Grenzen des Sag- und Zeigbaren – Humor im Bild von 1900 bis heute

Grenzen des Sag- und Zeigbaren – Humor im Bild von 1900 bis heute

Organisatoren
Frank Becker / Antonia Gießmann-Konrads, Universität Duisburg-Essen
Ort
Essen
Land
Deutschland
Vom - Bis
27.06.2019 - 29.06.2019
Url der Konferenzwebsite
Von
Max Keilhau, Historisches Institut/DFG-Forschungsgruppe 2600 Ambiguität und Unterscheidung: Historisch-kulturelle Dynamiken, Universität Duisburg-Essen

Die New York Times verkündete im Juni 2019, dass sie auch in ihrer internationalen Ausgabe keine politischen Karikaturen mehr veröffentlichen werde. Anlass für diese Entscheidung war die Kontroverse um eine Ende April 2019 publizierte Zeichnung, die Benjamin Netanjahu und Donald Trump karikierend darstellte und sich den Vorwurf einhandelte, eine antisemitische Bildsprache zu verwenden. Entgegen der von Kurt Tucholsky im Jahr 1919 unter Pseudonym pointiert formulierten Worte, dass Satire alles dürfe, verweisen die von der Redaktion der New York Times gezogenen Konsequenzen exemplarisch darauf, dass Satire eben nicht alles darf. So evozieren vor allem die Verletzungen der Grenzen des Sag- und Zeigbaren rege mediale Debatten und prononcieren zugleich die Bedeutung von gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen über die (Nicht-)Zulässigkeit bestimmter Darstellungsweisen. Die interdisziplinär angelegte Tagung widmete sich diesem Spannungsfeld zwischen dem Erlaubten und Nicht-Erlaubten im visuellen Humor von 1900 bis in die Gegenwart und fragte nach den jeweiligen Grenzziehungen.

Begrüßt wurden die TeilnehmerInnen von FRANK BECKER (Duisburg-Essen) und ANTONIA GIESSMANN-KONRADS (Duisburg-Essen), die auf die Zeit- und Kontextgebundenheit von Humor verwiesen und auf die Notwendigkeit einer systematischen Historisierung. Die Funktionen von Humor im Bild könnten nur dann adäquat gefasst werden, wenn der fluide Charakter der Grenzen des Sag- und Zeigbaren Berücksichtigung fände. Auch das Dechiffrieren von zeitlich überdauernden (universellen) Mustern sei nur möglich, indem die untersuchten Text-Bild-Formate unter Einbeziehung der differenzierten Entstehungs- und Veröffentlichungskontexte analysiert und die zeitgenössische Rezeption in den Blick genommen werde.

Die erste Sektion der Tagung wurde von CLEMENS SCHWENDER (Berlin) eröffnet, der die Möglichkeiten der Entwicklung einer Humortheorie unter dem Rückgriff auf evolutionspsychologische Einsichten und die Arbeiten von Bergson, Eibl-Eibesfeldt sowie Koestler auslotete. Die Einordnung der Phänomene des (Ver-)Lachens müsse sowohl kulturelle als auch biologische Prägungen in den Blick nehmen. Anhand der antisemitischen Postkartenmotive des „kleinen Cohn“ zeichnete Schwender das Muster einer Negation von Attraktivitätsmerkmalen nach und verwies auf die Strategie eines sozialen Abwärtsvergleichs.

Ins Zentrum seiner Analyse rückte DIETRICH GRÜNEWALD (Koblenz-Landau) die Stilfigur der Allegorie, die für die Satire ein bedeutendes Instrument der Visualisierung darstelle. Das Abstrakte erfahre durch die bildhafte Veranschaulichung eine Konkretisierung und werde kritisier- und interpretierbar. In der Gegenüberstellung der Allegorien der schwertführenden Germania (deutsche Nation) und des Zipfelmützenträgers Michel (deutscher Staatsbürger) akzentuierte Grünewald einerseits Entwicklungen der Verfestigung bestimmter Stereotype (Passivität und Lethargie des Michels) visueller Satire. Andererseits seien aber auch Prozesse der Wandel- und Anpassbarkeit (West- und Ostmichel) der visuellen Inszenierungsmechanismen möglich.

