Transformation als Erfahrungsraum. Transnationale Perspektiven

Transformation als Erfahrungsraum. Transnationale Perspektiven

Organisatoren
Institut für Zeitgeschichte München – Berlin, Forschungsabteilung Berlin; Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung, Regensburg
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
07.03.2019 - 08.03.2019
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Von
Jonas Jung / Paul Sprute, Institut für Zeitgeschichte München – Berlin

Makroökonomische und politische Transformationsprozesse haben weitreichende Auswirkungen auf gesellschaftliche Strukturen, kulturelle Normen sowie alltägliche Lebenswelten. Jedoch hat sich die Transformationsforschung bislang hauptsächlich auf die politische Steuerung dieser Umwälzungen fokussiert und deren Scheitern oder Erfolg als zentralen Maßstab gesetzt. Erfahrungs- und mikrogeschichtliche Dimensionen von Transformationsprozessen sind hingegen durch die geschichtswissenschaftliche Forschung kaum systematisch aufgegriffen worden.

Hier setzte der Workshop an, dessen Grundgerüst zwei Forschungsprojekte mit unmittelbarem Bezug zum Konzept der „Transformation“ bildeten. Das Institut für Zeitgeschichte München – Berlin (IfZ) arbeitet erstmals auf breiter Quellenbasis die Geschichte der Treuhandanstalt auf. Das Forschungsprojekt des Leibniz-Instituts für Ost- und Südosteuropaforschung Regensburg (IOS) beschäftigt sich anhand der Fallbeispiele von Schiffswerften in Kroatien und Polen mit „Transformationen von unten“.

Dieser Forschungshintergrund ermöglichte die empirisch verankerte Diskussion unterschiedlicher Erfahrungsräume in einer transnationalen Perspektive. Es wurde deutlich, wie Transformationsprozesse in den verschiedensten Kontexten soziale Beziehungen ebenso verändern wie sie sozial-geographische Räume und neue „Ermöglichungsräume“ schufen. Ausgehend vom Mittelpunkt der post-sozialistischen Transformationserfahrungen nach 1990 weitete der Workshop den Blick: Dazu wurden zeitlich weiter ausgreifende Entwicklungen ebenso diskutiert wie westeuropäische De-Industrialisierungsprozesse. Die spezifischen Erfahrungen „vor Ort“ sollten vor dem Hintergrund weiter reichender Entwicklungen und im Vergleich miteinander schärfer konturiert werden.

DIERK HOFFMANN (Berlin) leitete in den Workshop ein, indem er herausstellte, wie tief sich die Transformationsprozesse der Wiedervereinigung in das kollektive Gedächtnis in Ostdeutschland eingegraben hätten. Dies spiegele sich auch in gegenwärtigen politischen Debatten wider. In diesem Kontext benannte Hoffmann als eine Aufgabe der Geschichtswissenschaft, eine gesellschaftspolitisch relevante Problemgeschichte der Gegenwart zu erarbeiten, die geschichtspolitische Narrative dekonstruieren könne. Dazu bot er als begrifflichen Bezugsrahmen Reinhart Kosellecks Begriffspaar von „Erfahrungsraum“ und „Erwartungshorizont“ an. Bezogen auf den Workshop bemerkte er, dass die Wandelbarkeit von Zeit sowie Fragen nach der zeitgenössischen wie gegenwärtigen Geschichtswahrnehmung und -deutung fokussiert werden könnten.

Ergänzend reflektierte ULF BRUNNBAUER (Regensburg) in seinen einleitenden Bemerkungen, wie Transformationsprozesse zunehmend zum Gegenstand genuin historischer Forschung geworden seien. Hier zeige sich ein Unbehagen daran, dass die „Zeitenwende“ der Jahre 1989/1990 als Beginn der Transformation vorauszusetzen sei. Tatsächlich gelte es, Temporalitäten kritisch zu überdenken und die Frage zu stellen, wann Transformationsprozesse einsetzten und in welcher Beziehung sie zur Gegenwart stünden. Eine globale Perspektive, die De-Industrialisierungsprozesse weltweit einschließe, könne dringend benötigte Anreize für die Forschungsdiskussion setzen.

