Positioning the Humanities in the 2020s. Herrenhäuser Symposium

Positioning the Humanities in the 2020s. Herrenhäuser Symposium

Organisatoren
VolkswagenStiftung; German U15 e.V.
Ort
Hannover
Land
Deutschland
Vom - Bis
10.09.2019 - 12.09.2019
Url der Konferenzwebsite
Von
Vera Szöllösi-Brenig, VolkswagenStiftung, Hannover

Seit der Jahrtausendwende stehen die Geistes- und Kulturwissenschaften / Humanities weltweit vor unzweifelhaft neuen Herausforderungen: Zum einen geraten sie immer stärker unter ökonomischen Druck, kein direkt "verwertbares Wissen" zu produzieren und befinden sich daher auch im Wettbewerbssystem Wissenschaft im Nachteil; zum anderen entsteht ein neuer politischer Druck von religiösen wie nationalen Fundamentalismen, die die Freiheit gerade geisteswissenschaftlicher Forschung und Lehre einzugrenzen suchen.1 In dieser Situation verwundert es umso mehr, dass es seit der Auseinandersetzung um den kulturwissenschaftlichen Ansatz in den 1990er-Jahren keine Diskussion zwischen den Disziplinen und über Disziplinengrenzen hinweg gab, welches Selbstverständnis die Geistes- und Kulturwissenschaften heute haben und wie sie ihre Rolle in Wissenschaft und Gesellschaft sehen. Unter dem Titel "Positioning the Humanities in the 2020s" wollte ein von der VolkswagenStiftung und der German U15 gemeinsam organisiertes Herrenhäuser Symposium hier Abhilfe schaffen. Rund 150 internationale Wissenschaftler/innen aus allen Disziplinen diskutierten über die Neuausrichtung der Geisteswissenschaften / Humanities heute. "It's time to get real" forderte der Umwelthistoriker FRANK UEKÖTTER (Birmingham) und die Kunsthistorikerin BEATE SÖNTGEN (Lüneburg) bescheinigte der Konferenz in ihrem Abschlussstatement "politische Bedeutung".

Die Keynote hielt der US-amerikanisch-indische "humanist" HOMI BHABHA (Cambridge) unter dem Titel "The Task of the Humanities: Bringing Hannah Arendt Home to Hannover". In das Zentrum seiner Überlegungen rückte Bhabha die These der deutsch-jüdischen Philosophin, dass Kommunikation, d.h. das „Finden des rechten Wortes im rechten Augenblick“2, bereits Handeln ist. Diese Maxime verbinde "intellectual exercise" mit "ethical action" und sei für die Geisteswissenschaften Verpflichtung. Die richtige Grundhaltung verortete Bhabha in der Fähigkeit des einzelnen Geisteswissenschaftlers und der einzelnen Geisteswissenschaftlerin, den Standpunkt des Anderen einzunehmen. Auch in diesem Punkt rekurrierte Bhabha auf Arendt und ihre Verbindung von Diltheys Ansatz mit ethischen Positionen. In ihrem Aufsatz "Eichmann in Jerusalem" schrieb Arendt über den SS-Obersturmbannführer: "The longer one listened to him, the more obvious it became that [his] inability to speak was closely connected with an inability to think, namely, to think from the standpoint of somebody else". Bhabha schlussfolgerte: "I am concerned with the activity of alterity – the two-in-one – from thinking humanistically and acting ethically". Die Idee der Menschheit sei heute, sechzig Jahre nach Ende der NS-Zeit, neuerlich in Gefahr. Bhabha listete Politiker von Trump über Modi, Putin, Orban und Xi und "[their] rhetorical instances of the barbarism of populist nationalism" auf. Das Konzept des citizenship – der Zivilgesellschaft – stehe auf dem Spiel. Doch Geisteswissenschaften stünden nicht für politischen Aktivismus: "The Humanities engage with the "deep" histories of shifting relations between cultural expression, historical transition and political transformation.“