TOM KINDT (Fribourg) betonte in seinem Kommentar die Einbettung von Humor und Komik in soziale Machtgefüge und seine durchaus erzieherischen Funktionen. Gleichsam müsse neben Verfahren des Herauf- und Herabsetzens Anderer beachtet werden, dass es Formen des Lachens gäbe, die ohne diese Dimension auskämen. Den Rätselcharakter von satirischen Darstellungen aufzulösen, generiere das Lachen im Zuge des Erkenntnisgewinns. Darüber hinaus fragte Kindt im Hinblick auf die Grenzen des Sag- und Zeigbaren, inwiefern zwischen Text und Bild differenziert werden müsse.

In der zweiten Sektion setzte sich REGINA SCHLEICHER (Duisburg-Essen) mit der Zeitschrift Schlemiel auseinander und arbeitete Strategien des „Anti-Antisemitismus“ heraus. Die Satire des Schlemiel greife auf Verfahren der Sichtbarmachung zurück, um gesellschaftliche Brüche und Brüche in der „jüdischen Community“ aufzuzeigen. Versuche, die stereotype Bilddarstellung des „Ostjuden“ umzudeuten und eine Neukontextualisierung (Gestaltung des Titelblattes) zu realisieren, seien umstritten und schwierig geblieben.

CHRISTIAN A. BACHMANN (Bochum) präsentierte das in illustrierten Satirezeitschriften seit dem 19. Jahrhundert vermehrt genutzte Verfahren einer „mechanischen Satire“, das durch technische Fortschritte in den Publikationen Einzug fand. Die mechanische Operation erfordere dabei eine neue Lesefähigkeit. Durch die Implementierung von Falt- und Klappformaten und einer „Manipulation“ des Papiers hätten semantische Verschiebungen des Dargestellten umgesetzt werden können. Das komische Potenzial, das in der Mechanik und den Gebärden liegen könne, müsse systematisch in einer Theorie des Komischen Berücksichtigung finden.

MICHAELA HAIBL (Dortmund) unterstrich in ihrem Kommentar aus einer kulturanthropologischen Perspektive die Notwendigkeit der (Fort-)Entwicklung komplexer Analysemethoden zum Begreifen der Polyvalenz von (satirischen) Bildern. Multimodalität könne sich als eine geeignete Analysemethode erweisen, um entweder die ambivalenten Darstellungsformen und Aushandlungsprozesse einer Zeitschrift wie des Schlemiel zu fassen oder die Performanz einer mechanischen Satire in ihren differenzierten Gestaltungsstufen zu untersuchen.

In ihrer Keynote zeigte MARTINA KESSEL (Bielefeld) auf, dass Lachen in der Phase von 1914 bis 1945 auch als Gewaltpraxis fungierte. Die Strategie des „Nicht-Verschwinden-Lassens“ sei angewendet worden, um den als Hauptfeind postulierten jüdischen Deutschen in einer spezifischen Zurichtung zu präsentieren, die eine fortwährende Einschreibung in die Struktur Täter/Opfer bzw. Sieger/Verlierer ermöglicht und ein Bild des „höhnischen Juden“ konstruiert habe. Das Lachen sei in Form der binären Codierung „herzliches Gelächter/hasserfüllter Hohn“ instrumentalisiert worden. Die Shoah müsse in dieser Perspektive als ein „Imperium der Beschämung“ begriffen werden, der eine Identitätspolitik der Entwertung zugrunde lag.

MARTIN KNAUER (Münster) leitete die dritte Tagungssektion ein und exemplifizierte an Wilhelm Buschs Bildergeschichte Monsieur Jacques, dass zeithistorische Kontexte bei der Einschätzung von Humor und Komik beachtet werden müssen. Exemplarisch wies Knauer den auch in französischen Satirezeitschriften verhandelten Hungerdiskurs nach und arbeitete wiederkehrende Motive heraus. So habe Wilhelm Busch Bilder zitiert, die transnational virulent waren. Das Plädoyer galt der Revision gängiger Lesarten (deutscher Nationalismus, Gewaltverherrlichung) der Bilderreihe Wilhelm Buschs.

Das Team um CHARLOTTE A. LERG mit MAXIMILIAN BUSCHMANN, GIULIA HALLING und KATHLEEN SIEMERMANN (München) decouvrierte den Transformationsprozess des Deutschlandbildes in Karikaturen in den USA während des Ersten Weltkrieges. Vor allem das Committee for Public Information habe mit seinen eigenen „editorial cartoons“ Einfluss genommen. Allmählich sei eine Umdeutung des Deutschlandbildes, das zuvor noch mit einem erhabenen Kulturbegriff mit „K“ assoziiert worden war, hin zur Vorstellung eines militaristischen und gewaltvollen Deutschlands realisiert worden, einer Kultur mit „K“, die die „civilization“ gefährde.

