The Holocaust between Global and Local Perspectives. The 10th Genealogies of Memory Conference

The Holocaust between Global and Local Perspectives. The 10th Genealogies of Memory Conference

Organisatoren
European Network Remembrance and Solidarity (ENRS)
Ort
Online
Land
Poland
Vom - Bis
04.11.2020 - 26.11.2020
Url der Konferenzwebsite
Von
Steffi Knossalla, Academic Department, European Network Remembrance and Solidarity

Astrid Erlls konstatierte dritte Phase der kulturwissenschaftlichen Gedächtnisforschung diente als das zentrale Referenzfeld der 10. Konferenz der Genealogies of Memory-Reihe, die seit 2011 vom European Network Remembrance and Solidarity ausgeführt wird. Im Kontext der zu beobachtenden Dynamisierung des Gedächtnisses, der zunehmenden Medialität der Erinnerung, die des Weiteren als transkulturelles und globales Phänomen zu begreifen sei 1, präsentierten und diskutierten im Laufe des Novembers über 50 international agierende und Nachwuchsforschende aktuelle Fragestellungen und Denkrichtungen im Bereich der Holocaust und Memory Studies.

Der Schwerpunkt der Tagung The Holocaust between Global and Local Perspectives sollte demnach auf dem aktuellen Stand der Erinnerungs- und Gedächtnisforschung in Bezug auf den Holocaust liegen, den MAŁGORZATA PAKIER (Warschau) im Wesentlichen als eine Erörterung stetiger Wechselwirkungen charakterisierte. Während Pakier in der globalisierten Welt gleichermaßen universalisierende, transnationale Erinnerungsformen und eine nationale – mit der Tendenz zur nationalistischen – Gedächtnispolitik ausmachte, stellte Kollegin MAŁGORZATA WOSIŃSKA (Warschau) im Rahmen dieser Entwicklungen lokale Erfahrungen als übersehene, vergessene historische Realitäten dar. Wosińska zufolge wird die Frage, wie sich individuelle, subjektive, (körperlich) verinnerlichte Erfahrungen von Schmerz und Traumata mit globalen Perspektiven und Praktiken des Gedenkens verbinden lassen, sukzessive entscheidend sein.

Was genau meint aber dieser Indikator im Titel – „between“? In Verhandlung dieser Themenbereiche, zwischen globalen und lokalen Perspektiven, individuellen und kollektiven Erinnerungen, Universalisierung und Mikrogeschichte, zwischen verkörperlichter Erfahrung und materiellen Überresten, zwischen theoretischen Zugängen und praktischen Beispielen, neigte der Diskurs dazu auf ein binäres, janusköpfiges Verständnis hinauszulaufen.

In dieser Aushandlung des Zwischens sind jedoch keine Dichotomien sinnvoll, wie DANIEL LEVY (New York) zu verstehen gab. Levy, der als einer der international wichtigsten Akteure in der Gedächtnis-forschung in mehreren Präsentationen als Bezugspunkt auftrat, leitete in der gemeinsam mit Natan Sznaider publizierten Monografie Erinnerung im globalen Zeitalter: Der Holocaust (2001) mitunter die dritte Phase der Memory Studies ein, indem sie die Erinnerung an den Holocaust in Zeiten der Globalisierung als cosmopolitan memory kennzeichneten. Anhand der vermeintlichen Dialektik vom nationalen und kosmopolitischen Gedächtnis schlug er exemplarisch vor, dass gerade die Reibung zwischen den beiden Standpunkten ein produktives Prisma bietet, um ein Gefühl für eine Gesellschaft und ihre Beziehung zu sich selbst zu bekommen, anstatt in der Binarität stecken zu bleiben. Im Rahmen der Verhandlungen dieser Wechselbeziehungen – eines „between“ im Sinne von inmitten von – zeichneten sich innerhalb der Konferenz spannende Betrachtungen und neu entstehende Problemräume ab.

