Digital History. Konzepte, Methoden und Kritiken digitaler Geschichtswissenschaften

Digital History. Konzepte, Methoden und Kritiken digitaler Geschichtswissenschaften

Organisatoren
AG Digitale Geschichtswissenschaft im VHD, Karoline Döring, Stefan Haas, Mareike König, Jörg Wettlaufer
Ort
digital (Göttingen)
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.03.2021 - 03.03.2021
Url der Konferenzwebsite
Von
Fabian Dombrowski, Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin; Sarah Wolff, LWL-Museum für Archäologie, Herne

Die Tagung hätte ein gutes Handbuch abgegeben. Idealiter fanden Novizen einen Zugang und Etablierte systematisch Zusammengefasstes zu „Konzepte(n), Methoden und Kritiken“ der Digitalen Geschichtswissenschaft. Die Schwerpunkte lagen auf Datenvisualisierungen und der Hermeneutik des Visuellen, Datenmodellierung, statistischen und qualitativen Verfahren; zusätzlich auf digitaler Lehre und dem Lehren des Digitalen. KAROLINE DÖRING (München), STEFAN HAAS (Göttingen), MAREIKE KÖNIG (Paris) und JÖRG WETTLAUFER (Göttingen) versammelten dazu Beiträger:innen für drei Keynotes und sechs Roundtables. Ursprünglich für das Frühjahr 2020 geplant, aber pandemiebedingt verschoben, sprach die Konferenz virtuell abgehalten über 430 Teilnehmer:innen an.

Zunächst eine erfreuliche Bilanz: Technisch-organisatorisch verlief die Konferenz ohne größere Probleme. Dies sei positiv herausgehoben in Anbetracht von drei vollen Konferenztagen inklusive Pre-Conference Workshops. Die großzügigen Pausen halfen (45–90 Minuten Bildschirmerholung, Diskussionsblocks maximal 90 Minuten, danke dafür!). Statt das Publikum mit langen Vorträgen an ihre Bildschirme zu binden, wurde im Vorfeld Material als Screencast und Prepaper zur Verfügung gestellt.1 „Natürlich haben alle die Texte zur Sitzung gelesen.“ (Zitat, Patrick Sahle) Während der Roundtable bündelten Respondent:innen die Hauptargumente und leiteten die Diskussion mit Nachfragen und Bemerkungen ein. Das begünstigte Neulinge; es war möglich, Themen vorzubereiten und Spezialdebatten zu folgen.

Zum Konferenzauftakt fragte TORSTEN HILTMANN (Berlin) nach der Digitalisierung als Medienwandel und Grundlage der Digital History. Seine Vergleichsfolien waren der Medienwandel hin zur Mündlichkeit und hin zum Buchdruck. Der aktuelle Medienwandel wäre dann einer hin zu den Daten. Die seien sauber von ihrer Repräsentation als Text, Bild oder Ton zu trennen. In dieser Unterscheidung liegt ein Programm für data driven Geschichtsforschung: Die Hermeneutik der Historiker:innen muss nicht bei Repräsentationen stehenbleiben, sondern kann sich computational der Daten dahinter ermächtigen.

KATRIN MOELLER (Halle-Wittenberg) besprach „Die Modellierung des zeitlichen Vergleichs als Kernkompetenz von Digital History“. Es ließe sich sagen, dass dies eigentlich die Kernkompetenz jeder Historiker:in sei. Für computerisierte Zugriffe stellt sich die Fragen nach Quellenunvollständigkeit und dem Wandel von Begriffsbedeutungen nochmal anders, wenn wir sogenannte Formale Verfahren praktizieren.

LEIF SCHEUERMANN (Graz) diskutierte eine enge Definition von Simulation. Einzig eine Berechnung auf Basis von Naturgesetzen verdiene diese Bezeichnung – ein breiteres Verständnis der Methode gäbe die historischen Disziplinen gegenüber z.B. der Physik der Lächerlichkeit preis. So skeptisch diese Ansage anmuten mag – und vom Publikum aufgenommen wurde –, so überzeugten derartige Simulationen in der Praxis, insbesondere wenn sie von den Quellen abwichen: Liegt die simulierte Maximalgeschwindigkeit eines Schiffes höher oder niedriger, als Zeitgenoss:innen es angaben, ist die Erklärung der Differenz möglicherweise aufschlussreich.