Die erste Sektion des Workshops befasste sich mit dem Erfahrungsraum der Werften als Beispiel der Transformation von Industriebetrieben in Ost- und Westdeutschland sowie in Kroatien. EVA LÜTKEMEYER (München) eröffnete die Sektion mit konzeptionellen Bemerkungen zu Reinhart Kosellecks Begriffspaar, ergänzt um den Begriff der „Enttäuschung“. Diese ergebe sich aus Abweichungen zwischen dem Deutungswissen von Erwartung und Erfahrung. Im Fall der ostdeutschen Werften sei selbstgewisser Zukunftsoptimismus durch den Zusammenbruch der strukturbestimmenden Werftindustrie und den Verlust der sozialistischen Betriebskultur in ein ausgeprägtes Krisenbewusstsein umgeschlagen und Identitätskonflikten gewichen. Der Vortrag von ULF BRUNNBAUER (Regensburg) zeichnete die „Transformation als Dauerprojekt“ anhand des Beispiels der Werft Uljanik im kroatischen Pula nach. Er erhob den Anspruch, die sozialen Beziehungen und Orte auszuleuchten, vor deren Hintergrund Erfahrungsräume und Erwartungshorizonte definiert würden. Dabei verwies er ebenfalls auf die Funktion des sozialistischen Betriebs als soziales System. Brunnbauer nahm vor allem die Temporalität der Transformation in den Blick, deren Notwendigkeit von den Akteuren seit den 1970er-Jahren konstatiert worden sei. Er analysierte ein Verständnis der Transformation als Selbstzweck und eine Handlungsstrategie des „Durchwurschtelns“. JOHANNA WOLF (Leipzig) befasste sich mit der Wahrnehmung und Reaktion von Gewerkschaftern auf Krisen- und Transformationsprozesse in der westdeutschen sowie westeuropäischen Schiffbauindustrie. Dabei nahm sie mit der Industriegewerkschaft Metall, dem Europäischen und dem Internationalen Metallgewerkschaftsbund verschiedene Handlungsebenen gewerkschaftlicher Arbeit in den Blick. So zeigte Wolf, dass sich die westlichen Gewerkschaften der globalen Abhängigkeiten ihres staatlich subventionierten Industriezweigs durchaus bewusst gewesen seien. Die gewerkschaftlichen Initiativen jenseits des Nationalstaats hätten jedoch letztlich keine maßgebliche Bedeutung entfaltet, da diese an der Abstimmung der unterschiedlichen Interessen über die verschiedenen Ebenen gescheitert seien.

Gewerkschaften und Betriebsräte in Ost- und Westdeutschland bildeten das Thema der zweiten Sektion des Workshops. Der erste Vortrag von MORITZ MÜLLER (Bochum), der aufgrund eines kurzfristigen Ausfalls des Referenten verlesen wurde, befasste sich mit der Entstehung und dem Scheitern eines Beteiligungsansatzes der IG Metall in den 1970er- und 1980er-Jahren. Müller stellte dar, wie die Metallgewerkschaft den technologischen Wandel in den Betrieben über ein Aktionsprogramm zur Aktivierung der Betriebsräte mitzugestalten suchte. Der Anspruch gewerkschaftlicher Gegenmacht sei hier mit Ansätzen des Co-Managements in Konflikt geraten und habe im Ergebnis die Grenzen gewerkschaftlicher Gestaltungsmöglichkeiten bei grundlegenden gesellschaftlichen Umwälzungen deutlich gemacht. CHRISTIAN RAU (Berlin) setzte sich mit Herausforderungen der Wiedervereinigung für Gewerkschaftsstrukturen und -kulturen in Ostdeutschland in den frühen 1990er-Jahren auseinander. Dabei machte er deutlich, wie verschiedene gewerkschaftliche Akteure Westdeutschlands auf die vermeintliche Gefahr eines „gewerkschaftsfreien Raumes“ in der untergehenden DDR reagierten. Anhand der Fallbeispiele der IG Chemie und IG Metall sowie des Deutschen Gewerkschaftsbundes zeichnete Rau die Strategien westdeutscher Gewerkschaften nach, die zwischen Kooperation und der spiegelbildlichen Übertragung westdeutscher Strukturen oszillierten. Rau betonte die Bedeutung einer spezifisch ostdeutschen Gewerkschaftskultur, die den Betrieb als relativ autarke „lokale Ökonomie“ verstand und vom persönlichen Kontakt geprägt gewesen sei. STEFAN BERGER (Bochum) hob in seinem Kommentar hervor, dass beide Vorträge gewerkschaftliche Transformationserfahrungen in weitere gesellschaftliche Veränderungen einbetteten. Sie stellten zudem die 1970er-Jahre als die entscheidende Zäsur für die westdeutsche Gewerkschaftsbewegung dar und zeigten Dilemmata der Gewerkschaften in der Sozialpartnerschaft auf. Berger regte an, zu überdenken, inwiefern die gewerkschaftlichen Transformationserfahrungen spezifisch seien oder diese bekannte Prozesse der gesamtdeutschen Geschichte bestätigten.