Der wachsende Einsatz und Einfluss von sozialen und digitalen Medien im Umgang mit der Vergangenheit wurden sowohl im Kontext vom kulturellen und kommunikativen Gedächtnis als auch bezüglich ihrer Repräsentationslogiken und Authentizität hinterfragt. Die technischen Modalitäten zu Zwecken der Darstellung, des Gedenkens, Bezeugens und Erfahrbarmachens anhand verschiedener digitaler Hilfsmittel wurden von den Teilnehmenden kritisch betrachtet und hinsichtlich ihrer Potentiale untersucht. JACKIE FELDMAN (Be’er Scheva) erkannte am Beispiel von online distribuierten Selfies von vor allem jungen israelischen Besucher/innen der Konzentrationslager im heutigen Polen im Zusammenhang mit dem Verlust der letzten Shoah-Überlebenden einen Übergang der Zeug/innenschaft. Die Schüler/innen würden anhand der digitalen Positionierung in den Fotos als stellvertretende Zeug/innen agieren, was Feldman als potentiell fruchtbare Auseinandersetzung mit der Geschichte charakterisierte – ein Zeugnis über die nicht mehr vorhandenen Zeug/innen.

JOSEFINE HONKE (Konstanz) wählte YouTube-Videos zum Gegenstand ihres Vortrags, die Überlebende von Bombenangriffen auf deutsche Städte während des Zweiten Weltkriegs zeigen. Die Repräsentation dieser erfolge anhand von archetypischen und universellen Symbolen, die einerseits eine historisch notwendige Differenzierung beeinträchtigt und andererseits die Darstellung von Deutschen als Opfer und der zunehmenden Verschleierung bzw. dem Unwissen von Täter/innenschaft, Kollaboration und Bystandertum (politisch) instrumentalisierbar mache.

Das überwiegend kritisch rezipierte Vorgehen der USC Shoah Foundation, anhand von technischen 3D-Hologrammen eine virtuelle Gesprächsmöglichkeit mit Holocaust-Überlebenden zu kreieren, kennzeichnete NASTASSYA FERNS (Davis) als „trauma on demand“. Ferns stellte – auch in einem eher hinkenden Vergleich eines online weit geteilten Videos über rassistische Polizeigewalt in den USA – in Frage, inwieweit das Hologramm nur eine digitale Abbildfläche für die voyeuristische Faszination mit Traumata generiert, oder ob diese Technik wie erhofft Solidarität und Engagement mit der Geschichte und im Angesicht von aktuellen Unrechtstaten fördere.

Die Instagram-Stories aus der Perspektive des jüdisch-ungarischen Mädchens Éva Heymann, das dem Nationalsozialismus in Auschwitz zum Opfer fiel und ein Tagebuch über seine Erfahrungen hinterließ, wurden seit Mai 2019 etwa 300 Millionen Mal geklickt. LIAT STEIR-LIVNY (Scha’ar HaNegev) beschrieb das so entstehende Holocaust-Narrativ – „What if a girl had Instagram during the Holocaust?” – als eine klassische, traurige Erzählung über die Zerstörung des europäischen Judentums. Die junge Social Media-Generation zur Zielgruppe habend, urteilte Steir-Livny, dass es sich zwar um ein neues Medium, aber um keine neue Botschaft handle. Ein konträres Urteil zu Marshall McLuhans Auffassung: „The medium is the message.“2

Zugegebenermaßen stellte die Auseinandersetzung mit den digitalen Medien, Distributions-mechanismen und dem kumulativen medialen Output kein neues Terrain in den Memory Studies dar. Analog zum prognostizierten Ende der Geschichte in den 1980er-Jahren ermittelte EWA DOMAŃSKA (Poznań) daher auch im historischen und gedächtnistheoretischen Holocaust-Diskurs einen näherkommenden Schlusspunkt, dem sie mit neuen disziplinären Zugängen entgegenarbeiten will, und präsentierte eine ökologische Perspektive auf den Holocaust, die forensische, archäologische und materielle Komponenten wieder in den Mittelpunkt bringt.

Doch auch weitere in dem Forschungsfeld bekannte Phänomene blieben viel diskutiert. Zu diesen gehörte beispielsweise das stetig umkämpfte Feld der Authentizität von Darstellungen, die Feldman zunächst als konstruiert und Frage der Autorität entlarvte und daraufhin als irrationales Gefühl, als Vorstellungskraft beschrieb. Die Auseinandersetzung mit sowohl der Kategorie als auch vernachlässigten Perspektive der Bystander wurde thematisiert: Von KIMBERLY REDDING (Waukesha) in Bezug auf lokale Zeitungen in den USA, deren Journalist/innen, die Bericht über die Ereignisse im Zuge des Nationalsozialismus erstatteten, sie als globale Bystander aus Distanz bezeichnet; von OMER BARTOV (Providence) und AGNIESZKA WIERZCHOLSKA (Berlin), die anhand von Case Studies aus den Städten Buczacz und Tarnów aufzeigten, dass die vermeintlich organisch feststehende Unterscheidung von Täter/innen, Opfern und Bystandern unzulässig ist. Bartov sprach an dieser Stelle von „different degrees of engagement rather than standing by“, während Wierzcholska die englische Bezeichnung ‚Bystander’ der deutschen Übersetzung ‚Zuschauer/in‘ gegenüberstellte und die lokale Bevölkerung als Akteure am Schauplatz des Verbrechens aufdeckte.