Dass menschlicher bias sich selbst in sachlichen Algorithmen niederschlägt, ist bekannt.2 TOBIAS HODEL (Bern) zeigte Stellen im Arbeitsprozess mit trainierten Maschinen, an denen „Induktion von Bias“ stattfindet. Die Frage blieb: Wie kann der Rechner uns mit Perspektiven überraschen, die wir ohne ihn nicht gesehen hätten, anstatt dass er unsere Vorurteile wiederholt?

ANDREAS FICKERS (Luxemburg) warnte, Einblicke in unfertige Gedanken zu geben. Die essayistischen Betrachtungen begannen bei der historischen Imagination der Gegenwart als Digitalzeitalter, geprägt vom Leitmedium Internet. Das sich dort manifestierende Zeitregime präge unseren Zugriff auf die Vergangenheit. Um diese Situation zu verstehen, gelte es sich auf die Tugend der Hermeneutik zu besinnen; bisher dominiere der statistische Zugriff auf das WWW als Quelle. Er deutete als Alternative eine Kombination von close und distant reading an.

MORITZ FEICHTINGER (Zürich) historisierte Datenbanken. Er erwog unter anderem ihre materielle Dimension, denn das Digitale hat einen Ort, die Cloud ist kein metaphysisches Nirgendwo. Feichtingers Beispiel – ein US-Army Projekt aus dem Vietnamkrieg – war instruktiv: Die Datensätze liegen vor, aber ihre Logik bleibt verborgen ohne die Geschichte ihrer Genese und eine Rückbindung an die jeweils speichernde und verarbeitende Maschine.

ANNA ASCHAUER (Mainz), MONIKA BARGET (Mainz), JAAP GERAERTS (Mainz) und DEMIVAL VASQUES FILHO (Mainz) betonten den Wert der Datenvisualisierungen als ein Werkzeug im eigenen Forschungsprozess. Ähnlich wie bei Katrin Moellers Vortrag forderte die Eigenheit des historischen Materials heraus: Unvollständig, uneindeutig und generell unsicher nötigt es zu Entscheidungen, die zu treffen und zu dokumentieren sind.

Die Eigengeschichte der Digital History erkundete GERBEN ZAAGSMA (Luxemburg) bis in die Nachkriegszeit. Weder für den Westen noch den historischen Materialismus im Ostblock wurden die Pionierphasen, in denen Historiker:innen zur Lochkarte fanden, aufgearbeitet. Warum z.B. bleibt die Theoriearbeit der computational history der 1950er- bis 1970er-Jahre aus gegenwärtigen Debatten abwesend? Hier wäre mehr zu holen, als die Historische Fachinformatik zur reinen Zuarbeiterin der historischen Sozialforschung zu reduzieren.

UTE VERSTEGEN (Erlangen-Nürnberg) und LARA MÜHRENBERG (Erlangen-Nürnberg) reflektierten über den „Inverted Classroom“, ein prä-Pandemie Projekt der Christlichen Archäologie in Erlangen-Nürnberg. Das asynchrone Lehrkonzepte setzte beim Wandel der Lern- und Lesegewohnheiten der jüngeren Studierendengenerationen an und band verschiedene Medienformate (blended learning) ein.

HENDRIKJE CARIUS (Erfurt), MARCUS PAUL (Erfurt) und RENÉ SMOLARSKI (Erfurt) warfen Fragen zur gesellschaftlichen Teilhabe am (geschichts-)wissenschaftlichen Diskurs auf. Sie zeigten citizen science oder crowdsourcing als Dialogform mit der außerfachlichen Bevölkerung mittels (digitaler bzw. digitalisierter) Quellencorpora. Tobias Hodel fasste den Stand der Debatte in seiner Respondenz zusammen: Er zweifelte, ob das Fach den Wechsel zur Diskussion auf Augenhöhe will.

