Eine neue Ostseeregion? Nordosteuropa am Ausgang des Ersten Weltkriegs. 9. Tallinner Symposium zur Geschichte und Kultur Nordosteuropas

Eine neue Ostseeregion? Nordosteuropa am Ausgang des Ersten Weltkriegs. 9. Tallinner Symposium zur Geschichte und Kultur Nordosteuropas

Organisatoren
Stadtarchiv Tallinn, Academia Baltica, Aue Stiftung Helsinki, Universität Stettin
Ort
Tallinn
Land
Estonia
Vom - Bis
06.09.2018 - 08.09.2018
Url der Konferenzwebsite
Von
Ron Hellfritzsch, Universität Greifswald

Mit dem Zerfall der Imperien Mittel- und Osteuropas vor nunmehr einhundert Jahren entstand auch im Ostseeraum eine neue Staatenlandschaft. Mit zahlreichen Festakten, Ausstellungen und Publikationen wurde bereits von offizieller Seite an die Jubiläen der jeweiligen Staatsgründungen erinnert. Die von JÖRG HACKMANN (Szczecin / Greifswald) und ROBERT SCHWEITZER (Helsinki) organisierte Tagung hatte sich zum Ziel gesetzt, für die Betrachtung der Resultate des „Großen Krieges“, der im östlichen Europa teilweise noch mehrere Jahre andauerte, eine breitere regionale Perspektive zu entwickeln und somit den nationalen Rahmen der Gedenkveranstaltungen und historischen Debatten in den einzelnen Ländern zu überwinden. Hierzu wurden vor allem verschiedene transnationale Verflechtungen und parallele Entwicklungen innerhalb des Ostseeraumes in den Blick genommen und zudem unterschiedliche Vorstellungen von Nordosteuropa als „Raum“ und „Region“ diskutiert.

Von den Vorträgen, die sich in fünf Panels zu „Konzeptionen der Ostseeregion“, „Imperiale Raumkonzepte“, „Die Perspektiven der kleineren Nationen“, „Herausforderungen des Gesellschaftswandels“ und „Brüche und Kontinuitäten / 1918–2018“ gliederten, seien einige stellvertretend herausgegriffen.

Im ersten Panel stellte MICHAEL NORTH (Greifswald) die unterschiedlichen Vorstellungen des Ostseeraumes in einem zeitlichen Bogen von Adam von Bremen im 11. Jahrhundert, über die Zeit der Hanse, die Nordischen Mächte und die Vereinigten Niederlande in der Frühneuzeit, die Sowjetunion bis hin zur Europäischen Union in der Gegenwart. Über Jahrhunderte war der Ostseeraum vor allem eine Region des Handels, aber eben auch von kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Großmächten. Das zwischen 1945 und 1989 gepflegte Identitätskonstrukt vom Ostseeraum als „Meer des Friedens“ diente nicht zuletzt dazu, die sowjetische Dominanz in jener Region zu legitimieren. Der EU-Beitritt der baltischen Staaten im Jahre 2004 und die 2009 verabschiedete Strategie der Europäischen Union für den Ostseeraum machten diesen zu einer Modelregion für regionale Integration. Die verschiedenen Vorstellungen einer Ostseeregion, so North, verdeutlichen die Konstruiertheit von Regionen. Eine Vermittlung der Geschichte des Ostseeraumes sei erforderlich, um die angestrebte regionale Integration zu fördern. Ein genaueres Verständnis der Regionsbildungsprozesse im Ostseeraum könne zudem vergleichende Studien in Bezug auf andere maritime Regionen anregen.