Ein weiterer verbreiteter Untersuchungsgegenstand war das Vergleichen oder gar Ersetzen verschiedener historischer Opferrollen, wie ÉVA KOVÁCS (Wien) in Bezug auf osteuropäische Realitäten und die Konfrontation der Holocaust-Opfer und der des kommunistischen, stalinistischen Terrors betonte. Auch die Inbezugnahme des Genozids an dem europäischen Judentum als Referenzpunkt in der historischen, juristischen und gesellschaftlichen Aufarbeitung sowie Erinnerungspraktiken in Ruanda und Srebrenica stellte Kovács heraus. „Im Rahmen solcher Analogiebildungen wurden Begriffe wie ‚Kosovoaust‘, ‚African Holocausts‘ und ‚Roter Holocaust‘ geprägt. Diese Beispiele zeigen auch, wie eng globale und lokale Erinnerungspraxis zusammenwirken“, 3 schreibt Astrid Erll und signalisiert somit die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen, wenn auch kontroversen, Auseinandersetzung mit dieser vergleichenden Betrachtung von Genoziden.

So versuchte JANA SAYANTANI (Los Angeles) das Novemberpogrom 1938 in Berlin und das Great Calcutta Killing 1946 hinsichtlich der urbanen und sozio-politischen Stadtstruktur und einer Politik des Schweigens als Ereignisse von nationalistisch motivierter Massengewalt einer vergleichenden mikrohistorischen Analyse zu unterziehen. Wie Kommentator FERENC LACZÓ (Maastricht) folgerichtig anmerkte, gestaltet sich der Vergleich der Unruhen von Kalkutta als in sich abgeschlossenes Geschehen mit der Reichspogromnacht als „Katastrophe vor der Katastrophe“ 4 als äußerst schwierig.

JIE-HYUN LIM (Seoul) versteht unter seinem vorgestellten Konzept „critical relativization” das globale Zusammentreffen der Erinnerungen von Holocaust, (Post-)Kolonialismus und Kalter Krieg, das zu einer spezifischen Dynamik des Vergleichens, Querverweisens, Aufeinanderbeziehens geführt habe. Lims Ziel sei, einen multidirektionalen und transkulturellen Vergleich historischer Traumata möglich zu machen und gleichzeitig vor dem Tabu der Relativierung zu retten. Dabei verwies er auf die unterschiedliche Verhandlung der traumatischen Vergangenheiten im Globalen Norden und Globalen Süden. ADAM KERPEL-FRONIUS (Berlin) sensibilisierte in seinem Kommentar für die problematische Nutzung des Holocaust als Metapher und die daraus resultierende Gefahr der Revitalisierung. Stattdessen warb er für „critical comparison“ als mögliche Annäherung.

Im Laufe der Konferenz wurden ebenso die Überschneidungen von Debatten der Holocaust- und entsprechenden Gedächtnisforschung mit aktuellen politischen Entwicklungen evident. So machte nicht nur Levy deutlich, dass Erinnerung ein entscheidender Faktor bei der Diskussion um eine nationale Kultur geworden ist. Er argumentierte, dass das verbindende Moment des Holocaust-Gedenkens als europäisches Symbol sich im Prozess des kosmopolitischen Erinnerns zu einer Trennlinie zwischen West und Ost, zwischen Nationalsozialismus und Stalinismus, entwickelt habe und Geschichts- sowie Opfernarrative als Stellvertreter für andere nationale Debatten ausgebeutet würden.

