Historikertag 2018: Alte Geschichte

Von
Christoph Michels, Lehrstuhl für Alte Geschichte, Historisches Institut, Heinrich-Heine-Universität-Düsseldorf

Besprochene Sektionen:

Das Meer in der Antike: Spaltung und Polarisierung

Spaltend oder verbindend? Das Christentum in Ost und West zwischen Spätantike und Frühmittelalter

Ausprägungen und Überwindungen gesellschaftlicher Spaltungen im Zeitalter des Hellenismus (4.-1. Jahrhundert v. Chr.)

Das eigene Fremde. Exklusionsparadox und römische Identität im 1./2. Jahrhundert n. Chr.

Wenn „cultural brokers“ scheitern – Fehlgeschlagene Kommunikation lokaler Eliten im antiken Nahen Osten

Bürgerkriegskultur. Bellum civile und politische Kommunikation in der späten römischen Republik

Mit dem Rahmenthema „Gespaltene Gesellschaften“ wurde für den Historikertag 2018 eine in dieser Form wohl nicht absehbare Aktualität erreicht. Das Thema bietet aber auch jenseits aktueller Herausforderungen große Erkenntnismöglichkeiten, zeigen sich doch oft gerade in Ausnahmesituationen grundlegende Mechanismen historischer Gesellschaften. Die einzelnen Sektionen mit althistorischer Ausrichtung untersuchten dabei ganz unterschiedliche Phänomene und Aspekte aus diversen Perspektiven, wobei überraschenderweise die grundlegende Dichotomie frei/unfrei keine Rolle spielte.

Die erste althistorische Sektion, „Das Meer in der Antike: Spaltung und Polarisierung“, trug dabei direkt eine Überraschung im Titel. Denn es ist heute gemeinhin etabliert, wie die Sektionsleiterin CHARLOTTE SCHUBERT (Leipzig) einleitend hervorhob, auf die mediterrane Konnektivität hinzuweisen und auf die Bedeutung des Mittelmeeres als kulturelles Arsenal.1 Die Vorträge der Sektion betrachteten hingegen das Meer als einen vom Land abgegrenzten Wahrnehmungs- und Handlungsraum in seiner Funktion als spaltendes oder, wie Raimund Schulz in seinem abschließenden Kommentar formulierte, als störendes Element für die griechische Welt. Der Fokus lag dabei auf dem klassischen Athen und hier konkret auf der Zeit des Peloponnesischen Krieges.

CHRISTOPH SCHÄFER (Trier) versuchte das Denken des Alkibiades als Seekriegsstratege zu rekonstruieren und betrachtete somit das Meer primär als Handlungsraum. Auf Basis moderner Theorien zur Seekriegführung, die die Bedeutung von Seeverbindungslinien und deren Kontrolle durch „hot spots“ in den Mittelpunkt rücken, analysierte Schäfer das Vorgehen der Athener während der Sizilienexpedition vor der Abberufung des Alkibiades. Unter Rückgriff auf moderne Strömungsberechnungen kam er zu dem Schluss, dass die Anfangsaktionen der Athener der Gewinnung von „hot spots“ dienten. Alkibiades habe insofern die Prinzipien der Seekriegführung verstanden. Thukydides dagegen, bei dem sich mitunter eine konservative aristokratische Perspektive und eine ambivalente Sicht auf die Seeherrschaft zeige, werde dem in seiner Darstellung nicht gerecht.

WERNER RIESS (Hamburg) nahm dann mit dem Meer assoziierte Gewalthandlungen des Alkibiades in den Blick und verglich die Darstellung und Häufigkeit bei Thukydides, Xenophon und Plutarch. Über die Datenbank „ERIS“ machte er dabei die deutlichen Unterschiede in der Darstellung der drei Autoren, die sowohl gattungsbedingt als auch den unterschiedlichen behandelten Abschnitten von Alkibiades’ Wirken geschuldet sind, visuell erfahrbar. Wie SCHÄFER hielt RIESS eine Neubewertung des Alkibiades für angemessen, denn dieser sei kein Hasardeur gewesen und weit weniger risikofreudig als gemeinhin angenommen. Dies ist auf Basis allein der Kriegführung indes schwierig. Wurde in der Präsentation auch der Nutzen einer Feindifferenzierung zwischen verschiedenen Gewaltformen deutlich, so zeigte sich doch das Potenzial solcher Datenbanken, gerade bei einer Anwendung auf serielle Quellen. Dies ist insbesondere für Epigraphik und Papyrologie eine Perspektive.

MICHAELA RÜCKER (Leipzig) widmete sich dem Thema „Das Meer als Zerstörer“ und betrachtete dabei die Rolle des Meeres als unberechenbare Gefahr seit den Anfängen griechischer Literatur. Hierbei konzentrierte sie sich auf Athen, das stets auch die Möglichkeiten und Ressourcen des Meeres wahrgenommen habe. Am Atlantismythos machte sie deutlich, wie das Meer besonders in Platons Werk als Gefahr und Veränderer dargestellt wurde. In der Willkürlichkeit des Meeres zeigten sich die Ambivalenzen des Meeres und der Seefahrt und seine Qualität als Gefahrenquelle für die Stabilität der Gemeinschaft.