Den öffentlichen Abendvortrag im Tallinner Rathaussaal hielt SEPPO ZETTERBERG (Helsinki) in estnischer Sprache, um den Gastgebern seinen Respekt zu erweisen. Er erinnerte an die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges in der Ostseeregion, als gerade hier die eine Reihe neuer unabhängiger Staaten aus dem Zerfall der alten Imperien hervorgingen. Das Zarenreich bzw. Sowjetrussland musste seine westliche Pufferzone aufgeben, als Finnland, Estland, Lettland, Litauen und Polen sich als unabhängige Staaten abnabelten. Die Zwischenkriegszeit war dann einerseits von einem russischen „Phantomschmerz“ getrieben, diese frühere Peripherie wiederzugewinnen, und andererseits von den Versuchen der neu entstandenen Staaten, Unterstützung und Sicherheit zwischen Deutschland und der Sowjetunionen zunächst in Kooperation mit den Staaten Skandinaviens zu gewährleisten. Die Ansätze zu einem Bündnis der Ostseeanrainer („Baltischer Bund“) scheiterten jedoch. Nur zwei Jahrzehnte nach dem Ende des „Großen Krieges“ erhielt die Sowjetunion die Möglichkeit, einstmals verlorenes Gebiet zurückzuerlangen. Vor diesem Hintergrund könne man auch nach dem Ende des „Kalten Krieges“ und der erneuten Unabhängigkeit dieser Randgebiete Veränderungen nicht ausschließen. Eine „endgültige Karte“ des Ostseeraumes, wie auch anderer Regionen, könnte daher niemals gezeichnet werden.

Die Vorträge des zweiten Panels beschäftigten sich schwerpunktmäßig mit imperialen Raumkonzepten. RON HELLFRITZSCH (Greifswald) stellte in seinem Vortrag das während des Ersten Weltkrieges von zivilen und militärischen Planern im deutschen Kaiserreich entwickelte Vorhaben vor, das Gebiet des heutigen Litauens, Lettlands und Estlands mit deutschen Siedlern zu kolonisieren. Das Baltikum war demnach in der Imagination der Planer der „ideale“ Raum für eine große deutsche Siedlungskolonie, deren Kern und Ausgangspunkt Kurland sein sollte. Hierbei konnten sie sowohl an die Vorstellung anknüpfen, wonach das mittelalterliche Livland die „älteste deutsche Kolonie“ gewesen sei, als auch an das von der deutschen Kolonialbewegung seit Jahrzehnten verfolgte Ziel, ein größeres Kolonialgebiet zur Unterbringung deutscher Auswanderer zu erwerben. Derartige Projekte beeinflussten die Besatzungspolitik der Militärverwaltung „Ober Ost“ wesentlich und spielten auch im Einsatz deutscher Freikorps in Lettland nach 1918 eine Rolle.

KARSTEN BRÜGGEMANN (Tallinn) lenkte die Aufmerksamkeit auf die von den Bolschewiki entwickelten Vorstellungen von einer „Unabhängigkeit“ Lettlands und Estlands. In der konkreten Situation der Unabhängigkeitskriege 1918/19, als es um den eigenen Machterhalt ging, war Lenin weitaus pragmatischer als seine estnischen und lettischen Genossen. Während diese von „bourgeoiser“ Unabhängigkeit für ihre kurzlebigen Staatsgebilde nichts wissen wollten, verlangte der Kreml dagegen die Anerkennung der Unabhängigkeit. Tatsächlich erwies sich das Konzept einer sozialistisch geprägten nationalen Unabhängigkeit in beiden Nationalstaaten als erfolgversprechend, wie die Wahlsiege der sozialistischen Parteien 1919 und 1920 zeigten. Die Bolschewiki profitierten davon jedoch nicht mehr.

Im dritten Panel zu den „Perspektiven der kleineren Nationen“ beleuchtete zunächst JENS OLESEN (Greifswald / Helsinki) die Schwierigkeiten aller Seiten des finnischen Bürgerkrieges, die bedrohliche Lebensmittelknappheit in den Jahren 1918/1919 abzuwenden. Sowohl „Weiße“ wie auch „Rote“ versuchten, Lebensmittel und Getreide aus dem Ausland einzuführen. Auch nach dem Ende des Bürgerkrieges spielte die Angst vor einer neuen Hungerperiode in der finnischen Agrarpolitik eine wichtige Rolle. Der junge finnische Staat proklamierte daher eine möglichst autarke Lebensmittelproduktion. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehörte daher eine umfassende Landreform, bei der das Land großer Güter unter den bisherigen Pächtern kleinerer Landstellen verteilt wurde.

