Stätten der NS-Zwangsarbeit in Sachsen, Böhmen und Schlesien als archäologische Kulturdenkmale und Erinnerungsorte

Stätten der NS-Zwangsarbeit in Sachsen, Böhmen und Schlesien als archäologische Kulturdenkmale und Erinnerungsorte

Organisatoren
Stiftung Sächsische Gedenkstätten; Landesamt für Archäologie Sachsen; Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e. V.; Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig
Ort
Leipzig
Land
Deutschland
Vom - Bis
06.11.2019 - 08.11.2019
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Von
Michael Strobel / Stefanie Bilz / Georg Singer, Landesamt für Archäologie Sachsen

NS-Zwangsarbeitslager, Orte der Vernichtung durch Arbeit, sind längst nicht mehr nur Gegenstand historischer Forschung. Seit den 1990er-Jahren wendet sich auch die Archäologie diesen Zeugnissen der jüngsten Geschichte mehr und mehr zu. Mit archäologischen Methoden kann es gelingen, neue und andere Erkenntnisse zu gewinnen. Die bei Ausgrabungen geborgenen Objekte führen genauso plastisch die Lebens- und Leidensumstände der Häftlinge und InsassInnen vor Augen wie eine sorgfältige Dokumentation der Baubefunde; so eröffnet die zeitgeschichtliche Archäologie andere Annäherungsmöglichkeiten an den einzelnen Menschen und dessen Schicksal.

Die zeitgeschichtliche Archäologie steht damit in einem weiten Spannungsfeld, das von den Forschungsfragen, die von Universitäten und Zivilgesellschaft gestellt werden und nur durch archäologische Untersuchungen beantwortet werden können, bis hin zum Schutzauftrag der Denkmalfachbehörden reicht, der in den Denkmalschutzgesetzen der Bundesländer jeweils formuliert ist und von der Zivilgesellschaft für diese Orte von Ausbeutung und Schrecken selbstverständlich eingefordert wird. Diese divergierenden Interessen stellen die archäologische Denkmalpflege vor erhebliche Herausforderungen: In urbanen Verdichtungsräumen stoßen Schutz- und Erhaltungsforderungen auf einen massiven Bebauungsdruck, der häufig zu einer archäologischen Ausgrabung führt. Dokumentation und riesige Fundmengen müssen ihrerseits bewältigt werden und konfrontieren die Fachämter mit den Problemen von Restaurierung und Lagerung. Nicht unterschätzt werden dürfen außerdem unterschiedliche Regelungen in den Denkmalschutzgesetzen der Bundesländer bzw. Nachbarstaaten sowie die schiere Anzahl von Zwangsarbeitslagern, die lokalisiert und auf ihre Denkmaleigenschaft hin bewertet werden müssen. Nach aktuellen Schätzungen gab es im ehemaligen Deutschen Reich ca. 44.000 Lager.

Weil dieses weite Themenfeld nicht allein von der zeitgeschichtlichen Archäologie bearbeitet werden kann, bot der Workshop HistorikerInnen, GedenkstättenmitarbeiterInnen, ArchäologInnen, DenkmalpflegerInnen sowie zivilgesellschaftlichen Initiativen eine Plattform, offene Fragen zu diskutieren und Lösungswege aufzuzeigen. Unterschiedliche Akteure sollten miteinander ins Gespräch kommen und Verständnis für die unterschiedlichen Vorstellungen, Methoden, Interessen und Ziele der Partner gewinnen. Die Omnipräsenz und Zahl der Zwangsarbeitslager erfordert nicht zuletzt neue Erinnerungs- und Gedenkkonzepte, die über die Errichtung von traditionellen Gedenkstätten hinausgehen und z. B. in digitalen Angeboten bestehen können.

