Viele Welten des Ostseeraumes. Annäherungen und Abgrenzungen vom 12. bis ins 15. Jahrhundert

Viele Welten des Ostseeraumes. Annäherungen und Abgrenzungen vom 12. bis ins 15. Jahrhundert

Organisatoren
Beata Możejko, Universität Danzig; Paul Srodecki, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; Ludwig Steindorff, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Ort
Lübeck
Land
Deutschland
Vom - Bis
07.03.2019 - 09.03.2019
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Von
Laura Potzuweit, Historisches Seminar, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Handelskontakte unterschiedlicher Partner prägten das Bild des Ostseeraumes im Spätmittelalter. Über das enge ökonomische Netzwerk des „Mittelmeeres des Nordens“ vollzog sich jedoch nicht nur ein intensiver Warenaustausch, sondern gleichermaßen ein Wissens- und Kulturtransfer. Infolgedessen konstruierte sich aus heterogenen Ostseeanrainern das Bild eines homogenen Raumes, welcher im Fokus der internationalen Tagung stand. Dabei waren die Annäherungsprozesse hin zur Konstituierung eines Ostseeraumes ebenso Gegenstand der Tagung wie die erhalten gebliebenen Verschiedenheiten und Eigenarten der Anrainer. Für die Sektionen konnten namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Dänemark, Deutschland, Estland, Frankreich, Lettland, Polen, Russland und den Vereinigten Staaten von Amerika gewonnen werden.

Den Auftakt machte OLIVER AUGE (Kiel) mit einer Charakterisierung der Ostseeregion als dynastischer Handlungsraum. Zum Ende des 14. Jahrhunderts prägte demnach ein in sich abgeschlossenes Heiratsverhalten die ansässigen Dynastien des Ostseeraumes, wodurch sich die dortige Heiratslandschaft lediglich aus sich selbst heraus ergänzt habe. Durch die wenigen Ehen mit fürstlichen Familien des Reiches gelangten jedoch deren Repräsentationsinstrumente in den Norden, wobei sich gleichermaßen genuine Eigenarten der Ostseehöfe, wie die Sangspruchdichtung, ausprägten.

ANTI SELART (Dorpat) widmete sich im Anschluss den Bestrebungen der Kurie, mittels päpstlicher Legate ihre Politik in der Rus durchzusetzen. Die hierarchischen Strukturen ermöglichten je nach Ebene unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten, sodass Kardinäle als Legaten in ihren jeweiligen Gebieten sogar als das „Alter Ego” des Papstes auftreten konnten. Obwohl die Rus im 13. Jahrhundert in den Fokus der Kurie gerückt sei, kam es dort im Spätmittelalter nie zu einer Anerkennung des Papsttums als eine geistliche Autorität.
Den Zugang zur Ostsee als Konfliktraum eröffnete MIHKEL MÄESALU (Dorpat) mit einer Betrachtung der Heerespflicht der livländischen Bischöfe. Zwei Privilegien Papst Alexanders IV. enthielten demnach die Aufforderung an die Bischöfe in Preußen und Livland, sich an den Kriegszügen des Ordens gegen die Heiden zu beteiligen. Im Kontrast zu den preußischen Bischöfen bewahrten die Livländer ihre außenpolitische Unabhängigkeit gegenüber dem Orden, sodass ihre Heeresfolge im Konfliktfall ständigen Aushandlungsprozessen unterlag.

ANDRZEJ MARZEC (Krakau) rückte in seinem Vortrag anschließend Pommerellen und dessen Bedeutung für das Königreich Polen und seine Eliten in den Fokus. Nach dem Vertrag von Kalisch (1343) und der Anerkennung der Herrschaft des Deutschen Ordens über Ostpommerellen habe König Kasimir keine Rückgewinnung angestrebt. Vielmehr sei sein Besuch auf der Marienburg 1365 als ein Indiz für eine Entspannungsphase zwischen beiden Akteuren anzusehen. Zeitnah werde auch ein Umdenken im Bewusstsein der polnischen Eliten deutlich: Während die ältere Generation eine negative Haltung gegenüber dem Orden vertrat, nahm die Generation ab der Mitte des 14. Jahrhunderts dessen Herrschaft in Pommerellen als gegeben hin.

Den Blick nach Westen richtete RENATA SKOWROŃSKA (Thorn/Würzburg) mit einer Untersuchung der heterogenen Gruppe der preußischen Englandfahrer als Vertreter der Hanse anhand einer Auseinandersetzung zwischen den preußischen Städten und England ab 1377. Während die Städte im Handel entsprechend anderen Hansestädten agierten, steht der Konflikt zum Ende des 14. Jahrhunderts exemplarisch für die gleichzeitige enge Bindung an den Landesherren, da der Hochmeister des Deutschen Ordens und seine Ordensbeamten vermehrt als Verhandlungsführer begegnen.

