Der Gorleben-Treck 1979 und die niedersächsische Landesgeschichte. Der Anti-Atom-Protest als soziale Bewegung im regionalen und internationalen Vergleich

Der Gorleben-Treck 1979 und die niedersächsische Landesgeschichte. Der Anti-Atom-Protest als soziale Bewegung im regionalen und internationalen Vergleich

Organisatoren
Arbeitskreis für die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen; Institut für Didaktik der Demokratie der Leibniz Universität Hannover; Historisches Museum Hannover
Ort
Hannover
Land
Deutschland
Vom - Bis
21.06.2019 - 22.06.2019
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Von
Oliver Schael, Fritz-Erler-Forum Baden-Württemberg, Friedrich-Ebert-Stiftung (FES)

Die 40. Sitzung des Arbeitskreises für die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen untersuchte anlässlich des 40. Jubiläums des Gorleben-Trecks von 1979 den Anti-Atom-Protest als soziale Bewegung in einem regionalen und internationalen Vergleich. Geladen waren auch internationale Referentinnen und Referenten. Abweichend vom üblichen Format fand das Treffen am 21./ 22. Juni 2019 als eine auf zwei Tage angesetzte Veranstaltung in Hannover statt, und zwar in Kooperation mit dem Institut für Didaktik der Demokratie der Leibniz Universität Hannover und dem Historischen Museum Hannover.

HENNING STEINFÜHRER (Hannover/Braunschweig), Vorsitzender der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, stellte in seiner Begrüßungsansprache die politische und gesellschaftliche Bedeutung der Anti-Atomkraft-Bewegung für das Bundesland Niedersachsen heraus. Die mit der Atomenergie verbundenen Themen und Probleme seien nach wie vor aktuell und – mit Blick auf die Endlagerfrage – noch nicht gelöst. Er machte zudem auf die mit der Tagung korrespondierende Sonderausstellung „Treck(er) nach Hannover. Gorleben und die Bewegung zum Atomausstieg“ aufmerksam, die seit Ende März im Historischen Museum Hannover gezeigt wird. Die Ausstellung basiere auf der engen Zusammenarbeit des Museums mit dem Institut für Didaktik der Demokratie, Studierenden am Historischen Seminar, der Niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung sowie dem Gorleben Archiv e. V. DETLEF SCHMIECHEN-ACKERMANN (Hannover), Vorsitzender des Arbeitskreises für die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und Direktor des Instituts für Didaktik der Demokratie, nahm die Perspektive auf und erinnerte an den durch vielerlei Schwierigkeiten gekennzeichneten Entstehungsprozess der Ausstellung. So seien viele Anträge auf Förderung im Vorfeld abgelehnt worden. Die Ausstellung beruhe daher nicht zuletzt auf dem ehrenamtlichen Engagement vieler Beteiligter, insbesondere der Studierenden. Gerade der Blick einer jüngeren Generation auf Ereignisse, die nun 40 Jahre zurücklägen, sei besonders interessant gewesen. Der Leiter der Museen für Kulturgeschichte der Stadt Hannover, THOMAS SCHWARK (Hannover), wies auf die aktuellen, umfangreichen Sanierungsmaßnahmen an dem denkmalgeschützten Gebäude des Historischen Museum hin. Man habe sich letztlich dafür entschieden, aus der Not eine Tugend zu machen. So wurden etwa die Gerüste, welche die Decke des Gebäudes stützen, in die Sonderausstellung integriert.

Das erste Panel eröffnete ECEM TEMURTÜRKAN (Hannover), die sich mit dem Gorleben-Treck als einen „emotionalen Katalysator“ für die Protestbewegung im niedersächsischen Wendland beschäftigte. Die Referentin schilderte die Ereignisse rund um den Treck, der im Wendland begann und schließlich am 31. März 1979 mit einer Großdemonstration auf dem Klagesmarkt in Hannover endete. Mit geschätzten 100.000 Teilnehmenden war es die bis dahin größte Anti-Atom-Demonstration in Deutschland. Der Erfolg habe in einem nicht unerheblichen Maße zur Stärkung des emotionalen „Wir-Gefühls“ der wendländischen Anti-Atom-Bewegung geführt, die aus sehr heterogenen sozialen und politischen Gruppen bestand. Als sinnstiftendes Ereignis habe es dazu beigetragen, den Protest am Leben zu halten und zu verstetigen.