Die kritische Gegenwartsanalyse und die Folgerungen für die Geisteswissenschaften bestimmten auch weitere Vorträge des Herrenhäuser Symposiums. Allen voran der Vortrag von IAN BAUCOM (Charlottesville), des Dekans für Arts and Sciences an der University of Virginia. Nachdem im Sommer 2017 in Charlottesville ein Aufmarsch rechter Gruppierungen eskalierte und eine junge Frau ums Leben kam, sah er die Universität gefordert, auf den „state of democratic urgency“ im Lande zu reagieren. In dem Projekt „Charlottesville University“ gehe es darum, eine neue Sprache zu finden mit dem Ziel, Gerechtigkeit Raum zu geben und für die Identität der Gesellschaft zu wirken. Dazu müsse die Universität jenseits ideologischer Schranken mit allen Gruppen ins Gespräch kommen. Die Macht der Universität bestehe darin, der autoritären Macht entgegenzutreten. Auch der Südafrikaner PREMESH LALU (Western Cape) wollte die Universität als Idee neu beleben. Doch die Realität sehe anders aus und das liege am Neoliberalismus, der den Menschen auf den homo oeconomicus reduziere und eine „de-subjectivation“ der Gesellschaft bewirke. STEFAN HELGESSON (Stockholm) kritisierte Beschleunigung und Simplifizierung der heutigen Gesellschaft und griff als Literaturwissenschaftler insbesondere den Monolingualismus als „hyperconcentration“ an. Gegen die Dominanz des Englischen führte Helgesson, der gerade den „World Literatures Report“ verfasst, Erich Auerbach ins Feld: Wenn alle dieselbe Sprache sprächen, „wäre der Gedanke der Weltliteratur zugleich verwirklicht und zerstört“.3 Die Umgangs-, Landes- und Muttersprache („vernacular“) hingegen sei produktiv und lebendig.

Um diese Herausforderungen der Gegenwart anzunehmen, müssten sich die Geisteswissenschaften – so der selbstkritische Einwand – jedoch selbst ändern: Der Historiker BERNHARD JUSSEN (Frankfurt am Main) erhob den Vorwurf, dass die Geisteswissenschaften aus einer Art Besitzstandwahrung heraus ihre Selbstorganisation des 19. Jahrhunderts fortschrieben und forderte die Weiterentwicklung zu „post-eurocentric humanities“. Beispielsweise werde in der Geschichte des „Abendlands“ immer noch der Beitrag Konstantinopels ausgeblendet. Jussen schlussfolgerte: „Our problem is the reorganisation of the Humanities“. Der Sozialpsychologe SAADI LAHLOU (London), Direktor des Institut d’Etudes Avancées in Paris und dort mit vielen Wissenschaften in Kontakt, warf einen Blick von außen auf die geisteswissenschaftlichen Disziplinen. Sie müssten drei Trends berücksichtigen: Zum einen werde auch in der Forschung Geld mehr und mehr wettbewerblich vergeben. In ihren Anträgen müssten daher auch Geisteswissenschaftler/innen deutlich machen, warum eine Untersuchung finanziert werden soll – intellektuelle Neugierde allein reiche nicht aus, um erfolgreich Gelder einzuwerben. Zum zweiten müssten sie den „iconodynamics“ Rechnung tragen: Das Bild sei in unserer Gesellschaft wichtiger als Fakten, was zur Frage führe, wie Fakten überzeugend repräsentiert werden können. Und drittens gebe es keinen Zweifel: „Our planetary house is burning“. Geisteswissenschaftler/innen müssten die eigene Forschung mit den großen Fragen der Zeit in Verbindung bringen. Bhabha brachte dies in der Diskussion auf die beschwörende Formel: „We are dealing with problems!“