Zwei Grundsatzvorträge zur Archäologie der NS-Zwangsarbeitslager leiteten den Workshop ein. REINHARD BERNBECK (Berlin) näherte sich dem Thema theoretisch und postulierte, dass „Erinnern […] immer in Gefahr [ist], in Vergessen umzuschlagen, wenn die Spezifik des Erinnerten unterschlagen wird“. Wo individuelle Schicksale verloren gehen, muss in der Erinnerungskultur gerade das Einzigartige hervorgehoben werden. Einzigartigkeit aber entsteht nur aus stetiger Redundanz, mithin durch das Wiederholen von Ausgrabungen an ähnlichen, aber doch spezifischen Standorten zur Gewinnung wiederum spezifischer Funde, in denen sich individuelle Schicksale zeigen, über die historische Quellen sonst schweigen.

CLAUDIA THEUNE (Wien) wandte sich dem Thema aus der Perspektive praktischer archäologischer Forschung zu und betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit HistorikerInnen. Probleme würfen vor allem die Bewältigung der Fundmassen und die Erhaltung freigelegter Baustrukturen auf. Sie forderte eine nachhaltige Nutzung sowohl von Funden als auch von Grabungs- und Forschungsergebnissen.

Das erste Panel beschäftigte sich mit Zwangsarbeitslagern auf dem Gebiet des heutigen Tschechien. ALFONS ADAM (Berlin) gab einen Überblick über die historische Entwicklung der Zwangsarbeit in den Sudetendeutschengebieten und dem Protektorat Böhmen-Mähren.

Im Anschluss stellte PAVEL VAŘEKA (Plzni) die Untersuchungen im sogenannten Zigeunerlager von Lety vor, das von 1942 bis 1943 bestand. Auf dem seit den 1970er-Jahren teilweise mit Schweineställen überbauten Gelände soll nach dem Ende der landwirtschaftlichen Nutzung trotz starken politischen Widerstandes eine Gedenkstätte eingerichtet werden. Seit 2016 wurden geophysikalische und archäologische Untersuchungen durchgeführt, um die Barackenstandorte und den Lagerfriedhof zu lokalisieren.

Anschließend präsentierten JAN und PETR HASIL (Praha) die Ergebnisse der Untersuchungen im Kriegsgefangenenlager und Zinnbergbaubetrieb von ehemals Sauersack, heute Rolava, der von 1941 bis 1942 bestand. Hier konnten im archäologischen Befund die unterschiedlichen Versorgungsstandards für sowjetische und französische Kriegsgefangene nachgewiesen, aber auch in den 1960er-Jahren dokumentierte Erinnerungsberichte korrigiert werden.

Im Panel zu den Lagern im heutigen Polen berichteten TOMASZ CIASNOCHA und HONORATA RUTKA (Wrocław) von den Ausgrabungen im KZ-Stammlager Groß-Rosen. So wurden seit 2010 zwei bisher unbekannte Massengräber aufgedeckt.

ALEXANDRA GROCHOWSKI (Zgorzelec) in Vertretung von KINGA HARTMANN zeigte anschließend das Leiden der bis zu 47.000 Kriegsgefangenen (Höchststand 1944) im Stalag VIII A in Görlitz auf und stellte die grenzübergreifende Arbeit der Gedenkstätte in Zgorzelec/Görlitz vor, die sich als europäische Begegnungsstätte um die Pflege und Unterhaltung des ehemaligen Lagergeländes kümmert und dort auch archäologische Sommercamps anbietet.

Den Einstieg in das Panel zu den Zwangsarbeitslagern in Deutschland bildete der Vortrag von ANKE BINNEWERG (Dresden) zu laufenden Forschungen zum KZ Buchenwald, in dessen Mittelpunkt nach einem kurzen historischen Abriss verschiedene Projekte der Universität Weimar standen, insbesondere die Erstellung eines integrierten denkmalpflegerischen Konzeptes, dem eine detaillierte Bauforschung und Denkmalerfassung in einer lokalen Geodatenbank zugrundeliegt.