Anhand historischer Umfragen zur sozialen Ungleichheit in den 1980er- und 1990er-Jahren beschrieb CHRISTOPHER BANDITT (Potsdam) Probleme der Quantifizierung. Für beide Jahrzehnte musste er einen Umgang mit zehntausenden Datensätzen finden. Ohne Statistikpakete wie SPSS, STATA oder R käme er kaum zu Ergebnissen. Das ist ebenso wenig kontrovers wie die Notwendigkeit, einige Auswertungen mit eigenen Code zu ergänzen.3 Für Banditt war dies bei dem für sein Vorhaben wichtigen Gini-Koeffizienten der Fall.

Einen zweiten Zugang zu Massendaten zeigten FLORIAN WINDHAGER (Krems), EVA MAYR (Krems), MATTHIAS SCHLÖGL (Wien) und MAXIMILIAN KAISER (Wien), aber auch ROBERT GRAMSCH-STEHFEST (Jena) und CHRISTIAN KNÜPFER (Jena). Projekte in der Prosopographie zeigten, dass sich Digital History auf Quantifizierungen reduzieren lässt, so sie hinreichend großen Datenmengen arbeiten. Sie stießen aber auf verwandte Probleme: Wie können Werkzeuge niederschwellig Ergebnisse kuratieren und bereitstellen? Vermieden werden muss, dass der Bildschirm zum „Flaschenhals“ (Gramsch-Stehfest / Knüpfer) gerät, durch den Daten händisch in eigene Wissensorganisationen kopiert werden.

Abseits von einer genuinen Forschungsdebatte nutzte FRANZISKA HEIMBURGER (Paris) ihren Vortrag für eine „Live“-Befragung (via Wooclap4). Sie ermittelte beispielsweise, wieviele Anwesende in der Lehre tätig sind, wie deren Praxis im Seminar aussieht und wieviel Digitalität darin Platz hatte. Das gab Raum für eine Diskussion zu den Bedürfnissen der Teilnehmenden, was die grundsätzliche Förderung von Digitalkompetenzen des wissenschaftlichen Nachwuchses angeht.

MELANIE ALTHAGE (Berlin) stellte vordergründig Fragen über H-Soz-Kult. Sie dienten als Beispiel für die Rolle, die digitale Methoden für Historiker:innen spielen können. Konfrontiert mit 20 Jahren an Veröffentlichungsmengen hilft eine vom Computer gestützte Heuristik und Hermeneutik, den Datencorpus zu erschließen und z.B. mit topic modelling auszuwerten. Das implizierte die alte Frage, ob Historiker:innen in Zukunft praktizierende Programmierer:innen sein werden. Vermutlich nicht. Aber auf digital literacy ist – neben Quellenkritik und Domänenwissen – nicht zu verzichten. Ohne sie verschwände die Wissenschaftlichkeit von digitalen Werkzeugen in einer black box.

Auch Mareike König und PAUL RAMISCH (Berlin) beforschten die Zunft. Die Quelle für ihr Experiment waren Tweets zu den Historiker:innentagen der 2010er-Jahre. Schlüsse zogen sie dabei aus den Tweettexten und den social media-Interaktionen durch Kommentare, retweets und favorites. Ein Großteil der Tweets kam von wenigen Historiker:innen, der Rest teilte und favorisierte und generierte Reichweite. Die Twitterstorians, so die These, eigneten sich die Plattform an, indem sie sich präsentierten, Notizen machten oder Fachkommunikation betrieben.

OLIVER KIECHLE (Düsseldorf) beschäftigte sich mit dem metaphorischen Lärm in Webquellen. Solcher noise meint spam oder cross postings (das Verbreiten beinahe wortgleichen Inhalts an unterschiedlicher Stelle). Für eine Quellenkritik, die sich ans Web wagt, verbergen sich dort Fallstricke. Wird noise unerkannt mitverarbeitet, verzerrt er die Auswertung; wird er entfernt, beschädigt das den Quellenkontext.

