1. Interdisziplinäre Antisemitismustagung für Nachwuchswissenschaftler/innen

1. Interdisziplinäre Antisemitismustagung für Nachwuchswissenschaftler/innen

Organisatoren
Lennard Schmidt / Andreas Borsch / Salome Richter / Marc Seul / Niels Heudtlaß, Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung Universität Trier
Ort
Trier und digital
Land
Deutschland
Vom - Bis
08.10.2020 - 10.10.2020
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Von
Maximilian Reimer, Universität Trier

Der Covid-19-Pandemie angepasst, fand die Veranstaltung in einem Hybridformat statt: Während ein Teil der Referent/innen, Panelleiter/innen und zivilgesellschaftlicher Akteur/innen der Tagung vor Ort beiwohnen konnte, waren andere Referent/innen digital zugeschaltet. Die gesamte Veranstaltung wurde zudem für Interessierte über einen Livestream übertragen.

Im Grußwort der Organisator/innen formulierte LENNARD SCHMIDT (Trier) Absichten und Ziele der Tagung: Er wies darauf hin, dass Antisemitismus nicht nur ein Thema der Vergangenheit sei. Antisemitismus sei auch gegenwärtig virulent, entgegen einer häufigen Annahme auch in der „Mitte der Gesellschaft“ verbreitet und u.a. in seiner antizionistischen Manifestation wirkmächtig. Aus der Erforschung des Antisemitismus müsse man geeignete Formen der Prävention und Bekämpfung entwickeln, um dem weitverbreiteten Antisemitismus entgegentreten zu können. Die Tagung diene außerdem dem Ziel, Nachwuchswissenschaftler/innen eine Plattform zu bieten, die sie in der etablierten Wissenschaftswelt oft nicht erhielten und die dem Schaffen von Netzwerken sowie der Präsentation eigener Gedankengänge diene. Er betonte die Hoffnung der Organisator/innen, dass die Tagung einen Beitrag zum Austausch zwischen Forschung und Zivilgesellschaft leiste.

DIETER BURGARD, Beauftragter der Ministerpräsidentin für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen des Landes Rheinland-Pfalz, lieferte in einem Grußwort einen kurzen Abriss jüdischer Geschichte und Gegenwart in seinem Wirkungsbereich. Anschließend kam er auf den antisemitischen Anschlag in Halle am 9. Oktober 2019 zu sprechen und betonte, dass Antisemitismus als Abwehrreaktion auf die Moderne zu begreifen sei, weshalb ein Einsatz gegen diesen auch stets ein Einsatz für die Demokratie sei.

Der Präsident der Trierer Universität, MICHAEL JÄCKEL, hieß in seinem Grußwort die Behandlung eines so wichtigen Themas wie Antisemitismus auf einer Nachwuchstagung gut und beschrieb die maßgebliche Beteiligung an der Erforschung jüdischer Geschichte durch die Universität Trier.

Das erste Panel der Tagung nahm Antisemitismus in kulturellen Zusammenhängen in den Blick. In seinem Vortrag zum Antisemitismus im US-Hip-Hop verdeutlichte FREDERIK FUSS (Bielefeld) die seit 50 Jahren existente Verbindung zwischen Schwarzem, ethnisch begründetem Nationalismus einerseits und Schwarzen islamistischen Sekten in den USA andererseits, die sich beide gegen die vermeintlich jüdische Vorherrschaft in der Welt richteten. In diesem Umfeld seien Verschwörungstheorien entstanden, die die Unterdrückung der Schwarzen durch die Weißen in einen antisemitischen Kontext rückten. Diese Ideologien entwickelten einen Einfluss auf die zunächst unpolitische Hip-Hop-Kultur. Ab 1984 orientierten sich Rap-Gruppen an spezifisch Schwarzen islamistischen Sekten. Der Referent verwies allerdings darauf, dass sich bestimmte Gruppen, wie etwa der Wu-Tang Clan, ausdrücklich vom Antisemitismus distanziert haben.

ASTRID JUCKENACK (Marburg) befasste sich exemplarisch mit den Inhalten und der Verbreitung rechtsextremer Videospiele. Sie betonte die Kontinuität antisemitischer Stereotype und wies darauf hin, wie diese in den neuen Medien in eine neue Bildsprache übersetzt werden. Es sei die Absicht der Spieleentwickler/innen, antisemitische Ideen leichter für einen größeren Adressatenkreis zugänglich zu machen.

