Zisterzienser und Zisterzienserinnen am Oberrhein (12.–14. Jahrhundert)

Zisterzienser und Zisterzienserinnen am Oberrhein (12.–14. Jahrhundert)

Organisatoren
Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein; Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Abt. Landesgeschichte
Ort
Lichtenthal
Land
Deutschland
Vom - Bis
21.03.2019 - 23.03.2019
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Von
Benjamin Torn, Historisches Seminar, Lehrstuhl für mittelalterliche Geschichte I und Abteilung Landesgeschichte, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg / Breisgau

Die Tagung verband Studien zu einzelnen Klöstern mit übergreifenden, ordensweiten Fragestellungen. Eine räumlich konstituierte Auswahl von Zisterzienserklöstern, die untereinander in Beziehung standen, sollte vergleichend betrachtet werden, um ordenstypische Elemente sichtbar zu machen, wie KONRAD KRIMM (Karlsruhe), JÜRGEN DENDORFER (Freiburg) und STEFFEN KRIEB (Freiburg) einleitend erläuterten. Dementsprechend gliederte sich die Tagung in zwei Teile: Auf eine allgemeine Einführung zur Ordensstruktur und zum Kloster Lützel und eine vergleichende Betrachtung der Klöster folgte der Versuch, allgemeine Themen der Zisterzienserforschung an einzelnen Konventen paradigmatisch zu überprüfen. Dabei sollten Fragen der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte fortgeführt, aber auch solche der Kultur- und Überlieferungsgeschichte stärker in den Blick genommen werden.

Den Auftakt zur ersten Sektion bildete WERNER RÖSENER (Gießen), der zunächst auf die Gründungsverhältnisse von Cîteaux sowie die Primarabteien und deren Filiationen einging. Anschließend schlug er einen Bogen über die Verfassungsstruktur des Ordens und den Einfluss Bernhards von Clairvaux zur Entwicklung der Zisterzienserklöster im südwestdeutschen Raum sowie zur Inkorporation von Frauenklöstern. Jährliche Treffen auf dem Generalkapitel sowie die Aufsicht der Vateräbte über ihre Tochterklöster sorgten für eine regelmäßig erneuerte Einheitlichkeit der Observanz. Außerdem hob Rösener den tiefen Eindruck hervor, den die monastischen Ideale in der Gesellschaft hinterließen, wobei einzelnen Personen, insbesondere Bernhard, eine wichtige Rolle zugekommen sei.

ULI STEIGER (Heidelberg) betrachtete anschließend die Geschichte des oberrheinischen Mutterklosters Lützel, von dem aus der Oberrhein zisterziensisch erfasst wurde und zu dem zwar viel Quellenmaterial, aber nur wenig Forschung vorliegt. Bereits kurz nach der Gründung um 1124 wuchs der Konvent des Klosters so stark an, dass in den 1130er-Jahren sechs Tochterklöster errichtet und mit Gründungskonventualen beschickt werden konnten. Dieser Aufschwung setzte sich im weiteren Verlauf des 12. Jahrhunderts fort, womöglich auch begünstigt durch die lange, 45jährige Amtszeit des zweiten Abts. Als besonderes Merkmal Lützels ließ sich seine Grenzlage zwischen Burgund und dem Reich festhalten. Damit konnte nicht nur dem Ordensideal der abgeschiedenen Lage gefolgt werden, Lützel wurde außerdem zur „kulturellen Pforte“; zu einem Verbindungsglied zwischen der Entstehungsregion des Zisterzienserordens und dem südwestdeutschen Raum.

Sodann ging es um die Männerklöster am Oberrhein, die – bis auf Baumgarten – in der Filiation von Lützel standen. CLEMENS REGENBOGEN (Freiburg) untersuchte die elsässischen Abteien Pairis, Baumgarten und Neuburg, ERNST TREMP (St. Gallen) die heutigen Schweizer Klöster Frienisberg und St. Urban, HEINZ KRIEG (Freiburg) die Abteien Tennenbach und Herrenalb. Um einen Vergleich dieser Klöster zu ermöglichen, war den Referierenden im Vorfeld ein Frageraster zur Orientierung gegeben worden.

