Internationale Tagung zur mittelalterlichen Schriftlichkeit: Stadtbücher – Die Erforschung kommunalen Handelns im Spiegel administrativer Schriftlichkeit

Internationale Tagung zur mittelalterlichen Schriftlichkeit: Stadtbücher – Die Erforschung kommunalen Handelns im Spiegel administrativer Schriftlichkeit

Organisatoren
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; Uniwersytet Jagielloński w Krakowie
Ort
Görlitz / Zgorzelec
Land
Deutschland
Vom - Bis
06.09.2018 - 08.09.2018
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Von
Alexander Schwerdtfeger-Klaus, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Als eindrucksvolles Beispiel kommunalen Handelns und administrativer Schriftlichkeit stand der Görlitzer Liber Primus – das Rote Buch (1305–1341) – zunächst im Fokus der Tagung.1 JASPER VON RICHTHOFEN (Görlitz) zeichnete die Entwicklung Görlitz‘ von der Villa Goreliz zur hochmittelalterlichen Stadt aus archäologischer Sicht nach, um eine Grundlage für die folgenden Überlegungen zu schaffen. Einen einleitenden Überblick über den Inhalt und die Funktion des Roten Buches gab KRZYSZTOF FOKT (Krakau). Das Buch dokumentierte Rechtsgeschäfte, die vor dem Görlitzer Schöffengericht verhandelt wurden. Es enthält vor allem Schenkungen und Übereignungen von Immobilien, aber auch weitere Rechtsgeschäfte, die es zu einem Stadtbuch mit sehr heterogenem Inhalt machen. Der Inhalt und die Nutzung des Buches veränderten sich seit seiner Anlegung: Es vollzog sich ein Wandel vom Schöffenbuch zu einem Liber Resignationum. Dadurch erlaubt das Buch vielschichtige Studien. In einer rechtsgeschichtlichen Auswertung untersuchte MACIEJ MIKUŁA (Krakau) das Rote Buch vor dem Hintergrund des Spannungsfeldes, das sich zwischen Familieninteressen und der Freiheit des Immobilienverkehrs ergab. Im Mittelalter waren Verfügungsrechte durch das Erbrecht eingeschränkt. Die Gewährleistung des Schutzes eines Immobilienerwerbers gegenüber den Ansprüchen Dritter wurde bei einer Abweichung der Norm durch das ‚gehegte Ding‘ garantiert und in diesem Buch festgehalten. Ein allgemeiner Verzicht auf Vermögensrechte – eine Lossagung – konnte zwischen Verwandten zustande kommen und wurde in den Liber Resignationum aufgenommen. Das Rote Buch war einerseits ein Rechtsinstrument, das den Schutz der Vermögensinteressen der Familienmitglieder dokumentierte. Andererseits enthielt es Angaben darüber, wenn explizit davon abgewichen wurde. Durch die Indexierung im Rahmen der Editionsarbeit an dem Roten Buch fiel CHRISTIAN SPEER (Halle/Saale) ins Auge, dass die Nonnengasse im Register besonders häufig hervortrat. Die ‚Nonnen‘ (Tertiarinnen) waren die größte zu fassende soziale Gruppe im Görlitzer Stadtbuch, in dem sie bei Immobiliengeschäften Erwähnung fanden. Es konnte nachgewiesen werden, dass Görlitz ein überregionaler Anziehungspunkt für fromme Frauen im 13. und 14. Jahrhundert war, worauf durch Namenszusätze zur Bezeichnung der ‚Nonnen‘ geschlossen wurde. Weitere Anmerkungen zu den Möglichkeiten namenkundlicher Entdeckungen im Roten Buch stammten von CHRISTIAN ZSCHIESCHANG (Leipzig). Das Stadtbuch enthält etwa zum Teil sorbische Namen oder erlaubte mit Hilfe der aufgeführten Straßennamen das mittelalterliche Straßennetz Görlitz‘ zu rekonstruieren. Auf Fehler bei der Ableitung und Zuweisung von Ortsnamen in der Edition des Roten Buches wurde auszugsweise eingegangen. Rechtsgeschichtliche, sozialgeschichtliche und onomastische Studien bilden lediglich drei geschichtswissenschaftliche Forschungsfelder, denen Stadtbücher als Quellen dienen können.