TILMAN PLATH (Greifswald) widmete sich dem lettgallischen Schriftsteller und Politiker Francis Kemps und hob dessen Bedeutung für die Teilnahme Lettgallens an der Gründung der Republik Lettland im Jahre 1918 hervor. Kemps, eine nicht unumstrittene Person der lettischen bzw. lettgallischen Geschichte, stand, wie Pilsudski in Polen, zunächst der sozialistischen revolutionären Bewegung nahe, engagierte sich dann aber vor für das Ziel eines lettischen Nationalstaates. Da Kemps innerhalb der lettischen Nationsbildung eigenständige lettgallische Elemente bewahren wollte und sogar für einen Zusammenschluss Lettlands mit Litauens eintrat, dient er in heutiger Zeit vor allem lettgallischen Separatisten als Identifikationsfigur.

CATHERINE GIBSON (Florenz) skizzierte die Aktivitäten der estnischen und lettischen Delegationen auf der Pariser Friedenskonferenz und ging vor allem auf die Verwendung von Kartenmaterial ein. Die von den Delegationen und ihren Unterstützern hergestellten Karten und Begleittexte sollten dazu dienen, die Alliierten von der wirtschaftlichen und politischen Lebensfähigkeit sowie der künftigen strategischen Bedeutung eines eigenständigen lettischen bzw. estnischen Staates zu überzeugen. Estland und Lettland, so Gibson, können als wichtige Fallstudien dafür dienen, Vorstellungen von Territorialität jenseits von ethnischen und nationalstaatlichen Vorstellungen erforschen zu können.

RALPH TUCHTENHAGEN (Berlin) widmete sich der Frage der staatsrechtlichen Zugehörigkeit und militärischen Neutralisierung der Åland-Inseln, insbesondere zum Ende des Ersten Weltkriegs und während des Finnischen Bürgerkriegs bis hin zur Entscheidung des Völkerbundes, die Åland-Inseln der Republik Finnland zuzuschlagen. Ihr autonomer Status, wie er sich seither entwickelt hat, basiert historisch auf dem finnischen und schwedischen Nationalismus, hat seine Wurzeln aber auch in dem von Woodrow Wilson 1918 verkündeten 14-Punkte-Programm, das für die Nachkriegsordnung – auch im Ostseeraum – ganz wesentlich ethnische Gesichtspunkte in den Vordergrund schob.

VASILIJUS SAFRONOVAS (Klaipėda) skizzierte die Vorstellung einer kulturellen „Nähe“ des nördlichen Ostpreußens bzw. „Kleinlitauens“ zu Litauen und die Bedeutung Memels als „litauischer“ Hafen. Safronovas arbeitete heraus, wie diese Vorstellungen dazu dienten, „litauische Ansprüche“ auf das Memelgebiet während und nach dem Ersten Weltkrieg zu propagieren. Zwar hatte die litauische Argumentation keinen Einfluss auf die Entscheidung der Pariser Friedenskonferenz, den nördlich der Memel gelegenen Teil Ostpreußens von Deutschland abzutrennen, dennoch blieb sie auch nicht völlig folgenlos. Mit der Entstehung des zunächst unter Völkerbundsmandat stehenden Memellandes konzentrierte sich der litauische irredentistische Diskurs über „Kleinlitauen“ zunehmend auf dieses Gebiet.

THOMAS LUNDÉN (Stockholm) skizzierte die Versuche von Geographen aus Schweden sowie Lettland, Estland und Litauen in der Zwischenkriegszeit, ein gemeinsames geopolitisches Konzept einer „balto-skandinavischen“ Ostseeregion zu entwickeln. Strittig blieb dabei aber vor allem, ob auch Litauen mit einbezogen werden sollte. Letztlich aber blieb das Interesse an solchen Ideen in allen vier Ländern nur auf kleine akademische Zirkel beschränkt. Die einzigen Politiker, die stärker für engere Kontakte Schwedens ins Baltikum eintraten, waren der Stockholmer Bürgermeister Carl Lindhagen und der schwedische Außenminister Rickard Sandler. Zu einer politischen Umsetzung der Vorschläge der beteiligten Geographen, gar in Form einer „Balto-Skandinavischen Föderation“, kam es nie.