JAKOB LARISCH (Mainz) widmete sich dem Verhältnis von Gewaltdarstellung und Humor im Spielfilm. Die Filmästhetik des Splatterfilms in Verbindung mit Elementen des Komischen und Grotesken diene auch immer der Persiflage und Dekonstruktion von Genrekonventionen und habe einen subversiven Charakter. In einem Kino der Attraktionen trügen Momente des Exzessiven zu einer Aufdeckung und Hinterfragung der sozialen Konstruiertheit der Welt bei, die sich in der gezeigten Konstruiertheit der Erzählung spiegele.

Der abschließende Kommentar von ANDREAS BÖHN (Karlsruhe) erinnerte an die Bedeutung von Kategorien wie Geschmack oder Moral bei der Einordnung und Wahrnehmung von Grausamkeit und Gewalt im Medium Humor. Neben den zeithistorischen Kontexten könne auch die Standortgebundenheit sowohl der ProduzentInnen als auch der RezipientInnen Einfluss auf die Gestaltung und Auseinandersetzung mit der Verbindung von Gewalt und Humor haben. Zudem sei die Funktion von Gewaltdarstellung – beispielsweise ihr Einsatz als „comic relief“ – zu prüfen.

Zur Eröffnung der vierten Sektion beschäftigte CLAUDIA SASSEN (Dortmund) sich mit Loriots Optipect-Werbeserie. In Anlehnung an das Format des Ratgebers kontrastiere Loriots Akt des Umgangs mit dem Husten stark mit der zeitgenössischen Literatur und ihrer Auseinandersetzung. Die institutionelle Technik des „weil man das so macht“ lehne sich an die ernsthafte Anstandsliteratur des 19. Jahrhunderts an und werde in der Gegenüberstellung von inkorrekten und korrekten Hustenformen ironisch gebrochen. Komik erzeuge vor allem das Wechselspiel zwischen humorfreiem Text und heiterem Bild.

CLAUDIA GOTTWALD (Dortmund) thematisierte die Grenze des Komischen in Karikaturen und Cartoons in Bezug auf die Darstellung von Behinderungen. Ein Ensemble von sechs Kriterien wurde vorgestellt, um das Erlaubte zu definieren. Diese Kriterien erstrecken sich von der Selbstermächtigung der UrheberInnen über den nicht ausgrenzenden Charakter des Humors bis hin zu einer Minimierung der Behinderung. Die antizipierten Oppositionen dieser Kriterien – beispielsweise eine diffamierende Vergrößerung und Hervorhebung einer Behinderung – stellten Tabus für die Darstellung dar.

Der anschließende Kommentar von RANGEL TRIFONOV (Köln) betonte – mit dem Verweis auf die Arbeiten Sigmund Freuds – die Relevanz gesellschaftlicher Tabus und Normbrüche und der Verhandlung der Frage, was erlaubt oder nicht erlaubt sei. Das Tabu stelle eine zentrale Grenzmarkierung dar. Komik sei in diesem Zusammenhang auch ein Ort der Aufdeckung von gesellschaftlichen Ordnungsstrukturen und werde zugleich mit Fragen der politischen Korrektheit konfrontiert.

In der fünften Sektion begriff CAROLIN HAUPT (Gießen) Marc-Uwe Klings Känguru-Chroniken als eine Erzählung, die eine transnationale Zirkulation von Humor und Satire realisiere. Der Dialog zwischen den Protagonisten Marc-Uwe und dem Känguru verhandle die Prägungen einer deutsch-deutschen Geschichte zwischen BRD und DDR. Der Prozess des Zirkulierens und Überlagerns spiegele sich auch in der Gestaltung der (deutschen) Cover der Trilogie mit einer sich verändernden Konstellation von Passbild-Motiven wider.

DETLEV MARES (Darmstadt) wies in seinem Kommentar im Hinblick auf die Figur des sprechenden Tieres auf die Bezugnahme zur Tradition des Märchens hin. Aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive biete es sich an, anstelle der Verwendung des Transnationalitätsbegriffs auf ein Konzept der „entangled history“ zurückzugreifen. Ferner fragte Mares nach der Verständlichkeit von Humor und Komik bei der Rezeption der Känguru-Trilogie durch nichtdeutsche LeserInnen und HörerInnen.