Zum Abschluss des ersten Tages stellte EBERHARD ISENMANN (Köln) daher in seinem öffentlichen Abendvortrag die allgemeine Frage: „Was kann und sollte uns an der spätmittelalterlichen Stadtgeschichte interessieren?“ Um sich dieser Frage anzunähern verwies er darauf, dass die mittelalterlichen Städte nur schwerlich miteinander verglichen werden könnten. Die historisch-wissenschaftlich rekonstruierte mittelalterliche Stadt sei ein Idealtypus, den keine Stadt vollkommen abbilde. Allerdings müsse jeder Einzelaspekt einer Stadt ernst genommen werden, um ein möglichst ganzheitliches Bild zu erhalten. Dabei sei es durchaus legitim nach Gegenwärtigem auch in der Vergangenheit zu suchen und aktuelle Fragen auf die historische Forschung zu übertragen, da es insbesondere in Städten als Wohnplätzen für viele Menschen auf engem Raum ähnliche Lösungen für ähnlich gelagerte Probleme geben könne. Durch das Aufzeigen der Kontinuität einiger seit dem Mittelalter bis in unseren heutigen Alltag hineinreichenden Phänomenen und Erscheinungen, wie zum Beispiel den Auswirkungen der oberdeutschen Stadtrechtsreformationen, die Haftung in Handelsgesellschaften oder den 400 Jahre in Kraft bleibenden Kölner Verbundbrief, gelang es diese als ‚timeless‘ zu charakterisieren. Vieles aus dem Mittelalter reiche bis in die Moderne hinein, auch wenn anderes wiederum nicht durchgehend zu sehen und zu finden sei. Dennoch: Der heutige demokratische Bürger habe einiges mit dem mittelalterlichen Stadtbürger gemein, das sich zu untersuchen lohne.

In der ersten Sektion am zweiten Tagungstag wurden die Schriftträger administrativer Schriftlichkeit und die kommunale Verwaltungspraxis erörtert. Christian Speer (Halle/Saale) ging zunächst auf die Vielfalt der Überlieferung ein. Stadtbücher stellten nicht den Beginn der administrativen Schriftlichkeit in den Städten dar, sondern Zettel, Hefte, Rollen und ähnliches. Die Ausprägung der Buchförmigkeit wurde durch italienische Notariatsimbreviaturen inspiriert und die Vorteile eines Buches erkannt. Mündliche Verfahren waren zunächst bis in das 13. Jahrhundert durch Notizen etwa auf Wachstafeln dokumentiert worden. Seit dem 13. Jahrhundert erfolgten vermehrt Reinschriften auf Quaternionen, die in der weiteren Entwicklung zu einem Buch zusammengefasst wurden. Impulse, welche dieses Verfahren beförderten, lagen in der Zunahme der Bevölkerung, steigender Mobilität, Veränderungen in der Wirtschaftsweise, Zunahme von Rechtsgeschäften und vermehrten Gerichtssitzungen. Die ‚innere Form‘ der Bücher entwickelte sich von einer Erinnerungshilfe zu einem unscheltbaren Beweismittel. Dass die Entwicklung der Schriftträger nicht zwangsläufig wie von Christian Speer vorgestellt verlaufen musste, zeigte ULLA KYPTA (Basel) auf. Das englische Schatzamt schrieb seine Abrechnungen nicht nur im Mittelalter, sondern bis in das 19. Jahrhundert auf Rollen. Die Sheriffs der Counties rechneten jährlich mit dem königlichen Exchequer ab. Auf den zunächst als Einzelblättern verwendeten Abrechnungen wurden Grunddaten zur Rechnungslegung vornotiert. Sie wiesen eine horizontale Gliederung auf, die zur Übersichtlichkeit beitrug und eine Übertragung noch bestehender Schulden in die nächste Jahresrechnung einfacher ermöglichte. Sobald die Einzelblätter für die Abrechnung nicht mehr vonnöten waren, wurden sie am Kopfende mit weiteren Blättern zu einer Pipe Roll vernäht. Es entwickelte sich eine Verwendungskontinuität, die identitätsstiftend war und sogenannte ‚Sedimentationslegitimität‘ besaß. Aus Routinen entwickelte sich eine Identität, die wiederum zu Legitimität führte. Wie es zur Ausprägung eines administrativen Schriftwesens in einer Stadt kommen konnte, verdeutlichte HENNING STEINFÜHRER (Braunschweig) anhand der Braunschweiger Überlieferung. Die Aneignung von Schriftlichkeit verlief zunächst ‚passiv‘, etwa durch den Erhalt schriftlicher Privilegien. Die Ursprünge ‚aktiver‘ Aneignung von Schriftlichkeit kamen anfangs noch ohne eigene Kanzlei aus, was aus der Form dieser Schriftstücke hervorgeht.