RAIMUND SCHULZ (Bielefeld) spannte den Bogen in seinem Kommentar weiter als in den vorangegangenen Vorträgen. In einer makrohistorischen Perspektive betonte er die Prägung der griechischen Kultur durch das Meer. Im Vergleich mit anderen Kulturräumen werde deutlich, dass das Meer zudem eine exzeptionelle Bedeutung als Kriegsschauplatz besessen habe. In der antiken Literatur erscheine das Meer als große Gefahrenquelle aber auch als Chance für große Gewinne an fremder Küste. Dabei sei allerdings kein Interesse am Meer selbst erkennbar, sondern an seiner Funktion als Verbindungsweg, weswegen es keine eigenständige Größe gewonnen habe, sondern nur in seiner Anbindung an Küsten, Häfen usw. gedacht wurde. Im Krieg zeige sich die konstruktive wie auch die destruktive Verwendung des Meeres. Bezüglich der Seekriegführung betonte Schulz zu Recht, dass deren Untersuchung nicht auf große Schlachten beschränkt bleiben dürfe, die doch eher den Ausnahmefall darstellten. In der Diskussion aufgenommen wurde dann unter anderem das Problem, Akteuren in Widerspruch zur Darstellung des Thukydides stehende Motivationen zuzuschreiben, wobei neben diversen Studien auch die entsprechende Sektion des letzten Historikertag bereits zeigte, dass sich eine Auseinandersetzung mit Thukydides‘ Glaubwürdigkeit lohnt.

Die anschließende, epochenübergreifende Sektion „Spaltend oder verbindend? Das Christentum in Ost und West zwischen Spätantike und Frühmittelalter" ging der Frage nach, inwiefern die christliche(n) Religion(en) und die kirchliche Organisation in dieser Umbruchszeit für den Mittelmeerraum eher einigend wirkten oder aber Elemente waren, die zu dessen Spaltung beitrugen. In den verschiedenen Vorträgen wurde deutlich, dass die Antwort auf diese überaus komplexe und von der Forschung gerade auch in den letzten Jahren wieder intensiv diskutierte Frage simplifizierend wohl ‚sowohl als auch‘ lauten müsste.

FABIAN SCHULZ (Tübingen) konzentrierte sich in seinem Vortrag „Gehören Christus und die Apostel dem Osten oder dem Westen? Raum und Autorität im 4. Jahrhundert“ auf den trinitarischen Streit und das antiochenische Schisma, wobei er betonte, dass es bei den innerkirchlichen Konflikten nicht nur um Glaubensstreit, sondern auch um den Kampf um Posten gegangen sei. In diesen Auseinandersetzungen wurde mit dem Rückgriff auf christliche Autoritätsfiguren und deren Wirkungsstätten operiert. Die Folge sei gewesen, dass es in beiden Lagern eine Identitätsstiftung durch Abgrenzung von der jeweils anderen Seite gegeben habe, was für das Verhältnis zwischen „West“ und „Ost“ spaltend gewirkt habe.

STEFFEN DIEFENBACH (Konstanz) betrachtete „Das Papsttum im ostgotischen Italien“ unter dem Gesichtspunkt von Strukturkonflikten zwischen apostolischer und reichskirchlicher Ordnung. Schwierig sei es, das Papsttum generell als „Spaltpilz“ zu bewerten. Vielmehr sei zwischen der Kommunikation zwischen dem Bischof von Rom und dem Kaiser im Osten sowie der Kommunikation zwischen den Bischöfen von Rom und Konstantinopel zu differenzieren. Diefenbach stellte heraus, dass nach Ende der valentinianischen Dynastie das Papsttum nicht per se spaltend gewirkt habe, wobei es allerdings paradoxerweise nur so lange politisch einigend wirkte, solange Rom nicht unter der Kontrolle des oströmischen Kaisers stand. Das Bild einer privilegierten Partnerschaft zwischen diesen beiden Kommunikationspartnern sei allerdings keineswegs eindeutig.

CAROLA FÖLLER (Erlangen) richtete ihren Blick auf die Bischöfe von Ravenna, die als politische Spieler an einer Schnittstelle zwischen Ost und West operierten, und fragte nach ihrer Rolle für die Entfremdung der beiden Sphären. Anhand mehrerer Beispiele zeigte sie dabei auf, wie die ravennatischen Bischöfe – einerseits im Mittelpunkt der oströmischen Verwaltungsprovinz Italien und andererseits dem Bischof von Rom unterstellt – zuweilen opportunistisch agierten und diskutierte ihre Verbindungen und Kontakte zum oströmischen Kaiser. Gerade an einer hybriden Institution wie der Kirche von Ravenna seien zudem die für diesen Zeitraum prägenden kulturellen Differenzierungsprozesse von Ost und West feststellbar.

