Displaced Persons im Nachkriegseuropa (1945-1950): Zwischen Zwangsmigration, Flucht und der Suche nach einer neuen Heimat

Displaced Persons im Nachkriegseuropa (1945-1950): Zwischen Zwangsmigration, Flucht und der Suche nach einer neuen Heimat

Organisatoren
Europa-Universität Viadrina, Frankfurt an der Oder; Universität Bonn
Ort
Frankfurt an der Oder / Słubice
Land
Deutschland
Vom - Bis
12.09.2018 - 14.09.2018
Url der Konferenzwebsite
Von
Stella Maria Frei, International Graduate Center for the Study of Culture, Gießen

Die zentrale Erkenntnis des Displaced Persons-Netzwerktreffens war bereits in die Wahl des Austragungsortes eingeschrieben: In Frankfurt an der Oder und Słubice (Polen) – durch eine Brücke miteinander verbunden – überschritten die Teilnehmer/innen nicht nur geographische Grenzen. Gefördert vom Viadrina Center for Graduate Studies, der Professur für Kultur und Geschichte Mittel- und Osteuropas (beide Europa-Universität Viadrina, Frankfurt an der Oder) sowie der Abteilung für Osteuropäische Geschichte an der Universität Bonn erarbeiteten die Teilnehmenden ein Plädoyer für die Entgrenzung der DP-Forschung.

Organisiert von MARKUS NESSELRODT (Frankfurt an der Oder) und MARCUS VELKE (Bonn) kamen Nachwuchswissenschaftler/innen sowie etablierte Forscher/innen der Displaced Persons-Forschung zur vierten Tagung des 2011 gegründeten DP-Netzwerks zusammen. Was unter dem offen gehaltenen Titel "Displaced Persons im Nachkriegseuropa (1945-1950): Zwischen Zwangsmigration, Flucht und der Suche nach einer neuen Heimat" angekündigt worden war, spitzte sich schnell zu einem „Quo Vadis DP-Forschung?“ zu. Nachdem in den letzten 20 Jahren die DP-Forschung erfreulich an Fahrt aufgenommen hat – insbesondere mit einem Schwerpunkt auf Regionalstudien einzelner DP-Lager, einzelner DP-Gruppen sowie jüngst auf unbegleitete Kinder – sei es jetzt an der Zeit, die historiographischen Bezüge zu hinterfragen: Wie konstruieren die Historiker/innen selbst die DP-Thematik? Und wie können wir unseren gängigen Bezugsrahmen transzendieren, um originelle neue Studien zu produzieren?

So lag auch einer der Schwerpunkte der Tagung auf der inhärenten Transnationalität des DP-Status. JOCHEN LINGELBACH (Leipzig) und AIVAR JÜRGENSON (Tallinn) wiesen in einem ersten Panel den Weg in Richtung eines transnationalen Ansatzes, eines ‚größer Denkens‘ des geographischen Bezugs der DP-Forschung. Lingelbach berichtete aus seiner soeben fertiggestellten Dissertation zu polnischen Zivilist/innen in Ost- und Zentralafrika. Es handelte sich überwiegend um Angehörige polnischer Soldaten – überwiegend Frauen und Kinder –, die nach dem Sikorski-Maiski-Abkommen an der Seite der britischen Alliierten gegen die Deutschen kämpften. Anschaulich skizzierte Lingelbach das inselhafte Leben in den Lagern und präsentierte die divergierenden Perspektiven der beteiligten Akteure und Akteurinnen. Abschließend ordnete Lingelbach die Position der polnischen DPs in Afrika als vergleichsweise privilegiert gegenüber denjenigen auf europäischem Territorium ein.

AIVAR JÜRGENSON (Tallinn) weitete den Blick sodann auf estnische DPs in Argentinien. Er verglich die Erfahrungen früher estnischer Arbeitsmigrant/innen, die bereits ab den 1880er-Jahren aufgrund wirtschaftlicher Spannungen und dann insbesondere ab den 1920er-Jahren in das südamerikanische Land gekommen waren, mit den Erfahrungen der sogenannten ‚Neuen Diaspora‘, DPs, die zwischen 1945 und 1959 nach Argentinien kamen. Er umriss die komplizierte Beziehungsgeschichte dieser beiden Diasporagemeinden und schilderte die Ressentiments beider Gruppen gegeneinander. Jürgenson lieferte so ein weiteres Beispiel dafür, wie das Leben im Exil einen nationalistischen Heimatdiskurs befördern kann.