Den zweiten Konferenztag eröffnete STEFAN STRIEGLER (Greifswald) mit der Beschreibung der „Großen Wildnis“ in den Wegeberichten des Deutschen Ordens im 14. Jahrhundert, anhand derer er die Konstruktion und Kommunikation eines geografischen Raumes, u. a. anhand der Idee von Nachbarschaft, nachvollzog. Die Wegeberichte basierten demnach auf dem handlungspraktischen Erfahrungs- und Gewohnheitswissen der Kundschafter und enthielten primär Informationen zu räumlichen Hindernissen und möglichen Schlafstätten, dienten aber nicht der räumlichen Orientierung mittels Richtungs- und Entfernungsangaben.

Der Begriff des „Weltsystems“ umfasst mehrere Gesellschaften und deren Beziehungen zueinander. Die Soziologin Janet Abu-Lughod prägte dabei die Bezeichnung „vormodernes Weltsystem“, während der Historiker Hans-Heinrich Nolte mit seinem „europäischen Weltsystem“ die Verknüpfung europäischer Gesellschaften benannte. Die Randstellung der Rus in beiden Weltsystemen nahm DARIUSZ ADAMCZYK (Warschau) in seinem Vortrag zum Anlass, diese im Zentrum seines Weltsystems zu verorten. Ausgehend von Handelskontakten im 12. Jahrhundert, welche er anhand archäologischer Quellen aus dem Münzfund von Archangel’sk (ca. 1125/1131) und dem Schatzfund von Burge (nach 1140) nachzeichnete, rekonstruierte Adamczyk die Rus als „Scharniergebiet“ und Nowgorod als Knotenpunkt eines transkontinentalen Beziehungsgeflechtes.

Daran anschließend behandelte LUDWIG STEINDORFF (Kiel) die Frage nach der Existenz einer Kommune (Stadtgemeinde) in Nowgorod in Entsprechung zu deutschen Städten. Aufgrund u. a. des Fehlens einer entsprechenden Terminologie, des Mangels an einer klaren Unterscheidung zwischen Bürgern und Einwohnern und dem Fehlen eines Rathauses als Symbol und Zentrum der Gemeinde, könne Nowgorod nicht als Gemeinde im westeuropäischen Sinne verstanden werden. Innerhalb der Rus nahm die Stadt gemeinsam mit Pleskau (Pskov) aufgrund einer schwachen Fürstenmacht, einer starken bischöflichen Stellung und einer starken Oligarchie nichtsdestotrotz eine Sonderstellung ein.

Die Kommunikation zwischen der Hanse und Nowgorod machte im Mündlichen den Einsatz von Dolmetschern und im Schriftlichen die Verwendung von Übersetzern unabdingbar. CATHERINE SQUIRES (Moskau) ging in ihrem Beitrag daher der Praxis des nicht wortgetreuen, sondern formelhaften Übersetzens nach. Am Beispiel ihres Forschungsprojekts zu einem Brief aus dem Jahr 1425, bei dem sowohl die niederdeutsche Arbeitsfassung als auch die altrussische Übersetzung erhalten geblieben sind, stellte sie die Bedeutung des Schreibers für die Argumentationsstärke eines Textes heraus.

Im Anschluss präsentierten PIERRE GONNEAU (Paris) und ALEKSANDRS IVANOVS (Dünaburg/Rositten) ihr Editionsvorhaben von 27 altrussischen Urkunden aus dem Stadtarchiv Riga zu den Beziehungen zwischen der Rus und den Ostseeanrainern. In Abgrenzung zu den älteren Veröffentlichungen beinhaltet die neue Edition „Monumenta Palaeographica Medii Aevi. Series Rossica. Fasc. 1. Le fonds des Archives municipales de Riga“ Datierungskorrekturen und -bestätigungen, Aufzeichnungen zu Veränderungen des Aussehens der Urkunden, eine detaillierte Betrachtung der angehängten Siegel und eine Analyse des Beschreibstoffes.