LAURY SARTI (Freiburg) analysierte, inwiefern religiöse Debatten wie der monophysitische oder der ikonoklastische Streit in der damaligen Terminologie auch den Charakter eines Konflikts zwischen Ost und West gewannen. Ausdruck eines Entfremdungsprozesses sei schließlich die Benennung der Byzantiner als „Griechen“, die aufgrund ihrer kacodosia nicht länger Kaiser der Römer seien. Während diesen so Fremdheit zugeschrieben worden sei, könne bei den westlichen Autoren eine Verbindung zwischen Orthodoxie und Imperium Romanum rekonstruiert werden.

Die Sektion wurde der Tendenz der jüngeren Forschung gerecht, die Epochengrenzen zwischen Spätantike und Frühmittelalter zu überwinden und die behandelte Zeit als Phase der Transformation und nicht des abrupten Bruchs zu verstehen. Dass sich in den verschiedenen Beiträgen dabei ein durchaus widersprüchliches Bild präsentiert, entspricht der Komplexität der Entwicklungen, angesichts derer eine Fokussierung auf einen Teilbereich, in diesem Falle den der christlichen Religion, aber als durchaus angemessen erscheint.

Die Sektion „Ausprägungen und Überwindungen gesellschaftlicher Spaltungen im Zeitalter des Hellenismus (4.-1. Jahrhundert v. Chr.)“ konzentrierte sich auf die Zentrifugalkräfte in den hellenistischen Großreichen des Ostens. Wie GREGOR WEBER (Augsburg) dabei einführend bemerkte, war gerade die multi-ethnische ‚Gesellschaft‘ des Seleukidenreiches nur dadurch geeint, dass sie einem einzigen König unterstand. Sowohl Seleukiden als auch Ptolemäer setzten dabei zur Sicherung ihrer Fremdherrschaft maßgeblich auf angeworbene und angesiedelte Griechen und Makedonen, die als eine Art „herrschende Gesellschaft“ eine privilegierte Stellung besaßen. Obgleich diese ‚Gesellschaften‘ daher zutiefst gespalten waren, werden die konkreten lokalen Zustände und die jeweilige Kohäsion der Reiche sehr unterschiedlich bewertet. Die Sektion fragte nach den Parametern der Konflikte und der Reaktion der Könige.

PETER FRANZ MITTAG (Köln) fragte für das von einer geringen administrativen Durchdringung geprägte Seleukidenreich nach Formen indigener „Illoyalität“. Die Offenheit des Begriffs erlaubte es dabei, verschiedene Phänomene in den Blick zu nehmen, welche in die Typen passiver Widerstand, Zahlungsverzug, Verlassen des Herrschaftsverbandes, regionale Aufstände und schließlich Königsmord aufgeteilt wurden. Es folgten die ebenfalls regelmäßig stattfindenden Illoyalitäten graeco-makedonischer Untertanen. Die Reaktion der Könige war häufig militärisch. Außerdem versuchten die Seleukiden durch Eheverbindungen Loyalitäten anschließend von neuem herzustellen. Zusammenfassend hielt Mittag fest, dass von ‚national‘ motiviertem Widerstand wohl eher nicht die Rede sein könne. Häufig wurde die Loyalität unter Nutzung von Phasen der Schwäche der Zentralgewalt vielmehr wegen Abgabendruck oder aus Angst vor Prestigeverlust aufgekündigt.

ANDREAS HARTMANN (Augsburg) nahm dagegen mit Judäa eine gespaltene nicht-griechische Gesellschaft in den Blick. Das im Spannungsfeld zwischen Ptolemäern und Seleukiden gelegene hellenistische Judäa stellt insofern einen Sonderfall dar, als es selbst Quellenzeugnisse hervorbrachte, die es erlauben, neben den eigentlichen inneren Konflikten auch die memoriale Verarbeitung dieser Ereignisse im 1. und 2. Makkabäerbuch zu untersuchen. Im 1. Makkabäerbuch werden die innerjüdischen Auseinandersetzungen ausgeblendet und der Konflikt durch Ethnisierung gleichsam externalisiert, wodurch es quasi zur diskursiven Überwindung der inneren Spaltung kommt. Die das 1. Buch prägende Einheit von Ethnos und Religion ist allerdings im 2. Makkabäerbuch aufgehoben. Hier findet sich vielmehr die narrative Konstruktion von Spaltung, was der Situation Judäas nach Erreichen der Selbstständigkeit entsprach, einer Zeit, in der die theologischen Streitigkeiten noch zunahmen.