ANKE HILBRENNER (Göttingen) regte daraufhin in ihrer Keynote eine konstruktive Verunsicherung an. Hatte sie zwar in der Vergangenheit auch zu DPs gearbeitet, blickte sie nun als informierte Beobachterin der DP-Forschungslandschaft auf die historiographischen Bezugsrahmen, die es in ihren Augen zu ‚entgrenzen‘ gelte. Sie rief dazu auf, die DP-Geschichte zu dezentralisieren, eigene Annahmen herauszufordern und im globalen Kontext neu zu bewerten und die DP-Erfahrung nicht als Zentrum der eigenen Geschichtsschreibung zu betrachten, sondern den Blick hinsichtlich der Transfer- und Verflechtungsgeschichte zu weiten. Auch forderte sie eine ‚Entfremdung‘ vom affirmativen Bezug auf Identität und rief dazu auf, den Modus der Essentialisierung zu überwinden, also nach Walter Mignolo1 zu „Ent-Essentialisieren“.

So plädierte Hilbrenner für eine räumliche Entgrenzung, indem sie dazu anregte, DP-Geschichte nicht isoliert, sondern als Teil der Lager- und Migrationsgeschichte des 20. (und 21.?) Jahrhunderts zu betrachten: Sie berief sich auf Giorgio Agambens Überlegung zu Konzentrationslagern als ‚nomós der Moderne‘ – auf den Ausnahmezustand als neues Paradigma der modernen Obrigkeit – und rief dazu auf, diese Betrachtungsweise auch als Anregung für den Blick auf DP-Lager und andere Lagerarten des 20. Jahrhunderts zu verstehen. DP-Geschichte, so Hilbrenner, berge die Chance, den Unterschied zwischen Herrschern und Beherrschten zu verhandeln. Doch auch innerhalb der Gruppe der DPs gelte es weiterhin, sich der Heterogenität der Gruppe nicht nur bewusst zu sein, sondern aktiv mit dieser zu arbeiten, sei DP-Geschichte doch ‚ein Brennglas der Komplexitäten und Zuordnungen‘.

Auch die zeitlichen Bezüge der DP-Geschichte gelte es zu entgrenzen. Endeten bisherige DP-Studien meist 1951 mit dem Übergang des DP-Status hin zum ‚Status des Heimatlosen Ausländers‘ trat Hilbrenner dafür ein, sich auch der bisher wenig beleuchteten Geschichte eben dieser Gruppe anzunehmen und so den bisher gängigen zeitlichen Bezugsrahmen der Nachkriegszeit zu sprengen. Interessant sei hierbei auch ein Blick auf die Zukunftsvorstellungen der DPs selbst.

Zuletzt plädierte Hilbrenner für die Entgrenzung der Perspektive durch neue Quellen. So empfahl sie einen Blick auf die Materialität in der DP-Geschichte. Hilbrenners Vortrag selbst dienten zwei Zeichnungen des 14-jährigen DPs und KZ-Überlebenden Thomas Geve als roter Faden, anhand dessen sie die Dimensionen der DP-Forschung aufschlüsselte.

FREDERIKE GOLLNER und MIA RÖSCH (beide Frankfurt an der Oder) berichteten von den Plänen für ihre bevorstehenden Masterarbeiten. Gollner wird zu der Beziehungsgeschichte zwischen der Canadian Royal Air Force und DPs anhand des Beispiels des DP-Lagers Bergen-Belsen forschen. Mia Rösch präsentierte erste Überlegungen zu polnischen DPs in Bergen-Belsen, deren Situation sie anhand von Kategorien des Cultural Nationalism zu analysieren versucht.

JIM TOBIAS (Nürnberg), mit seinem enzyklopädischen Wissen zu DPs einer der langjährigsten DP-Forscher, präsentierte seine Erkenntnisse zu dem kanadischen „War Orphan Project“. Infolge der Lobbyarbeit des Canadian Jewish Congress gelang es jüdischen Funktionären, 1.000 jüdischen Kindern die Einwanderung nach Kanada zu ermöglichen.

KATERYNA KOBCHENKO (Konstanz) betrachtete die Lebenswelten ukrainischer DPs als ‚Erinnerungsorte‘. Ukrainische Geschichtsbilder profitierten, so Kobchenko, von der DP-Zeit, in der eine ukrainische ‚imagined community‘ gestärkt worden sei. Die DP-Lager, die von den Bewohner/innen selbst auf ukrainisch ‚Daheim‘ oder ‚Zuhause‘ genannt wurden, hätten zur (Rück-)Besinnung auf ‚Gott‘ und ‚Ukraine‘ beigetragen.