Dass die Lösung der großen Probleme heute nicht mehr innerhalb einer einzelnen Disziplin erfolgen könne, darin bestand unter den Konferenzteilnehmer/innen Konsens. Der Philosoph BARRY SMITH (London) sah die Geisteswissenschaften hier schlecht aufgestellt mit der Folge, dass immer mehr originär geisteswissenschaftliche Themen wie Gedächtnis, Emotionen und soziale Beziehungen von den Naturwissenschaften „besetzt“ würden, es gebe da „a kind of encroachment“. Geisteswissenschaftliche Disziplinen, auf sich allein gestellt, gerieten ins Hintertreffen. Disziplinen wurden zwar als notwendig bezeichnet, weil sie „accumulated knowledge“ in einer gesicherten Infrastruktur darstellten (LUIZ OSTERBEEK, Tomar), doch sie begrenzten gleichzeitig das Sichtfeld: „We have been trained in specific silos“ (VIBEKE SORENSEN, Singapur). Eine andere Stimme wies darauf hin, dass Disziplinen auch als spezifische Ausprägung des westlichen Denkens bzw. des Kolonialismus angegriffen würden, weshalb in Afrika der Begriff der „non-disciplinarity“ propagiert werde. Die rigide Disziplinenstruktur sei umso verwunderlicher, als den Geisteswissenschaften eine „integrative capacity“ (WILHELM KRULL, Hannover) als besondere Qualität eigen sei. Die Disziplinen übergreifende Zusammenarbeit wurde neben „interdisciplinarity“ und „transdisciplinarity“ (Mitorganisator HANS-JOCHEN SCHIEWER, Freiburg) auch als „cross-disciplinarity“ und „post-disciplinarity“ (SVERKER SÖRLIN, Stockholm) bezeichnet. Die neue fruchtbare Zusammenarbeit von Geisteswissenschaften mit anderen disziplinären Bereichen bestimmte die übrigen Sektionen des Herrenhäuser Symposiums.

Eines dieser neuen Disziplinen übergreifenden Felder sind die Environmental Humanities, die in mehreren Vorträgen aus verschiedenen disziplinären Blickrichtungen vorgestellt wurden. Der Historiker Uekötter fragte pointiert: „Climate change changes everything – except the Humanities?“ Dabei könnten Historiker/innen viel zum Umgang der Menschheit mit Klimaveränderungen sagen. Außerdem hätten die Naturwissenschaften einen kritischen Meta-Diskurs dringend nötig. In der Diskussion zu seinem Vortrag fiel Uekötters eingangs erwähnte pointierte Forderung: „It’s time to get real!“ Die Medienwissenschaftlerin EVI ZEMANEK (Freiburg) stimmte ihm zu und sah den Beitrag der Geisteswissenschaften in dem Dreiklang: erstens Analyse (von kultureller Entwicklung, Formen der Resilienz, Kommunikationskrisen, etc.), zweitens Komplementierung naturwissenschaftlicher Fakten und drittens Vergleichsstudien. Zemanek wies – ohne Bruno Latour zu erwähnen – darauf hin, dass in den Environmental Humanities immer mehr über den Zusammenhang von Klimawandel und Krieg diskutiert werde. Der Philosoph GUSTAVE ARRHENIUS (Stockholm) vom 1973 gegründeten interdisziplinären Institute for Future Research stellte sein Projekt „Klima-Ethik“ vor, in dem zum einen eine normative Ethik entwickelt werden soll: Wie können und sollen künftige Generationen in unsere heutigen Entscheidungen einbezogen werden? Zum anderen gehe es um Klima-Gerechtigkeit und um die Frage, wie dies in einen demokratischen Prozess umgesetzt werden kann. Die Wissenschaftssoziologin und Ozeonographin ANNA-KATHARINA HORNIDGE (Bremen) berichtete über die Bedeutung ihrer Forschung zu den Ozeanen, die auf der einen Seite der zentrale Klimaregulator, zum anderen Lagerstätte unzähliger ungehobener Rohstoffe seien. Forschung in diesem Bereich sei nicht nur sehr teuer, sondern auch hochpolitisch. Hornidge forderte: „We have to reinvent science as a whole“. Sei es früher darum gegangen, lineares Wachstum zu befördern, müsse es heute um zirkuläres Wachstum und den Wandel von „science“ zu „anthropo-science“ gehen.