SARAH-MAI DANG (Marburg) erinnerte daran, dass die Möglichkeiten der digitalen Visualisierung nicht ausgeschöpft seien und andere Darstellungsformen das Ziel verfehlen. So machte das Women Film Pioneers Project (WFPP) zwar Steckbriefe am frühen Stummfilm beteiligter Frauen verfügbar, ließ jedoch deren Einfluss auf oder das Verhältnis zur Industrie kaum erkennen. Dang dachte an, mit Visualisierungen derartigen Leerstellen abzuhelfen.

Stefan Haas und CHRISTIAN WACHTER (Göttingen) versprachen sich von Visualisierungen ein Werkzeug für die Heuristik: Muster werden hier intuitiv greifbar, Information stehen nicht sequentiell im Text, sondern der Betrachter:in synchron vor Augen. Theoretisch fundiert wurde dieses Vorgehen bisher nicht, das beabsichtigen jedoch die Referenten. Als methodisches Rüstzeug erleichtere dies die Hypothesenbildung auf Basis der Visualisierung.

Bei ROMAN BLEIER (Graz), CHRISTOPHER POLLIN (Graz) und GEORG VOGELER (Graz) war der Titel – „Ich glaube, Fakt ist…“ – Programm. Eigentlich sollte es um Editionen und semantic web-Technologien gehen. Doch „Fakt“ bleibt für Historiker:innen ein Reizwort – daran hatten sich bereits zuvor Debatten entzündet. Meist über den „historischen Fakt“, doch auch den simulierten naturwissenschaftlichen „Fakt“. Das Verharren auf der Vokabel irritierte Neulinge in der Digital History: Liegt die Idee nicht längst ad acta, regelrechte Tatsachen-Fakten über die Vergangenheit feststellen zu wollen? Historiker:innen sind höchstens Beobachter des Grades n über das „Damals“? Das Befremden rührt vom semantic web-Jargon. Wie die Expertensysteme des 20. Jahrhunderts schließen sie mit logisch-semantischen Regeln über etwas, das sie als Faktoid oder Fakt bezeichnen.5 Dennoch stellt sich die Frage, warum ständig die Vokabel „Fakt“ genutzt wurde, schließlich kann dies auch suggestiv wirken?

Die Tagung wurde von einem Bedürfnis nach umfassender Methoden- und Theoriereflektion geprägt. Das Projekt einer dezidiert digitalen Hermeneutik schien immer wieder auf. Vage blieb, ob diese sich durch Einsatz von Technologien distinkt von ihrer analogen Schwester unterscheidet, oder ob die klassische Hermeneutik sozusagen augmentiert – also erweitert – wird. Verschiedene Beiträger:innen strichen immer wieder die Schlüsselrolle der Visualisierungen heraus, besprachen aber auch weitere Methoden und Werkzeuge. Diese bedürfen Kompetenzen über den gewohnten Fähigkeitskanon von Historiker:innen hinaus. Wer wird sie in welchen Strukturen lehren?

Offensichtlich ist die Chance der Digital History mehr disziplininterne und -übergreifende Kommunikation in den Geschichtswissenschaften herzustellen: Die Tagung selbst sprach mit über 400 Anmeldungen ein großes Publikum an. Dennoch kamen in den einzelnen Sektionen eher zwischen 100 und 130 Personen zusammen – auch weil manche sich im Homeoffice nach dem System pick-and-chose zu Programmpunkten zuschalteten. Nachträglich lassen sich die Teilnehmenden in eine Gruppe von 20 bis 30 aktiven participants und die restlichen silent observers sortieren. Die Katze beißt sich in den Schwanz, wenn mehr fachinterne Akzeptanz und Etablierung gewünscht wird, aber das Gespräch mit den Nachbardisziplinen, Studierenden und Interessierten ausgebremst wird (Mareike König).