GUNNAR R. DUMKE (Halle-Wittenberg) blickte in seinem Vortrag auf das antike Indien. Aufgrund des weitgehenden Fehlens literarischer Quellen ist man hier auf die Interpretation der Münzen der graeco-baktrischen Könige, die sich vor allem durch ihre zweisprachige Legende (Griechisch/Kharoshthi) von allen anderen hellenistischen Münzen unterscheiden, sowie einiger Inschriften angewiesen, um dem Umgang der Könige mit ihren nicht-griechischen Untertanen nachzuspüren. Während bei den in zweisprachigen Inschriften belegten ‚Meridarchen‘ feststellbar ist, dass diese Beamten griechische Namen trugen, solange es griechische Herrscher gab, stellt sich die Bewertung des numismatischen Materials als schwierig dar. Bei den nur in geringer Menge produzierten Bronzemünzen überrascht, dass es parallel zu den indo-griechischen Münzen auch dezidiert indigene Bronzeprägungen gab, die zudem bislang nicht zusammen in Horten gefunden wurden. Möglich scheint hier also eine der gesellschaftlichen Spaltung Rechnung tragende Prägetätigkeit der Könige. Hier stellt sich weiterhin die grundsätzliche und noch immer kontrovers diskutierte Frage nach der Motivation für Münzprägung.

STEFAN PFEIFFER (Halle-Wittenberg) analysierte „Innere Konflikte und herrschaftliche Versöhnungsstrategien im ptolemäischen Ägypten (3.-2. Jahrhundert v. Chr.)“. Obgleich die Herrschaft der Ptolemäer stabiler war als diejenige der Seleukiden, gab es doch in ihrem Stammland Ägypten tiefe gesellschaftliche Spannungen. Unter Ptolemaios V. führte eine einheimische Aufstandsbewegung in Oberägypten gar zur Etablierung eines ägyptischen Gegenkönigs. Der Vortrag untersuchte Ursachen und Träger der Aufstände ebenso wie die Befriedungsstrategien der Ptolemäer. Dabei zeigte Pfeiffer, dass einheimische Herrscher präferiert wurden und die Konfliktlinie insofern durchaus eine kulturelle Dimension besaß. Die Befriedungsstrategie der Ptolemäer lief auf eine Kombination aus militärischem Druck, Versöhnung und der religiösen Legitimierung des Ptolemaios als Pharao hinaus, wobei die ägyptische Priesterschaft assistierte, um neue Stabilität zu erzeugen. Die Spaltung der Gesellschaft blieb in der Folgezeit freilich bestehen.

HANS-ULRICH WIEMER (Erlangen-Nürnberg) zeigte in seinem resümierenden Kommentar durch einen kurzen wissenschaftshistorischen Abriss auf, dass das von der Sektion verfolgte Thema die Forschung zwar schon seit langem beschäftigt, diese dabei jedoch stark von den jeweiligen Zeitumständen geprägt war. In den letzten Jahrzehnten sei eher das Verbindende in den Fokus gerückt worden, während die vorangehenden Vorträge das ‚Spaltende‘ untersuchten. Die Frage nach dieser Dimension erlaube dabei aufgrund der äußerst unterschiedlichen lokalen Verhältnisse in der hellenistischen Staatenwelt keine einfachen Antworten. In der Diskussion aufgegriffen wurden dabei besonders die problematische Dichotomie ‚griechisch – indigen‘ und der Wandel des Konzepts von ‚Hellenizität‘ im Osten ebenso wie im traditionellen Siedlungsraum der Griechen, Problemfelder, die sicher auch bei der zukünftigen Analyse von Kohäsion und Instabilität der makedonischen Großreiche eine wichtige Rolle spielen werden.

Identitäts- und Alteritätsdiskurse stellen sicher ein Forschungsfeld dar, zu dem in den letzten Jahrzehnten besonders intensiv gearbeitet worden ist. Gleichzeitig hat sich die Untersuchung von Ethnogenese und Kulturkontakten als überaus fruchtbar für das Verständnis zentraler Prozesse in der Alten Welt erwiesen. Die Sektion „Das eigene Fremde. Exklusionsparadox und römische Identität im 1./2. Jahrhundert n. Chr.“ beleuchtete kulturelle Irritationen und Debatten um die Identität Roms in Zeiten der frühen Kaiserzeit, die besonders durch in den Quellen greifbare Inklusions- und Exklusionsprozesse deutlich werden.

BENJAMIN ISAAC (Tel Aviv) stellte in seinem Vortrag zunächst beispielhaft die Konstruktion ethnischer Stereotype sowie deren griechische Ursprünge vor. Solche Vorstellungen konnten dabei als Grundlage für ethnisch begründete Herrschaftsansprüche dienen, da manche Völker durch natürliche Voraussetzungen zur Herrschaft prädestiniert seien, während anderen ‚von Natur aus‘ die Sklaverei zukomme. Der Unterwerfungsstand führte in diesem Denken in einem unumkehrbaren Prozess zu weiterer Degenerierung und dem Verlust von virtus. Isaac ging dabei näher auf die bekannten Stereotype von Syrern und Germanen ein und diskutierte den paradoxen Befund, dass sich etwa die Vorurteile einer östlichen Verweichlichung hielten, obgleich die Syrer auch Dienst in der Armee taten. Trotz der langen Dauer und Integrationskraft des Imperium Romanum sei es doch gestützt auf Vorstellungen entstanden, die als antike Form von Rassismus gesehen werden könnten.