Wie bereits die exemplarische Auswertung des Görlitzer Liber Primus durch Christian Speer gezeigt hatte, sind Stadtbücher bedeutende Quellen für die Erforschung der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte mittelalterlicher Städte. In der Sektion „Aktuelle Stadtbuchforschungen“ stellte ALEXANDER SCHWERDTFEGER-KLAUS (Halle/Saale) die Möglichkeiten und Grenzen des Stadtbuches einer mittelalterlichen Kleinstadt zur Bestimmung der Sozialstruktur und Ermittlung einer Sozialtopographie vor. Mit Hilfe des Eutiner Stadtbuches von 1469 war es lediglich möglich einen Auszug der sozialen Struktur der Stadt zu ermitteln, weil fast ausschließlich Immobilienbesitzende erfasst wurden. Nur für einzelne Bereiche der Stadt und die Eutiner Ratsherren gelang eine fragmentarische Rekonstruktion der Wohnlagen. Den Blick auf die Kölner Schreinskarten und -bücher als Quellen für die historische Verwandtschaftsforschung lenkte MARC VON DER HÖH (Rostock). Die Schreinskarten waren die Vorläufer der Schreinsbücher. Auf den Karten wurden private Rechtsgeschäfte verzeichnet. In Köln führten die Sondergemeinden die Schreinskarten und späteren -bücher. Die Form der Aufzeichnungen wurde ursprünglich aus dem kirchlichen Schriftwesen übernommen. Nach anfänglichen Veränderungen glichen die Schreinskarten später inhaltlich den Stadtbüchern mit vermischtem Inhalt. Der Vortragende stellte die These auf, dass mit Hilfe der Schreinsbücher und -karten bereits deutlich früher als in der Forschung bisher angenommen, die Zurückdrängung großer Verwandtschaftsnetze und eine Konzentration des Immobilienbesitzes zugunsten der Kernfamilie nachgewiesen werden könne. Die Chance Personen- und Handelsnetzwerke zu entdecken verdeutlichte HARM VON SEGGERN (Kiel) anhand der Lübecker Niederstadtbücher. Er stellte heraus, dass es sich um eine umfangreiche und vielfältige Quelle handele, welche private Rechtsgeschäfte verzeichnet. Anhand einiger Beispiele konnte die Verzweigtheit der rekonstruierbaren Personen- und Handelsnetzwerke darstellt werden, wodurch die Notwendigkeit des ‚Registermachens‘ abgeleitet wurde.

Neben Studien über einzelne Städte oder Stadtbücher, versprechen die Betrachtungen von Stadtbuchlandschaften und Schreibern als Träger und Weiterentwickler der Schriftlichkeit interessante Erkenntnisse und generieren sui generis neue Fragen. Dabei ist nicht nur von Bedeutung, welche Stadtbücher in einer Region überliefert sind, sondern welche Bücher heute als verloren gelten. In ihrem Vortrag über die schlesischen Stadtbuchbestände und Stadtschreiber gab VICKY KÜHNOLD (Halle/Saale) hierzu einen Überblick. Schwierigkeiten bereite die Identifikation der Stadtschreiber, die sich zum Teil in den Büchern explizit selbst nannten oder bei Eintragungen als Dritte aufgeführt wurden. Bei seiner Studie über die Stadtbuchüberlieferung von Südtirol konnte CHRISTIAN HAGEN (Kiel) insgesamt wenige Belege für Stadtschreiber ausmachen. Allerdings wurden bis in das 15. Jahrhundert öffentliche Notare häufig in die städtische Verwaltung mit eingebunden. Durch seine Analyse der Stadtbuchüberlieferung am spätmittelalterlichen Oberrhein gelangte OLIVIER RICHARD (Strasbourg) zu der These, dass die Innovationen in der Stadtbuchforschung nicht unbedingt von den größeren Bischofsstädten ausgingen. Dennoch finden sich die frühesten heute überlieferten Stadtbücher aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in diesen oberrheinischen Städten. Die Schreibermobilität bildete einen nicht zu unterschätzenden Innovationsfaktor. Weitere Motive für Innovationen waren in den Vorteilen eines Buches gegenüber Zetteln oder Einzelbriefen bei der Verwaltungsausübung zu suchen. Außerdem spielten Imitationen eine Rolle, sodass eine zwischenstädtische Perspektive mitgedacht werden müsse. Die Innovationen in der Stadtbuchführung folgten demzufolge keinem linearen Prozess; stattdessen waren die Karrieren der Schreiber maßgeblich und die einzelnen Kanzleien wiesen eine eigene Dynamik auf.