Im vierten Panel zu den innenpolitischen Herausforderungen befassten sich OLEV LIIVIK und ELI PILVE (Tallinn) mit den eng verbundenen Problemen von Bodenreform und Minderheitenpolitik. Liivik betonte einerseits die Radikalität der Bodenreform, die erst 1926, nach der Einführung der Kulturautonomie, in symbolischem Umfang kompensiert wurde, und verwies andererseits auf die Versuche der deutsch-baltischen Minderheit, die Regierung unter Druck zu setzen.

Im fünften Panel wurden Brüche und Kontinuitäten im Zeitraum von 1918 bis 2018 näher betrachtet. SILKE BERNDSEN (Mainz) gab einen Überblick über Bestrebungen zu einer „Baltischen Kooperation“ von 1945 bis 2004, wobei sie den Schwerpunkt auf die Zeit nach 1989 legte. Die Unabhängigkeitsbewegungen in allen drei baltischen Sowjetrepubliken demonstrierten nach außen Einigkeit und Geschlossenheit. Deutlichsten Ausdruck fand dies in der Menschenkette zwischen Vilnius, Riga und Tallinn am 23. August 1989. Nachdem die baltischen Staaten ihre Unabhängigkeit wiedererlangt hatten, wurde der „Baltische Vertrag über Einigkeit und Kooperation“ von 1934 umgehend wieder in Kraft gesetzt. Die internationale Erwartung einer engen Kooperation zwischen den baltischen Staaten wurde jedoch rasch durch divergierende nationale Interessen konterkariert. Von einem gänzlichen Scheitern der baltischen Kooperationsprojekte könne jedoch nicht gesprochen werden.

ALEXANDER SERGOUNIN (St. Petersburg) untersuchte die Entwicklung des russischen akademischen und politischen Diskurses über Vorstellungen der Ostseeregion seit dem Ende der Sowjetunion. In den 1990er- und 2000er-Jahren waren russische Experten sehr offen für europäische Modelle und Konzepte zur Schaffung eines gemeinsamen Ostseeraumes. Sie stützten sich auf Modelle der regionalen Kooperation und einer Sicherheitsgemeinschaft zur Überwindung zwischenstaatlicher Gegensätze. Der Ostseeraum erschien hierbei als ein „innereuropäisches Meer“, in den auch die nordwestlichen Regionen Russlands (Kaliningrad, Karelien, Novgorod und St. Petersburg) mit einbezogen werden sollten. Projekte wie Kaliningrad als Russlands „Hong Kong“ waren unter neoliberalen und postmodernen Denkern beliebt. Allerdings scheiterten diese Ideen sowohl an Befürchtungen vor einer zu starken Einflussnahme der EU auf innerrussische Angelegenheiten wie auch an der Weigerung der EU, die nordwestrussischen Gebiete in den gemeinsamen europäischen Raum mit einzubeziehen.

JÖRG HACKMANN (Szczecin / Greifswald) beleuchtete in seinem Beitrag den Stellenwert historischer und kultureller Argumente für die Begründung der Ostseeregion als politischer Einheit. Historische Argumente für die politische Begründung einer Ostseeregion finden sich bereits bei Herder, die in der Folgezeit Argumenten ethischer und kultureller Dominanz wichen. Seit dem Ende des Ersten Weltkriegs entstanden zahlreiche Regionskonzepte in den kleinen Nationen in der Ostseeregion, einschließlich Polens. Historisch-kulturelle Debatten überdauerten dabei das politische Ende der Idee eines „Baltischen Bundes“. Ab den 1980er-Jahren, als sich ein neuer Ostseeregionalismus zunächst unter dem Schlagwort „Neue Hanse“ entwickelte, wurde deutlich erkennbar, wie die Geschichte als Appellationsinstanz für gemeinsame ökonomische und ökologische Interessen der Ostseeanrainer und für plurikulturelle Zusammenhänge herangezogen wurde. Im Gegensatz zu kritischen Stimmen, die die Geschichte der Ostseeregion für ungeeignet hielten, zu einer Herausbildung einer transnationalen regionalen Zusammenarbeit beizutragen, zeigten diese Impulse zu einem ostseeregionalen Regionalismus Strategien für kritische und multiperspektivische Betrachtungsweisen der Geschichte des Ostseeraums auf, die geeignet sind, nationalstaatliche Abgrenzungen zu überschreiten.