THOMAS BLANK (Mainz) änderte in seinem Vortrag die Perspektive und fragte anhand der Stereotypisierung der berüchtigten Attispriester nach alternativen Gruppenzugehörigkeiten Ausgestoßener innerhalb einer Gesellschaft. In der Satire werden diese quasi zum Symbol des Unrömischen. Blank fragte dann nach dem Verhältnis der literarischen Gestaltung zur realen Präsenz der Attispriester in Rom. Das Kultpersonal der Magna Mater sei zwar in der Republik durch Einschränkung des Zugangs zu den Priestertümern exkludiert worden, aber durch diese Kontrolle sei der Kult nichtsdestoweniger als Teil der Zivilreligion inkludiert worden. Nachdem der Zugang zu Priesterämtern seit claudischer Zeit für Bürger offen war, stellte sich die Frage nach einer „Kontrastidentität“ innerhalb der römischen Bürgerschaft. Die greifbare Selbstdarstellung der männlichen Vereinspriester mit Bürgerstatus betonte deren Alterität, woraus möglicherweise ein neues Selbstbewusstsein der eigenen Andersartigkeit spreche. Die hervorgehobene Gesellschaftsferne sollte zudem vermutlich eine besondere Gottesnähe evozieren.

FELIX K. MAIER (Würzburg) verfolgte die Frage, inwiefern Rom tatsächlich als Absorptionsphänomen zu bewerten sei oder ob sich nicht vielmehr Irritationen zwischen den Provinzen sowie dem Reichszentrum zeigen, das im 1. Jahrhundert n. Chr. einen Zustrom von Nicht-Italikern erlebte, die bald die Finanzelite mitprägten, und in deutlich begrenzterem Maße auch in der Senatorenschaft ankamen. Vor diesem Hintergrund schlug er vor, die häufig als Ausdruck einer rein persönlichen Vorliebe entstammende provinzfreundliche Politik des Kaisers Hadrian vielmehr als Maßnahmen zu bewerten, die einer immer deutlicher werdenden Konfrontation begegnen sollten. Dabei diskutierte Maier die Hybridisierung in der Architektur und die Provinzserie Hadrians als möglichen visuellen Ausdruck dieser Bemühungen, die auch mit der intensiven Reisetätigkeit des Kaisers zu verbinden seien. Hier ist sicher Raum für weitere Überlegungen, in die dann auch das Panhellenion einzubinden wäre, das ja keineswegs das ganze Reich verband, sondern vielmehr eng mit dem Philhellenismus Hadrians zusammenhing.

In seiner Kommentierung fragte HARTWIN BRANDT (Bamberg) am Ende der Sektion grundlegend nach der Relation zwischen den anhand fiktionaler literarischer Texte erschlossenen Irritationen und der realen Gesellschaft des kaiserzeitlichen Imperium Romanum. Zentral für eine Bewertung der Integration von Nicht-Italikern sei es, sich über deren Definition klar zu werden und ob sie überhaupt im Interesse der Fremden gelegen habe, die in ihren Grabinschriften durchaus eine Selbstzuschreibung als Provinziale thematisierten. Schließlich sei bei etwaigen Stellungnahmen der Reichszentrale zu dieser Thematik die Frage nach den Adressaten dieser Botschaften wichtig. Es stellen sich somit diverse methodische Herausforderungen, was dem Forschungsfeld aber nichts von seinem Erkenntnispotenzial nimmt.

Gleichzeitig zu dieser Sektion leitete MARTIN JEHNE (Dresden) zusammen mit DAGMAR ELLERBROCK (Dresden) und GERD SCHWERHOFF (Dresden) die Sektion „Invektive Spaltungen?“. Ich beschränke mich auf die Wiedergabe seines Vortrags, dessen Manuskript er mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Jehne besprach hier Invektivketten des Jahres von Caesars erstem Consulat (59 v. Chr.) und die daraus resultierende Exklusion von Akteuren von der politischen Kommunikation. Jehne ging dabei von dem Versuch des anderen Consuls des Jahres, Bibulus, gegen die Gesetzgebung Caesars vorzugehen, aus. Dabei ließ sich Bibulus jedoch zu dem Fehler hinreißen, dem in der Volksversammlung versammelten und Caesars Initiative gewogenen populus offen das Letztentscheidungsrecht in der Sache abzusprechen und es damit normverletzend zu beleidigen. Die Quittung erhielt er dann in der drei Wochen später stattfindenden, abstimmenden Volksversammlung, während derer er in ehrverletzender Weise vertrieben wurde. Bibulus, der schließlich die politische Selbstexklusion gewählt hatte, konnte dann allerdings später im Jahr wieder ein gewisses Ansehen gewinnen, als er gegen die mittlerweile Ablehnung findende Politik des ‚Triumvirats‘ mithilfe invektiver Edikte vorging, deren Ziel Pompeius, Caesar und ihre Helfer waren. Beim Volk, dem nun die Rolle des Publikums zukam, konnte Bibulus so wieder Gunst finden. Die Invektive gegenüber politischen Gegnern war Teil des politischen Geschäfts, und hier war für die Senatoren eine gewisse ‚Invektivrobustheit‘ und Flexibilität bei der Wahl politischer Allianzen notwendig, um erfolgreich die eigene Karriere voranzutreiben. Erlaubte die Untersuchung der Formen und Spielregeln von Invektiven die Beleuchtung von kommunikativen Spielregeln der Späten Republik, so wäre es in Zukunft wohl lohnend, dies mit den Invektiven in der Versammlungsdemokratie Athens zu vergleichen.

