen Russland als autokratischer Koloss mit einem nahezu unstillbaren Expansionshunger erschien. Ebenfalls von zentraler Bedeutung war Adenauers Überzeugung ein großer bewaffneter Konflikt zwischen China und der Sowjetunion sei unausweichlich. Willy Brandts Wahrnehmung der Sowjetunion beschrieb Sorokin als geprägt von der tiefen Enttäuschung des Sozialdemokraten von der autoritären Entwicklung des sowjetischen Blocks.

In der Abschlussdiskussion zogen die Teilnehmer ein positives Fazit, gelobt wurden die offene Atmosphäre und die allgemeine Diskussionsbereitschaft. Die Vortragenden traten außerdem mit zahlreichen Vorschlägen zur Ausgestaltung weiterer Workshops an die Organisatoren heran. Außerdem äußerten die Teilnehmer den Wunsch einer stärkeren Einbindung des wissenschaftlichen Nachwuchses in die Gemeinsame Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen. Die erste Nachwuchstagung der Kommission kann als wichtiger Schritt zur Förderung des Austauschs junger Wissenschaftler aus beiden Ländern bewertet werden. Auf eine Verstätigung des Formats ist zu hoffen.

Konferenzübersicht:

Einführungsvortrag

Andreas Hilger (DHI-Moskau, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg): Deutsch-russische Geschichte und Globalgeschichte

1. Panel: Wissenschaftsgeschichte

Margarita Kolesnikova (Universität Jena): Wissenschaftstransfer und Politik. Jenaer Wissenschaftler und die Russische Akademie der Wissenschaften

Nadezda Fichtner (Universität Kassel): Der Althistoriker Michail Rostovtzeff: Wissenschaft und Politik im vorrevolutionären und bolschewistischen Russland (1890-1918)

2. Panel: Stereotype Bilder im langen 19. Jahrhundert

Oleksiy Salivon (Universität Stuttgart): The anti-Semite stereotypes in cartoons, pamphlets and literature in Germany and in Russia in XIX and early XX century

3. Panel: Konfontrationen, Loyalitäten und Identitäten im 1. Weltkrieg

Igor Barinov (IMEMO Moskau): Kaiserliche russische Offiziere deutschbaltischer Herkunft 1914-18: zwischen zwei Identitäten

Leontij Lannik (Universität Saratov): Deutschland in der Konfrontation an der Ostfront nach Abschluss des Brester Friedens

4. Panel: Kulturelle Rezeptionen und Transfers in der Zwischenkriegszeit

Oksana Maistat (HU Berlin): Jenseits der Montage: die Begrifflichkeit des sowjetischen Filmdiskurses in den 1920er Jahren

Nataliya Kopcha (Universität Freiburg/RGGU Moskau): Politische Dostoevskij-Rezeption in Deutschland: Arthur Moeller van den Bruck und Hans Schwarz

-5. Panel: Terror, Alltag und Kultur unter Deutscher Besatzung im Zweiten Weltkrieg_

Marija Kirpičnikova (Staatliches Museum Gatčina): Die Besonderheiten des Kulturlebens in einer okkupierten Sadt in den Jahren 1941-1944 und die Interaktion der lokalen Bevölkerung mit den „neuen Machthabern“ (am Beispiel der Stadt Gatčina/Oblast Leningrad)

Stanislav Aristov (Moskauer Energetisches Institut): Das System der nationalsozialistischen Konzentrationslager in den besetzten sowjetischen Gebieten

Yuliya von Saal (IfZ München), Sowjetische Kriegskindheiten: Kriegskinder unter deutscher Besatzung und im Spätstalinismus in Belarus 1941-1944-1953

6. Panel: Die Verfolgung von NS- und Kriegsverbrechern in der Sowjetunion

Wolfgang Schneider (Universität Heidelberg): Sowjetische Kollaborationsprozesse gegen Judenräte und Ghettopolizisten 1943-1989

Dmitrij Astaškin (Universität Velikij Novgorod): Sowjetische Gerichtsprozesse gegen Kriegsverbrecher (1949-1991): Ziele, Funktionen und Effekte der Auswahlmediatisierung

7. Panel: Diktatur im Kino

Kristina Filenko (Universität Nowokusnezk): Das Kino des Dritten Reiches als Mittel der nationalsozialistischen Propaganda (1933-1945)

Kristina Tanis (EUSPB St. Petersburg): Beutekino in der UdSSR (1940er-1950er Jahre): Geschichte, Ideologie, Rezeption

8. Panel: Erfahrungstransfers und visuelle Regime: Sowjetische Besatzungspolitik in Deutschland

Alexey Tikhomirov (Universität Frankfurt am Main): Making the Occupation's Visual Regime and the Defeated Nation's Emotional Responses – The Case of East Germany after the Second World War

Roman Boldyrev (Universität Archangelsk): Die sowjetische Besatzungspolitik in Deutschland, 1945-1949: Der Transfer der sowjetischen Erfahrung und ihre Grenzen

9. Panel: Verflechtungsgeschichten im Kalten Krieg

Alexander Friedman (Universität Saarbrücken): Das Großherzogtum Luxemburg, die Sowjetunion und die DDR im Kalten Krieg

Irina Parkhomenko (Universität Bochum): NTS: Die Opposition gegen das Sowjetregime 1956 – 1991

Alexey Sorokin (Universität Omsk): Sowjetunionbilder Konrad Adenauers und Willy Brandts

Anmerkung:
1 Weitere Informationen zur Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen finden Sie unter: http://www.deutsch-russische-geschichtskommission.de/ (21.12.2017).


Redaktion
Veröffentlicht am