THOMAS KERSTING (Wünsdorf) schilderte die Ausgangslage in Brandenburg, wo seit 1995 Ausgrabungen auf Lagerstandorten stattfinden. Nach einer Initial- und Orientierungsphase hat sich der Umgang mit diesen Denkmalen inzwischen zu einer so großen Routine konsolidiert, dass die Denkmalbehörden selbst die Initiative ergreifen und damit den „Denkmalschutz von unten“, der aus bürgerschaftlichem Engagement vor Ort nach der Wende erwachsen ist, begleiten und ergänzen können. Kersting betonte, dass Denkmalschutz und Erinnerungsort kein Widerspruch, sondern vielmehr komplementär sind.

Wohin diese Aktivitäten führen können, zeigte JULIANE HAUBOLD-STOLLE (Berlin) am Beispiel der Sonderausstellung „Ausgeschlossen“ zur Archäologie in NS-Lagern, die über 200 Funde und Fundkomplexe aus 20 ergrabenen Lagerstandorten in Berlin und Brandenburg präsentierten wird und vor allem Jugendlichen auf verschiedenen Vermittlungsebenen einen Zugang zum Thema Zwangsarbeit ermöglichen soll.

CHRISTINE GLAUNING (Berlin) beleuchtete das Thema Zwangsarbeitslager in Berlin unter dem Gesichtspunkt der Nachnutzung nach Kriegsende. So wurden viele Barackenlager zunächst etwa als Kriegsgefangenlager oder Flüchtlingsunterkünfte weiter genutzt, Holzbaracken später vielfach abgerissen, während Steinbaracken viel länger, teilweise bis heute, anderen Zwecken dienten, zum Beispiel als Wohnhäuser, Industriegebäude und sogar Kirchen. In der Diskussion darüber, wie mit diesen ehemaligen Lagerstandorten als Erinnerungsorten umzugehen sei, spielt die Zumutbarkeit von Schreckensorten für AnwohnerInnen ebenso eine Rolle wie die Instrumentalisierung des Gedenkens zur Verhinderung unliebsamer Bau- oder Nutzungsprojekte.

Zum Abschluss der ersten Tagessession wies WALTER IRLINGER (München) nicht nur auf die Besonderheit des bayerischen Denkmalschutzgesetzes, das neuzeitliche archäologische Denkmale nur ausnahmsweise kennt, sondern auch auf die enge Zusammenarbeit von Bau- und Bodendenkmalpflege in einem Hause hin. Dies habe in Bayern die in den späten 1970er-Jahren begonnene Erfassung von inzwischen 79 Lagerstandorten sehr erleichtert. Bei der Erhaltung und öffentlichen Präsentation spricht die Denkmalpflege, wie viele Beispiele eindrucksvoll belegen, mit einer Stimme.

In Baden-Württemberg ist seit 2018 ein Projekt zur archäologischen Inventarisierung und Evaluierung der Außenlager des KZ Natzweiler in Gang, das von CHRISTIAN BOLLACHER und BARBARA HAUSMAIR (beide Esslingen) durchgeführt wird, auch eine gezielte Prospektion (geophysikalische Messungen, Sondagen) einschließt und sich auf ein reges bürgerschaftliches Engagement stützen kann. Welche Probleme nicht nur die Erfassung der Lager, sondern auch der Schauplätze der Zwangsarbeit selbst aufwirft, veranschaulicht der Ölschieferabbau auf der Schwäbischen Alb.

JENS-CHRISTIAN WAGNER (Celle) beschrieb anschließend die Situation in Niedersachsen, wo der großen Zahl von Kriegsgefangenenlagern die „Mehrschichtigkeit“ von einzelnen Standorten gegenübergestellt werden kann (Einrichtung 1933 durch SA, Übergang auf SS oder Justizverwaltung, Ausbau im Krieg, Nachnutzung teilweise bis heute). Der Umgang mit dieser Komplexität kann eine bewusste Gestaltung und Rekonstruktion als Gedenkstätte ebenso umfassen wie die Erhaltung ohne historische Sinnstiftung.

