Rural and Urban Jewries between Tradition and Modernity. Internationaler Nachwuchsworkshop Jüdische Studien

Rural and Urban Jewries between Tradition and Modernity. Internationaler Nachwuchsworkshop Jüdische Studien

Organisatoren
Rebekka Denz / Carsten Schapkow / Michael K. Schulz, Vereinigung für Jüdische Studien e.V.; Universität Bamberg
Ort
digital
Land
Deutschland
Vom - Bis
14.03.2021 - 15.03.2021
Url der Konferenzwebsite
Von
Stefanie Fuchs, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Dienststelle Thierhaupten; Janina Wurbs, Historisches Institut der Universität Bern

Die Nachwuchsveranstaltungen Judaistik / Jüdische Studien werden regelmäßig von der Vereinigung für Jüdische Studien mit wechselnden Kooperationspartner:innen im In- und Ausland organisiert. Hauptziel ist es, junge Wissenschaftler:innen aus aller Welt zu vernetzen und Aspekte ihrer aktuellen Forschungen vor dem Hintergrund einer übergeordneten Fragestellung zu diskutieren. „Stadtjudentum und Landjudentum zwischen Tradition und Moderne“ ist ein Thema, das dazu reichlich Stoff bietet. Zur Einführung gaben die Veranstalter:innen Impulse zu aus ihrer Sicht relevanten Diskussionsthemen. Die von den Referent:innen vorbereiteten Thesenpapiere und vorab verteilte Lektüretexte bildeten die Grundlage des gemeinsamen Diskurses. Für die vortragenden Teilnehmer:innen fand eine Kennenlern- und Diskussionsrunde in Kleingruppen statt. In den folgenden Sektionen stellten sie in Kurzvorträgen ihre wissenschaftlichen Arbeiten vor, die anschließend ausführlich diskutiert wurden.

CARSTEN SCHAPKOW (Norman/ Potsdam) eröffnete die Tagung mit Gedanken zur Rolle von Stadt und Land in der Wissenschaft – sowohl in seiner persönlichen Tätigkeit als auch im Allgemeinen. Mit der Frage, ob die von vielen angenommene Dichotomie von Stadt und Land als solche zu halten oder nicht auch kritisch zu prüfen sei, brachte er einen der Schwerpunkte der folgenden Diskussionen ins Spiel.

REBEKKA DENZ (Bamberg/ Braunschweig) arbeitete diese Problematik anhand der Siedlungsstrukturen in Franken genauer heraus: Was macht das Landjudentum, was das Stadtjudentum aus? Genügt es, in einer Stadt oder auf dem Dorf zu leben? Macht es Sinn, nach vorhandener religiöser Infrastruktur wie Betsälen/Synagogen, Mikwen und Friedhöfen zu unterscheiden? Denz wies auf die Unterschiede in Siedlungsformen in Unterfranken mit kleinen jüdischen Niederlassungen in zahlreichen Orten im Gegensatz zu Oberfranken mit einer Konzentration auf wenige Kommunen mit einer größeren Zahl jüdischer Einwohner:innen hin. Anhand der Kindheitserinnerungen von Hugo Mandelbaum und einem Aufsatz Werner Cahnmans zum Dorf- und Kleinstadtjuden als Typus wies sie auf typische Annahmen zu städtischen und ländlichen Siedlungen hin. Während Mandelbaum ein romantisches Bild ländlichen Zusammenhalts zeichnet, sieht Cahnman jüdische Dorfbewohner:innen als eher rückständig und auch nach einem Umzug in die Stadt in Traditionen verhaftet an. Vor diesem Hintergrund regte Denz eine differenzierte Betrachtung jenseits von Stereotypen und scheinbarem Grundwissen an.

Auch MICHAEL K. SCHULZ (Potsdam) sprach sich für einen kritischeren Blick auf das Bekannte aus. In seiner Einführung befasste er sich mit der Vorgehensweise von Wissenschaftler:innen bei der Erarbeitung von lokalgeschichtlichen Studien,1 Fallstudien2 und Überblickswerken. Er konstatierte, dass Verfasser:innen von Überblickswerken Fallstudien zwar rezipierten, allerdings nicht immer in ihrer Gänze durchdrängen, während Forschungen auf lokaler Ebene dort kaum Niederschlag fänden. Verfasser:innen von Lokalgeschichten griffen hingegen Fallstudien und deren Ergebnisse auf. Bei der Rezeption dieser Literatur solle sich die Leserschaft dieser Phänomene bewusst sein. Abschließend plädierte Schulz für eine Geschichtsschreibung „von unten nach oben“.