Ein erster Schwerpunkt waren die Eckdaten der Klostergeschichte mit besonderem Gewicht auf der Entstehungszeit des jeweiligen Klosters. Hier kann bilanziert werden, dass es sich um längere Gründungsvorgänge handelte, die sich erst mit deutlichem Abstand in den Quellen niederschlugen und daher in ihren Details oft im Dunkeln bleiben. Singuläre Situationen zeigen sich bei dem 1191 relativ spät gegründeten Kloster St. Urban, bei dem durch den abgesetzten Straßburger Bischof auf einem Gut der Straßburger Kirche gegründeten Baumgarten und bei Tennenbach, dessen Mönche geschlossen aus Frienisberg kamen und ihren neuen Besitz käuflich erwarben. Während den meisten Klöstern im 12. und zu Beginn des 13. Jahrhunderts ein ökonomischer Aufstieg gelang, muss die Lage in Frienisberg in der Mitte des 12. Jahrhunderts prekär gewesen sein, ehe auch diesem Konvent ein wirtschaftlicher Aufstieg gelang. Allen Klöstern gemeinsam scheint wiederum ihr spätmittelalterlicher Niedergang zu sein.

In einem zweiten Schwerpunkt wurde nach den Beziehungen gefragt, die über das einzelne Kloster hinausgingen. Alle untersuchten Konvente bemühten sich intensiv um päpstliche Privilegien, wobei Neuburg in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts weniger begünstigt wurde. Dafür stach hier die besondere Nähe zu den Staufern hervor, die dieses Kloster schon früh förderten, wohingegen andere erst später königliche Privilegien bekamen. Bischöfliche Förderungen erhielten vor allem Pairis, Neuburg, St. Urban und Herrenalb. Überall traten Personen aus dem adligen Umfeld als Förderer auf; die Tennenbacher Mönche standen den Herzögen von Zähringen zwar konfliktreich gegenüber, unterhielten dafür aber später enge Beziehungen zu den Markgrafen von Hachberg und den Freiburger Grafen. Über Stadthöfe verfügten die Klöster in unterschiedlichem Ausmaß, wobei vor allem die enge Beziehung Tennenbachs zu Freiburg und Frienisbergs zu Bern hervorzuheben ist. Während Herrenalb oder Baumgarten innerhalb des Ordens keine größere Rolle spielten, wurden die Äbte von Tennenbach, St. Urban, Frienisberg, Neuburg und Pairis immer wieder vom Generalkapitel mit Visitationen beauftragt. Für jedes Kloster ließen sich zudem enge Verbindungen zwischen Mutter-, Schwester- und Tochterklöstern beobachten.

Der dritte Schwerpunkt galt der Überlieferungslage und Überlieferungsbildung der Klöster. Während bauliche Überreste gar nicht bis wenig vorhanden sind, reicht die schriftliche Überlieferung von sehr spärlich (Baumgarten) oder lückenhaft (Frienisberg) über vielfältig (Pairis mit dem Autor Gunther von Pairis, Annalen, Urkunden, Nekrolog und Zinsbuch) bis hin zu umfangreich (Tennenbacher Urkunden und Güterbuch). Hervorzuheben sind ferner die aufgrund eines komplexen Bewässerungssystems entstandenen Wässerungsverträge des 13. Jahrhunderts in St. Urban sowie die Transferierung Neuburger Handschriften nach Lichtenthal.

In einem vierten Schwerpunkt wurde die bisherige Forschung resümiert, wobei es insbesondere offene Fragen und Potential für weitere Forschungen zu identifizieren galt. Die Besitz- und Wirtschaftsgeschichte kann zumeist als gut aufbereitet angesehen werden, und auch zur Bibliotheksgeschichte liegen insbesondere für Pairis und Neuburg Studien vor. Desiderate wurden zum einen in Forschungen zur mittelalterlichen Klosterarchitektur – vor allem in Tennenbach und Pairis – erkannt. Zum anderen ließen sich die Außenbeziehungen der Klöster sowie die innere Spiritualität eingehender erforschen. Oft setzt aber die Quellenlage diesen Vorhaben Grenzen.

MARTIN ARMGART (Speyer) blickte anschließend über den Oberrhein hinaus nach Norden auf die Klöster Eußerthal, Wörschweiler und Stürzelbronn und brachte damit weitere Vergleichsklöster ein. Eußerthals komplexe Gründungsgeschichte fügte sich in die Reihe längerer Gründungsprozesse ein und Wörschweilers benediktinische Vergangenheit ähnelte Baumgarten. Während das staufernahe Eußerthal über einen begrenzten Wirtschaftsraum und einen großen Stadthof in Speyer verfügte, agierte Wörschweiler weiträumiger. Stürzelbronns Ökonomie zeichnete sich durch zahlreiche Grangien aus, die als Rodungs- und Erschließungszentren dienten. Die Quellenüberlieferung für Stürzelbronn ist sehr verstreut, die für Wörschweiler teilweise aufbereitet. Eine intensive Auswertung des umfangreichen Urkundenbestands Eußerthals bleibt bislang ein Desiderat.