Mit den Außenlagern des KZ Flossenbürg befasste sich ULRICH FRITZ (München). Da die Standorte zeitweise auf drei Staaten verteilt und durch den Eisernen Vorhang getrennt waren, konnte sich kein einheitliches Gedenken und keine gemeinsame Aufarbeitung entwickeln. Dennoch erinnern Tafeln oder Gedenksteine an die Schreckensorte, seit den 1980er-Jahren auch Gedenkstätten.

ANJA KRUSE (Leipzig) führte die TeilnehmerInnen durch die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig auf dem Gelände des ehemaligen HASAG-Werks. Am Standort des KZ-Außenlagers Leipzig Thekla erläuterte MAXIMILIAN SCHULZ (Leipzig) Werks- und Lagergeschichte bis hin zu einem Massaker an den Gefangenen in den letzten Kriegstagen, während ANNE FRIEBEL (Leipzig) den Wandel der Gedenkkultur von den 1950er-Jahren bis heute schilderte, der in der Gestaltung des Mahnmals sichtbar wird.

DIETMAR WENDLER (Chemnitz) aus der Arbeitsgruppe um HANS BRENNER (Zschopau), WOLFGANG HEIDRICH (Chemnitz) und KLAUS-DIETER MÜLLER (Radebeul) eröffnete den Themenkomplex „Zwangsarbeitslager in Sachsen“ mit einem Vortrag zu Lagern im Großraum Chemnitz, wo Männer und Frauen unter unmenschlichen Bedingungen nicht nur in der Rüstungsproduktion auf vielfältige Weise ausgebeutet wurden, weshalb eine quellengestützte Aufarbeitung so aufwendig ist.

JENS NAGEL (Zeithain) beschrieb die Geschichte des STALAG IVB von Zeithain, dessen Reste bis 1990 in einem militärischen Sperrgebiet lagen und heute Teil des Naturschutz-/FFH-Gebietes Gohrischheide sind. So gut sich die Lagerstruktur seit 2003 durch kleinräumige Sondagen rekonstruieren lässt, so schwierig ist es, geltende Naturschutzbestimmungen mit einem Erschließungskonzept für die Gedenkstättenarbeit in Einklang zu bringen, wie BARBARA SCHULZ (Berlin) im zweiten Teil darlegte.

Mit einer öffentlichen Lesung von NATASCHA WODIN (Berlin), deren Eltern ZwangsarbeiterInnen in Leipzig waren, endete der Tag im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig.

Welche digitalen Mittel mittlerweile zur Verfügung stehen, konnte ANNE FRIEBEL (Leipzig) in ihrem Referat über eine digitale Karte der Zwangsarbeitslager in Leipzig vorführen. Die interaktive Anwendung erfasst bislang ca. 750 Standorte, die mit Hintergrundinformationen versehen sind, ist seit 2019 online nutzbar und eröffnet auch der Bildungsarbeit neue Möglichkeiten.

In dieses Kartenwerk sind nicht zuletzt jene Forschungsergebnisse eingeflossen, die MARTIN BAUMERT mit MARTIN HAUFE (beide Leipzig) zu den Zwangsarbeitslagern im Braunkohlegebiet südlich von Leipzig erarbeitet hat. Seine Ausführungen verdeutlichten, wie sehr Betriebe und Zwangsarbeit in einem industriellen Ballungszentrum auch räumlich verflochten waren, und wie in einer Tagebaufolgelandschaft sich auch die Erinnerungslandschaft verändert.

Im innerstädtischen Bereich ist der Verdichtungs-, Nutzungs- und Veränderungsdruck nicht kleiner. Deshalb ist die genaue Lokalisierung von Lagerstandorten aus den Quellen eine drängende Aufgabe, die GONZALO COMPAÑY (Leipzig) für das Stadtgebiet von Leipzig eindringlich beschrieb. Es ist ihm gelungen, über 30 Barackenlager aus den Archivalien zu erschließen und einzuordnen.