Das zweite Panel behandelte den Themenkomplex des Antisemitismus in der Ideengeschichte. STEFAN VENNMANN (Duisburg-Essen) sprach über Antisemitismus als Konstituens der politischen Philosophie Johann Gottlieb Fichtes. Fichte (1762-1814) habe die als lediglich am eigenen Wohl interessiert imaginierten „Juden“ nicht als potenzielle Bürger/innen gesehen. Er schreibe „den Juden“ stereotype Eigenschaften wie den Hang zu Zins, Geld und Wirtschaft zu und schließe daraus, dass diese Eigenschaften eine Abschottung gegenüber „den Juden“ notwendig mache. Für Vennmann ist damit bereits bei Fichte der Übergang zwischen dem christlichen Antijudaismus und dem völkischen Nationalismus angelegt, der in der Forschung gemeinhin erst auf das Ende des 19. Jahrhundert datiert wird.

STEFAN HOFMANN (Leipzig) befasste sich mit dem Mimikry-Vorwurf im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, den er anhand Wagners Pamphlet „Das Judenthum in der Musik“ erklärte: Wagner werfe „den Juden“ vor, dass sie sowohl Sprache als auch Kunst und Musik lediglich imitierten, weil sie zu einer genuinen Kunst und Kultur nicht fähig seien. Die Täuschung durch Nachahmung hätte laut Judenfeind/innen letztlich der Zerstörung der Gesellschaft gedient. Der NS-Propagandist Hans Blüher habe das Mimikry-Narrativ aufgegriffen und mit seiner Schrift Secessio Judaica eine den Antisemitismus propagierende Geschichtsphilosophie dargelegt. Der Mimikry-Vorwurf fand damit Einzug in die NS-Ideologie und war eine Ursache für die Kennzeichnung von Jüdinnen und Juden mit dem Judenstern.

Warum ist populistische Politik insbesondere in der „bürgerlichen“ Mitte der Bevölkerung so beliebt, fragte LUCAS VON RAMIN (Dresden). Mit Bezug auf Max Horkheimer und Walter Benjamin beschrieb er Antisemitismus als eine Reaktion auf die Frustration, die durch strukturell bedingt nicht beachtete Interessen entstehe. Seine Wurzeln lägen demnach in der Struktur der bürgerlichen Gesellschaft, die eben diese Frustration kontinuierlich erzeuge. Es sei wenig damit getan, wenn antisemitische Positionen als nicht-bürgerlich eingestuft werden und Bürgerlichkeit diesen als Ideal entgegengesetzt wird. Es käme, laut von Ramin, vielmehr darauf an, daran zu erinnern, dass Antisemitismus nicht nur Ausnahme, sondern Konsequenz der bürgerlichen Gesellschaft sei.

In seinem Keynote-Vortrag zu zeitgenössischem linkem Antisemitismus stellte DAVID HIRSH (London) fest, dass Populismus die liberale Demokratie ablehne. Im Populismus gebe es an Stelle von demokratischer Pluralität nur „das Volk“. Dem werde eine negativ konnotierte „Elite“ diametral gegenübergestellt, die antisemitische Narrative einer jüdischen Weltverschwörung bediene. Die Populist/innen stellten sich als Vertreter dieses Volkes dar, Jeremy Corbyn sei ein Beispiel für Linkspopulismus. Hirsh erläuterte den linkspopulistischen Antisemitismus insbesondere an der britischen Labour-Partei. Der israelbezogene Antisemitismus in linken Kontexten könne auch deshalb attraktiv wirken, weil er als antihegemoniell und rebellisch auftrete.

Im dritten Panel erläuterte KERSTIN DEMBSKY (Münster) den Zusammenhang zwischen Geschlechterkonstruktionen und ihrer Bedeutung für die Erforschung des Antisemitismus am Beispiel der Neuen Frauenbewegung. Sie untersuchte dazu die Zeitschriften „Emma“ und „Courage“ für den Zeitraum der 1970er und 1980er Jahre und fand dort verschiedene antisemitische Grundaussagen. So seien „die Juden“ laut der Zeitschriften besonders patriarchal, die Verfolgung von Frauen bzw. Feministinnen sei schlimmer als die Judenverfolgung, und „Juden“ seien hinsichtlich der Anerkennung und Wiedergutmachung ihres Leids privilegiert. Dembsky betonte, dass israelbezogener Antisemitismus für die Frauenbewegung bis in die 1990er Jahre typisch gewesen sei. Im Zuge der Verwissenschaftlichung feministischer Positionen seien antisemitische Grundaussagen zunehmend reflektiert und zum Teil auch revidiert worden, während andere antisemitische Aussagen in Bezug auf Israel hartnäckig fortbestünden.