In der abschließenden Sektion, in welcher der Fokus auf der Stadtbuchforschung mit digitalen Methoden lag, wurden unterschiedliche Projekte vorgestellt. NASRIN SAEF (Köln) gab einen Einblick in ihre Arbeit in dem Projekt „Index Librorum Civitatum“.2 Nach einer Übersicht über den derzeitigen Erfassungsstand und die systematisch zu erfassenden Daten im Rahmen der Datenaufnahme, wurde auf die Export- und Importfunktionen der Datenbank eingegangen. Sie bietet verschiedene Sucheinstiege, Recherchemöglichkeiten und Exportformate. Visualisierungen, um Auswertungs- und Nutzungsmöglichkeiten aufzuzeigen, wurden bereits implementiert. Grenzen bestehen bei der Nutzung der ILC-Datenbank für quantitative Forschungen. Eine Online-Edition erarbeitet das Team des Projekts „Die Augsburger Baumeisterbücher“, das JÖRG ROGGE (Mainz) vorstellte.3 Es handelt sich um eine Volltextedition der Baumeisterbücher aus den Jahren 1320–1466, die sukzessive erschlossen werden. Die Edition orientiert sich an den Richtlinien der TEI/ XML, weshalb eine hohe Erschließungstiefe besteht. Derzeit sind 31 Bände verfügbar. Es bestehen Such- sowie Exportfunktionen und damit reichhaltige Auswertungsmöglichkeiten, die exemplarisch vorgeführt wurden. Über eine semantische Verknüpfung der Daten in einer Graphdatenbank werde darüber hinaus nachgedacht. Der Frage folgend, welche Möglichkeiten vorliegen, um ein Amtsbuch zu edieren, stellte GEORG VOGELER (Graz) diese vor. Derzeit finden vor allem zwei Varianten Anwendung: Einerseits Tabellen und andererseits Volltexttranskriptionen, wie zum Beispiel bei der Edition der Augsburger Baumeisterbücher. Ein Beispiel für die Kombination der beiden Varianten stellt die Edition des Basler Urfehdebuches dar.4 Durch angereicherte TEI/ XML-Auszeichnungen und mit Hilfe von RDF(Resource Description Framework)-Abfragen ist es bei diesem Editionsprojekt möglich, Grafiken zu generieren und einen eigenen Datenkorb mit gesammelten Daten zu erstellen, die downloadbar sind. Diese Art der Edition könne nach Georg Vogeler als ‚faktische‘ Edition bezeichnet werden, weil alle anderen Editionsbegriffe zu kurz griffen oder nicht zuträfen. Ein weiteres Editionsprojekt stellte PATRICK SAHLE (Köln) zum Abschluss der Tagung vor. Die Digitalisierung und Transkription der Löwener Schöffenprotokolle und Rechnungsbücher in Itinera Nova5 ist ein zum Teil durch Stiftungen gefördertes Projekt, das unter maßgeblicher Beteiligung freiwilliger Bürger/innen steht. Über die Prozesse Digitalisierung, Indexierung (Erschließung), Transkription, Publikation und Auswertung werden 1.127 Bände bearbeitet. Der jeweilige Schwerpunkt in der Bearbeitung ist sehr stark von den (Einzel-)Interessen der Bearbeiter/innen abhängig, die jedoch durch Training und Monitoring geschult und unterstützt werden. Regelmäßige Treffen tragen dazu bei, das inhaltliche Verständnis zu vertiefen. Eine wissenschaftliche Begleitung besonders am Anfang und am Ende findet ebenso statt. Eine Anbindung an und Nutzung von READ/ Transkribus ist zukünftig denkbar.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Tagungsbeiträge die Vielschichtigkeit, Heterogenität, unterschiedlichen Ausprägungen und Entwicklungsprozesse der administrativen Schriftlichkeit sowie kommunalen Handelns verdeutlichten und die besondere Bedeutung unterstrichen, die Stadtbüchern als Quellen zur Untersuchung dieses Schriftwesens, aber auch weiterer Bereiche und Fragestellungen zukommt beziehungsweise zukommen kann. Darüber hinaus konnte beispielhaft gezeigt werden, wie diese Quellengruppe auf verschiedene Art und Weise erschlossen und für einen weiten Nutzer/innenkreis verfügbar gemacht werden kann.