Anhand von Grundrissen und Fotos erläuterte anschließend THOMAS SCHWARK die Konzeption der Sonderausstellung: Die Besucherinnen und Besucher begeben sich zu Beginn ebenfalls auf eine Art von „Treck“, in dem sie durch einen langen Gang zur Hauptausstellungsfläche geführt werden. „Unterwegs“ erhalten sie Informationen zu den einzelnen Etappen des Trecks sowie zu den zeithistorischen Hintergründen des Anti-Atom-Protests in Deutschland. Wert gelegt habe man auf eine große Vielfalt an Objekten: Neben zeitgenössischen Fotos und Plakaten finden sich in der Ausstellung so etwa auch Liederbücher und Schallplatten, um auf die Bedeutung der Musikkultur für den Protest aufmerksam zu machen. Daneben finden sich illustrative Inszenierungen wie den Küchentisch einer Wohngemeinschaft oder eine Dorfkneipe im Wendland – mithin Orte der Kommunikation, an denen über die verschiedenen Positionen diskutiert worden ist. Zum Ende der Ausstellung werden einzelne Protagonistinnen und Protagonisten des Anti-, aber auch des Pro-AKW-Lagers biografisch vorgestellt.

SABINE MECKING (Marburg) leitete mit ihrem Vortrag das zweite Panel ein. Anhand von fünf Fallbeispielen aus fünf Bundesländern untersuchte sie die Reaktion der Polizei auf die Anti-Atom-Proteste in Deutschland. Zeigte sich die Polizei 1975 in Wyhl noch überrascht, setzen bald entsprechende Lernprozesse ein. Vor allem die massiven gewalttätigen Auseinandersetzungen in Brokdorf und Grohnde 1976/77 führten, zumindest in einigen Bundesländern, zu einer durchaus kritischen Aufarbeitung des eigenen polizeilichen Verhaltens. In der Folge seien Einsatzkonzepte entwickelt wurden, die auf Deeskalation zielten und im nordrhein-westfälischen Kalkar erstmals in einem größeren Umfang zum Tragen gekommen seien. Das erste Aufeinandertreffen von Demonstrierenden und Polizeikräften erfolgte durch Straßenkontrollen weit vor dem eigentlichen Baugelände des zukünftigen Kernkraftwerks. Polizeibeamtinnen und -beamten sollten dabei bewusst mit Demonstrierenden ins Gespräch kommen. Gleichwohl wirkten solche Maßnahmen – darauf wurde in der Diskussion hingewiesen – auf die betroffenen Menschen als schikanös, während es gleichzeitig, wie die Referentin betonte, nicht mehr zu der Art von Gewaltexzessen gekommen sei, die mit früheren Ereignissen vergleichbar gewesen wäre.

Im Anschluss warf MARC-DIETRICH OHSE (Hannover) einen Blick auf die andere Seite der Elbe. Die Umweltprobleme der DDR stanken, wie er anfangs betonte, im wahrsten Sinne des Wortes zum Himmel. Sie waren mithin für die Bevölkerung wie für Besucherinnen und Besucher der DDR nur zu offensichtlich. Dokumentiert wurden sie beispielsweise in dem 1988 illegal von Umweltaktivisten gedrehten Film „Bitteres aus Bitterfeld“, der die Umweltschäden durch die Chemieindustrie belegte. Im Jahr 1979, dem Jahr des Gorleben-Trecks, kam es zur Gründung der ersten kleineren Umweltgruppen, die sich außerhalb von staatlichen Strukturen bewegten. Ein gewisser Höhepunkt wurde 1986 mit der Gründung der Berliner Umwelt-Bibliothek erreicht. Marc-Dietrich Ohse stellte in diesem Zusammenhang die besondere Rolle der Kirchen heraus, da sie mit ihren personellen und infrastrukturellen Ressourcen dabei halfen, Informationen und Schriften der Umweltgruppen zu verbreiten sowie bestimmte Protest- und Aktionsformen (z. B. Umweltseminare, Pilgerwege) zu ermöglichen. Mit dieser Infragestellung des staatlichen Informations- und Versammlungsmonopols war der Protest gegen die Umweltzerstörung unweigerlich mit dem Protest gegen das SED-Regime selbst verbunden, das auf dem Feld der Umweltpolitik seine Reformunfähigkeit mit am augenscheinlichsten demonstrierte.