Die Medical Humanities sind ein weiterer Querschnittsbereich, der sich gerade entwickelt. KAVITA SIVARAMAKRISHNAN vom Center for History of Public Health and Ethics der Columbia University (New York) berichtete über “Global Longevity, Chronic Conditions and Fluid Lifecourses” als Agenda für die Geistes- und Sozialwissenschaften und über die praktischen Probleme, die in diesem interdisziplinären Großprojekt in Medizin und Geisteswissenschaften überwunden werden müssen. HSIUNG PING-CHEN (Irvine) führte einen ganzen Themenstrauß auf, der in verschiedenen Konferenzen des CIPSH (International Council for Philosophy and Human Sciences) crossdisziplinär diskutiert werden soll: culture and behavior health, health equity and humanity, arts and gesture in health humanity, etc. Ping-chen brachte den Begriff der New Humanities ein, der Geistes- und Naturwissenschaften umgreift, die Geisteswissenschaften aus der nationalen Begrenzung befreit und sie überdies zur außerakademischen Öffentlichkeit weitet, so die Referentin. Wie diese Öffnung praktisch gestaltet werden kann, führte Barry Smith anhand von Beispielen wie dem Projekt „Art, Simulation, and Surgical Humanities Research“ vor.

Ein dritter Querschnittsbereich wurde auf dem Herrnhäuser Symposium in den Digital Humanities ausgemacht, denen die Qualität eines Paradigmenwechsels attestiert wurde. Moderatorin BIRGITTA WOLFF (Frankfurt am Main) stellte die zentrale theoretisch-methodische Frage, wie digitales und „subjektives Wissen“ integriert werden könnten und forderte zudem „Don’t leave innovation to the engineers!“ Nicht nur, um selber nicht den Zug zu verpassen, sondern auch, weil die Geisteswissenschaften, wie EVA SCHLOTHEUBER (Düsseldorf) feststellte, die technische Entwicklung mit „digital source criticism“ begleiten müssten. Die kritische Funktion der Geisteswissenschaften sei gerade für die Bewältigung der Zukunft gefordert. Zwei zentrale Probleme stellte Schlotheuber in das Zentrum ihres Vortrags: Die Notwendigkeit, für Datenqualität Standards zu entwickeln und zudem die Organisation des digitalen Wissens explizit und transparent zu formulieren, um Bezugspunkte und Lücken deutlich zu machen. Die bisherige systematische und hierarchische Wissensordnung, wie sie die Bibliothek verkörpere, sei – so Schlotheuber – passé; die Referentin knüpfte damit indirekt an die Kritik der rigiden Disziplineneinteilung in den Geisteswissenschaften an.

Der Musikwissenschaftler MARTIN ROHRMEIER (Lausanne) führte anhand der Entwicklung der Tonalität vom 18. bis ins 20. Jahrhundert vor, wie die Digital Humanities die bisherige geisteswissenschaftliche Forschung bereichern könnten: Habe man früher die Musikgeschichte nur an ausgewählten Beispielen vorgeführt, konnte er seiner Untersuchung einen Corpus von 20.000 Stücken zugrunde legen. Computational Modelling könne Forschung optimieren und helfe, theoretische Konzepte zu überprüfen. Und – ganz wichtig: Daten könnten nie für sich selbst sprechen, sondern bedürften „critical reflection, interpretation and contextualisation“. Die Literaturwissenschaftlerin und Emily Dickinson Spezialistin MARTHA NELL SMITH (Maryland) bezeichnete – ganz im angelsächsischen Konzept der Humanities verhaftet – die Geisteswissenschaften als gerade im digitalen Zeitalter (über)lebensnotwendig, sicherten sie doch humanistische Werte wie Empathie. Ohne Empathie gäbe es auf der Welt nur noch „monsters“.

Ein vierter und letzter Bereich der neuen Geisteswissenschaften wurde auf dem Herrenhäuser Symposium im Design Thinking und damit in der Öffnung der Geisteswissenschaften zur Kunst ausgemacht. Beate Söntgen bezeichnete Design als „catalytic mode for communication“ zwischen den Geisteswissenschaften und der Kunst und damit als einen Weg, um Zugang zu einem in der Kunst aufgebauten Wissen zu bekommen, das nicht nur rational ist, sondern auch „embodied“, „sensoric“, „entangled“, „inclusive“. Söntgen betonte, dass Kunst wie Geisteswissenschaften auf dem kritischen Subjekt als Fundament ruhten: „Art is not the other, but different“. Durch die Öffnung zur Kunst könnten die Geisteswissenschaften kritisches Potenzial wiedergewinnen und gleichzeitig von ihnen lernen, welche Bedeutung Darstellung hat oder haben kann. Premesh Lalu ergänzte, dass der senegalesische Kunstphilosoph Souleymane Bachir Diagne den afrikanischen Begriff „ubuntu“ nutze, der eigentlich für Respekt, Anerkennung und Menschenwürde steht, um das gemeinsame Feld von Kunst und Geisteswissenschaften zu beschreiben.