Seine Forderung ist nur allzu nachvollziehbar, es stellt sich allerdings die Frage, ob und an welcher Stelle im aktuellen Wissenschafts- und Publikationsbetrieb für sorgfältige und umfangreiche Recherchen als Grundlage für Überblickswerke noch Zeit und Geld vorhanden sind.

FELICITAS REMER (Berlin) fasste Ergebnisse ihrer Masterarbeit zusammen. Sie untersuchte die Sprache und Theorie zionistischer Aktivist:innen vor dem Hintergrund allgemeiner gesellschaftlicher Phänomene um die Jahrhundertwende bis zu den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Remer stellte den Gegensatz zwischen der Glorifizierung des ländlichen Lebens in zionistischen Schriften und der tatsächlichen Niederlassung jüdischer Einwanderer:innen in das britische Mandatsgebiet dar, die sich in dieser Zeit vor allem in Städten ansiedelten. Parallelen zog sie dabei zu der zunehmenden Urbanisierung und Modernisierung westlicher Gesellschaften und den Gegenbewegungen des Naturalismus um 1900. In den zionistischen Diskursen sieht sie eine Reflexion gesamtgesellschaftlicher Diskurse, die hier allerdings in Theorie und Praxis im Sinne einer Hegel‘schen Aufhebung durch die Ideale des „Rurbanism“ bzw. der Gartenstadt gelöst werden.

SHAI ABADI (Tel Aviv) untersuchte das Bild des „alten“ ländlichen Judentums in der Literatur des „Hebrew Revival“. Nach einer kurzen Charakterisierung der älteren religiösen Tradition als eine den Studien zugewandte, das Körperliche und Materielle eher ablehnende, wandte er sich der Darstellung in der frühen modern-hebräischen Werken zu. Der Fokus seiner Arbeit lag auf den Schriftstellern Micha Yoseph Berdyczewski (1865–1921), Hayim Nachman Bialik (1873–1934) und Shaul Tchernikovsky (1875–1943). Anhand konkreter Beispiele aus ihren Werken stellte Abadi die Themen Körperlichkeit, Materialität und Erdverbundenheit als zentrale Elemente dieser Gattung dar. Im Hinblick auf das vielzitierte und ebenso in Frage gestellte Motto des Zionismus „Ein Land ohne Volk für ein Volk ohne Land“ stellte er fest, dass sich bei Schriftstellern wie Tschernikovsky das Leben in der Diaspora durchaus auch als über Generationen gewachsene Verbundenheit mit dem jeweiligen Aufenthaltsort zeigt, insbesondere des Landes im eigentlichen Wortsinn.

Die Zuwanderung von Jüdinnen und Juden aus dem ländlichen Gebiet in die Großstadt Frankfurt am Main von 1933 bis 1941 hat MAX LAZAR (Chapel Hill) erforscht. Diese war so bedeutend, dass Ende der 1930er-Jahre in den großen Frankfurter Gemeinden eigens Willkommensveranstaltungen abgehalten wurden. Der Referent konnte unterschiedliche Motivationen zur Niederlassung in der Großstadt feststellen. Neben besseren Ausbildungschancen, die jüdische Schulen, Ausbildungsbetriebe und Umschulungsinitiativen boten, konnten auch verwandtschaftliche Beziehungen zu Bewohner:innen der Metropole Anreiz sein. Hauptgrund für die Landflucht waren allerdings zunehmend Repressionen in den Herkunftsorten. In den von Lazar herangezogenen Zeitzeug:inneninterviews wird dementsprechend auf die Freiheit verwiesen, die die Anonymität der Großstadt bot.

