Das Gegenteil von gut – Antisemitismus in der deutschen Linken seit 1968

Das Gegenteil von gut – Antisemitismus in der deutschen Linken seit 1968

Organisatoren
Bildungsstätte Anne Frank, Frankfurt am Main
Ort
Frankfurt am Main
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.05.2018 - 26.05.2018
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Von
Fedor Besseler / Sarah Dietenberger / Mortimer Berger, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main

Die von der Bildungsstätte Anne Frank veranstaltete Tagung „Das Gegenteil von gut – Antisemitismus in der deutschen Linken seit 1968“ beschäftigte sich mit dem Paradox der Judenfeindschaft in der politischen Linken. Denn trotz ihres emanzipatorischen und aufklärerischen Impetus seien, so die Veranstalter/Innen, Gruppen des linken Spektrums keineswegs immun, im Gegenteil sogar regelmäßig beteiligt bei der Verbreitung von Antisemitismus in Wort und Tat. Im Mittelpunkt der Tagung stand daher die Selbstkritik des linken Antisemitismus als einer Fähigkeit, die innerhalb der Linken erst noch zu entwickeln sei. Geladen waren Vertreter/Innen aus Wissenschaft, Bildung und Politik. Die Tagung setzte sich dabei zum Ziel, die Persistenz antisemitischer Ideologie in der politischen Linken zu analysieren und Gegenstrategien zu entwickeln. Eröffnet wurde die Tagung von TOM UHLIG (Frankfurt am Main) und KATHARINA RHEIN (Frankfurt am Main). Uhlig explizierte zunächst den Titel der Tagung: In Rekurs auf das Diktum Tucholskys, wonach das Gegenteil von gut das Gutgemeinte sei, wird hier auf den Anspruch der Linken angespielt, demzufolge man qua Zugehörigkeit zu einer politischen Szene automatisch zur moralisch überlegenen Seite gehöre.

Rhein lieferte im Anschluss einen ereignisgeschichtlichen Abriss des „sekundären Antisemitismus“ innerhalb der deutschen Linken seit 1945. Diese spezifische Form des Antisemitismus umgehe die in der (frühen) Bundesrepublik tabuisierte offene Judenfeindschaft, indem neue Feindbilder wie der Staat Israel oder eine jüdisch konnotierte Finanzbranche bemüht würden. Die Referentin markierte den Sechstagekrieg, in welchem Israel sich 1967 gegen die drei feindlichen Nachbarstaaten Ägypten, Jordanien und Syrien behauptet hatte, als den entscheidenden Wendepunkt in der Parteinahme der deutschen Linken. Das Narrativ der Jüdinnen und Juden und ihres Staates als Opfer der Shoah sei nun in das Bild des imperialistischen Aggressors transformiert worden, so Rhein. Die Solidarität weiter Teile der deutschen Linken galt fortan der palästinensischen Nationalbewegung.

Die Bewertung des Nahostkonfliktes und die damit einhergehende Verschiebung der Solidaritäten habe dramatische Auswirkungen auf das Handeln der radikalen Linken in Westdeutschland gezeitigt. Anhand dreier Ereignisse skizzierte Rhein die Genese der antizionistischen Linken: der Brandanschlag der linksterroristischen Gruppe Tupamaros West-Berlin auf das Jüdische Gemeindehaus in Berlin (1969), das Münchner Olympia-Attentat auf die israelische Mannschaft (1972) und dessen Rechtfertigung durch die Rote Armee Fraktion sowie die Geiselnahme in Entebbe (1976) unter Teilnahme von Mitgliedern der Revolutionären Zellen. Gemeinsam war allen drei Ereignissen die Anprangerung des israelischen „Nazi-Faschismus“ im Namen des „antiimperialistischen Befreiungskampfes“ und damit verbunden das Motiv der Schuldabwehr im Umgang mit dem Judenstaat. Eine Reflexion der eigenen blinden Flecken in Sachen israelbezogenem Antisemitismus erfolgte – laut Rhein – erst im Gefolge der Wiedervereinigung durch die Strömung der sogenannten „Antideutschen“.