PIOTR CYWIŃSKI (Auschwitz) erörterte dies im Zuge der Relation von Gedenkstätten- und Bildungsarbeit, Erinnerungspraktiken und dem Imperativ ‚Nie wieder!‘. Angesichts der Verbrechen an Minderheiten in Kambodscha, Myanmar oder den Uiguren in China appellierte er an die Verantwortung von Gesellschaft und Politik, die (zu) untätig bleiben, während Cywiński zufolge gleichzeitig Politiker/innen das Holocaust-Gedenken und den Schmerz der Opfer zunehmend für politische Zwecke instrumentalisieren. Diese Problematik wurde auch in der Studie von DANIELLE LUCKSTED (New York) deutlich, die sich mit dem Implementieren von Erinnerungsgesetzen gegen die Leugnung des Holocaust in Europa befasste. Lucksteds kurzer Hinweis auf den juristischen Paradigmenwechsel in Polen, wo die Behauptung einer polnischen Mitschuld oder Kollaboration am nationalsozialistischen Völkermord nun unter Strafe gestellt ist, geht mit Litauens Plänen einher, unter der Überzeugung „common challenge of historical memory“ ähnliche Gesetze zu verabschieden.

Eine vielversprechende, sich auf der Konferenz abzeichnende Blickrichtung war die nachhaltige Rezeption und kritische Selbstreflexion des eigenen Forschungsfeldes. Dabei wurden wichtige Akteur/innen und bereits entstandenes Material erneut befragt, wie zum Beispiel Claude Lanzmanns filmischer Beitrag Shoah (1985), dessen Outtakes nach Lanzmanns Tod nun zugänglich geworden sind. So eröffneten sich völlig neue Untersuchungsbereiche, weshalb sowohl DOROTA GŁOWACKA (Halifax) als auch ROMA SENDYKA (Kraków) und MAGDA HEYDEL (Kraków) den unsensiblen Umgang Lanzmanns mit den im Film inszenierten Zeitzeug/innen, die Jiddisch, Polnisch oder Deutsch sprechen, herausstellen konnten: Ungenaue Übersetzungen, Auslassungen oder freie Interpretationen würden dort zu einem historischen Missverhältnis führen und die im Film integrierten polnischen Bystander nur unzureichend darstellen.

OLOF BORTZ (Paris) wendete sich mit Raul Hilberg einem der prominentesten Akteure in den Anfängen der Holocaust- und Erinnerungsforschung zu, den Bortz daher als Pionier in diesem Feld zu bezeichnen vermochte. Als Meilenstein der Holocaust-Historiographie veröffentlichte Hilberg 1961 The Destruction of the European Jews und war stark im geschichtswissenschaftlichen, gesellschaftlichen und öffentlichen Diskurs um das Verstehen, Interpretieren und Repräsentieren des Zweiten Weltkriegs involviert. Während Bortz den Historiker als wesentliche Figur und Impulsgeber für die später entstehenden Memory Studies ansah, hielt Laczó diese Deutung für übertrieben und Hilbergs Einfluss auf die Gedächtnisforschung für begrenzt.

Wierzcholskas Beitrag hingegen zeigte, inwiefern die Forschungstätigkeit in diesem Themengebiet selbst durch kosmopolitisches Erinnern bedingt ist. Im Rahmen ihres Dissertations¬projektes machte sie wiederholt die Erfahrung, dass bestimmte Ergebnisse erwartet wurden: Aus deutscher Perspektive würde Wierzcholskas aufgedeckte Rolle der polnischen Bevölkerung hinsichtlich der Vernichtung ihrer jüdischen Nachbar/innen nicht mit dem universalen deutschen Schuldbekenntnis und der deutschen Täter/innenschaft einhergehen, während die Darstellung dieser tatsächlichen Kollaboration in der polnischen Öffentlichkeit stark kritisiert würde. Dabei wurden zentrale Fragen nicht nur über die weiterhin notwendige Forschung im Bereich von ‚agency‘ der Täter/innen sowie der europäischen und jüdischen Bevölkerung zur Debatte gestellt, sondern ebenso die eigenen Verflechtungen der in diesem Feld agierenden Forschenden - entsprechend politische Positionierungen. Diesbezüglich forderte Wierzcholska einen öffentlich Diskurs und schloss mit Saul Friedländer ab: „‘Not one social group, not one religious community, not one scholarly institution or professional association in Germany and throughout Europe declared its solidarity with the Jews […]. To the contrary, many social constituencies many power groups were directly involved in the expropriation of the Jews and eager, be it out of greed, for their wholesale of disappearance.’ 5 This European maybe global dimension of complicity and antisemitism is precisely what we need to debate about.”