Zum Abschluss der Sektion standen die zisterziensischen Frauenklöster im Fokus. SIMONE WAGNER (Freiburg) widmete sich mit Günterstal, Wonnental und Marienau den Tochterklöstern Tennenbachs. Dabei konnte sie aufzeigen, wie komplex die Beziehungen zum Orden und die Frage nach der Inkorporation – deren Prozesscharakter zu betonen ist – sein konnten. Dies gilt insbesondere für Wonnental, dessen Frauen sowohl als dominikanisch als auch als zisterziensisch angesprochen wurden, ohne dass ihre Haltung selbst in den Quellen hervortritt. Alle drei Klöster standen in regem Kontakt zum Tennenbacher Vaterabt, allerdings boten sich auch Handlungsspielräume durch anderweitige Beziehungen. Der unterschätzte Anteil der Frauen an der zisterziensischen Schriftkultur sowie ihre spezifische Frömmigkeit weisen Untersuchungspotential auf.

Abschließend behandelte MARIA MAGDALENA RÜCKERT (Bietigheim-Bissingen) mit Königsbrück und Lichtenthal die Tochterklöster Neuburgs. Während für das 1245 gegründete Lichtenthal zahlreiche Urkunden und eine fast zeitgenössische Gründungsgeschichte vorliegen, sind die Anfänge Königsbrücks im Detail unbekannt, das Kloster wurde aber später als Stiftung Herzog Friedrichs II. von Schwaben bezeichnet. Trotz fehlender förmlicher Inkorporation in den Orden steht diese für Lichtenthal bereits kurz nach der Gründung außer Frage, in Königsbrück wird die zisterziensische Zugehörigkeit jedoch erst in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und somit lange nach der Entstehung sichtbar. In beiden Fällen ließ sich die Einbindung in die Netzwerke von Orden und Förderern erkennen.

Die zweite Sektion widmete sich übergreifenden Themen und ihrer vergleichenden Betrachtung. Ausgehend vom Beispiel Herrenalbs und mit Blick auf Tennenbach, Lützel, Pairis und Neuburg untersuchte JÜRGEN DENDORFER (Freiburg) die Memoria der Klöster an ihre Gründer und Wohltäter. Dabei ließ sich ein Wandel im Lauf des 13. Jahrhunderts feststellen: Bis dahin wurde das gewünschte zisterziensische Ideal, die individuelle Gedenkpraxis einzuschränken, meist befolgt, womit eine schüttere Quellenlage einhergeht. Erst danach wurde die Memoria an einzelne Stifter und Wohltäter ausgebaut und manifestierte sich sowohl schriftlich als auch in Form klösterlicher Grablegen. Im Zuge dieser veränderten Memorialpraxis wurde auch der jeweilige Gründungsvorgang umgedeutet, aktualisiert sowie gegebenenfalls als politisches Argument genutzt.

GUIDO GASSMANN (Fribourg) fragte nach der Rolle der Konversen in Lützel, Frienisberg und St. Urban. Diese Laienbrüder unterstützten die Erwerbspolitik des Klosters und förderten dadurch ihr eigenes Seelenheil. Im Vergleich zeigte sich, dass jedes Kloster seine ökonomische Organisation und die damit verbundenen Ämter wie beispielsweise Grangienmeister, Stadthofleiter oder Zinsmeister selbst festlegte, wobei sich die Ämter auch vermischen konnten. Von den Mönchen unterschieden sich die Konversen durch die Kleidung; außerhalb der Klausur hatten sie eigene Gebäude im Kloster.

Daran anschließend erläuterte CHRISTIAN STADELMAIER (Gießen) die Ökonomie der Klöster anhand der Schwerpunkte „Organisation des ökonomischen Besitzes“, „Grangienökonomie“ und „Städtischer Besitz und Handel“. Dabei zeigte sich, dass alle Klöster über Grangien und auch früh über Rentenbesitz verfügten, Ausmaß und Verhältnis beider Besitzformen zueinander sich jedoch unterschieden. Auf den vor allem von Konversen bewirtschafteten Grangien wurde in der Regel Ackerbau und Viehwirtschaft betrieben, nur selten im Elsass auch Weinbau. Stadthöfe errichteten die Klöster vor allem im regionalen Marktumfeld; sie dienten in der Regel als Absatz- und Stapelorte, waren im Elsass zuweilen aber auch Umschlagplätze für den Fernhandel.