Im dritten Panel befasste sich ANDREW TOMPKINS (Sheffield) mit deutsch-französischen Anti-AKW-Netzwerken während der 1970er-Jahre. Er konstatierte einen wechselseitigen Beobachtung- und Lernprozess, der 1973 mit dem Protest gegen die geplante Erweiterung eines Truppenübungsplatzes im südwestfranzösischen Larzac begonnen habe. Viele der neuen Aktion- und Protestformen seien hier und etwas später im elsässischen Marckolsheim 1974, in Wyhl 1975 und schließlich in Gorleben bzw. während des Gorleben-Trecks ausprobiert worden. Dabei habe sich dieser transnationale Austausch als besonders kreativ erwiesen, da vieles bei der „Übersetzung“ aus einem anderen nationalen und kulturellen Kontext verloren gegangen, neu zusammengesetzt und an die jeweiligen Bedürfnisse vor Ort angepasst worden sei.

Ebenfalls mit den Protesten im oberrheinischen Wyhl und dessen transnationalen Bezügen beschäftigte sich anschließend STEPHEN MILDER (Groningen). Ihn interessierten insbesondere die Auswirkungen der zunächst lokalen Aktivitäten der Anti-Atombewegung auf die westdeutsche Demokratie. Er betonte, dass er keine lineare Fortschrittsgeschichte erzählen wolle, in der die außerparlamentarische Protestbewegung mit der Gründung und Etablierung der Partei „Die Grünen“ ende. Der von ihm verwendete, mehrdeutigen Begriff „Greening Democracy“ solle vielmehr verdeutlichen, dass mit der Anti-AKW-Bewegung eine Erweiterung der Vorstellung dessen verbunden war, was in einer Demokratie, jenseits von Parteien und Parlamenten, unter Selbstregierung und partizipativen Beteiligungsformen verstanden und praktiziert werden konnte.

Den Abschluss des ersten Tages bildete ein öffentlicher Abendvortrag von DIETER RUCHT (Berlin), der noch einmal die Stationen des Anti-Atom-Protests in Deutschland Revue passieren ließ. Herrschte in den 1950er-Jahren noch eine parteiübergreifende Euphorie über die neue Form der Energiegewinnung, so kamen in den 1960er-Jahren, vortragen zumeist von einzelnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, erste Zweifel auf. Die deutsche Anti-AKW-Bewegung habe sich im Folgenden zur weltweit stärksten entwickelt und mit dem Beschluss zum Atomausstieg letztlich einen durchschlagenden Erfolg erzielt. Hinsichtlich der Frage nach den Erfolgsfaktoren wies der Referent zum einen auf die starke dezentrale Organisationsstruktur und die regionale Verankerung hin, die sich dennoch national koordinieren konnte, ohne auf starke, überregionale Führungsfiguren zwingend angewiesen zu sein. Zum anderen beruhe der Erfolg auch auf den inhärenten Schwächen der Atomenergie (hoher Kapitalbedarf, Störanfälligkeit, ungeklärte Entsorgungsfrage) selbst.

MARCO DRÄGER (Göttingen) eröffnete das letzte Panel mit einem Beitrag über den bisher wenig untersuchten „Göttinger Arbeitskreis gegen Atomenergie“ (GAgA), der 1979 gegründet worden war. Dieser habe sich als Teil einer Gegenöffentlichkeit begriffen, welcher über die Gefahren der Atomenergie aufklären wollte. Zu diesem Zweck gab er die Zeitschrift „Atomexpress“ heraus, die eine bundesweite Bedeutung in der Anti-AKW-Bewegung gewann. Die gewalttätigen Auseinandersetzungen in Grohnde 1977 waren Anlass, zwei Polizeibeamte in den GAgA einzuschleusen. Der nur sehr unzureichende Zugang insbesondere zu den Geheimdienstakten erschwere, so Dräger, die historische Urteilsbildung über diesen Fall, zumal der Vorwurf im Raum stand, die beiden Beamten hätten während ihres Einsatzes selbst strafbare Handlungen begangen. Deren Enttarnung habe eine große Beachtung in den bundesweiten Medien gefunden. Die staatlichen Stellen gerieten dadurch unter einen starken Rechtfertigungsdruck. Gleichwohl sei die Krisenkommunikation nach traditionellen Mustern verlaufen, indem man versucht habe, belehrend auf die Bürgerinnen und Bürger einzuwirken, ohne deren Bedenken wirklich ernst zu nehmen.