Die Barriere resultierte zum Teil aus dem Gefälle zwischen vorhandenem und fehlendem know how. Wo die eine Seite plagt, wieviel sie von Zuhörer:innen erwarten kann (oder implizit einfordert), drückt die andere die alte Sorge: Muss ich als Historiker:in nun neben Latein oder Griechisch noch eine Programmiersprache lernen? Eine schlichte Antwort angesichts der hiesigen Tagung mag lauten: Es lohnt sich – und so kompliziert ist es tatsächlich nicht. Eine komplexere Auskunft muss Erwartungen managen: Erstens beherrschen Historiker:innen nicht das volle Arsenal des Programmierhandwerks, weil sie lernen zu coden. Zweitens darf trotz nachvollziehbarer Technikbegeisterung die historische Fragestellungen nicht untergehen. Reflexion digitaler Methoden hat sich an konkreten Forschungsproblemen auszurichten. Die Autor:innen dieses Berichts kommen nicht umhin, da ein Ungleichgewicht auf der Tagung zu bemerken. Überspitzt: Mit Visualisierungen oder Quantifikation ist die Geschichte nicht gehackt; kommt der Algorithmus zu einem Ergebnis, hat die Historiker:in noch viel Arbeit vor sich.

Für die participants, quasi eine Auswahl der aktiven digital historians im deutschsprachigen Raum, ist das keine neue Erkenntnis. Für die silent observers, unter welche die Autor:innen dieses Berichts zählen, und stellte die Konferenz eine gelungene Einführung in Projekte, Werkzeuge und Techniken der Digital History dar. Sie hätte ein gutes Handbuch abgegeben, das hoffentlich zu Rate gezogen wird und ermutigt, digitale Forschungs- und Lehrpraktiken zu erproben, die eigenen historischen Fragestellungen dient.

Konferenzübersicht:

Einleitung und Eröffnung der Tagung

Karoline Döring (München) / Stefan Haas (Göttingen) / Mareike König (Paris) / Jörg Wettlaufer (Göttingen)

Keynote
Moderation: Jörg Wettlaufer (Göttingen), Karoline Döring (München)
Torsten Hiltmann (Berlin): Vom Medienwandel zum Methodenwandel. Die Digitalisierung der Geschichtswissenschaft in historischer Perspektive

Roundtable „Neue Methoden der Digital History I“
Moderation: Mareike König (Paris), Stefan Haas (Göttingen)
Respondent:innen: Leif Scheuermann (Graz), Christoph Schäfer (Trier), Silke Schwandt (Bielefeldt)

Katrin Moeller (Halle-Wittenberg): Die Modellierung des zeitlichen Vergleichs als Kernkompetenz von Digital History

Leif Scheuermann (Graz): Simulation als historische Methode

Tobias Hodel (Bern): Die Maschine und die Geschichtswissenschaft: Einfluss des maschinellen Lernens auf eine Disziplin

Keynote
Moderation: Karoline Döring (Göttingen), Mareike König (Paris)
Andreas Fickers (Luxemburg): What the D does to history: Für eine digitale Hermeneutik des Dazwischenseins

Roundtable „Digitale Praktiken in der Reflexion“
Moderation: Jörg Wettlaufer (Göttingen) / Stefan Haas (Göttingen)
Respondent:innen: Oliver Kiechle (Düsseldorf) / Christian Wachter (Göttingen) / Mareike König (Paris)

Moritz Feichtinger (Zürich): Daten und ihre Basis: Chancen und Probleme beim Umgang mit originär digitalen Quellen

Anna Aschauer (Mainz) / Monika Barget (Mainz) / Jaap Geraerts (Mainz) / Demival Vasques Filho (Mainz): Datenambiguität und Ergebnistransparenz in historischen Visualisierungsverfahren

Gerben Zaagsma (Luxemburg): Exploring the History of Digital History

Roundtable „Lehre und Public History “
Moderation: Karoline Döring (München) / Jörg Wettlaufer (Göttingen)
Respondent:innen: Monika Barget (Mainz) / Tobias Hodel (Bern)

Lara Mührenberg/Ute Verstegen (Erlangen-Nürnberg): Christliche Archäologie im „inverted classroom“ – Innovative Lehre für die Generation Z

Hendrikje Carius (Erfurt) / Markus Plaul (Erfurt) / René Smolarski (Erfurt): Aufbau einer projektübergreifenden Citizen-Science-Plattform für die Geisteswissenschaften