Die Sektion „Wenn ‚cultural brokers‘ scheitern – Fehlgeschlagene Kommunikation lokaler Eliten im antiken Nahen Osten“ nahm dann zwei hellenistische und zwei kaiserzeitliche Fallbeispiele in den Blick, um die Anwendbarkeit des Konzepts der cultural brokers zu testen – der Definition nach Individuen, die Erfahrungen mit einer fremden Kultur gemacht haben und dieses Wissen für sich und ihre Gemeinschaft nutzbar machen. Dank ihrer Prominenzrolle kommt ihnen eine wichtige Vermittlerrolle im Kontakt mit fremden Gemeinschaften zu oder, auf die Verhältnisse im hellenistisch-römischen Nahen Osten angewandt, eine Scharnierfunktion zwischen lokaler Gemeinschaft und Reichszentrale. Die Sektion konzentrierte sich dabei auf das Scheitern dieser Akteure in ihrer Funktion als broker, da in diesen Momenten die Asymmetrie der Positionen der Kommunikationspartner besonders deutlich zutage trete.

BENEDIKT ECKHARDT (Edinburgh) diskutierte die Vorgeschichte des Konfliktes zwischen Judäa und Antiochos IV. Er konzentrierte sich dabei auf die Rolle der Etablierung des Gymnasions und eines „Antiocheia“ in Jerusalem, die Jason, der Bruder des Hohepriesters, vom Seleukidenkönig erwirkte. Durch mehrere Inschriften lässt sich dessen Rolle in verschiedenen Gemeinwesen im Seleukidenreich heute differenziert beurteilen. Am ehesten vergleichbar sei dabei die Situation in Babylon. Hier erscheint das Gymnasion als Institution eines elitären Clubs, und es sind Konflikte zwischen den Babyloniern und den Politai des seleukidischen Gemeinwesens innerhalb der Stadt festzustellen. Auf Jerusalem angewandt würde dieses Modell bedeuten, dass das dortige Antiocheia nicht, wie oft rekonstruiert, die ganze Stadt umfasste, sondern eine privilegierte Polis neben dem Ethnos war. Jason wäre insofern nicht mit der Selbsthellenisierung Jerusalems gescheitert, wohl aber bei der Monopolisierung der Kommunikation mit dem Seleukidenkönig.

Der Vortrag von SITTA VON REDEN (Freiburg) untersuchte den Kontext von Aufstandsbewegungen und deren Interdependenz mit Nahrungsknappheiten. Ausgehend vom Umsturzversuch des Ägypters Dionysios Petosorapis, einer der ‚Freunde‘ des Königs, analysierte von Reden die von ihr als transkulturell klassifizierte ptolemäische Verwaltung hinsichtlich der Bedeutung von Personen wie Zenon, die als Funktionäre wichtige Zwischenpositionen zwischen Herrscher und Bauern einnahmen und auf ihren Posten auch als Teil von Patronagesystemen von ihnen Abhängige auf sich verpflichten konnten. Im Gegensatz zu Pfeiffer sprach sie kulturellen Konflikten bei den Aufstandsbewegungen keine Bedeutung zu, sondern sah soziale und politische Instabilität und Unruhen hauptsächlich durch Versorgungskrisen motiviert. Diese hätten das Vertrauen in die Könige erschüttert, deren Göttlichkeit als Garant für Fülle und Fruchtbarkeit galt.

JULIA HOFFMANN-SALZ (Köln) nahm in ihrem Vortrag unter den zahlreichen indigenen Eigenherrschaften, die im späthellenistischen syrischen Großraum entstanden, das frühkaiserzeitliche Ituraea in den Blick. Dabei analysierte sie die Aktivitäten des Zenodoros, der in der antiken Literatur lediglich als eine Art Räuberhauptmann begegnet, dem jedoch eher die Rolle eines Klientelherrschers zuzuschreiben sei. Für diesen sei Rom das Zentrum seines machtpolitischen Koordinatensystems gewesen, wie sie durch seine Münzprägung illustrierte. Dass Zenodoros letztlich keine erfolgreiche Politik betreiben konnte, führte Hoffmann-Salz darauf zurück, dass es diesem nicht gelang, ein Nahverhältnis zum Reichszentrum aufzubauen, das dem seiner Konkurrenten gleichkam.