MARKUS NESSELRODT (Frankfurt an der Oder) brach mit seinem Beitrag das statische Verständnis von den DPs in den DP-Lagern und den Deutschen in den Dörfern und Städten als mehr oder weniger voneinander unabhängig agierenden Personengruppen auf: Er verfolgte einen beziehungsgeschichtlichen Ansatz mit einem Blick für die vielfältigen Begegnungen zwischen DPs und Deutschen nach Kriegsende und präsentierte eine Typologie der Wahrnehmung der Deutschen durch polnisch-jüdische DPs. Die Begegnungen zwischen Deutschen und DPs seien vielfältiger gewesen, als bisher in der Forschung angenommen, nicht zuletzt, da jeder vierte bis fünfte DP außerhalb der DP-Lager unter Deutschen lebte.

Basierend auf Selbstzeugnissen und literarischen Quellen konstatierte Nesselrodt, diese Wahrnehmung habe zwischen den Extremen Misstrauen beziehungsweise Rache und Gleichgültigkeit beziehungsweise Zuneigung oszilliert. So bestand eine Betrachtungsweise darin, die Deutschen als ein Kollektiv von Mördern und Antisemiten zu sehen. Weitere Wahrnehmungen von Deutschen seien die Deutschen „als ein Kollektiv von Geistern“, die nur als Statisten im Hintergrund des Transitortes Deutschland auf dem Weg nach Eretz Israel fungiert hätten. Als einen dritten Typ machte Nesselrodt das Phänomen aus, dass einzelne Deutsche als Freund oder Helfer wahrgenommen wurden. Er resümierte, dass die spezifischen individuellen Überlebenserfahrungen der DPs sich auf die Kontakte nach dem Krieg auswirkten.

MARKUS ROTH (Gießen) und JANA KASÍKOVÁ (Prag) widmeten sich den frühen medialen Verarbeitungen der Shoa. Markus Roth lieferte erste Einblicke in die Editionsarbeit der Zeitschrift der Zentralen Historischen Kommission des Zentral-Komitees der befreiten Juden in München, „Fun letstn khurbn“. Die Herausgeber Kaplan und Feygenboym veröffentlichten die Zeitschrift bis Dezember 1948, um durch die Sammlung und Dokumentation sowie das Bewahren von Erinnerung eine „Lücke im entstandenen Leben zu schließen“ und um künftigen (insbesondere jüdischen) Historiker/innen eine Grundlage für ihre Forschung zu liefern. Dabei sei es Feygenboym und Kaplan ein Anliegen gewesen, vor allem das zu bewahren, „was die Juden der Vernichtung entgegengesetzt hatten“, also jüdische Folklore, jüdische Witze oder auch Liedtexte.

Kasíková widmete sich sodann dem medialen Diskurs über DPs in der tschechischen Öffentlichkeit der Nachkriegszeit. In Tschechien hätten als DPs diejenigen gegolten, die Flüchtlinge aus Polen waren oder auf ihre Repatriierung warteten. Die tschechischen Behörden hätten die Medien insbesondere kurz nach dem Kriegsende dafür genutzt, DPs zu erreichen und um die Repatriierung und Familienzusammenführung zu unterstützen.

MARTIN NEKOLA (Prag) widmete sich tschechischen DPs in DP-Lagern in Deutschland nach 1948. Nach der Machtübernahme der Kommunisten im Februar 1948 verließen 4.000 Menschen Tschechien illegal in Richtung Deutschland, diese wurden ab August 1948 als DPs bezeichnet. Diese tschechischen DPs entwickelten ein reges Exilleben in Lagern wie Valka nahe Nürnberg und organisierten sich politisch.

JULIA MASPERO (Paris) und HERIBERT MACHER-KROISENBRUNNER (Graz) entgrenzten die Perspektive auf DP-Lager in Richtung der französischen Besatzungszone und auf DP-Lager in Österreich. Maspero untersuchte die Politik der Franzosen gegenüber den DP-Komitees in den Lagern der französisch besetzten Zone. Sie entwarf das Bild ambivalenter Beziehungen zwischen den Franzosen und den Komitees, die vor September 1945 selbstständig agierten und später von den französischen Behörden geduldet wurden. Die Organisation in den Komitees sei die einzige Chance für die einzelnen nationalen Gruppen gewesen, sich als solche zu behaupten, da weitere Aktivitäten von den Franzosen nicht geduldet worden seien.