Die malawische Medienwissenschaftlerin DEBORAH NYANGULU (Münster), die als Sprecherin der sognannten Early Career Wissenschaftler/innen auf dem Abschlusspodium saß, schrieb den Humanities / Geisteswissenschaften in ihrem Statement eine „culture of truth commitment“ zu. Und im Namen der Wahrheit müssten sie ihre Stimme erheben: „We have to speak truth to power!“ Auch wenn sicher nicht alle Teilnehmer/innen dieser spannenden Veranstaltung ihrer kämpferischen Forderung folgen mochten, so machten doch fast alle Redebeiträge deutlich, dass Geisteswissenschaft nicht in einem machtfreien Raum stattfindet. Gerade die Projektthemen der mit einem Reisestipendium eingeladenen Nachwuchswissenschaftler/innen führten vor Augen – zum Beispiel „Reading in the age of Trump“–, dass sie sich in ihrer geisteswissenschaftlichen Forschung auf Wirklichkeit und Gesellschaft ausrichten. Damit dürfte der Dekonstruktivismus als Ansatz, der die Diskussion seit den 1990er-Jahren weithin beherrschte, endgültig ad acta gelegt werden.4 Auf der Veranstaltung haben sich die Konzepte „Humanities“ und „Geisteswissenschaften“ deutscher Prägung spürbar angenähert. Mit Homi Bhabha verstanden die Teilnehmer/innen dieses Herrenhäuser Symposiums Geisteswissenschaften als Aufgabe, „to express one’s agency in the world“. Es wird nun darauf ankommen, das neue post-Sartresche Engagement der Geisteswissenschaften genauer zu definieren.

Konferenzübersicht:

Words of Welcome
Wilhelm Krull (Volkswagen Foundation, Germany)
Hans-Jochen Schiewer (German U15, Germany)

Session 1: Analysis of the Present Situation
Chair: Hans-Jochen Schiewer (German U15, Germany)

Homi K. Bhabha (Harvard Humanities Center, USA): The Task of the Humanities: Bringing Hannah Arendt Home to Hannover

Roundtable: Humanities/ Geisteswissenschaften/ Sciences Humaines: To What Extent Will Their Perspective Differ in the Future?
Homi K. Bhabha (Harvard Humanities Center, USA)
Marie-Christine Fontana (enconcept, Switzerland)
Joseph Chinyong Liow (College of Humanities, Arts, and Social Sciences, Nanyang Techno logical University, Singapore)
Luiz Oosterbeek (Instituto Politécnico de Tomar, Portugal, and International Council of Philosophy and Human Sciences (UNESCO))

Session 2: The Humanities Facing Globalization and the Rise of New Authoritarianism
Chair: Günter M. Ziegler (Freie Universität Berlin, Germany)

Premesh Lalu (Centre for Humanities Research, University of the Western Cape, South Africa): The Humanities in the Era of Postcolonialism – Objects and Discourse

Stefan Helgesson (The World Literature Project, Stockholm, Sweden): The Importance of "Language" in the Humanities

Ian Baucom (Arts and Sciences, University of Virginia, USA): Saving Democracy or Fostering Populism? The Humanities and the Identity of Societies

Bernhard Jussen (Goethe University Frankfurt am Main, Germany): Post-Eurocentric Humanities

Lightning Talks by Early Career Researchers
Chair: Vera Szöllösi-Brenig (Volkswagen Foundation, Germany)

Session 3: Humanities in the Digital Era
Chair: Birgitta Wolff (Goethe University Frankfurt am Main, Germany)

Digitization and Digitalization in the Humanities – A Paradigm Shift?
Eva Schlotheuber (University of Düsseldorf, Germany)
Martin Rohrmeier (EPFL Lausanne, Switzerland)

The End of Individualism: Can the Humanist Scholar Survive in the Digital Era?
Martha Nell Smith (Maryland Institute for Technology in the Humanities, USA)