MONIKA SCHUOL (Eichstätt) stieg mit der Frage ein, wie die jüdisch-römischen Beziehungen in der Katastrophe des Ersten Jüdischen Krieges münden konnten, obwohl Herodes ein Dreivierteljahrhundert zuvor ein durchaus erfolgreicher cultural broker gewesen sei. An den Beispielen von Agrippa II. und Flavius Josephus illustrierte sie, wie die Akteure auf jüdischer Seite auf ihr hohes Sozialprestige und ihre Kontakte nach Rom zurückgriffen. Dass sie als cultural broker scheiterten, sah Schuol letztlich in einem unauflöslichen Dilemma begründet. Die Eliten machten sich durch gerade das unter den eigenen jüdischen Glaubensgenossen verdächtig, was sie zu möglichen Vermittlern werden ließ: eine Affinität gegenüber dem Hellenismus und Rom. Ihre kulturelle Anschlussfähigkeit delegitimierte sie.

Hoffmann-Salz fasste die Sektion abschließend zusammen und reflektierte das Konzept des cultural broker, für dessen zukünftige fruchtbare Verwendung indes wohl noch klarer definiert werden müsste, ob mit ihm eine – bewusste oder unbewusste – Kulturvermittlung verbunden ist oder lediglich das machtpolitische Agieren an kulturellen Schnittstellen. Für deren Stellung jedenfalls war Vertrauen eine zentrale Ressource, mit deren Verlust oft ein Scheitern der Akteure einherging.

Die letzte althistorische Sektion, „Bürgerkriegskultur. Bellum civile und politische Kommunikation in der späten römischen Republik" widmete sich schließlich der extremsten Form gesellschaftlicher Spaltung, der gewaltsamen Auseinandersetzung. Der spezifische Zugang zu den bella civilia, die die Gesellschaft in verschiedene Lager spalteten und letztlich in den Untergang der bisherigen politischen Ordnung führten, lag, wie Wolfgang Havener einleitend ausführte, in der Untersuchung einer „Bürgerkriegskultur“. Die Erfahrung der brutalen inneren Kämpfe, die als Konzept dem römischen Gemeinwesen zunächst so fremd waren, dass nicht einmal eine Terminologie dafür existierte, hatte nach Ansicht der Organisatoren grundlegende Rückwirkungen auf die römische Gesellschaft. Diese kulturgeschichtliche Perspektive auf die Bürgerkriege sei von der Forschung, die sich natürlich stets intensiv mit dem behandelten Zeitraum auseinandergesetzt hat, noch nicht hinreichend berücksichtigt worden.

HENNING BÖRM (Konstanz / Tübingen) begann mit der Beobachtung, dass die Ereignisse der 70er Jahre des 1. Jahrhunderts v. Chr. für Rom mit den lementen der inneren Gewalt, Forderung nach Neuverteilung des Bodens und Vorwurf des Strebens nach tyrannis ganz neuartig sein mussten, während sie für einen Griechen typische Symptome einer stasis gewesen wären. Die Parallelen in den Berichten über die römischen bella civilia zu griechischen staseis scheinen dabei keine literarische Konstruktion griechischer Autoren gewesen zu sein, da sich Vergleichbares auch bei römischen Autoren findet. Der Diskurs der griechischen Welt sei dabei vor allem von der Konstruktion von Dichotomien geprägt gewesen, wobei die Polisgesellschaften wohl besonders für ein solches Denken prädestiniert gewesen seien. Die römische Nobilität sei dagegen im 2. Jahrhundert noch deutlich kompromissbereiter gewesen. Zu beobachten sei nicht die Überführung des Phänomens, sondern des Stasis-Diskurses schon während der Konflikte, so dass dieser auch die Konzeptualisierung der Ereignisse durch die Nobilität beeinflusste.

ANNA SCHNEIDERHEINZE (Konstanz) untersuchte die Korrespondenz Ciceros mit Atticus in den dramatischen Jahren 48/47, die gegenüber historiographischen Quellen den Vorteil eines direkten Einblicks in die zeitgenössische Wahrnehmung besitzt. Der Zeitpunkt von Ciceros Übertritt zu Caesar hatte sich als potenziell fatal herausgestellt. In drei Schritten untersuchte die Referentin, wie mehrere Fehlentscheidungen Cicero ins Hintertreffen gegenüber anderen Nobiles brachten, die ebenfalls auf Begnadigung warteten, und wie dieser hoffte, seinen prekären Status verbessern zu können, wie sich die Brüder Marcus und Quintus mithilfe riskanter Schmähbriefe gegenseitig denunzierten und wie schließlich die kritische Situation, in der eine Begnadigung unsicher und Proskriptionen möglich erschienen, innovative Argumentationsstrukturen hervorbrachte.