Auch Macher-Kroisenbrunner entwarf das Bild eines komplizierten Beziehungsgefüges zwischen österreichischen Behörden und DPs. Unter besonderer Berücksichtigung des DP-Lagers Admont – dem größten jüdischen DP-Lager in Österreich – skizzierte er die Beziehungsgeschichte wesentlicher Akteure und beschrieb die Beziehungen als angespannt, da in den österreichischen Sicherheitsbehörden eine antisemitische Einstellung vorgeherrscht habe.

In einem letzten Panel präsentierten CHRISTIAN HÖSCHLER (Bad Arolsen) und RENÉ BIENERT (Wien) die Potenziale, die aus der Dokumentation der unmittelbaren Nachkriegszeit für die heutige Forschung erwachsen. Höschler skizzierte das Material des International Tracing Service in Bad Arolsen und verwies auf dessen kontinuierliche Verbesserung der Zugänglichkeit durch neue Digitalisierungsprojekte wie dem Online-Archiv und dem E-Guide. Erstmals seien so auch sämtliche in Deutschland erstellten CM/1-Akten – ‚Anträge auf Unterstützung‘ an die International Refugee Organization (IRO) – digital einsehbar. Besonders hilfreich für künftige DP-Studien erschien auch die Idee einer interaktiven Bibliographie, an der derzeit gearbeitet wird.

René Bienert vom Simon Wiesenthal-Zentrum in Wien berichtete von der Überlebendeninitiative Wiesenthals in Linz in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Wiesenthal übergab kurz nach der sogenannten Befreiung eine Liste mit Kriegsverbrechern an die amerikanischen Soldaten. Er gründete die „Jüdische Historische Dokumentation“ und organisierte eine der frühen Überlebendeninitiativen, indem er Fragebögen verteilte, um Täter und Tatorte auszumachen. Bienert diskutierte unter anderem die Frage nach den Handlungsspielräumen solcher Überlebendeninitiativen der Nachkriegszeit.

Am Ende der Tagung blieb der Konsens, dass DP-Geschichte ein großes Potenzial berge. Ausgangspunkt jeglicher Form von Neuausrichtung müsse das Hinterfragen des eigenen Ansatzes sein: Die Entgrenzung des eigenen Blickes sowie das Bewusstsein über die Begrenztheit der akademisch-diskursiven Perspektive seien der Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung der DP-Forschung. Dazu gehöre auch, DP-Geschichte nicht als eine exotische Nischengeschichte zu betrachten, die in ihrem üblichen Bezugsrahmen verharre. So sei es an der Zeit, den üblichen regionalgeschichtlichen Kontext zu transzendieren und weniger mikrohistorische Geschichten einzelner DP-Lager zu schreiben (auch da dieser kleinteilige Ansatz mitunter die Gefahr berge, die kritisch-distanzierte Perspektive zu verlieren). Auch der starke Fokus auf den Modus der Essenzialisierung, also der Fokus auf DP-Lager als Katalysator für Nationalisierungsprozesse, müsse überwunden werden. Man könne es wagen, ‚größer zu denken‘: So könne es fruchtbar sein, komparative Perspektiven in Form von Vergleichen einzelner DP-Gruppen einzunehmen, aber auch ein größerer Vergleich von DPs mit anderen Migrationsbewegungen könnte wertvolle Erkenntnisse liefern. Ebenso sei die Einbettung in einen größeren Kontext – wie den Kontext der Staatenlosigkeit und andere Migrationsphänomene – wie es G. D. Cohen und M. Rürup2 jüngst vorgemacht haben, erkenntnisbringend. Zudem sollte die zeitliche Dimension der DP-Forschung geweitet werden, indem auch der Status der Heimatlosen Ausländer ab 1951 in den Blick genommen wird.

Die Abschlussdiskussion der Tagung wagte einen Blick in die Aktualität des Migrationsthemas und fragte, inwiefern historische Erkenntnisse die heutige Arbeit mit Geflüchteten unterstützen und inwieweit der Gegenwartsperspektive entlehnte Fragestellungen die historische Arbeit befruchten könnten. Die Antworten auf die Frage nach der Übersetzbarkeit der historischen Situation in heutige Verhältnisse blieben recht verhalten, als ein Ansatz für die heutige Struktur in Flüchtlingslagern kann der Verweis auf die Selbstorganisation der DPs in vielen DP-Lagern gewertet werden. Einprägsam war der Hinweis auf die Wirkmacht von individuellen Geschichten: Der Blick auf Ähnlichkeiten zwischen ‚damals‘ und ‚heute‘ – zum Beispiel durch einen Blick auf ‚free living DPs‘ und heutige Migrantinnen und Migranten in eigenen Unterkünften und das Zusammenleben mit Deutschen – könnte für die Lage von Migranten sensibilisieren und so mehr Toleranz produzieren.