In seiner Keynote mit dem Titel „Die Linke und der Antisemitismus“ erörterte VOLKER BECK (Bochum) verschiedene Facetten des linken Antisemitismus und deren Ursachen. Dabei betonte Beck die Notwendigkeit von Selbstreflexion, um den Antisemitismus nicht ausschließlich beim politischen Gegner wahrzunehmen. Beck konstatierte, dass Linke – trotz ihres Selbstverständnisses als Verfechter/Innen aufklärerischer Ideen – oftmals antisemitische Stereotype verbreiteten. Wie alle anderen gesellschaftlichen Gruppierungen in Deutschland, habe auch die Linke Antisemitismus – mehr oder weniger bewusst – in ihrem kulturellen Gepäck, so der Referent. Das Fortwirken des Antisemitismus in der Gegenwart sei auch dadurch zu erklären, dass es im christlich geprägten Europa eine Tradition der Judenfeindschaft gebe, die seit dem Hochmittelalter gepflegt und in kulturellen Artefakten konserviert worden sei. Beck problematisierte außerdem den Antisemitismus in Parteien wie Die Grünen oder Die Linke. Letztgenannte Partei stehe dabei noch am Anfang einer notwendigen Auseinandersetzung, was sich unter anderem bei der Mitwirkung an der sogenannten „Gaza-Flottille“ im Jahr 2010 äußerte. Parteimitglieder hatten damals mit der antisemitischen Terrorgruppe Hamas kooperiert. Auch in der Kirche seien nach wie vor antisemitische Positionen präsent oder es werde mit antisemitischen Gruppen kooperiert. Beck ging in diesem Kontext auf die Äußerungen des Heidelberger Theologen Ulrich Duchrow ein, Israel sei das „Extrembeispiel der westlichen, kolonialistischen, rassistischen Eroberungskultur der letzten 500 Jahre“.

Dieser Keynote folgte ein Kommentar von KARIN STÖGNER (Frankfurt am Main). Stögner behandelte das Thema aus ideologiekritischer Perspektive und benannte zunächst wesentliche Charakteristika des modernen Antisemitismus. Dessen Genese sei, so die Referentin, eng mit der Funktionsweise der bürgerlichen Gesellschaft verknüpft: Judenfeindschaft biete einen einfachen Ausweg aus der Unzufriedenheit mit der „abstrakten Herrschaft“ der kapitalistischen Moderne, indem er objektive Verhältnisse personifiziere und Jüdinnen und Juden für gesellschaftliche respektive globale Missstände verantwortlich mache. Die politische Linke sei laut Stögner insofern anfällig für Antisemitismus, als dieser mitunter als Kapitalismus-Kritik in Erscheinung trete und sich gegen die vermeintlich Mächtigen richte. Hier bezog sie sich auf das Theorem der „konformistischen Rebellion“ von Detlev Claussen.1 Wie bereits Theodor W. Adorno und Max Horkheimer in der Dialektik der Aufklärung vermerkten, vollziehe sich der Antisemitismus hinter dem Rücken der Akteure und sei daher als Ideologie im strengen Sinne zu verstehen.2 Zum Abschluss ihres Kommentars verwies Stögner darauf, dass der Antisemitismus ein globales Phänomen sei, das nicht ausschließlich in der westlichen Welt auftrete.

Der zweite Tagungstag begann mit einer Podiumsdiskussion mit MERON MENDEL (Frankfurt am Main), BENJAMIN ORTMEYER (Frankfurt am Main) und ELKE WITTICH (Berlin) zum Thema „Linke politische Sozialisation“. Moderiert wurde die Diskussion von ADRIAN OESER (Frankfurt am Main). Die Diskutierenden erörterten den Einfluss politischer Ereignisse auf ihre jeweilige Sozialisation wie den Sechstagekrieg (1967), den Jordanischen Bürgerkrieg (1970-71) oder das Attentat der Terrorgruppe Schwarzer September auf das israelische Team bei den Olympischen Sommerspielen in München (1972). Im weiteren Verlauf der Diskussion wurde auch auf innerlinke Konflikte eingegangen: So berichtete Wittich von der Spaltung in der linken Tageszeitung Junge Welt, die unter anderem aus unterschiedlichen Positionierungen zur DKP und zur ehemaligen DDR resultierte. Hieraus ging 1997 die Wochenzeitung Jungle World hervor. Mendel berichtete von eigenen Erfahrungen mit Anhänger/Innen der Kampagne Boycott, Divestment and Sanctions (BDS) und deren Anfälligkeit für Denkfiguren wie der einer zionistischen Weltverschwörung. Ortmeyer sprach über den Protest gegen die Nutzung eines im Nationalsozialismus „arisierten“ Hauses durch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Bis heute seien die Verstrickungen ebendieser Gewerkschaft mit dem Nationalsozialismus unzureichend aufgearbeitet.