Im Folgenden untersuchte JENNY HAGEMANN (Hannover) anhand des Begriffs und des Konzepts der „Cultural Heritage“, wie im Wendland an die Anti-Atom-Proteste erinnert und wie dieses „Erbe“ an die nächste Generation weitergegeben wird. Eine besondere Rolle spielten dabei die Aktivistinnen und Aktivisten von damals, die etwa mit der Kulturellen Landpartie und der Gründung des Gorleben-Archivs maßgeblich dazu beitrügen, das damals Erlebte zu bewahren und in der Gegenwart lebendig zu halten. Dies habe mit dazu geführt, dass sich das vormals sehr konservative Wendland nun im eigenen Selbstbild als einen Raum für alternative Ideen und Lebenspraxen begreife. Mit Blick nicht nur auf die Kulturelle Landpartie stellte sich die Frage – dies wurde in der Diskussion deutlich –, inwieweit beim Prozess der Aneignung des Erbes der Protestbewegung nicht auch kommerzielle Interessen eine größere Rolle spielen.

BERNHARD GELDERBLOM (Hameln) berichtete anschließend über ein von ihm konzipiertes und erarbeitetes Ausstellungsprojekt, das sich mit den sehr militanten Auseinandersetzungen von 1977 am Bauplatz des geplanten AKWs im niedersächsischen Grohnde befasst. Der Referent erinnerte zunächst an die konservativen Wurzeln des Widerstands in der Region, die sich in der führenden Rolle von Werner Schirr, dem örtlichen Vorsitzenden des „Weltbundes zum Schutz des Lebens“, zeigten. Anhand von zeitgenössischen Fotografien erläutere Gelderblom schließlich den Verlauf der Ereignisse vom März 1977, die zur „Schlacht von Grohnde“ führten, an der 15.000 Demonstrierende und 5.000 Polizeikräfte beteiligt gewesen waren. Diese stellte einen Höhe- und zugleich auch Wendepunkt im Anti-Atom-Protest der Region dar, der bis zur Inbetriebnahme des AKWs 1984 weitgehend friedlich verlief.

Weniger als Historikerin, sondern eher als langjährige Aktivistin berichtete zum Abschluss des Panels SILKE WESTPHAL (Königslutter) über die verschiedenen Aktivitäten der „AG Schacht Konrad e. V.“, die sich seit über 30 Jahren gegen die Atommülllager Schacht Konrad, Asse II und Morsleben engagiert. Die Referentin konzentrierte sich in ihren Ausführungen auf die Proteste, die sich gegen den Beschluss der schwarz-gelben Bundesregierung zur Verlängerung der AKW-Laufzeiten im Jahr 2009 richteten. Für die Region vielleicht am eindrücklichsten erwiesen sich die wiederholt durchgeführten Lichterketten, an denen sich mehrere Tausend Menschen beteiligten.

Eine Bilanz der Tagung versuchte schließlich das Abschlussplenum zu ziehen, an dem sich unter der Moderation von CARL-HANS HAUPTMEYER (Hannover) HENNING STEINFÜHRER, STEPHEN MILDER, ANDREW TOMPKINS und GABI HAAS (Gorleben/Hamburg) beteiligten. Gabi Haas, ehemalige Aktivistin und Sprecherin des Vereins „Gorleben Archiv“, betonte, dass der Treck von 1979 vor allem nach „innen“ gewirkt und als „Klebstoff“ zum Zusammenhalt der gesamten Anti-Atom-Bewegung ganz klar beigetragen habe. Andere Aktionen, wie etwa die Ausrufung der Republik Freies Wendland, haben dagegen mehr nach außen, auf eine bundesrepublikanische Öffentlichkeit gewirkt. Im Mittelpunkt der weiteren Diskussion stand die Frage, warum gerade die deutsche Protestbewegung so lange und erfolgreich gewirkt habe – im Gegensatz etwa zu Frankreich, wo einige der bekannten Protestformen erstmals erprobt worden waren. Verwiesen wurde dabei etwa auf den starken Zentralstaat in Frankreich, aber auch in Großbritannien, sowie auf die Tatsache, dass diese Länder auf angereichertes Uran für ihre Atomwaffen angewiesen waren und sind.