Die sechste Tagungssektion wurde von JENS KRUMEICH (Heidelberg) eröffnet, der den Umgang mit Bildsatiren in der NS-Zeitungswissenschaft untersuchte. Am Beispiel von Ernst Hanfstaengels Bildband Hitler in der Karikatur. Tat gegen Tinte legte er den Versuch einer Neukontextualisierung von Karikaturen offen. Über den Modus einer Remontage von Bild und Text habe ein Prozess der Umkodierung erfolgen sollen, der die Brüchigkeit und Ambiguität der ursprünglichen Karikatur durch die Formation einer intentionalistischen Geschlossenheit nationalsozialistischer Prägung zu ersetzen suchte.

Im Anschluss erörterte MIRCO GÖPFERT (Konstanz) die Arbeit als KarikaturistIn im Zusammenhang mit Formen des (politischen) Widerstands in Iran. Drei Widerstandsformen seien auszumachen: eine metapolitische, eine reformistische und eine antiimperialistische. Gegenwärtig sei die Einflussnahme durch das Haus der Karikaturen (Karikatur-Oscar, dotiert mit 50.000 US-Dollar) mit seinem antisemitischen Programm in Iran zu beobachten. Eine Theorie des Widerstands müsse den Anspruch formulieren, die Verkettung von Produktions- und Rezeptionsstrukturen zu berücksichtigen und die Effekte von Widerstand durch Karikaturen in den Antworten und Reaktionen zu erkennen.

MELANIE ULZ (Osnabrück) argumentierte in ihrem Kommentar, dass Mehrdeutigkeiten, die sich durch das Text-Bild-Verhältnis herausbildeten und durch politisch-gesellschaftliche Kontexte bedingt seien, adäquat einbezogen werden müssten. In Bezug auf Formen der Remontage und Strategien des Umkodierens könnten auch theoretische Konzepte Judith Butlers mit ihren Annahmen zum Reframing in eine Analyse integriert werden.

Die siebte Tagungssektion leitete CARINA GABRIEL-KINZ (Kassel) ein, die die Satirezeitschriften Charlie Hebdo und Titanic in Bezug auf den Karikaturenstreit (Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen) verglich. Während Charlie Hebdo sich unmittelbar durch die Publikation von Mohammed-Karikaturen in den öffentlichen Diskurs eingeschrieben und das Modell der Laizität verteidigt habe, habe die Titanic nicht die Frage der konkreten Abbildbarkeit aufgeworfen, sondern einen Metadiskurs initiiert. Auffallend sei, dass Charlie Hebdo auch in der deutschen Presseberichterstattung über den Karikaturenstreit viel deutlicher wahrgenommen worden sei als die Titanic.

NILS JABLONSKI (Hagen) stellte in Anlehnung an Michel Serres᾽ Denkfigur des Parasiten zur Beschreibung kommunikativer Systeme die „parasitäre Komik“ gegenwärtiger Mediensatire heraus. Am Beispiel der Late-Night-Show Neo Magazin Royale zeige sich diese Komik („Verafake“), die sich aus dem Dispositiv des Fernsehens speise und gleichzeitig Teil dieses Kommunikationssystem sei. Die Positionswechsel innerhalb des Satiremagazins („Prism is a Dancer“) seien in alle Richtungen möglich, was sich im Wechsel der Rollen von Gastgeber und Publikum offenbare. Die Gäste transformierten zur Quelle der Komik, der Gastgeber/Wirt zum Parasiten, der sich am Publikum labe.

NINA HEINDL (Köln) betonte in ihrem Kommentar, dass bei einem Vergleich von Charlie Hebdo und Titanic auch die spezifischen Veröffentlichungsstrategien einbezogen werden müssen. So habe die französische Satirezeitschrift mit einer Sonderausgabe beispielsweise ein internationales Publikum adressieren wollen. Das Konzept der „parasitären Komik“ lohne sich auf weitere Formate zu beziehen. Dabei gelte es, die unterschiedlichen Regelsysteme (Privatfernsehen – öffentlich-rechtliches Fernsehen) zu beachten. Außerdem müsse die Funktion sozialer Medien („Prism is a Dancer“) Eingang in die Analyse finden.