Die aufgrund der globalen Corona-Pandemie in acht Sitzungen aufgeteilte Konferenz wurde live gestreamt und ist weiterhin auf YouTube und der Website der Institution zugänglich. Die Tagung bot eine erfolgsversprechende Plattform für Wissenschaftler/innen mit langjähriger Erfahrung und eine aufstrebende, junge Nachwuchsgeneration, sowie Austauschmöglichkeiten über essenzielle Theorien, (inter-)disziplinäre Zugänge und neue Denkrichtungen im Bereich der Holocaust- und Gedächtnis-forschung. Leider ist anzunehmen, dass das Online-Format die Diskussionsbereitschaft und -dynamik unter Teilnehmenden und Zuhörenden stark beeinträchtigt hat. Dennoch hat sich bei der 10. Genealogies of Memory-Konferenz eine aktive Forschungsgemeinschaft präsentiert, die relevante Fragestellungen in Angriff nahm und darüber hinaus neue Impulse setzte.

Konferenzübersicht

Session 1: Practical Ethics of Holocaust Memory in the 21st Century

OPENING: Jan Rydel (Warsaw)

INTRODUCTION: Małgorzata Pakier (Warsaw) – Małgorzata Wosińska (Warsaw)

KEYNOTE: Piotr Cywiński (Oświęcim): Remembrance in – and for – the 21st Century

PANEL PRESENTATIONS – Chair: Małgorzata Pakier (Warsaw), Commentary: Ferenc Laczó (Maastricht)

Sławomir Kapralski (Cracow): The Roma and the Holocaust: Memory between Recognition and Redistribution

Olof Bortz (Paris): Raul Hilberg: A Holocaust Scholar and Agent of Holocaust Memory

Kimberly Redding (Waukesha): Local Journalists, Distant Genocides and Global Bystanders

Jana Sayantani (Los Angeles): Mass Violence and Silenced Memory: A Comparative Study of the November Pogrom of 1938 in Berlin and the Great Calcutta Killings in 1946

Session 2: The Ringelblum Archive as the Earliest Historiography of the Holocaust and its Impact on International Research

KEYNOTE: Omer Bartov (Providence, RI): Genocide from Below: Rewriting the Holocaust as First-Person Local History

PANEL PRESENTATIONS – Chair: Paweł Śpiewak (Warsaw), Commentary: Audrey Kichelewski (Strasbourg) – Roma Sendyka (Cracow)

Marta Janczewska (Warsaw): The Ringelblum Archive as a Global Text

Katarzyna Person (Warsaw): Gender-Specific Violence in the Documents of the Ringelblum Archive

András Lénárt (Budapest): Photography of the Hungarian Labour Service

Session 3: Borderland Memories in Europe. Renegotiating Holocaust Remembrance

KEYNOTE: Éva Kovács (Vienna): Forgetting by Remembering: On the Europeanisation of Local Memories of the Shoah

PANEL PRESENTATIONS – Chair: Gábor Danyi (ENRS), Commentary: Zofia Wóycicka (Warsaw)

Naum Trajanovski (Warsaw): The Holocaust and the Rescue of the Macedonian Jews: Communist and Post-Communist Cinematic Perspectives

Anna Chebotarova (St. Gallen): Holocaust Memory and Antisemitic Attitudes in Contemporary Ukraine

Nadja Danglmaier (Klagenfurt) – Daniel Wutti (Klagenfurt): Remembrance Culture in Border Regions – Towards an Inclusive, Cross-Border Memory

Ida Richter (Berlin): The Entanglement of the Holocaust with Human Rights: The Case of Raoul Wallenberg’s Early Reception

Session 4: Overlooking the Local Dimensions of the Holocaust. Language and the Cultural/Spatial Politics of Transmission (Jagiellonian University)

KEYNOTE: Mindaugas Kvietkauskas (Vilnius): Local Addresses in Holocaust Diaries: Reconstructing the Lifeworlds of Young Jewish Diarists in Vilnius

PANEL PRESENTATIONS – Chair: Zofia Wóycicka (Warsaw), Commentary: Tomasz Łysak (Warsaw)

Dorota Głowacka (Halifax): The Felicitous Duplicity of Mistranslation in One of the Outtakes from Claude Lanzmann’s Shoah

Roma Sendyka (Cracow) – Magda Heydel (Cracow): Regaining the Voices of Bystanders in Lanzmann’s Shoah

Sue Vice (Sheffield) – Dominic Williams (Newcastle): Local and Symbolic Space in Claude Lanzmann’s Shoah Outtakes

Peter Davies (Edinburgh): Knowledge, Testimony, Translation: Interpreters at the First Frankfurt Auschwitz Trial