Die Tagung hat gezeigt, dass es sich lohnt, einen Blick über die Grenzen Niedersachsens zu werfen, um die verschiedenen Einflüsse und Wechselbeziehungen, die der hiesige Anti-Atom-Protest von außen erhalten hat, zu verdeutlichen. Sie kann auch als ein Aufruf verstanden werden, Niedersachsen wieder als ein Grenzland der alten Bundesrepublik zu entdecken, das an der Nahtstelle zwischen Ost und West lag und seine politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Identität in einem nicht geringen Maße aus dieser Stellung ableitete.

Konferenzübersicht:

Begrüßung: Henning Steinführer (Hannover/Braunschweig), Detlef Schmiechen-Ackermann (Hannover), Thomas Schwark (Hannover)

Panel 1: Der Gorleben-Treck 1979 als Ereignis der niedersächsischen Landesgeschichte und Bestandteil der bundesdeutschen Protestgeschichte
Moderation: Henning Steinführer

Ecem Temurtürkan (Hannover): Der Gorleben-Treck 1979 als emotionaler Katalysator und identitätsstiftende Instanz

Thomas Schwark (Hannover): Wie kommt der Protest ins Museum?

Kurator/innen-Führung durch die Sonderausstellung im Historischen Museum Hannover

Panel 2: Soziale Bewegungen und Umweltfragen als Bestandteil der doppelten deutschen Zeitgeschichte
Moderation: Sabine Graf (Hannover)

Sabine Mecking (Marburg): Gespaltenes Land? Potentiale der Protestgeschichte für die Landesgeschichte am Beispiel der Anti-Atomkraft-Bewegung

Marc-Dietrich Ohse (Hannover): Die Bedeutung von Umweltfragen für dissidente Gruppen in der DDR

Panel 3: Protestgeschichte im internationalen Vergleich
Moderation: Detlef Schmiechen-Ackermann (Hannover)

Andrew Tompkins (Sheffield): Radioaktivität kennt keine Grenzen: Deutsch-französische Anti-AKW-Netzwerke der 1970er-Jahre

Stephen Milder (Groningen): Greening Democracy: Die Wirkungen der Anti-Atombewegung in der bundesdeutschen Demokratie 1968–1983

Öffentlicher Abendvortrag
Moderation: Gabi Haas (Hamburg)
Dieter Rucht (Berlin): Der Lohn des langen Atems: Anmerkungen zur Geschichte der Anti-Atomkraft-Bewegung in Deutschland

Panel 4: Protestverhalten in der Region: Fallbeispiele aus Niedersachsen
Moderation: Jochen Oltmer (Osnabrück)

Marco Dräger (Göttingen): GAgA. Der Göttinger Arbeitskreis gegen Atomenergie

Jenny Hagemann (Hannover): Protest als Cultural Heritage? Beobachtungen zum Wendland

Bernhard Gelderblom (Hameln): Vierzig Jahre „Schlacht um Grohnde“ 1977–2017 – Bericht über ein Erinnerungs- und Ausstellungsprojekt

Silke Westphal (Königslutter): Widerstandskultur im Braunschweiger Land – zwischen Protest und Begleitprozess

Schlussdiskussion: Stellenwert und Bedeutung des Gorleben-Protestes in der niedersächsischen Landesgeschichte sowie der deutschen und internationalen Protestgeschichte
Moderation: Carl-Hans Hauptmeyer (Hannover)

Plenum: Henning Steinführer, Stephen Milder (Groningen), Andrew Tompkins (Sheffield), Gabi Haas (Hamburg/Gorleben)


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