PETER RÜCKERT (Bietigheim-Bissingen) fragte danach, wie sich die Gründung der Klöster und die zisterziensische Wirtschaftsweise auf ihre Umgebung auswirkten und über welche Gestaltungsspielräume die Konvente verfügten. Diese unterschieden sich trotz vergleichbarer naturräumlicher Grundlagen in Herrenalb, wo eine enge Verbindung mit der herrschaftlichen Landerschließung der Ebersteiner dem Kloster Grenzen setzte, und Tennenbach. Neben der ökonomischen Umgestaltung wurde die die Klöster umgebende Landschaft durch die Klosterarchitektur und Grangien auch sakral erfasst und verändert.

FELIX HEINZER (Freiburg) rückte die Handschriften Lichtenthals und deren Kontexte in den Mittelpunkt. Die über ein Dutzend erhaltenen Handschriften der Gründungsausstattung offenbaren eine enge Anlehnung an das burgundische Vorbild mit der um 1185 in Cîteaux fertiggestellten Referenzhandschrift 1 und stehen damit beispielhaft für die Umsetzung des Gedankens der una caritas innerhalb des Ordens. Der Vorbildcharakter zeigt sich außerdem darin, dass die eigene Gründungsgeschichte im Liber usuum Lichtenthals analog zu den Anfängen Cîteaux‘ aufgebaut wurde. Ein Vergleich mit den Klöstern der Hirsauer Reform verdeutlichte, dass diese flexibler mit Vorlagen umgingen und das cluniazensische Modell um eigene Traditionen ergänzten. In den Lichtenthaler Handschriften finden sich ähnliche Ergänzungen erst in späteren Nachträgen, das Graduale aus der Gründungszeit dient jedoch bis heute der liturgischen Praxis.

Inhaltlich daran anschließend fragte STEFFEN KRIEB (Freiburg) nach dem Geschichtsbewusstsein der Zisterzienser und wie sich dieses in den Konventen niederschlug. Ausgangspunkt bildete in allen Klöstern die Erzählung über die Ordensursprünge, die wiederum als Impuls für eigene Gründungsgeschichten fungierte. Der Großteil dieser und ähnlicher historischer Aufzeichnungen ist dabei als innerkonventuale Schriftlichkeit zu charakterisieren; so beschränkte sich auch die Überlieferung der Hystoria Constantinopolitana des Gunther von Pairis bis ins 15. Jahrhundert hinein auf das Kloster und dessen Umfeld. Zwar lässt sich die Rezeption externer Geschichtswerke immer wieder belegen, die Werke selbst können in den Bibliotheksbeständen aber nur in geringem Ausmaß nachgewiesen werden. Lediglich unter der besonderen Bedingung der Nähe zum Herrscherhof entstanden in Neuburg im 13. Jahrhundert auch Geschichtswerke mit weiträumigerer Verbreitung.

Die Analyse päpstlicher Urkunden für die Zisterzen durch BENOÎT-MICHEL TOCK ergab, dass diese weniger auf päpstliche Unterstützung als auf Interessen der Abteien zurückzuführen sind. Aus pragmatischen Gründen handelten die Klöster gleicher Filiation oder benachbarte Klöster dabei meist im Verbund und erhielten demzufolge zur selben Zeit gleich oder ähnlich lautende Privilegien. Indem Tock auf die Variation von Formularbestandteilen, insbesondere von möglichen Klauseln gegen Ende der Urkunden, blickte und diese in ihrer Reihenfolge und ihrem Wortbestand analysierte, konnte er die Zusammenarbeit der Abteien noch detaillierter fassen.

Mit CAROLA FEYs (Erlangen) Vortrag zur liturgischen Ausstattung der Klöster trat die schriftliche Überlieferung in den Hinter- und die kunsthistorische in den Vordergrund. Vereinzelt erhaltene Objekte verweisen auf zentrale Inhalte zisterziensischer Spiritualität, zeigen aber auch allgemeine Veränderungen religiöser Verehrung durch die Kreuzzüge und das Aufkommen der Trinitätsverehrung. Ebenso lässt sich ein wachsendes Selbstbewusstsein der Äbte an der zunehmend aufwendigeren (Selbst-)Darstellung erkennen.