Die Vielfalt des Ostseeraumes auf linguistischer Ebene spiegelte sich schließlich im Vortrag von ADAM SZWEDA (Thorn) zum mehrsprachig geprägten Schriftverkehr der Ostsee-Akteure wider. Während z. B. die Ordensbeamten im 14. Jahrhundert zum Gebrauch der später dominierenden frühneuhochdeutschen Sprache übergingen, zeichnete sich die diplomatische Praxis des Deutschen Ordens auch weiterhin durch einen vom Empfänger abhängigen Sprachgebrauch aus. Mehrsprachigkeit kann demnach als Charakteristikum des Mittelalters – insbesondere in einer Grenzregion wie Preußen – angesehen werden.

Die dritte Sektion zu städtischen Konflikten und Kontakten eröffnete BEATA MOŻEJKO (Danzig) mit einem Aus- und Überblick über die historiographische Forschung zur maritimen Geschichte Danzigs. Trotz des Fundes des „Cooper Wreck“ (Grabung 1971 bis 1975) vor der Küste der Stadt habe sich die polnische Forschung nur peripher mit der Vergangenheit Danzigs als Stadt am Meer auseinandergesetzt. Aktuelle Tendenzen deuteten jedoch auf eine Schließung dieser Forschungslücke hin, die Możejko richtungsweisend für die Zukunft mit der Hoffnung auf eine stärker anthropologisch ausgerichtete Perspektive der maritimen Historiographie Danzigs verband.

Die Menschen in den Fokus rückte auch MARCIN STARZYŃSKI (Krakau). Ungeachtet des großen Forschungsinteresses am polnischen Handel seit dem 19. Jahrhundert sei nur selten das Amt des Kaufmannes und dessen notwendige Qualifikationen thematisiert worden. Anhand zweier Rechnungshefte des Kaufmanns Heinrich Smedt aus den Jahren 1401/1402, welche Ausgaben seiner Reisen und Schuldnerlisten enthalten, rekonstruierte Starzyński exemplarisch die Handelskontakte zwischen Flandern und Krakau und gab einen Einblick in das tägliche Wirken eines Kaufmanns.

MARCIN GRULKOWSKI (Warschau) beschloss den zweiten Konferenztag mit einem Vergleich der im Ostseeraum verwendeten Kanzleisysteme, welche an das jeweilige Bedürfnis einer Stadt angepasst wurden. Grulkowski unterschied dabei zwischen drei Entwicklungsmodellen: Das Grundbuch bringt spezialisierte Bücherreihen hervor, die parallele Entwicklung von spezialisierten Stadtbücherreihen, und das allgemeine Ratsbuch resultiert in spezialisierten Bücherreihen. Das Danziger Kanzleisystem wies große Ähnlichkeiten zu dem der anderen Hansestädte auf, wobei besonders das Kulmer Recht einen entscheidenden Einfluss auf das dortige System ausgeübt habe.

PAUL SRODECKI (Kiel / Ostrava) eröffnete den letzten Konferenztag mit einem Vortrag zum Preußischen Städtebund im Vergleich zu den Städtebünden im Reich. Im Mittelpunkt des 1440 konstituierten Bundes standen primär gegenseitige Hilfe und die Sicherung des Rechtsanspruches der Mitglieder gegenüber dem Hochmeister, wobei die Gründungakte jedoch in keiner Weise dezidiert gegen den Orden gerichtet sei, sondern sogar eine Treuebekundung gegenüber dem Hochmeister beinhalte. Ähnlich seinen Äquivalenten im Reich war der Preußische Bund von Beginn an eine gemischtständische Interessenvereinigung, in welcher auch der Landadel tonangebend war. Die anschließende Diskussion thematisierte den Vorwurf des Deutschen Ordens, wonach der Preußische Städtebund eigentlich aus Fremden bestanden habe. Srodecki widersprach und positionierte den Städtebund in Preußen vielmehr als Endpunkt der Ausbildung einer „preußischen Identität“ seit den 1420er-Jahren.

Den Ostseeraum als kunsthistorische Kontaktzone präsentierte ANDRZEJ WOZIŃSKI (Danzig) am Beispiel von Danzig und Lübeck in der zweiten Hälfte des 15. bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts. Während Lübeck als künstlerisches Zentrum des Ostseeraums im Spätmittelalter angesehen werden kann, galt Danzig primär als Importeur lübischer Kunst und als dessen künstlerischer Partner. Der Nachweis der intensiven künstlerischen Kontakte beider Städte könne heute allerdings nur noch über die erhalten gebliebenen Kunstobjekte nachvollzogen werden, da schriftliche Quellen, wie Rechnungen für Kunstobjekte oder Transportkosten, die Jahrhunderte nicht überdauert hätten.