MARIA KANITZ (Berlin) referierte ihre These, dass Antifeminismus als Einstiegsideologie in (neu-)rechtes Denken diene. In ihrem Untersuchungsgegenstand, der rechten Wochenzeitung „Junge Freiheit“, identifizierte sie viele antifeministische Aussagen. Antifeminismus diene dort als kollektivstiftende Opferideologie. Vom Antifeminismus bis zum Antisemitismus sei es lediglich ein kleiner Schritt, da auch der Antifeminismus (im Gegensatz zum Sexismus) ein verschwörungsideologisches Element beinhalte.

CHRISTIAN KLEINDIENST (Leipzig) erklärte, dass Antisemitismus in der deutschen und US-amerikanischen Frauenbewegung bislang wenig erforscht sei und betonte die gesellschaftlichen, kulturellen und historischen Dimensionen dieses Zusammenhangs. Er zeichnete zentrale Diskursstränge sowie Artikulationsformen des Antisemitismus in der Frauenbewegung entlang der Nicht-Wahrnehmung und Leugnung des Antisemitismus, der Elemente des sekundären Antisemitismus und der Versuche einer feministischen Aktualisierung des christlichen, vormodernen Antijudaismus in Matriarchatsdiskursen und theologischer Patriarchatskritik nach.

Im vierten Panel zu israelbezogenem Antisemitismus setzte NIKOLAI SCHREITER (München) sich mit der Frage auseinander, wie in der extremen Rechten ein positives Israelbild und antisemitische Stereotype koexistieren können. Für ihn stelle der positive Bezug zu Israel seitens der extremen Rechten keine reine Selbstdarstellungsstrategie, sondern auch den Versuch der Selbstüberzeugung dar. Unter Zuhilfenahme einer Theorie von Anna Freud („Identifikation mit dem Angreifer“) führte er aus, dass die extreme Rechte ihre eigene Autoritätshörigkeit auf das überzeichnete Bild eines autoritären israelischen Staates projiziere. Des Weiteren erkennen sie laut Schreiter im „starken jüdischen Staat“ gleichzeitig attraktive Eigenschaften für die eigene Nation (starke Grenzen, starke Polizeipräsenz, starkes Militär etc.). Zuletzt bemerkte Schreiter, dass sich im positiven Israelbild auch die Unterwerfung unter eine vermeintliche Autorität Israels spiegele, die bekannte antisemitische Narrative einer weltumspannenden Verschwörung „der Juden“ bediene.

EMILIE WIEDEMANN (London) untersuchte den Gebrauch des Begriffs „Zionismus“ bei den Vereinten Nationen, um historischen Hinterlassenschaften der Begriffe „Antisemitismus“ und „Antizionismus“ in den internationalen Beziehungen nachzugehen. Als wichtige Einschnitte hob sie die Entwicklungen im Kalten Krieg um 1975 und 2001 als Jahr der Terroranschläge in den USA hervor. Für die Verknüpfung der Begriffe „Zionismus“ und „Rassismus“ sei zudem die UN-Resolution 3379 maßgeblich, da jüdische nationalstaatliche Selbstbestimmung darin erstmalig als eine Form des Rassismus interpretiert wurde.

Im Panel „Pädagogik“ referierte KAI E. SCHUBERT (Gießen) über Antisemitismus und Nahostkonflikt im Bildungsdiskurs. Er beklagte, dass zwischen didaktischer Theorie und Praxis und der Antisemitismusforschung eine Kluft existiere. Anhand von Beispielen zeigte Schubert die teils problematische Praxis in der Bildungsarbeit auf, die sich mit dem Nahostkonflikt und jüdischem Leben beschäftigt. Schubert forderte eine Wendung auf das Subjekt bei der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit, um die Motivation hinter antisemitischen Aussagen zu hinterfragen und ein Bewusstsein dafür zu erzeugen. Hierzu sei eine selbstreflexive Pädagogik nötig, die berücksichtige, dass sich gesellschaftliche Gründe für Antisemitismus nicht mit Bildung bekämpfen ließen.