Die dritte Sektion eröffnete Kommentator THOMAS LINDENBERGER (Dresden) anlässlich des Internationalen Frauentags mit einem Verweis auf das Fehlen einer Referentin in der rein männlich besetzten Sektion. Der Fokus der Referate galt der Rolle von Märkten als Erfahrungsräumen der Transformation. FLORIAN PETERS (Berlin) gab einen Einblick in Markterfahrungen und Marktdenken im Polen der 1980er-Jahre. Ausgehend vom Bild des irregulären und anarchischen „Polenmarkts“ machte Peters deutlich, dass Märkte und Basare als paradigmatische Orte der polnischen Transformation anzusehen seien. Sie repräsentierten eine sowohl praktische als auch diskursive Hinwendung zum Markt. Der Vortrag betonte die Bedeutung der sinnweltlichen Aneignung des Marktes als konkreten Ort und stellte die Vielfalt individueller Motivationslagen für die Beteiligung am Markt sowie seine Akzeptanz als Ordnungsmodell heraus. BENJAMIN MÖCKEL (Köln) nahm ebenfalls eine Verortung des Einzelnen im Markt vor, indem er „Fairen Handel“ und ethischen Konsum als Formen der Marktkritik und Markttransformation innerhalb westeuropäischer Gesellschaften diskutierte. Mit Blick auf die Fälle der Bundesrepublik und Großbritanniens fragte Möckel, wann es plausibel wurde, moralische Anliegen über Konsum zu kommunizieren und ob dies eine Moralisierung der Märkte oder eine Kommodifizierung von Moral darstelle. Im Ergebnis stellte Möckel heraus, wie sich materielle in moralische Produkte verwandelten und durch Konsum Kritik formuliert würde.

Die zwei weiteren Vorträge dieser Sektion setzten in ihrer Analyse der Transformationen von Märkten bei der Einbettung und Vermittlung transnationaler Wirtschaftsbeziehungen an. KEITH ALLEN (Berlin) diskutierte die Bedingungen ausländischer Investitionen in die ostdeutsche Wirtschaft anhand des schweizerischen, österreichischen und britischen Engagements. Die Analyse führte die besondere Bedeutung von Investitionen aus diesen Ländern auf die Rolle langfristig wirkender Mittler/innen und im Kalten Krieg gewachsenen Beziehungen zurück, hier hätten sich staatliche und private Anliegen überlappt. ADRIAN GRAMA (Regensburg / München) leuchtete finanzielle Interessen des Bankensektors aus, die Einfluss auf die osteuropäischen Schuldenkrisen der frühen 1980er-Jahre und damit auf langfristig wirkende Transformationen genommen hätten. Grama betonte die Bedeutung des Finanzkapitals als Triebkraft der Globalisierung. Westliche Investmentbanker betrachteten die Staaten des Ostblocks aufgrund ihrer Herrschaftsordnung stets als stabil und mithin kreditwürdig. Die Vorstellung des notwendigen Einklangs von Kapitalismus und demokratischer Ordnung („dual reform“) bezeichnete er deshalb als „one-night stand“ des Finanzsektors mit der Demokratie um das Jahr 1989, der auf handfeste ökonomische Interessen zurückzuführen sei.