Den Abschluss der Sektion bildete ILGVARS MISANS (Riga) mit einer Betrachtung der Konflikte im Ostseeraum anhand der Politik der drei großen livländischen Städte Dorpat, Reval und Riga. Die drei „hansischen Schwesterstädte“ wiesen nicht nur eine sehr ähnliche Entstehung und Entwicklung auf, sondern hätten gleichermaßen durch ihre geographische Lage eine Sonderstellung eingenommen. Jedoch habe erst das Konfliktpotential des 15. Jahrhunderts und eine veränderte Politik Rigas im ausgehenden 14. Jahrhundert zu einer engeren Zusammenarbeit der drei livländischen Städte geführt.

PAVEL PETRUKHIN (Moskau) unterzog die livländischen Urkunden im Hinblick auf die Handelsblockade gegen die Rus einer genaueren Betrachtung und verwies auf die unterschiedlichen Datierungen aufgrund der Differenz von Marienjahr und Weihnachtsjahr. In Anlehnung an Kučkin schloss Petrukhin mit einem Datierungsversuch der Abschrift A des Vertrages von Smolensk (1229). Da die Anzahl der erhaltenen und anzunehmenden Verträge ungefähr der Anzahl der Fürsten zwischen 1233 und 1358 in Smolensk entspreche, könne jedem Herrschenden eine eigene Abschrift zugeordnet werden. Abschrift A demnach Feodor Rostislavič (1280–1297). Im direkten Anschluss ergänzte GAIL LENHOFF (Los Angeles) die Ausführungen noch durch die in der Forschung wenig beachteten Anhänge der Vertragsausfertigungen D und E, welche Auskunft über die Beziehungen der Fürsten von Smolensk zu den Mongolen erlauben. Die daran anknüpfende lebhafte Diskussion stellte den Ausführungen von Petrukhin noch einmal die alternative, paläographische Datierung der Abschrift A als älteste und ursprüngliche Fassung des Vertrags von Smolensk kontrastierend gegenüber.

Ausgehend von einer Verordnung Karls des Großen, wonach es schlimmer sei, eine falsche als gar keine Messe zu hören, diskutierte CARSTEN JAHNKE (Kopenhagen) daraufhin die Frage, wie katholische Kaufleute dennoch außerhalb ihrer Heimatgemeinde Messen beiwohnen und ihre Beichte ablegen konnten. Die Lösung bildeten u. a. eigene begleitende Priester, die Gründung eigener Kirchen in der Fremde und die Integration in existierende Gemeinden. Durch ihr Bedürfnis nach Religiosität erschufen und formten die hanseatischen Kaufleute demnach zahlreiche sakrale Landschaften in Europa.

Mittels einer systematischen Auswertung des Spendenverhaltens zweier Bruderschaften in Riga im 15. Jahrhundert demonstrierte GUSTAVS STRENGA (Tallinn) die Sichtbarkeit von Armut und zog Rückschlüsse auf die Gruppierungen anhand der gespendeten Objekte für die jeweiligen Altäre der Gemeinschaften. Mit dem Akt des Spendens bemühte sich der Spender darum, für sein eigenes Seelenheil zu sorgen und dem eigenen Vergessenwerden entgegenzuwirken. Eine Art „Gegenspende“ stellte somit die Memoria durch die Bruderschaften dar.

In seiner abschließenden Conclusio fasste MATHIAS NIENDORF (Greifswald) den Kern seiner von ihm als subjektiv charakterisierten Eindrücke der Konferenzbeiträge zusammen. Demnach sei der Ostseeraum durch die geringe Berücksichtigung kirchengeschichtlicher Bezüge als sehr diesseitig orientierter Raum erschienen und sei gleichermaßen auch nicht thematisch in seiner Gänze vertreten gewesen. Dennoch sei deutlich geworden, dass die Ostsee nicht klar in West und Ost unterschieden werden könne. Die breite Quellenbasis, genauso wie die Internationalität, die Interdisziplinarität und die Intergenerationalität der Konferenz gäben allerdings thematischen Optimismus in Bezug auf die Erforschung des Ostseeraumes in den kommenden Jahren.

Die Vielfalt des Ostseeraumes spiegelte sich durchaus auch in der thematischen Vielfalt der Konferenzbeiträge wider. Aufgrund der ausrichtenden Institutionen lag der Schwerpunkt verständlicherweise auf den deutschen und ostmittel- wie auch osteuropäischen Gebieten. Um jedoch der Vielfalt des Ostseeraumes in seiner Gänze gerecht zu werden, wären Ergänzungen durch die skandinavische Sichtweise wünschenswert gewesen. Das Versprechen einer dauerhaften Kooperation zwischen den Universitäten Danzig und Kiel und die Aussicht auf eine weitere Tagung in zwei Jahren lässt in der Tat hoffen, dass das Bild des „Mittelmeeres des Nordens“ in Zukunft durch weitere neue Erkenntnisse und Perspektiven erweitert werden wird. Eine Publikation der Ergebnisse durch das Herder-Institut in der Reihe „Tagungen zur Ostmitteleuropaforschung“ ist geplant.