SILKE BETTINA KARGL und LAURA FRANKE (beide Köln) stellten ihr Projekt „Digital gegen Antisemitismus“ vor. Gemeinsam mit Lehramtsstudierenden wurden digitale Arbeitsmaterialien für die antisemitismuskritische Bildungsarbeit erstellt. Ihr Konzept reichte von der biografischen Reflexion gesellschaftlicher und familiärer Erzählungen zum NS bis zur Bekämpfung von israelbezogenem Antisemitismus.

Das Panel „Antisemitismus in der Geschichte“ eröffnete LOVRO KRALJ (Budapest). Er stellte heraus, dass die faschistische Ustascha-Bewegung in Kroatien (1929-1941) in ihren Anfangstagen noch nicht antisemitisch gewesen sei. Stattdessen bildeten Elemente wie Xenophobie, Chauvinismus und Ethnozentrismus den Kern ihrer Ideologie. Allerdings seien diese allesamt anschlussfähig an den Antisemitismus gewesen, der spätestens ab den späten 1930er Jahren Einzug in das Denken der Ustascha-Bewegung gehalten habe.

PHILIPP DINKELAKER (Berlin) rekurrierte auf die ethischen und juristischen Vorwürfe, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gegen vermeintliche jüdische Kollaborateur/innen ins Feld geführt wurden, meist um ihnen Entschädigungszahlungen zu verwehren. Diese Anschuldigungen erweisen sich, laut Dinkelaker, als Schutzbehauptung zur Schuldabwehr bzw. der Schuldabwälzung auf kollaborierende Opfer.

PAULA A. OPPERMANN (Glasgow) beschrieb die Gewalt lettischer Faschist/innen gegenüber Juden und Jüdinnen in den frühen 30er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts. Trotz der Verbote faschistischer Organisationen hätten sich weiterhin legale und halblegale Organisationen gebildet, die Juden und Jüdinnen auf verbale, physische und psychische Art terrorisierten. Die Folge sei eine Entmenschlichung und Exklusion jüdischen Lebens gewesen, die bereits vor dem nationalsozialistischen Einmarsch stattfand und somit der antijüdischen Politik des Nationalsozialismus den Boden ebnete.

Im Offenen Panel sprach MONTY OTT (Hannover) über das in Deutschland vorherrschende eindimensionale Bild jüdischen Lebens, über queere Jüdinnen und Juden und die Verschränkung von Vergangenheitsabwehr, Homofeindlichkeit und Antisemitismus. Jüdinnen und Juden sollen, so Ott, in der deutschen Debatte meist eine Funktion erfüllen. Die Mehrdimensionalität des jüdischen Lebens werde nur dann einbezogen, wenn sie den Erwartungen entspreche und wenn es darum gehe, daran zu beweisen, wie erfolgreich die deutsche Vergangenheitsbewältigung sei. Die Verdrängung der Vielfalt jüdischen Lebens, so etwa des homosexuellen jüdischen Lebens, sei ein Akt der deutschen Selbstviktimisierung. Daher müssten jüdische Vielfalt und auch Queerness betont werden, um die deutsche Vergangenheitsabwehr zu bekämpfen, die lediglich eindeutige Bilder repräsentiere.

Zur Abschlussdiskussion trug der Geschäftsführer der Aktion 3. Welt Saar, ROLAND RÖDER (Losheim), ein Inputreferat bei, in dem er die Arbeit des Vereins vorstellte und Schwierigkeiten praktischer anti-antisemitischer Bildungsarbeit thematisierte. MATTHIAS SPEKKER (Osnabrück), der die Abschlussdiskussion leitete, betonte in seiner Zusammenfassung drei zentrale Themen, die sich während der Tagung herauskristallisiert hatten: israelbezogener Antisemitismus, die Frage nach antisemitismuskritischer Bildungsarbeit sowie Antisemitismus als essentialisierende Verklärung gesellschaftlicher Verhältnisse. Zudem wurde das Fehlen von Einsendungen zum muslimischen Antisemitismus diskutiert.