ULRICH GOTTER (Konstanz) zielte darauf ab, Rechtfertigungsstrategien der Protagonisten während der römischen Bürgerkriege nachzuspüren. Dabei konzentrierten sich die Ausführungen auf Caesars commentarii. Bei der Analyse des bellum civile ging es Gotter nicht um das bloße Faktum des Verzerrens, sondern um Caesars Techniken zur Glaubwürdigkeitserzeugung und Manipulation des Lesers, wozu bereits der unmittelbare Beginn des Textes zu zählen sei. Beispielhaft illustrierte er, wie sachliche Kausalitäten durch chronologische Verzerrungen erzeugt werden, detaillierte Schilderungen von Kompromissangeboten Caesars dessen Bereitschaft zum Einlenken betonten und durch das Fehlen von wörtlicher Rede und Schlachtendarstellungen eine Depathetisierung stattfand. Das Werk habe nicht auf die Nachwelt, sondern auf die überlebenden Nobiles gezielt. In der Schuldzuschreibung an seine Gegner (und zwar die toten) und in der Inszenierung als „Anti-Sulla“ läge quasi eine Werbung für die heranziehende Tyrannei.

WOLFGANG HAVENER (Heidelberg) ging in seinem Vortrag „Beispielhafter Bürgerkrieg. Das exemplum virtutis als Deutungsinstrument römischer Geschichte in Zeiten des Umbruchs“ von der exempla-Reihe in der 4. Catilinarischen Rede aus, in die sich Cicero mit seiner Bewältigung der Krise einreiht. Cicero habe mit der faktischen Gleichsetzung äußerer Triumphe mit der von ihm bewirkten Herstellung innerer Ruhe eine „Hochrisikovariante“ der Verwendung von exempla betrieben, deren argumentative Kraft von zahlreichen Studien aufgezeigt worden ist. Durch die Einordnung in eine Reihe von Triumphatoren habe Cicero auf eine Umdeutung seines transgressiven Verhaltens und auf Nachruhm gezielt. Auch wenn diese Strategie Ciceros nicht sonderlich erfolgreich gewesen sei, so illustriere die exempla-Entwicklung den damaligen Wandel von Deutungsmustern und die Transformation der Gesellschaft.

Wie GOTTER zum Ende der Sektion bemerkte, erlaube eine kulturgeschichtliche Perspektive auf die Zeit der Bürgerkriege insofern eine Alternative zu bisherigen Zugängen (Krise ohne Alternative usw.) als sie einen Wandel der Deutungsmuster zeige, der die Welt auch jenseits der Zeiten konkreter Konflikte geprägt habe. Die Diskussion drehte sich primär um die methodischen Herausforderungen beim Umgang mit den maßgeblichen Quellen, die sich äußerst verschiedenartig darstellen. Kritisch reflektiert wurde zudem der Begriff der Bürgerkriegskultur. Auch wenn heutzutage scheinbar alles eine Kultur hervorbringt, erscheint das Potenzial einer kulturgeschichtlichen Perspektive auf die Bürgerkriege aber durchaus vielversprechend, wie etwa die kulturgeschichtlichen Partien der Studie von Angelos Chaniotis zum Krieg in der hellenistischen Welt gezeigt haben.2

Der Gesellschaftsbegriff variierte in den verschiedenen Sektionen mit althistorischer Beteiligung wenig überraschend stark. Das Spektrum reichte dabei von Gemeinschaften einer konkreten Region (z.B. das mehrfach behandelte Judäa) bis zum gesamten Mittelmeerraum. Ebenso vielfältig war der Umgang mit der Dimension Spaltung, wurden doch ebenso konkrete Desintegrationsprozesse wie Spaltungen als Ausgangslage oder potentielles Ergebnis sowohl auf gesamtgesellschaftlicher Ebene wie auch hinsichtlich der Exklusion Einzelner diskutiert. Die Faktoren, die dies herbeiführen konnten, waren mannigfaltig und viele von ihnen (kulturelle / religiöse / soziale / ökonomische / politische / militärische Konflikte) wurden besprochen. Schwerpunkte kann man indes wohl zum einen in der auch kulturgeschichtliche Fragestellungen inkorporierenden Analyse politischer Kommunikation und zum anderen im ungebrochenen Interesse an Kulturaustauschprozessen und Identitätsdiskursen erkennen.

Anmerkungen:
1 Vgl. etwa Richard Farber / Achim Lichtenberger (Hrsg.), Ein pluriverses Universum. Zivilisationen und Religionen im antiken Mittelmeerraum, Paderborn 2015.
2 Angelos Chaniotis, War in the Hellenistic World. A Social and Cultural History, Oxford 2005.