In der Abschlussdiskussion wurde resümierend auf den ständigen Aushandlungsprozess des Zeig- und Sagbaren hingewiesen. Zeit- und Kontextgebundenheit ließen Satire zu einem schillernden Objekt der Auseinandersetzung avancieren. Diese sei auch eng mit der Lösung und Verfestigung von Stereotypen verbunden. Humor und Lachen berührten Fragen der Inklusion und Exklusion. Als Machtmechanismen seien sie an der Herausbildung von (sozialen) Hierarchien beteiligt. Der Komplexität des Text-Bild-Verhältnisses müsse mit entsprechenden Analyseverfahren begegnet werden.

Konferenzübersicht:

Begrüßung und Einführung: Frank Becker (Duisburg-Essen) / Antonia Gießmann-Konrads (Duisburg-Essen)

Sektion I: Theorie und Stilmittel
Moderation und Kommentar: Tom Kindt (Fribourg)

Clemens Schwender (Berlin): Karikatur als Kritik – Entwicklung einer Humortheorie

Dietrich Grünewald (Koblenz-Landau): Germania, Michel und der Tod. Allegorien der visuellen Satire

Sektion II: Antisemitismus in der Bildsatire
Moderation und Kommentar: Michaela Haibl (Dortmund)

Regina Schleicher (Duisburg-Essen): Die Zeitschrift „Schlemiel“ – Satire gegen Antisemitismus um 1900

Christian A. Bachmann (Bochum): Satire zum Anfassen. Materielle und performative Strategien jenseits der Grenzen des Sag- und Zeigbaren in illustrierten Satirezeitschriften des 19. Jahrhunderts

Keynote Speech
Martina Kessel (Bielefeld): Lachen im Bild. „Humor“ als Gewaltspraxis und Un/Sichtbarkeitsregime, 1914-1945

Sektion III: Die Darstellung von Grausamkeit und Gewalt im Medium Humor
Moderation und Kommentar: Andreas Böhn (Karlsruhe)

Martin Knauer (Münster): Buschs Bestialitäten: Die Bildergeschichte Monsieur Jacques im Spiegel der französischen Bildsatire des Pariser Hungerwinters 1870/71

Charlotte A. Lerg (München) / Maximilian Buschmann (München) / Giulia Halling (München) / Kathleen Siemermann (München): „Kultur has passed here“. Das Deutschlandbild in Karikaturen in den USA, 1914-1918

Jakob Larisch (Mainz): Grenzen des Zeigbaren? Moralische und politische Implikationen der Wechselwirkung von Gewaltdarstellung und Humor im Spielfilm

Sektion IV: Normbrüche und gesellschaftliche Tabus
Moderation und Kommentar: Rangel Trifonov (Köln)

Claudia Sassen (Dortmund): Husten hinter vorgehaltener Hand. Das unsäglich Sag- und Zeigbare in Loriots Optipect-Werbeserie

Claudia Gottwald (Dortmund): Grenzen des Sag- und Zeigbaren im Bild – Behinderung und die Grenze des Komischen in Karikaturen und Cartoons

Sektion V: Transnationale Zirkulation von Humor und Satire
Moderation und Kommentar: Detlev Mares (Darmstadt)

Carolin Haupt (Gießen): Freundschaft und Konkurrenz unter dem Aspekt transnationaler Zirkulation von Humor und Satire in Marc-Uwe Klings Känguru-Trilogie

Sektion VI: Mit oder gegen das System? Systemkonforme und -kritische Satire
Moderation und Kommentar: Melanie Ulz (Osnabrück)

Jens Krumeich (Heidelberg): „Greuelhetze“ – Bildsatiren in der NS-Zeitungswissenschaft

Mirco Göpfert (Konstanz): Karikatur und Widerstand in Iran. Perspektiven einer Visuellen Ethnologie des Politischen

Sektion VII: Satire und Skandal: Grenzüberschreitungen und ihre Folgen
Moderation und Kommentar: Nina Heindl (Köln)

Carina Gabriel-Kinz (Kassel): Satirezeitschriften und Karikaturenstreit – Ein transnationaler Vergleich am Beispiel von Charlie Hebdo und Titanic

Nils Jablonski (Hagen): Die parasitäre Komik gegenwärtiger Mediensatire: Neo Magazin Royale

Abschlussdiskussion