Welche Lager von Einzelpersonen durchlaufen und durchlitten wurden, wird erst im Licht der schriftlichen Überlieferung, von Listen und Briefen deutlich, die ROBERT PARZER (Torgau) in Vertretung von WOLFGANG OLESCHINSKI (Torgau) anschaulich mit den Leidensorten im Raum Torgau in Zusammenhang gebracht hat.

In diesem Kontext richtete sich das grundsätzliche Plädoyer von THOMAS WIDERA (Dresden), die Ubiquität und Präsenz von Terror und Ausbeutung für die (Lokal-)Bevölkerung von damals in eine ebenso präsente und aktive Gedenkkultur heutzutage zu übersetzen und in Regionalstudien zu fundieren, an alle AkteurInnen. Die nachhaltige Aneignung von Vergangenheit beginnt mit der Verankerung in der gegenwärtigen Lebenswelt.

STEFFI UNGER (Dresden) übertrug diesen Auftrag am Beispiel der Gussstahlwerke Döhlen AG in Freital in eine detaillierte Unternehmensgeschichte, die eine Brücke vom wirtschaftlichem Kalkül zu einzelnen ZwangsarbeiterInnenschicksalen schlägt und diese ihrerseits in der Topographie der über das Stadtgebiet verteilten Betriebsstandorte und Lager verortet.

Den Bogen zurück zur archäologischen Denkmalpflege spannte MICHAEL STROBEL (Dresden), der die unterschiedlichen Bedingungen für Erfassung und Schutz in ländlichen Räumen bzw. städtischen Ballungsgebieten herausarbeitete. In welchem Umfang Zwangsarbeitslager in denkmalrechtlichen Genehmigungsverfahren und in der Bauleitplanung berücksichtigt werden können, hängt daher vom aktuellen, historischen Wissensstand ab.

Dieser Aspekt wurde von CLAUDIA THEUNE (Wien) in ihrer Zusammenfassung aufgriffen und zu einem Schlussplädoyer erweitert, in dem sie sich nachdrücklich für eine Vernetzung aller AkteurInnen, den pragmatischen Ausgleich von wissenschaftlichen und denkmalpflegerischen Zielen, eine Intensivierung der Forschung sowie die Verankerung der zeitgeschichtlichen Archäologie an den Universitäten einsetzte und schließlich allen Teilnehmenden den Auftrag auf den Weg gab, bei alldem nicht die Opfer und deren Angedenken aus den Augen zu verlieren.

Konferenzübersicht:

Siegfried Reiprich (Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Dresden) / Clemens Vollnhals (Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e. V., Dresden) / Dr. Regina Smolnik (Landesamt für Archäologie Sachsen, Dresden): Grußworte

Einführungsvorträge

Reinhard Bernbeck (Institut für Vorderasiatische Archäologie, Freie Universität Berlin): Von vergessenen Spuren zu Spuren des Vergessens: Genealogien von Nazi-Lagern

Claudia Theune (Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie, Universität Wien): Zwangslager und zeitgeschichtliche Archäologie

Zwangsarbeitslager auf dem Gebiet des heutigen Tschechien

Alfons Adam (Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung, Berlin): Zur Geschichte und (Nach-)Nutzung von KZ-Außen- und Zwangsarbeitslagern in der heutigen Tschechischen Republik

Pavel Vařeka (Katedra archeologie, Západočeská univerzita v Plzni): Archäologische Untersuchungen zum „Zigeunerlager" von Lety (1942/43)

David Novák / Jan Hasil (beide Archeologický ústav AV ČR, Praha) / Petr Hasil (Department of History, Faculty of Philosophy, University of J. E. Purkyně, Usti na Labem): Das Kriegsgefangenenlager und der Zinnbergbaubetrieb Sauersack (Rolava) im Erzgebirge