Kommentator Lindenberger betonte, die Vorträge von Allen und Grama zeigten die langfristige Wirksamkeit hartnäckiger Beziehungen und Netzwerke, die Märkte und Markthandeln in sozialen Beziehungen verorteten. Im Kontrast dazu deuteten die Vorträge von Peters und Möckel Marktverhalten in einem breiten gesellschaftlichen Sinn. Verändertes ökonomisches Handeln bette in allen vier Fallstudien politische Orte neu ein.

Die abschließende vierte Sektion thematisierte Transformationsprozesse im Erfahrungsraum von Stadt und Region. Wie Brunnbauer thematisierten ANDREW HODGES und PETER WEGENSCHIMMEL (beide Regensburg) in ihrer Fallstudie Entwicklungen in der Werft Uljanik.1 Dabei betonten sie die starke Bindung der Arbeiter/innen zur Werft, sowie ihre soziale Bedeutung und diskutierten die Frage der Öffentlichkeit des Unternehmens. So habe sich die emotionale Bedeutung der Werft nicht im Eigentum der öffentlichen Hand widergespiegelt, das vielmehr als Argument für Subventionierungen gedient habe. Das Beispiel der Werft verdeutliche das Verschwimmen der Grenzen zwischen öffentlichem und privatem Besitz. Dies hänge auch mit der Tradition des Selbstmanagements von Betrieben im sozialistischen Jugoslawien zusammen. JÖRN EIBEN (Hamburg) widmete sich anhand der Städte Wolfsburg und Wilhelmshaven den Transformationsprozessen der 1970er-Jahre in Westdeutschland. Beide Städte hätten spezifische Erfahrungsräume mit eigenen Erwartungshorizonten gebildet. Während in Wilhelmshaven der Erwartungshorizont einer zukünftigen Transformation in eine Industriestadt enttäuscht worden sei, habe in Wolfsburg der Rückblick auf die unmittelbare Vergangenheit als Autostadt den Erwartungshorizont bestimmt. Schließlich veranschaulichte ANA KLADNIK (Dresden) am Beispiel Freiwilliger Feuerwehren in Slowenien und Serbien die einschneidende Bedeutung von Transformationsprozessen für lokale Gemeinschaften. Ihr Vortrag machte die alltägliche Bedeutung und Rückwirkung globaler makroökonomischer Prozesse auf etablierte lokale Strukturen deutlich. Angesichts der Vielschichtigkeit der Sektion forderte die Kommentatorin KERSTIN BRÜCKWEH (Potsdam) einen engeren Transformationsbegriff mit einer Ausrichtung auf 1989/1990. Nach ihrer Lesart machten alle vier Vorträge jedoch deutlich, dass der Raum der Stadt die Gleichzeitigkeit des Verlustes verschiedener Lebenswelten veranschauliche. Die abschließende Diskussion betonte die sinnstiftende Bedeutung des Großbetriebs für die jeweilige städtische Identität.

In seinem Abschlusskommentar beschäftigte sich JOACHIM VON PUTTKAMER (Jena) mit begrifflichen Beobachtungen, die er im Rahmen des Workshops getätigt hatte. So hielt er ein Plädoyer für eine präzise, dabei aber nicht ausschließende Konzeption von Transformation. Er diagnostizierte eine Abwesenheit des Begriffs des „Fortschritt“ während des Workshops, den er als Potential von Geschichtlichkeit begreife und stark machen wolle. Auch die Begriffe von „Strukturwandel“ und „Strukturbruch“ sehe er als brauchbar zur vergleichenden Analyse und Kategorisierung von Transformationen. Die Nützlichkeit des Begriffs der Transnationalität hinterfragte er hingegen und argumentierte für die Verwendung des Begriffs der „globalen Perspektive“.