DANIEL KEIL (Frankfurt am Main) beschäftigte sich in seinem Tagungsbeitrag „Vom Geldsystem zur Zinskritik bis zu Heuschrecken. Antisemitismus und personalisierende Kapitalismuskritik“ mit Korrelationen einer auf die Zirkulationssphäre fixierten Kapitalismuskritik und antisemitischen Denkweisen. Diese Form des Antikapitalismus übernehme die Assoziation von Judentum und Geld aus dem Repertoire des vormodernen Judenhasses. Charakteristisch sei die Trennung von Zirkulations- und Produktionssphäre und die damit einhergehende Ausklammerung von Interdependenzen zwischen diesen beiden Bereichen, die für den modernen Kapitalismus konstitutiv seien, so der Referent.

Das produktive („schaffende“) Kapital werde dabei fetischisiert und von der Kritik ausgenommen, während das spekulative („raffende“) Kapital biologisiert und an einzelnen Menschen beziehungsweise Gruppen festgemacht werde.3 Der Reiz dieser personalisierenden Form von „Kapitalismuskritik“ liege laut Keil in der Enthüllung vermeintlicher Wahrheiten und im Aufdecken vermeintlicher Verschwörungen. Ziel dieser Denkweise, die unter anderem vom Journalisten Ken Jebsen und Teilnehmer/Innen der sogenannten „Mahnwachen für den Frieden“ vertreten wird, sei es, einzelne Menschen oder Gruppen verantwortlich für komplexe gesellschaftliche Verhältnisse zu machen.
Immer wieder dienten einzelne Banken wie das Bankhaus Rothschild oder die Federal Reserve Bank als Zielscheibe antikapitalistischer Kritik. Verbindungen ließen sich, so Keil, auch zum linken Spektrum herstellen. So habe es Solidaritätsbekundungen von Mitgliedern der Partei Die Linke für Ken Jebsen gegeben, der wiederum mit Holocaustrelativierern in Kontakt stehe.

Katharina Rhein fragte in ihrem Beitrag „Zwischen Aufarbeitung und geschichtslosem Internationalismus. Zum Umgang der deutschen Linken mit der NS-Zeit“ nach Stellenwert und Konsequenzen der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit innerhalb der 68er-Generation. Dabei knüpfte sie an das Theorem des „geschichtslosen Internationalismus“4 an, dem zufolge die deutsche Nachkriegslinke in ihren Interpretationen des Nationalsozialismus weitgehend auf nüchterne empirische Sachanalyse verzichtet hätte. Mit den Deutungsmustern der Faschismustheorien seien große Teile der Linken ohne Einbeziehung des Antisemitismus in ihre Analyse ausgekommen. Gemeinsames Strukturmerkmal der Faschismustheorien sei die Vorstellung gewesen, dass der Faschismus und der Nationalsozialismus lediglich extreme Ausprägungen des bürgerlichen Kapitalismus darstellten.