Zwangsarbeitslager auf dem Gebiet des heutigen Polen

Tomasz Ciasnocha / Honorata Rutka (Pracownia Archeologiczno-Konserwatorska, Leszno): Archäologische und anthropologische Untersuchungen im Bereich und Umfeld des Konzentrationslagers Groß-Rosen

Kinga Hartmann / Alexandra Grochowski (beide Europejskie Centrum Pamięć, Edukacja, Kultura CENTRUMSTALAG8A, Zgorzelec): Stalag VIII A in Görlitz in den Jahren 1939-1945. Kriegsgefangene als Arbeitskraft in Görlitz und der Region. Die Wahrnehmung der Gedenkstätte in Zgorzelec und Görlitz

Zwangsarbeitslager im heutigen Deutschland

Anke Binnewerg (Dresden): Laufende Forschungen zum Kulturdenkmal Buchenwald

Thomas Kersting (Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege, Wünsdorf) / Juliane Haubold-Stolle (Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, Berlin): Ausgeschlossen – Archäologie der NS-Lager im Zentrum der Macht

Christine Glauning (Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, Berlin): Zwangsarbeitslager in Berlin: Nachnutzungen und aktuelle Diskussionen

Walter Irlinger (Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, München): Erfassung und Dokumentation der Konzentrations-, Außen- und Arbeitslager. Aufgabe der Denkmalpflege in Bayern

Christian Bollacher / Barbara Hausmair (beide Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg im Regierungspräsidium Stuttgart, Esslingen): Die Außenlager des KZ Natzweiler in Baden-Württemberg

Jens-Christian Wagner (Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten, Celle): Topographie der Zwangsarbeit in Niedersachsen – NS-Lager und ihre Nachnutzung

Ulrich Fritz (wissenschaftlicher Referent beim Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für Jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, München): Die Außenlager des KZ Flossenbürg

Anja Kruse (Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig): Besichtigung der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig mit HASAG-Werk

Anne Friebel (Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig) / Maximilian Schulz (Leipzig): Besichtigung des Lagerstandortes Leipzig-Thekla (Außenlager KZ Buchenwald)

Zwangsarbeitslager in Sachsen

Hans Brenner (Zschopau) / Wolfgang Heidrich (Chemnitz) / Klaus-Dieter Müller (Radebeul) / Dietmar Wendler (Chemnitz): Von den Lagern der frühen und wilden KZ in Sachsen zu den KZ-Außenlagern bei den sächsischen Rüstungsbetrieben mit dem Schwerpunkt des Raumes Chemnitz

Jens Nagel (Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain) / Barbara Schulz (Büro für Zeitgeschichte & Denkmalpflege, Berlin): Das Kriegsgefangenenlager Zeithain und seine Außenkommandos

Öffentliche Lesung
Natascha Wodin (Berlin): Irgendwo in diesem Dunkel

Anne Friebel (Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig): Zwangsarbeit in Leipzig – eine interaktive Karte

Martin Baumert / Martin Haufe (beide Universität Leipzig): Spuren in der Mondlandschaft – Der Braunkohlenindustriekomplex Böhlen-Espenhain als Beispiel für Zwangsarbeitslager in Nordwestsachsen

Gonzalo Compañy (Universität Leipzig): Topographie der Zwangsarbeit im Großraum Leipzig

Wolfgang Oleschinski / Robert Parzer (beide Stiftung Sächsische Gedenkstätten, DIZ Torgau): Kriegsgefangenen-, Zwangsarbeits- und KZ-Außenlager im Raum Torgau

Thomas Widera / Steffi Unger (beide Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e. V., Dresden): Standorte der Zwangsarbeit im Raum Dresden – Pirna – Freital

Michael Strobel (Landesamt für Archäologie Sachsen): Schutz durch Erfassung? Zwangsarbeitslager in Sachsen als Problem der archäologischen Denkmalpflege