Im Fokus der Diskussion standen Aspekte der Sicherheit, der Definition und Rezeption in und von Stadt und Land. Den Beobachtungen Max Lazars zu Frankfurt als sicherem Ort stellten Eva Haverkamp und Monika Müller diachron die Parallelen Lauingens als Zufluchtsort für die Zeit des Dreißigjährigen Krieges und spätmittelalterlicher Städte als sicherere Orte allgemein zur Seite. Breit diskutiert wurde die Dichotomie Stadt/Land. Mehrere Teilnehmer:innen schlugen vor, die Kategorien zu erweitern – genannt wurde unter anderem die Notwendigkeit, eher ländliche Lebensformen in Kleinstädten von solchen in großen Metropolen zu unterscheiden. Des Weiteren wurde die Relevanz ebendieser Dichotomie als literarisches Topos betont. Ausgemacht wurde eine in der Literatur getroffene Unterscheidung zwischen „gutem“, idealisiertem Landleben im Sinne eines fortschrittlichen, zionistischen, selbstbestimmten Lebens im Gegensatz zu einem „schlechten“, rückschrittlichen, an der christlichen Umgebung orientierten ländlichen Leben.

MONIKA MÜLLER (Augsburg) griff mit der Betrachtung der Verhältnisse in der Herrschaft Pfalz-Neuburg während des 17. und 18. Jahrhunderts die Diskussion über Stadt und Land wieder auf. Nach einem Überblick über die Verwendung des Begriffs „Landjudentum“ in der Forschung untersuchte sie die Unterscheidung zwischen Stadt und Land in aktueller und zeitgenössischer Auffassung. Während (heute) als Kleinstädte angesehene Orte mit ländlichem Leben gleichgesetzt werden, kann Müller in Schriftquellen eine Unterscheidung zwischen Jüdinnen und Juden, die in Dörfern leben von denen in städtischen Ansiedlungen festmachen: Erstere müssen nur die Hälfte an Schutzgeld entrichten. Dabei handelt es sich bei den städtischen Orten nicht um urbane Zentren, allerdings übernehmen sie eine wichtige Rolle für das Umland, unter anderem als religiöse Zentren sowie als Umschlagplatz für jüdische Händler.

MORITZ BAUERFEIND (Basel) widmete sich der Frage nach Fortschritt und Tradition im Judentum des 19. Jahrhunderts im neu entstandenen Königreich Bayern. Die Rolle von Rabbinern bei der (Neu-)Ausrichtung von Gemeinden ordnete er in den Kontext der allgemeinen politischen und rechtlichen Situation der Jüdinnen und Juden im Königreich ein, die durch Einschränkung der Bürgerrechte, aber auch des Rabbinats gekennzeichnet war. Bauerfeind zeichnete anhand der Biographie von vier Reformrabbinern und der Frage nach deren – teilweise von der Obrigkeit gegen den Willen der Gemeinde durchgesetzter – Inordination ein Bild der mit Verve geführten Diskussion zwischen Traditionalisten und Reformern. Diese sieht er weniger als Repräsentation rückständiger Landbevölkerung und moderner Städter, sondern als Ergebnis allgemeiner politischer und gesellschaftlicher Strömungen und Barrieren.

MAJA HULTMAN (Gothenburg) betrachtete jüdisches Leben auf dem Land in Schweden: Nachdem Jüdinnen und Juden sich dort erst ab 1774 und lediglich in wenigen Städten niederlassen konnten, wandelte sich dieses Verhältnis nach der Emanzipation und der damit verbundenen Freizügigkeit 1870. Hultman betonte die große Bedeutung des Landlebens und der Naturromantik als Element des schwedischen Nationalverständnisses. Damit wurde die Sommerfrische auf dem Land eine Möglichkeit für die Mittelschicht jedweder Religion, sich als schwedisch-national zu etablieren; Feste wie Mittsommer wurden auf Landsitzen gefeiert. Zugleich legten jüdische Familien auch außerhalb der Stadt Wert auf die Fortsetzung der Religionsausübung: Sofern möglich, kamen minyanim für Gottesdienste zusammen. Eine Segregation konnte Hultman anhand der Untersuchung von Siedlungsmustern jüdischer Familien in Stockholm nicht feststellen – hier waren es vielmehr ökonomische Faktoren, die über den Niederlassungsort entscheidend waren. Beliebt bei den Wohlhabenden waren auch hier die Uferlagen.