Der kommunistische Theoretiker Georgi Dimitroff habe, so Rhein, bereits 1933 den Faschismus im imperialistischen Finanzkapital verwirklicht gesehen. Erst die Kritische Theorie um Adorno und Horkheimer und später Moishe Postone haben die hier vorgenommene Unterteilung des Kapitalismus in „schaffendes-produktives“ und „raffendes-unehrliches“ Kapital kritisiert. Rhein machte diese Unterscheidung als Ursache für den antikapitalistischen Antisemitismus aus, der in Teilen der 68er-Bewegung zum Tragen kam. Deren größtenteils auf Empirie verzichtende Analyse sei sich der Spezifika des Nationalsozialismus gegenüber dem Faschismus nicht bewusst gewesen und klammerte somit auch den Vernichtungsantisemitismus tendenziell aus. Rhein schloss sich in ihrem Fazit der Position von Gottfried Oy an, dem zufolge bei der Bewertung der 68er deren verpasste Chancen schwerer ins Gewicht fielen als das Bemühen um Aufarbeitung.5
In seinem Beitrag „Antiimperialismus und Antizionismus in der deutschen Linken“ untersuchte Tom Uhlig aus ideengeschichtlicher und psychoanalytischer Perspektive die Gründe für die Attraktivität des antiimperialistischen Weltbildes. Dabei zeigte er zunächst einige zentrale Strukturmerkmale des Antiimperialismus auf, welche Anschlussfähigkeit an antizionistische Argumentationen herstellten. Hierzu zähle insbesondere die pauschale Ablehnung des globalen Westens und dessen universalistischen Werteanspruches sowie die moralisierende Parteinahme für die Unterdrückten im nationalen Befreiungskampf, so Uhlig. In diesem Kontext rehabilitierte die antiimperialistische Linke den Volksbegriff und verwendete ihn unkritisch und affirmativ.6 So werde in den Postcolonial Studies, etwa bei Edward Said, eine Ethnisierung politischer Konflikte vorgenommen. Die Einteilung in künstliche Gesellschaften und natürliche Gemeinschaften werde dabei zugunsten der „in Land und Boden verwurzelten“ palästinensischen Nationalbewegung entschieden.

Uhlig ging daraufhin auf die Genese des Antiimperialismus ein. Bereits bei Lenin sei im Hass auf Nicht-Werktätige, die sich illegitim bereichern würden, der spätere Antisemitismus angelegt. Die Assoziation von Jüdinnen und Juden mit der Zirkulationssphäre sei von Lenin aber noch nicht vorgenommen worden, so der Referent. Innerhalb der 68er-Bewegung habe sich die Verknüpfung von Antiimperialismus und Antizionismus in der Täter-Opfer-Umkehr ausgedrückt. Exemplarisch nannte der Referent den von Ulrike Meinhof kreierten Begriff des „Moshe-Dayan-Faschismus“, welcher sich auf den Einsatz des israelischen Generals im Sechstagekrieg bezog. Allgemein sei das Bedürfnis, die Welt in ein klar abgrenzbares „Gut“ und „Böse“ aufzuteilen in der antiimperialistischen Linken stark verbreitet. Der daraus resultierende Moralismus sei ein weiteres Strukturmerkmal dieser politischen Strömung.

Uhlig endete mit dem Fazit, dass die Attraktivität des Antisemitismus in dessen psychischer Funktion bestünde. Der Antiimperialimus/Antizionismus als unterkomplexes Weltbild biete einfache Lösungen für komplizierte Probleme. Dieses funktioniere wie die von Freud beschriebene Schiefheilung: Intrapsychische Konflikte würden auf politische Konstellationen projiziert und durch Pseudoaufklärung „die Illusion von Handlungsfähigkeit“ erzeugt.7
Zum Abschluss der Tagung diskutierten JUTTA DITFURTH (Frankfurt am Main), SABENA DONATH (Frankfurt am Main) und OLAF KISTENMACHER (Hamburg) über den Umgang mit Antisemitismus innerhalb der Linken. Moderiert wurde die Diskussion von KLAUS HOLZ (Berlin).

Zu Beginn benannte Kistenmacher anhand eines Fallbeispiels drei Kriterien des israelbezogenen Antisemitismus, der auch innerhalb der Linken virulent sei: Delegitimierung und Dämonisierung Israels und das Verwenden von Doppelstandards. Auch die Gleichsetzung israelischer Politik mit derjenigen des Nationalsozialismus spiele in der Linken eine gewichtige Rolle, so Kistenmacher. Diese bezeichnete er als eine Form der Schuldabwehr. Die Überwindung antisemitischer Einstellungen sei – seinen Beobachtungen aus dem Bildungsbereich zufolge – ein langwieriger Lernprozess.
Ditfurth sprach sich dafür aus, innerhalb der politischen Linken verstärkt die Konfrontation mit antisemitischen Positionen zu suchen. Hier forderte sie in erster Linie die Aufkündigung linker Solidarität mit der BDS-Kampagne, die mittlerweile auch an deutschen Universitäten angekommen sei und mit der antisemitischen Hamas kooperiere.