In der Abschlussdiskussion verwies JÜRI KIVIMÄE (Tallinn) auf die Kontroverse zwischen Hain Rebas und Gert von Pistohlkors aus den 1980er Jahren, die das Verhältnis von Region und Nation als räumliche Bezugsgröße in Nordosteuropa zum Thema gehabt hatte und stellte allgemein die Frage, ob „Region“ einfach eine neue räumliche Kategorie für „Nation“ sei. Die meisten Teilnehmer der Konferenz verneinten dies und verwiesen auf den transnationalen Charakter, der der „Region“ als räumliche Kategorie gerade im Ostseeraum zukommt. Allerdings muss dabei auch berücksichtigt werden, auf welcher Grundlage (kulturell, historisch, wirtschaftlich, politisch) diese „Region“ definiert wird, und dass solche Definitionen auch politisch motivierte Abgrenzungen produzieren können.

Konferenzübersicht:

Robert Schweitzer (Helsinki): Die „Tallinner Symposien“ zur Geschichte und Kultur des Europäischen Nordostens

Jörg Hackmann (Szczecin / Greifswald): Eine neue Ostseeregion? Nordosteuropa am Ausgang des Ersten Weltkriegs. Zur Konzeption der Tagung

Panel 1: Konzeptionen der Ostseeregion

Pärtel Piirimäe (Tartu): Dimensions of „Baltic“

Michael North (Greifswald): Der Ostseeraum: Konstitution und Neuerfindung einer Region

Seppo Zetterberg (Helsinki): Festvortrag: Weltkrieg und Völkerfrühling

Panel 2: Imperiale Raumkonzepte / Imperial Spatial Notions

Ron Hellfritzsch (Greifswald): Deutschlands „Neuland“ im Baltikum? Bestrebungen zur Kolonisation und Germanisierung Kurlands, 1914–1919

Eberhard Demm (Lyon): Annexionisten gegen „Reluctant Imperialists“. Die deutschen Konzeptionen für die staatliche Neugestaltung Nordosteuropas 1914–1919

Karsten Brüggemann (Tallinn): Semantic Wars: Soviet Understandings of “Independence” for Estonia and Latvia

Mart Kuldkepp (London): German “National Policy” in Unoccupied Baltic Territories from November 1917 to February 1918

Panel 3: Die Perspektiven der kleineren Nationen

Jens Olesen (Greifswald / Helsinki): Grain and Foodstuffs for Finland, 1918/1919

Tilman Plath (Greifswald): The Emergence of the Third Star. Francis Kemps and the Fate of Latgale in 1917–1920

Catherine Gibson (Florenz): Cartographic Propaganda for Estonian and Latvian Independence at the Paris Peace Conference

Ralph Tuchtenhagen (Berlin): Between Russia, Sweden, and Finland: the Åland Question, 1917–1921

Anne Heden (Södertörn): The Transnational Relationship Between Sweden and Finland During the First World War

Vasilijus Safronovas (Klaipėda): Imagined National Spaces and Access to the Sea: the Case of Lithuania

Thomas Lundén (Stockholm): The Dream of a Balto-Scandian Federation: Sweden and the Independent Baltic States 1918–1940 in Geography and Politics

Panel 4: Herausforderungen des Gesellschaftswandels

Taavi Minnik (Tallinn): The Cycle of Terror in Estonia, 1917–1919

Olev Liivik (Tallinn): Becoming National Minority: Hopes, Concerns and Disappointments of the Baltic Germans in Estonia during the 1920s

Eli Pilve (Tallinn): The Land Reform of 1919: What Were the Available Options? Debates in the Constituent Assembly

Panel 5: 1918–2018: Brüche und Kontinuitäten

Marco Nase (Södertörn): Der Ostseeraum als politischer Begriff, 1930–1980

Silke Berndsen (Mainz): Baltische Kooperation 1945–2004. Ein Ausblick

Alexander Sergounin (St. Petersburg): The Russian Post-Soviet Discourse on Baltic Regionalism (1990–2015)

Jörg Hackmann (Szczecin / Greifswald): History as Argument? Spatial Imagination and Political Notions of the Baltic Sea Region. From the 1920s to the 1990s

Schlussdiskussion. Einleitendes Statement

Jüri Kivimäe (Tallinn)