The Humanities and their New Topics – A New Notion of Culture
Saadi Lahlou (London School of Economics, United Kingdom)
Simon Goldhill (Center for Research in Art, Social Sciences, and Humanities (CRASSH), Cambridge University, United Kingdom)

The Humanities without Books on Paper?
Michael Hagner (ETH Zürich, Switzerland)

Session 4: Challenges for and Advances of the Humanities: 4 Parallel Working Groups

Working Group 1: The Humanities and its Evaluation: Reputation vs Bibliometrics

Kavita Sivaramakrishnan (Department of History, Columbia University, USA)
Gunnar Sivertsen (Nordic Institute for Studies in Innovation, Research and Education, Norway)

Working Group 2: The Humanities at the Universities of the Future – How to Stress their Intrinsic Value?

Ulrike Beisiegel (University of Göttingen, Germany)
Birgitta Wolff (Goethe University Frankfurt/Main, Germany)

Working Group 3: Critique, Self-Reflection and Civic Engagement – An Important Task for the Humanities?

Susan Schreibman (Maastricht University, The Netherlands)
Dan O’Brien (Oxford Brookes University, United Kingdom)

Working Group 4: The Humanities and the Arts – Relations and Interactions

Dorrit Vibeke Sorensen (School of Art, Design and Media, Singapore)
Beate Söntgen (Leuphana University Lüneburg, Germany)

Session 5: Bridging the Gap between different Research Cultures - Humanities and the Natural and Social Sciences
Chair: Dieter Lenzen (Universität Hamburg, Germany)

Barry Smith (University of London, United Kingdom)
Sverker Sörlin (KTH Royal Institute of Technology, Stockholm, Sweden)
Hsiung Ping-Chen (The Chinese University of Hongkong, China)

Session 6: The Humanities' Contribution to Meeting Challenges of a Sustainable Future
Chair: Hans-Jörg Schiewer (German U15)

Gustaf Arrhenius (Institute for Futures Studies and Department of Philosophy, Stockholm University, Sweden)
Anna-Katharina Hornidge (Leibniz Centre for Tropical Marine Research & University of Bremen, Germany)
Frank Uekötter (University of Birmingham, United Kingdom)
Evi Zemanek (University of Freiburg, Germany)

Session 7: Results of the Working Groups and Defining the Agenda for the Future of the Humanities in the 2020s
Chair: Wilhelm Krull (VolkswagenStiftung, Germany)

Carlos Diaz-Rosillo, National Endowment for the Humanities, USA
Sabine Kunst (Humboldt-Universität zu Berlin, Germany)
Susan Schreibman (Maastricht University, The Netherlands)
Beate Söntgen (Leuphana University Lüneburg, Germany)
Deborah Nyangulu (representative of the early career researchers)

Closing remarks

Anmerkungen:
1 So berichtete auf der Veranstaltung ein indischer Nachwuchswissenschaftler, dass die Polizei gerade bei seinem Doktorvater, dem Sprachwissenschaftler Prof. Hany Babu von der Delhi University, ohne Durchsuchungsbefehl eine Hausdurchsuchung durchgeführt und dabei seinen Computer und elektronische Unterlagen konfisziert habe. Die Arbeit seiner letzten drei Jahre sei damit verloren. Wer über politisch missliebige Themen wie marginalisierte gesellschaftliche Gruppen arbeite, laufe in Indien Gefahr, vom Staat verfolgt zu werden.
2 Hannah Arendt, The Human Condition, Chicago 1998 (zuerst 1958) / Vita activa oder Vom tätigen Leben, München 2001 (zuerst 1960).
3 Erich Auerbach, Philologie der Weltliteratur, Wiesbaden 1952.
4 Zu den negativen Folgen des Dekonstruktivismus vgl. der ironisch zugespitzte Artikel des Philosophen Michael Hampe, Katerstimmung bei den pubertären Theoretikern. Seitdem die Rechte postfaktisch geworden ist, hat die kulturwissenschaftliche Linke ein echtes Problem, in: DIE ZEIT, 19. Dezember 2016, vgl. http://www.zeit.de/2016/52/kulturwissenschaft-theorie-die-linke-donald-trump-postfaktisch-rechtspopulismus (28.10.2019).


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