Donath forderte stärkere Solidarität unter antisemitismuskritischen Akteur/Innen. Sie bemängelte, dass es zu wenige Bildungseinrichtungen gebe, die über Antisemitismus aufklärten.
Die Tagung zeichnete sich insgesamt durch die gelungene Verknüpfung von wissenschaftlicher Analyse und Erkenntnissen aus den Bereichen Bildung und Politik aus. Mit einer selbstreflexiven Herangehensweise konnte eine Forschungslücke im Bereich sozialer Bewegungen und deren Selbstwahrnehmung fruchtbar gemacht werden. Die Referent/Innen aus Wissenschaft, Bildung und Politik setzten dabei den Akzent der Tagung auf Strategien und Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit dem gegenwärtigen Antisemitismus innerhalb der Linken. Darüber hinaus kamen auch aktuelle Forschungsfragen bezüglich israelbezogener und weiterer Spielarten des sekundären Antisemitismus zur Sprache. Kritisch angemerkt werden kann, dass Verflechtungen von linkem und islamischem Antisemitismus – z.B. im Kontext der BDS-Bewegung – kein eigener Tagungsbeitrag eingeräumt wurde. Dieses Forschungsfeld bedarf innerhalb der Antisemitismusforschung jedoch durchaus einer tiefergehenden Betrachtung.

Konferenzübersicht:

Tom Uhlig (Frankfurt am Main) und Katharina Rhein (Frankfurt am Main): Das Gegenteil von gut - Projektvorstellung und kurzer historischer Rückblick

Volker Beck (Bochum): Keynote: Die Linke und der Antisemitismus, Kommentar von Karin Stögner (Frankfurt am Main)

Leo Fischer (Frankfurt am Main): Humor als Mittel der Selbstkritik

Benedikt Burkard (Frankfurt am Main): Begrüßung und Einstieg

Podiumsdiskussion: Meron Mendel (Frankfurt am Main), Elke Wittich (Berlin), Benjamin Ortmeyer (Frankfurt am Main), Moderation: Adrian Oeser (Frankfurt am Main): Linke politische Sozialisation

Antisemitismus in linken Politikfeldern

Daniel Keil (Frankfurt am Main): Vom „Geldsystem“ zur „Zinskritik“ bis zu „Heuschrecken“. Antisemitismus und personalisierende Kapitalismuskritik

Tom Uhlig (Frankfurt am Main): „Wie die Wolke das Gewitter“. Antiimperialismus und Antizionismus in der deutschen Linken

Eva Berendsen (Frankfurt am Main) und Janos Erkens (Frankfurt am Main): Antisemitismus und Geschlecht: Von friedfertigen Frauen, falschen Freund*innen und Feminazis

Floris Biskamp (Kassel) und Meron Mendel (Frankfurt am Main): Antirassismus und Antisemitismus: Ein Streitgespräch über die Kritik der Rassismuskritik

Katharina Rhein (Frankfurt am Main): Zwischen Aufarbeitung und geschichtslosem Internationalismus. Zum Umgang der deutschen Linken mit der NS-Zeit

Podiumsdiskussion: Jutta Ditfurth (Frankfurt am Main), Sabena Donath (Frankfurt am Main), Olaf Kistenmacher (Hamburg),

Moderation: Klaus Holz (Berlin): Umgang mit Antisemitismus in der Linken. Probleme – Strategien – Anregungen

Anmerkungen:
1 Detlev Claussen, Grenzen der Aufklärung. Die gesellschaftliche Genese des modernen Antisemitismus, Frankfurt am Main 2005.
2 Theodor W. Adorno / Max Horkheimer, Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente, Frankfurt am Main 2003.
3 Moishe Postone, Deutschland, die Linke und der Holocaust. Politische Interventionen, Freiburg 2005, S.165-194.
4 Gottfried Oy / Christoph Schneider, Die Schärfe der Konkretion. Reinhard Strecker, 1968 und der Nationalsozialismus in der bundesdeutschen Historiografie, Münster 2014.
5 Ebd.
6 Thomas Haury, Zur Logik des bundesdeutschen Antizionismus, in: Léon Poliakov (Hrsg.), Vom Antizionismus zum Antisemitismus, Freiburg 1992, S.125-129.
7 Charlotte Busch / Martin Gehrlein / Tom Uhlig (Hrsg.), Schiefheilungen. Zeitgenössische Betrachtungen über Antisemitismus, Wiesbaden 2016.


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