Gemäß seinem Titel lässt sich fragen, welche Beiträge dieser Workshop zum konzeptionellen Verständnis von Transformation und Erfahrungsräumen machte und welcher Mehrwert aus der transnationalen Perspektive zu ziehen sei. Angeregte Debatten über Begriffe wie „Transformation“, „Enttäuschung“ und „Erwartung“ bildeten einen Schwerpunkt von Fragerunden und Abschlussdiskussion. Sie machten deutlich, wie lohnend die Auseinandersetzung mit vermeintlich etablierten, aber doch ambivalenten Begriffen im Kontext einer vergleichenden Perspektive ist. So reichten die verschiedenen Auffassungen von Transformation von einer engen (inhaltlichen wie temporären) Auslegung, über ein Verständnis von Transformation als Dauerzustand, bis hin zur grundsätzlichen Hinterfragung der Brauchbarkeit des Begriffes. Auffallend ist, dass kaum ein Vortrag die Bedeutung der „Zeitenwende“ von 1989/1990 betonte. Stattdessen stellten die verschiedenen Beiträge langfristige Wirkungen und Entwicklungen in den Mittelpunkt ihrer Analysen. Der vergleichende Austausch machte deutlich, dass die gemeinhin makrogeschichtlich verhandelten Transformationsprozesse vielfältige direkte Wirkungen auf mikrogeschichtlicher Ebene entfalteten und Identitäten, Normen und alltägliche Lebenswelten formten und veränderten. Schließlich führte der Workshop vor Augen, dass trotz grundsätzlich paralleler Entwicklungen und der gemeinsamen Erfahrung von Globalisierung der lokale Erfahrungsraum eine integrale Dimension von Transformationen darstellt und verbundene Erwartungshorizonte prägt.

Konferenzübersicht:

Dierk Hoffmann (Berlin) / Ulf Brunnbauer (Regensburg): Begrüßung

Sektion I – Industriebetriebe: das Beispiel Werften
Moderation: Hermann Wentker (Berlin)

Eva Lütkemeyer (München): Zwischen Zukunftsoptimismus und Krise. Die Transformation der ostdeutschen Werftindustrie als Erfahrungsraum nach der "Wende"

Ulf Brunnbauer (Regensburg): Transformation als Dauerprojekt: Die Werften Uljanik (Pula) und Gdynia im Vergleich

Johanna Wolf (Leipzig): Wahrnehmung und Reaktion von Gewerkschaftern auf Krisen- und Transformationsprozesse in der westeuropäischen Schiffbauindustrie

Sektion II – Gewerkschaften und Betriebsräte
Moderation und Kommentar: Stefan Berger (Bochum)

Moritz Müller (Bochum): „Hilfe zur Selbsthilfe“? Entstehung und (vorläufiges) Scheitern eines Beteiligungsansatzes der IG Metall in den 1970er- und 1980er-Jahren

Christian Rau (Berlin): Ein „gewerkschaftsfreier Raum“? Gewerkschaftsstrukturen und -kulturen in Ostdeutschland in den frühen 1990er-Jahren

Sektion III – Märkte
Moderation und Kommentar: Thomas Lindenberger (Dresden)

Florian Peters (Berlin): Vom „Polenmarkt“ zum Millionär? Markterfahrungen und Marktdenken in der polnischen Transformationszeit

Keith Allen (Berlin): Directing Foreign Investments to Eastern Germany: Swiss Engagements after (and before) 1989

Adrian Grama (Regensburg / München): Why Was Totalitarism Good for Business until It Was No More: Revisiting the East European Debt Crisis of the Early 1980s

Benjamin Möckel (Köln): Marktkritik und Markttransformation: „Fairer Handel“ und ethischer Konsum in Westeuropa

Sektion IV – Stadt und Region
Moderation / Kommentar: Kerstin Brückweh (Potsdam)

Andrew Hodges / Peter Wegenschimmel (beide Regensburg): Der Betrieb als Krake: Wohlfahrt, Infrastruktur und andere Verflechtungen der Werft Uljanik

Jörn Eiben (Hamburg): Die Siebziger als Achterbahn: Krisen und Transformationen in Wilhelmshaven und Wolfsburg

Ana Kladnik (Dresden): Ehrenamtliche Arbeit in Gemeinden Sloweniens und Serbiens zwischen Staatssozialismus und liberalen Kapitalismus

Joachim von Puttkamer (Jena): Abschlusskommentar

Anmerkungen:
1 Hodges und Wegenschimmel kündigten eine Abänderung des im ursprünglichen Vortragstitel gewählten Bildes des „Betriebs als Krake“ aufgrund seiner antisemitischen bildgeschichtlichen Vergangenheit und Konnotation an.