Konferenzübersicht:

Teil 1: Workshop des Projektes „Fontes Iuris Lusatiae Superioris Vetustissimi“

Krzysztof Fokt (Krakau) / Jasper von Richthofen (Görlitzer Sammlungen) / Andreas Ranft (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg): Eröffnung/Grußworte

Jasper von Richthofen (Görlitz): Von der Villa Goreliz zur hochmittelalterlichen Stadt. Görlitzer Stadtwerdung und -entwicklung aus archäologischer Sicht

Krzysztof Fokt (Krakau): Liber primus. Bemerkungen zum Roten Buch als dem ersten Stadtbuch von Görlitz (1305–1341)

Maciej Mikuła (Krakau): Familieninteressen versus Freiheit des Immobilienverkehrs im Görlitz des 14. Jahrhunderts

Christian Speer (Halle/Saale): Die Görlitzer Nonnengasse im 13./14. Jahrhundert. Ein überregionaler Anziehungspunkt für fromme Frauen?

Christian Zschieschang (Leipzig): Von Adam bis ... Namenkundliche Entdeckungen im Roten Buch

Abendvortrag
Eberhard Isenmann (Köln): Was kann und sollte uns an der spätmittelalterlichen Stadtgeschichte interessieren?

Teil 2: Tagung des DFG-Projekts „Index Librorum Civitatum“

Jasper von Richthofen (Görlitzer Sammlungen) / Andreas Ranft (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg): Begrüßung
Sektion 1: Schriftträger und Verwaltungspraxis
Moderation: Marc von der Höh (Rostock)

Christian Speer (Halle/Saale): Tafeln, Rollen, Hefte. Die Vielfalt der Überlieferung

Ulla Kypta (Basel): Tradition und Transformation. Warum schrieb das englische Schatzamt seine Abrechnungen auf Rollen?

Henning Steinführer (Braunschweig): Das administrative Schriftwesen der Stadt Braunschweig im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit

Sektion 2: Aktuelle Stadtbuchforschungen
Moderation: Christian Speer (Halle/Saale)

Alexander Schwerdtfeger-Klaus (Halle/Saale): Sozialstruktur und Sozialtopographie. Das Eutiner Stadtbuch von 1469–1564

Vicky Kühnold (Halle/Saale): Stadtschreiber und mittelalterliche Stadtbücher in Schlesien

Christian Hagen (Kiel): Kommunale Schriftlichkeit zwischen Nord und Süd. Die frühe Stadtbuchüberlieferung der Region Südtirol

Moderation: Alexander Schwerdtfeger-Klaus (Halle/Saale)

Harm von Seggern (Kiel): Vom Nutzen des Registermachens. Zum personengeschichtlichen Gehalt der Lübecker Niederstadtbücher (Ende 15. Jhahrhundert)

Marc von der Höh (Rostock): Häuser und Familien. Die Kölner Schreinsbücher als Quelle der historischen Verwandtschaftsforschung

Olivier Richard (Strasbourg): Die Verbreitung von Innovation in der Stadtbuchführung am spätmittelalterlichen Oberrhein

Sektion 3: Stadtbuchforschung mit digitalen Methoden
Moderation: Andreas Ranft (Halle/Saale)

Jörg Rogge (Mainz): Die Augsburger Baumeisterbücher online. Zur Edition und den Nutzungsmöglichkeiten digitaler Rechnungsbücher

Nasrin Saef (Köln): Datenbank, Portal, Forschungsinstrument. Der Index Librorum Civitatum als umfassender Zugang zur systematisch erfassten Stadtbuchüberlieferung

Georg Vogeler (Graz): Die 'faktische' Edition. Archivalische Dokumentation als Datenbank oder als Transkription?

Patrick Sahle (Köln): Digitalisierung und Transkription der Löwener Schöffenprotokolle und Rechnungsbücher in Itinera Nova

Resümee/Abschlussdiskussion
Andreas Ranft (Halle/Saale)

Anmerkungen:
1 Krzysztof Fokt / Christian Speer / Maciej Mikuła (Hrsg.), Liber Vetustissimus Gorlicensis. Das älteste Görlitzer Stadtbuch / Najstarsza księga miejska zgorzelecka. 1305–1416 (1423). Edition und Kommentar, Teil 1 / Edycja i komentarz, część 1: 1305–1343, Nr. 1–1768 (Fontes Iuris Polonici. Prawo Miejskie 5), Krakau/Görlitz 2017.
2 Siehe https://www.stadtbuecher.de/ (13.09.18)
3 Siehe https://www.augsburger-baumeisterbuecher.de/ (13.09.18)
4 Siehe https://gams.uni-graz.at/context:ufbas (13.09.18)
5 Siehe http://www.itineranova.be/in/home (13.09.18)


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