Session 5: Forensic Environments of the Holocaust and its Memory

KEYNOTE: Ewa Domańska (Poznań): The Environmental History of the Holocaust: Chances and Challenges

PANEL PRESENTATIONS – Chair: Małgorzata Głowacka-Grajper (Warsaw), Commentary: Małgorzata Wosińska (Warsaw)

Hannah Wilson (Nottingham): The Material Memory of the Sobibór Death Camp in Private and Familial Spaces

Johanna Lehr (Paris): The Collective Forgetting of the Jews who Died in the Drancy Internment Camp

Katarzyna Maja Grzybowska (Cracow): Human and Non-Human Transmission of Memory: a Case Study of Local Memory of Krępiecki Forest

Nastassya Ferns (Davis) – Diane L. Wolf (Davis): Accessing Trauma on Demand: The Holographic Holocaust Survivor and Digital Bodies of Violence

Session 6: Translation and Travel of Holocaust Memory between Europe and Israel

KEYNOTE: Jackie Feldman (Be’er Scheva): The Vanishing Body of the Witness: Transmission of the Shoah in a Digital Generation

PANEL PRESENTATIONS – Chair: Małgorzata Głowacka-Grajper (Warsaw), Commentary: Małgorzata Wosińska (Warsaw)

Sharon Zelnick (Los Angeles): Migratory Reimaginations: Postmemorial Work of Israeli Migrants to Germany

Weronika Romanik (Göttingen): Transformations of Memory in the Microperspective: The Hebrew Editions of Writings from the Underground Archive of the Bialystok Ghetto

Liat Steir-Livny (Scha’ar HaNegev): Eva.Stories: A New Dimension of Holocaust Memory on Instagram: Between the Universal and the Local

Lea Ganor (Ramat Gan): Practices of Remembering and Oblivion: Life Stories of Holocaust-Survivor Aircrew Members in the Israeli Air Force: A Case Study

Lior Inbar (Beit Lohamei Haghetaot): The Ghetto Fighters’ House Archives in Israel 1950–2020

Eliyana Adler (State College): Ecologies of Memory: Translating Memorial Books across Time and Place

Session 7: Holocaust Memory: Diagnosing the Global Effect

KEYNOTE: Daniel Levy (New York): Mnemonics and its Discontents: Between Integration and Contestation

PANEL PRESENTATIONS – Chair: Małgorzata Wosińska (Warsaw), Commentary: Adam Kerpel-Fronius (Berlin)

Jie-Hyun Lim (Seoul): ‘Critical Relativisation’ as a Mnemonic Nexus. On the Global Confluence of the Holocaust and (Post-)Colonial Memories

Josefine Honke (Konstanz): The Ambivalence of ‘Glocal’ Memories Online: Holocaust Survivors as Archetypes for the Depiction of ‘German Victims’ in YouTube Videos

Danielle Lucksted (New York): Diffusion of ‘Global’ Memory Norms on the Local Level: Implications for Poland and Beyond

Agnieszka Wierzcholska (Berlin): The Holocaust in Poland: How to Research the Local in an Increasingly Globalised Field of Scholarship?

Janek Gryta (Bristol): The Limits of Cosmopolitan Memory. Transnational Memory Work in Schindler’s Factory in Cracow, Poland

Ximena Goecke (Santiago de Chile): Chilean-Jewish Holocaust Survivors’ Memoirs as Transnational Literature and Transgenerational Memory

Session 8: Holocaust Memory and Research in the 21st Century: Between the Global and the Local

CLOSING ROUNDTABLE DISCUSSION – Moderation: Małgorzata Pakier (Warsaw)

Dorota Głowacka (Halifax), Daniel Levy (New York), Jackie Feldman (Be’er Scheva), Éva Kovács (Vienna), Ewa Domańska (Poznań)

Anmerkungen
1 Astrid Erll, Cultural Memory Studies, in: Stephan Moebius (Hrsg.), Kultur. Von den Cultural Studies bis zu den Visual Studies, Bielefeld 2012, S. 258-281, bes. S. 275.
2 Marshall McLuhan, The Medium is the Massage. An Inventory of Effects, New York 1967.
3 Erll, Cultural Memory Studies, S. 277.
4 Raphael Gross, November 1938. Die Katastrophe vor der Katastrophe, München 2013.
5 Saul Friedländer, Nazi Germany and the Jews: The Years Of Extermination: 1939-1945, New York 2014.