Konferenzübersicht:

Lennard Schmidt, Andreas Borsch (Universität Trier): Begrüßung und Einführung

Grußworte

Dieter Burgard (Beauftragter der Ministerpräsidentin für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen des Landes Rheinland-Pfalz)

Michael Jäckel (Präsident der Universität Trier)

Panel I: Antisemitismus in kulturellen Zusammenhängen

Moderation: Matthias Köberlein (Bonn)

Frederik Fuß (Universität Bielefeld): Antisemitismus im US-Hip-Hop

Astrid Juckenack (Universität Marburg): Analysing Antisemitic Discourses in Far-Right Propaganda Video Games: A Search for the Needle in the “Pile of Garbage“

Panel 2: Antisemitismus in der Ideengeschichte

Moderation: Robert Heinze (Universität Trier)

Stefan Vennmann (Universität Duisburg-Essen): „Sie besitzen einen höchst intereßanten Staat in Palästina“ – Antisemitismus als Konstituens der politischen Philosophie Johann Gottlieb Fichtes

Stefan Hofmann (Sächsische Akademie der Wissenschaften Leipzig): Von Wagner zu Blüher: Antisemitismus und der Mimikry-Vorwurf im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert

Lucas von Ramin (Technische Universität Dresden): Bürgerliche Ideologie und Antisemitismus

Keynote

Moderation: Marc Seul (Universität Trier)

David Hirsh (University of London): Contemporary Left Antisemitism

Panel 3: Intersektionalität

Moderation: Randi Becker (Justus-Liebig-Universität Gießen)

Kerstin Dembsky (Universität Münster): „In dieser Ehre, für Palästina zu kämpfen, sind sich Mann und Frau gleich“ – Antisemitismus und Geschlecht in der westdeutschen Neuen Frauenbewegung und die Potenziale ihrer Erforschung für die gegenwärtige anti-antisemitische Bildungsarbeit

Maria Kanitz (Berlin): Die Intersektionalität antisemitischer und antifeministischer Ideologie – Über die „alles-verschlingende Vulva“ und „warum die Juden den Feminismus erfunden haben“

Christian Kleindienst (Universität Leipzig): Antisemitismus und Geschlecht – Zur Integration und Kritik antisemitischer Ressentiments in der deutschen und US-amerikanischen Frauenbewegung (1980-2001)

Panel 4: Israelbezogener Antisemitismus

Moderation: Lea Herzig (Technische Universität Berlin)

Nikolai Schreiter (München): Nicht an der Seite, an der Stelle Israels wollen sie sein – Der positive Bezug auf Israel durch extrem Rechte in Deutschland und Österreich im Verhältnis zum Antisemitismus

Emilie Wiedemann (University of London): The language of “Zionism is racism” and its context

Panel 5: Pädagogik

Moderation: Georg Mertes (Förderverein Gedenkstätte KZ Hinzert e. V.)

Kai E. Schubert (Justus-Liebig-Universität Gießen): Antisemitismus und Nahostkonflikt im Bildungsdiskurs

Laura Franke und Silke Bettina Kargl (beide Universität zu Köln): Digital gegen Antisemitismus! #NiewiederJudenhass

Panel 6: Antisemitismus in der Geschichte

Moderation: Christoph Cluse (Universität Trier)

Lovro Kralj (Central Europe University Budapest): Entangled Histories of Antisemitism and “Fascistization”? A Quantiative Approach to Antisemitism in the Ustasha Movement (1929-1941)

Philipp Dinkelaker (Technische Universität Berlin): German Authorities, Jewish Honor Courts and Survivors of the Shoah Accused as Alleged “Jewish Collaborators” in Cold War Berlin

Paula A. Oppermann (University of Glasgow): Imported Mass Murder, Home-made Hatred – The Destructive Impact of Antisemitism on Civil Society in the Example of Interwar Latvia

Offenes Panel

Moderation: Niels Heudtlaß (Universität Trier)

Monty Ott (Universität Hannover): Der wandelnde Widerspruch. Queere Jüd/innen und die Verschränkung von Vergangenheitsabwehr, Homofeindlichkeit und Antisemitismus

Abschlussdiskussion

Moderation: Matthias Spekker (Universität Osnabrück)

Roland Röder (Aktion 3. Welt Saar, Losheim): Inputreferat