Konferenzübersicht:

Paul Srodecki (Kiel/Ostrava): Begrüßung und Einführung

I. Sektion: Der Ostseeraum als politischer Handlungsraum
Moderation: Ludwig Steindorff (Kiel)

Oliver Auge (Kiel): Die Ostseeregion als dynastischer Handlungsraum im Mittelalter

Anti Selart (Dorpat): Die päpstlichen Legationen in die Rus (13.–15. Jahrhundert)

Mihkel Mäesalu (Dorpat): Gemeinsam gegen die äußeren Feinde Livlands? Militärische Kooperation zwischen dem Deutschen Orden und den livländischen Bischöfen gegen Litauen und die Rus

Andrzej Marzec (Krakau): Pomeralia in the Consciousness of the Political Elites of the Kingdom of Poland 1320–1382

Renata Skowrońska (Thron/Würzburg): Zwischen Handel und Politik. Die preußischen Städte als Vertreter der Hanse bei den Verhandlungen mit englischen Königen um Entschädigungen für verlorene Schiffe und Waren im 15. Jahrhundert

II. Sektion: Wahrnehmung, Sprache, Kommunikation
Moderation: Paul Srodecki (Kiel/Ostrava)

Stefan Striegler (Greifswald): Die Große Wildnis im 14. Jahrhundert – Wahrnehmung und Beschreibung eines geografischen Raumes

Dariusz Adamczyk (Warschau): Zu welchen „Welten“ gehörte die Nowgoroder Rus im 12. Jahrhundert?

Ludwig Steindorff (Kiel): Grenzen der Kommunikation – War auch Nowgorod eine Gemeinde?

Catherine Squires (Moskau): Zu den Beziehungen der Hanse mit Nowgorod. Sprache als Wiederspiegelung von Konflikt und Kontakt

Pierre Gonneau (Paris) / Aleksandrs Ivanovs (Dünaburg/Rositten): Old Russian Charters on Relations between the Rus and the Baltic Sea Region from the End of the 12th to the first half of the 14th c. Towards a New Edition of Historical Records Preserved at Medieval Riga City Archives

Adam Szweda (Thorn): Mehrsprachigkeit im politischen, wirtschaftlichen und sozialen Leben Preußens im Spätmittelalter

III. Sektion: Städtische Kontakte und Konflikte
Moderation: Anti Selart (Dorpat)

Beata Możejko (Danzig): Maritime Danzig (Gdańsk) in the Middle Ages. Historiography findings and research questions

Marcin Starzyński (Krakau): Ein Krakauer Kaufmann auf dem Weg nach Flandern – Heinrich Smedt und seine Rechnungen aus den Jahren 1401–1402

Marcin Grulkowski (Warschau): Die Stadtbücher der Danziger Rechtstadt und anderer Hansestädte im Spätmittelalter – ein Vergleich der Kanzleisysteme

Paul Srodecki (Kiel/Ostrava): „Getreulich einander beizustehen“ – Der Preußische Bund im Spiegel spätmittelalterlicher Städtebünde

Andrzej Woziński (Danzig): Some remarks on artistic contacts between Danzig (Gdańsk) and Lübeck in the second half of the 15th and at the beginning of the 16th century

Ilgvars Misans (Riga): Die livländischen Hansestädte und die Konflikte im Ostseeraum im Spätmittelalter

IV. Sektion: Handel zwischen West und Ost
Moderation: Beata Możejko (Danzig)

Pavel Petrukhin (Moskau): Die Handelsblockade gegen die Rus 1278–1279 in livländischen Urkunden

Gail Lenhoff (Los Angeles): Der Handel zwischen dem Ostseeraum und der Rus über die Düna und die Politik der Mongolen. Eine kritische Sicht auf die Quellen

Carsten Jahnke (Kopenhagen): Merchants and local churches: integration of Hanseatic merchants in local parishes

Gustavs Strenga (Tallinn): Gifts of rich, gifts of poor. Crossing social and ethnic boundaries in the Beer Carters and Porters brotherhoods in Riga (c. 1450– c. 1500)

Mathias Niendorf (Greifswald): Conclusion


Redaktion
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