Zum Abschluss der Tagung begab sich MATTHIAS UNTERMANN (Heidelberg) auf die Spurensuche nach den architektonischen Überresten der Klöster, ausgehend von Maulbronn. Dieses Beispiel mit vorhandenen Räumen unbekannter Funktion, fehlenden, aber eigentlich notwendigen Baubestandteilen sowie unterschiedlichen Baukonzepten und Konzeptionswechseln warnt davor, an anderen Orten fragmentarisch erhaltene Räume funktional zu deuten. Der anschließende Durchgang durch die Reste anderer Klöster offenbarte bei aller Einheitlichkeit auch immer wieder nicht ins Bild passende Details.

Insgesamt ergänzten sich die Vorträge zu den klösterlichen Einzelbeispielen und die thematischen Querschnitte zu einem stimmigen Gesamtbild. Immer wieder trat das Spannungsfeld zwischen Ordensnormen und dem Streben nach Einheitlichkeit einerseits sowie der konkreten Umsetzung vor dem Hintergrund lokaler Gegebenheiten vor Ort andererseits hervor. Besonders in den Gegenüberstellungen und Vergleichen zeigte sich, wie individuell die Situation jedes einzelnen Klosters sein konnte. Trotzdem wurden auch die Bedeutung des Ordens und die Zugehörigkeit zu diesem sichtbar, was sich nicht zuletzt darin erkennen ließ, dass sich die Klöster untereinander auf vielen Ebenen vernetzten, wobei für die untersuchten Klöster insbesondere die gemeinsame Zugehörigkeit zur Filiation Lützels eine wichtige Rolle spielte.

Konferenzübersicht:

Konrad Krimm (Karlsruhe), Jürgen Dendorfer (Freiburg), Steffen Krieb (Freiburg): Einführung

Sektion I Oberrheinische Zisterzen – Eckdaten, Quellen und Forschungsstand

Die Ordensstrukturen und die Klöster am Oberrhein

Werner Rösener (Gießen): Cîteaux und die Filiationen der Zisterzienserklöster am Oberrhein

Uli Steiger (Heidelberg): Luciscella – Luzelach – Lutzele. Kloster Lützel: Mutterkloster der oberrheinischen Zisterzen

Klöster im Elsass, in Baden und in der Nordwestschweiz

Clemens Regenbogen (Freiburg): Die elsässischen Abteien: Pairis, Baumgarten, Neuburg

Ernst Tremp (St. Gallen): Frienisberg und St. Urban, zwei Tochterklöster von Lützel in der burgundischen und alemannischen Schweiz

Martin Armgart (Speyer): Der Blick nach Norden: Eußerthal, Wörschweiler und Stürzelbronn

Simone Wagner (Freiburg): Die Töchterklöster Tennenbachs – Günterstal, Wonnental und Marienau

Maria Magdalena Rückert (Bietigheim-Bissingen): Die Anfänge der neuburgischen Tochterklöster Königsbrück und Lichtenthal

Sektion II: Vergleichende Themen – Strukturen, Umfeld und Repräsentation

Jürgen Dendorfer (Freiburg): Gründungssituationen – Stifter und Wohltäter und die Frage ihrer Memoria

Guido Gassmann (Fribourg): Konversen – ein Blick in die Abteien Lützel, Frienisberg und St. Urban

Christian Stadelmaier (Gießen): Die Ökonomie der Zisterzienser am Oberrhein. Strukturen, Schwerpunkte und Spannungsfelder

Peter Rückert (Bietigheim-Bissingen): Zisterzienser in ihrer Umwelt am Oberrhein: zwischen Anpassung und Gestaltung

Felix Heinzer (Freiburg): Burgund rechts des Rheins? Blicke durch das Fenster der Handschriften aus der Gründungszeit Lichtenthals

Steffen Krieb (Freiburg): Geschichtsschreibung in oberrheinischen Zisterzen

Benoît-Michel Tock (Strasbourg): Les actes pontificaux pour les abbayes cisterciennes du Rhin supérieur aux XIIe siècle

Carola Fey (Erlangen): Goldene Gefäße und heilige Gebeine. Beobachtungen zur liturgischen Ausstattung oberrheinischer Zisterzienserklöster

Matthias Untermann (Heidelberg): Zisterzienserarchitektur am Oberrhein: Eine Spurensuche

Schlussdiskussion

Anmerkung:
1 Dijon, Bibliothèque Municipale, Ms. 114.