Roundtable „Neue Methoden der Digital History II“
Moderation: Marina Lemaire (Trier), Mareike König (Paris)
Respondent:innen: Katrin Moeller (Halle-Wittenberg), Anna Aschauer (Mainz)

Christopher Banditt (Potsdam): Die Rekonstruktion der materiellen Ausstattung von Haushalten in Ostdeutschland 1980–2000. Ein Beispiel für quantitative und digitale Methoden in den Geschichtswissenschaften

Florian Windhager (Krems) / Eva Mayr (Krems) / Matthias Schlögl (Wien) / Maximilian Kaiser (Wien): Visuelle Analyse und Kuratierung von Biographiedaten

Robert Gramsch-Stehfest (Jena) / Christian Knüpfer (Jena): Digitale Prosopographie. Automatisierte Auswertung und Netzwerkanalyse eines Quellenkorpus zur Geschichte gelehrter deutscher Eliten des 15. Jahrhunderts

Keynote
Moderation: Mareike König (Paris), Stefan Haas (Göttingen)
Franziska Heimburger (Paris): „DH or not DH, that is the question… Wer ist dabei mit welcher Lehre in der Geschichtswissenschaft?“

Roundtable „Geschichtswissenschaft online: Praktiken und Inhaltsanalyse“
Moderation: Christian Wachter (Göttingen) / Karoline Döring (München)
Respondent:innen: Patrick Sahle (Wuppertal) / Marina Lemaire (Trier) / Moritz Feichtinger (Zürich)

Melanie Althage (Berlin): Trends und Entwicklungen der historischen Fachkommunikation im Spiegel von H-Soz-Kult

Mareike König (Paris) / Paul Ramisch (Berlin): Die twitternde Zunft: Analyse von Twitterverhalten und Tweets bei den Historikertagen 2012 bis 2018

Oliver Kiechle (Düsseldorf): “One person’s data is another person’s noise.” Flame Wars, SPAM und Bots in Born Digital Sources

Roundtable „Theorie und Praxis der Visualisierungen und Narrative“
Moderation: Annette Schumann (Potsdam) / Mareike König (Paris)
Respondent:innen: Adelheid Heftberger (Marburg) / Florian Windhager (Krems)

Sarah-Mai Dang (Marburg): Digitale Datenvisualisierung als kritische Methode in der Filmgeschichtsschreibung

Stefan Haas (Göttingen) / Christian Wachter (Göttingen): Visual Heuristics. Mit Datenvisualisierungen das Close Reading vorstrukturieren

Roundtable „Digitale Editionen“
Moderation: Karoline Döring (München), Stefan Haas (Göttingen)
Respondent: Patrick Sahle (Wuppertal)

Roman Bleier (Graz) / Christopher Pollin (Graz) / Georg Vogeler (Graz): „Ich glaube, Fakt ist…“: der geschichtswissenschaftliche Zugang zum Edieren

Anmerkungen:
1 Die Materialien, einzelne Mitschnitte und Chat-Transkripte, siehe <https://digitalhist.hypotheses.org/programm> (29.08.2021).
2 Als Beispiel vgl. Joy Buolamwini, How I‘m Fighting Bias in Algorithms (TED Talk), URL: <https://www.ted.com/talks/joy_buolamwini_how_i_m_fighting_bias_in_algorithms> (29.08.2021).
3 Dass außerhalb des Kreises digital affiner Geisteswissenschaftler:innen weiterhin konservative Reserviertheit durchgehalten wird, deutete sich mehrmals im Konferenzchat an. Als Beispiel: „15:03:22 Von xxx an Alle: Kommentar: Aus Perspektive einer Studierenden wurde ich bisher leider eher entmutigt digitale Methoden zu lernen und anzuwenden.“ abrufbar unter URL: <https://digitalhist.hypotheses.org/2912> (29.08.2021).
4 Siehe <https://www.wooclap.com> (29.08.2021).
5 Francesco Beretta, A challenge for historical research. Making data FAIR using a collaborative ontology management environment (OntoME), in: Semantic Web, 12,2 (2021), 279–294 hier 284–286.


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Deutsch
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