Eine von der wissenschaftlichen Gemeinschaft wenig beachtete Gruppe im Russischen Reich untersuchte EKATERINA OLESHKEVICH (Bar Ilan) hauptsächlich anhand von Selbstzeugnissen: jüdische Kinder auf dem Land, deren Erfahrungen sie mit denen von städtischen Kindern verglich. Sie konnte eine Vielzahl unterschiedlicher Lebenswelten festmachen, die von finanziellen ebenso wie von gesellschaftlichen Gegebenheiten geprägt waren. Manche Kinder pflegten engen Umgang mit christlichen Kindern ihrer Umgebung, anderen war dieser Umgang verboten, wieder andere wurden von Gleichaltrigen aktiv ausgegrenzt. Auch Bildung wurde unterschiedlich vermittelt. Bildungsangebote reichten von der Vermittlung der Grundkenntnisse durch die Eltern über die Anwerbung eines Lehrers bis hin zum Senden der Kinder in die nächstgelegene größere Siedlung zum Erreichen eines höheren Bildungsabschlusses. Gemeinsamkeiten weisen die Biographien der Kinder dennoch auf: Im Gegensatz zu den städtischen Jüd:innen sind sie alle zweisprachig aufgewachsen und können sich auf Russisch und Jiddisch verständigen. Gleichzeitig bleibt ein gewisses Unterlegenheitsgefühl gegenüber den städtischen Kindern, die anders sind, andere Spiele spielen und evtl. auch auf die Kinder vom Land herabschauen.

In der folgenden Diskussion wurden die Fragen des Vortags wiederaufgenommen und anhand der vorgestellten Themenkomplexe vertieft. Betont wurde die Bedeutung der individuellen finanziellen Verhältnisse, die mitbestimmend für Bildung und Verortung in der städtischen Gesellschaft sind. Ebenso wurde der Begriff des Landjudentums erneut kritisch hinterfragt und die Relevanz der Landschaft zur Orientierung unterstrichen – sowohl in Bezug auf die tatsächlichen Verhältnisse und Beziehungen einzelner Orte zu- und untereinander als auch bezüglich der geistigen Landschaften und Interpretationsmuster. Diese seien traditionell eindimensional, mittlerweile sei es allerdings möglich, mehrere, einander überlappende Deutungen zu akzeptieren. Angesprochen wurden klassische Herausforderungen bei der geisteswissenschaftlichen Forschung: Neben fehlenden Auswertungen lokaler Geschichtsquellen sehen sich Forscher:innen der Dichotomie von Quellen und Theorie gegenüber. Es wurde betont, wie wichtig es sei, von den Quellen auszugehen und danach die Theorien einzubauen, um nicht in einem theoretischen Gerüst gefangen bzw. voreingenommen zu sein. In diesem Kontext wurde auf das Dilemma hingewiesen, in dem sich zahlreiche Wissenschaftler:innen auf der Suche nach einer Finanzierung ihres Forschungsprojekts befinden. Um diese zu erhalten, soll im Antrag bereits stehen, welche Ergebnisse durch die (noch nicht vorgenommene) Forschung erwartet werden können.

MARTHA STELLMACHER (Dresden) beleuchtete die Debatte, die im 19. Jahrhundert über die Einführung der Orgel in den synagogalen Gottesdienst geführt wurde. Sie konzentrierte sich dabei auf die bereits über hundert Jahre zuvor in der Alt-Neu-Synagoge verwendete Orgel. Die Befürworter stützten sich auf diese durch Bild- und Textquellen belegbare Tatsache ebenso wie darauf, dass die Orgel als Instrument zur Entstehungszeit der Synagoge nicht von Christ:innen verwendet wurde und die Interpretation als Instrument der christlichen Liturgie somit obsolet sei. Dagegen argumentierten Gegner damit, dass die Prager Orgel eben nicht am Schabbat oder während des Gottesdienstes gespielt wurde und folglich keineswegs als Vorwand dienen könne, Orgeln zu verwenden. Diese Diskussion stellte die Referentin in den Kontext von Theorien zu Legitimation und Kommunikation.3

EVA HAVERKAMP besprach das Tagungsthema aus mediävistischer Sicht. In einem aktuellen Projekt an ihrer Professur werden Responsa als historische Quellen ausgewertet. Anhand von Responsen des Meir von Rothenburg (um 1215–1293) zeigte sie Einzelfragen auf, die hier schlaglichtartig beleuchtet werden – etwa die Besteuerung von Juden, die sich zeitweise in einer Stadt aufhielten, durch die dortige Gemeinde. Im Gegensatz zu den neuzeitlichen Gegebenheiten sind hier andere bzw. weitere Konzepte zu betrachten: die Medina, die meist mit dem Gebiet der weltlichen Herrschaft zusammenhängt, der Friedhofsbezirk, aus dem die Toten in einem bestimmten Friedhof bestattet werden, sowie der Minhag – das örtliche Brauchtum in Liturgie und religiösem Leben, das meist durch einen zentralen Ort geprägt und nach diesem benannt wird.