Es ist symptomatisch für die Nachkriegszeit mit ihrem Transitcharakter und ihren verschwimmenden Grenzen, dass sich auch Historiker/innen in ihren Paradigmen und in ihrer Herangehensweise herausfordern müssen. Frankfurt an der Oder und Słubice waren die richtigen Orte, um dies zu initiieren. Dort, wo nationale Grenzen in den Hintergrund gerückt sind, wurde ein Richtungsstein gesetzt für die Entgrenzung des Blickes auf die DP-Geschichte.

Konferenzübersicht:

Annette Werberger (Frankfrut an der Oder): Grußwort

Markus Nesselrodt (Frankfurt an der Oder) / Marcus Velke (Bonn): Begrüßung

Panel 1: DPs transnational – Afrika, Nord- und Südamerika

Jochen Lingelbach (Leipzig): „A kindly and comfortable exile“. Polnische Zivilisten in Ost­ und Zentralafrika (1942–1950)

Aivar Jürgenson (Tallinn): Estnische DPs in Argentinien: Anpassung und Konfrontation mit früheren estnischen Arbeitsmigranten

Öffentlicher Vortrag
Anke Hilbrenner (Göttingen): Geschichte der Displaced Persons: Flucht, Migration und die Dezentralisierung der europäischen Geschichte im 20. Jahrhundert

Panel 2: DPs transnational – Kanada

Frederike Gollner (Frankfurt an der Oder): Die kanadische Armee und die DPs in der britischen Zone

Jim Tobias (Nürnberg): „The War Orphan Project" - ein Neustart ins Leben. „Child Survivors“ aus den DP-Kinderlagern Aglasterhausen und Prien finden in Kanada eine neue Heimat

Panel 3: Jenseits der ethnischen community

Kateryna Kobchenko (Konstanz): DP-Zeit als Erinnerungsort: Ukrainische Displaced Persons in ihren transnationalen Selbstbestimmungen

Markus Nesselrodt (Frankfurt an der Oder): Die Deutschen in den Augen der polnisch-jüdischen DPs

Panel 4: Frühe Verarbeitungen

Markus Roth (Gießen): „Fun letstn khurbn“ – Holocaustforschung und -dokumentation im Transit

Jana Kasíková (Prag): Medienkommunikation und Diskurse über die Problematik der tschechoslowakischen Displaced Persons

Panel 5: Exil in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands¬

Martin Nekola (Prag): Czechs in Displaced Persons Camps in Germany after 1948

Mia Rösch (Frankfurt an der Oder): Cultural Nationalism im polnischen DP-Camp Bergen-Belsen

Panel 6: DPs transnational – Frankreich und Österreich

Julia Maspero (Paris): French Policy towards DP Committees in French Occupation Zones in Germany and Austria between 1945 and 1950

Heribert Macher-Kroisenbrunner (Graz): Jüdische DPs in Südostösterreich. Menschen – Organisationen – Infrastruktur am Beispiel des DP-Lagers in Admont

Panel 7: Spurensuche

René Bienert (Wien): Die Zeit im Wartesaal nutzen - Jüdische DPs suchen nach NS-Verbrechern. Simon Wiesenthal und die Überlebendeninitiative in Linz

Dr. Christian Höschler (Bad Arolsen): Der International Tracing Service (ITS) und die DP-Forschung: Rückblick, aktuelle Projekte und künftige Potentiale

Abschlussdiskussion
Displaced Persons – Aus der Geschichte lernen?

Anmerkungen:
1 Walter D. Mignolo, Epistemischer Ungehorsam: Rhetorik der Moderne, Logik der Kolonialität, Wien 2012.
2 Miriam Rürup, Lives in Limbo: Statelessness after two World Wars, Bulletin of the GHI 49/2011, S. 113-134.; Gerard D. Cohen, In War´s Wake, Oxford 2011.


Redaktion
Veröffentlicht am
Autor(en)
Beiträger
Klassifikation
Epoche(n)
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprache(n) der Konferenz
Deutsch
Sprache des Berichts