Das Workshop-Format bot zahlreiche Möglichkeiten, die jungen Wissenschaftler:innen zu vernetzen und in die Diskussion zu bringen. Eine Besonderheit im Gegensatz zu manchen „etablierten“ Tagungen lag darin, dass ein offener Umgang mit eigenen und fremden Forschungsansätzen gewünscht war und diese kritisch hinterfragt wurden. Eine Präsenz-Veranstaltung hätte sicher weitere und tiefergehende Diskussionen ermöglicht; das online-Format bot dafür nicht unmittelbar Beteiligten die Möglichkeit der Teilnahme.

Konferenzübersicht:

Rebekka Denz (Bamberg/Braunschweig), Carsten Schapkow (Norman/Potsdam), Michael K. Schulz (Potsdam): Begrüßung und Einführung

Cornelia Aust (Bielefeld), Frank Jacob (Bodø): Kennenlernen und Arbeit in Kleingruppen

Sektion 1 – Migration and Transnationality

Moderation: Frank Jacob

Felicitas Remer (Berlin): City and Country as Sites of Modernization and Nation-Building: Urban and Rural Settlement in the Debates of German-Speaking Zionists, c. 1890–1939

Shai Abadi (Tel Aviv): The “Old” Rural Jew in Hebrew Revival Literature

Max Lazar (Chapel Hill): “New People in the Old Gemeinde”: Rural Jewish Migration to Frankfurt am Main, 1933–1941

Diskussion und Lektüreseminar

Sektion 2 – Country and City: Modernity and Tradition

Moderation: Cornelia Aust

Monika Müller (Augsburg): Country Jews in the Cities? – On the Importance of Country and City in the Jewish History of Pfalz-Neuburg

Moritz Bauerfeind (Basel): Franconian Reform Rabbis as Conciliators and Troublemakers

Diskussion und Lektüreseminar

Maja Hultman (Gothenburg): The Modern Jewish Stockholmer as both City Jew and Country Jew

Ekaterina Oleshkevich (Bar Ilan): Rural and Urban Jewish Childhoods in the Russian Pale of Settlement: What are the Differences?

Sektion 3 – Between Country and City: Synagogues as Sacred Spaces of Transformation

Moderation: Eva Haverkamp (München)

Martha Stellmacher (Dresden): Ritual and Music Practice in Rural and Urban Communities in Bohemia

Eva Haverkamp (München): Urban and/or Rural Space? Religious, Legal and Economic Concepts: Regions, Districts, Networks and Connections

Diskussion und gemeinsame Lektüre

Rebekka Denz / Carsten Schapkow / Michael K. Schulz: Resümee

Anmerkungen:
1 Günter Müller, Emanzipation, Integration, Identität. Die jüdische Gemeinschaft in Hagen im 19. und 20. Jahrhundert (Düsseldorfer Studien zur neueren Landesgeschichte und zur Geschichte Nordrhein-Westfalens 88), Düsseldorf 2018; Marie-Luis Zahradnik, Vom reichsstädtischen Schutzjuden zum preußischen Staatsbürger jüdischen Glaubens. Chancen und Grenzen der Integration der Nordhäuser Juden im 19.Jahrhundert (Schriftenreihe der Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung 37), Nordhausen 2018.
2 Till van Rahden, Juden und andere Breslauer. Die Beziehungen zwischen Juden, Protestanten und Katholiken in einer deutschen Großstadt von 1860 bis 1925 (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft 139), Göttingen 2000; Brigitte Heidenhain, Juden in Wriezen. Ihr Leben in der Stadt von 1677 bis 1940 und ihr Friedhof (Pri ha-Pardes 1), Potsdam 2007.
3 Theo van Leeuwen, Legitimation in Discourse and Communication, in: Discourse and Communication 1 (2007), S. 91–112.