Forum: „Die Ausnahmesituation als Katalysator für die Digitalisierung der Geschichtswissenschaften“ – Interview mit Paul Morawski (Humboldt-Universität zu Berlin)

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Paul Benjamin Morawski, Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin

H-Soz-Kult: Wir haben neben Lehrenden auch Studierende zu unserem Interview-Themenschwerpunkt angefragt, heute folgt nun ein Text mit Paul Morawski, Student am Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Er studiert Geschichtswissenschaften im Master mit dem Schwerpunkt Zeitgeschichte und arbeitet unter anderem als Tutor für Bachelor-Einführungskurse. Vielen Dank, Herr Morawski, dass Sie an unserer Reihe mitwirken. Auch an Sie unsere Eingangsfrage: Was sind Ihre bisherigen Erfahrungen mit digital gestützter Lehre? Und welche Formate und Inhalte haben Sie als Tutor genutzt und welchen sind Sie als Student in Vorlesungen, Seminaren oder Übungen begegnet?

Paul Morawski: Für mich gehört eine digital zumindest unterstützte, wenn auch nicht unbedingt gestützte Lehre von Anfang an zum Studium. Sowohl in meinem Bachelorstudium an der Uni Heidelberg als auch in meinem aktuellen Masterstudium an der HU Berlin wurden und werden bis auf wenige Ausnahmen fast alle Lehrveranstaltungen durch einen Moodle-Kurs begleitet. Wie genau der jeweilige Kurs dabei jedoch eingesetzt wird, unterscheidet sich durchaus stark: Während bei Vorlesungen in der Regel die Präsentationsfolien zusammen mit weiterführenden (Literatur-)Hinweisen online zur Verfügung gestellt werden – Audio- oder Videomitschnitte dürften eine absolute Ausnahme sein –, gibt es bei Übungen und Seminaren größere Unterschiede. Am häufigsten dient Moodle sicherlich dazu, die Seminarstruktur abzubilden und Scans von Quellen und Literatur bereitzustellen. Darüber hinaus habe ich schon viele andere Nutzungsmöglichkeiten erlebt, vom Einbeziehen audiovisueller Quellen über regelmäßig online einzureichenden Abgaben bis zur interaktiven Einbindung der Teilnehmer/innen durch Kommunikationstools und Gestaltungsmöglichkeiten. Außerhalb von Moodle sind mir nur in Veranstaltungen zu statistischen Methoden andere digitale Werkzeuge begegnet. Eine vollständig digital durchgeführte Veranstaltung habe ich noch nicht erlebt.

Als Tutor für Studienanfänger/innen nutze ich ebenfalls Moodle und versuche dabei, die Möglichkeiten der Plattform sinnvoll auszuschöpfen. Gute Erfahrungen habe ich mit Etherpads https://etherpad.org gemacht, in denen Teilnehmer/innen parallel beispielsweise Diskussionsergebnisse von Gruppenarbeiten verschriftlichen und damit für alle verfügbar machen können.

H-Soz-Kult: Sehen Sie Unterschiede zwischen klassischer Präsenzlehre und digital begleiteter Lehre? Und wie schätzen Sie die Potentiale und Grenzen des Einsatzes digitaler Medien, Lehrinhalte und Vermittlungstechniken ein?

Paul Morawski: Eine gar nicht digital unterstützte Präsenzlehre habe ich wirklich nur ganz selten erlebt. Ich finde daher den Ausblick auf die uns allen in diesem Sommersemester bevorstehende ausschließlich digital geführte Lehre als ad hoc-Weiterentwicklung der bisher üblichen digital unterstützten Lehre spannender als einen Vergleich mit sowieso kaum noch angebotenen rein analogen Formaten. Dennoch wird die abrupte Umstellung natürlich gerade diejenigen Dozierenden ziemlich fordern, die bisher auf digitale Unterstützung verzichtet haben – nach meiner Erfahrung waren das beispielsweise häufig auswärtige Lehrbeauftragte, die sich nicht für ihr Gastspiel in der Länge eines Semesters in die digitale Infrastruktur der Universität einarbeiten konnten oder wollten. Inwieweit sie dies nun bewerkstelligen können und welche Unterstützung sie dafür vonseiten der Hochschulen erhalten werden, wird spannend zu sehen sein.

Den Hauptunterschied zwischen der eingespielten Präsenz- und der bevorstehenden digitalen Lehre sehe ich genau wie die meisten vorangegangenen Diskutant/innen in diesem Forum beim Thema Diskussion. Wo sich im Seminarraum das Gespräch über die Lektüre, über Quellenbeispiele und vieles mehr (potentiell) frei entfalten kann, funktioniert dies via Onlinekommunikation erfahrungsgemäß weniger intuitiv und offen, vor allem wenn die Diskussion schriftlich und nicht etwa im Rahmen von Videozusammenkünften stattfinden soll. Über die Organisationserfordernisse hat sich bereits Torsten Hiltmann kundig geäußert. Ergänzen möchte ich, dass das Seminar vor Ort einen geschützten Raum erzeugt, in dem sich niemand zu schämen braucht, wenn ein Redebeitrag vielleicht einmal nicht ganz in die richtige Richtung geht. Schriftliche Äußerungen, die wahrscheinlich auf der gewählten Kommunikationsplattform zum Nachlesen gespeichert werden und abrufbar bleiben, sind aber etwas gänzlich anderes. Ich gehe davon aus, dass sich der eine oder die andere Teilnehmer/in womöglich einen Beitrag eher verkneifen wird, wenn er oder sie sich damit nicht ganz sicher ist. Die Schwelle zur schriftlichen Äußerung ist nach meinem Empfinden höher als zum mündlichen Beitrag. Leider werden uns so vielleicht Gedanken entgehen, die die Diskussion hätten bereichern können.

Ein weiteres Problem sehe ich in der erforderlichen Hardware – und hier spreche ich gar nicht von den Universitätsrechenzentren, die all die zusätzlichen Herausforderungen meistern müssen. Immer wieder habe ich in meinen Tutorien die Erfahrung gemacht, dass einzelne Studierende keinen eigenen Rechner besitzen. Bisher war es einfach möglich, sie auf die ihnen in den Bibliotheken zur Verfügung stehenden Rechner, Drucker usw. hinzuweisen. Bleiben die Bibliotheken jedoch geschlossen, dann muss man sich darauf einstellen, dass einigen Teilnehmer/innen nichts weiter als vielleicht ein Smartphone oder Tablet zur Verfügung steht, um ihr Studium fortzusetzen. Dass durch die Umstellung der Lehre nicht gerade Studierende aus weniger wohlhabenden Familien auf der Strecke bleiben, sollte unser aller Ziel sein.

Potentiale der digitalen Lehre sehe ich als Tutor darin, dass es mehr Gelegenheit dazu geben wird, Methoden tatsächlich zu üben, die in der klassischen Sitzung bisher nur vorgestellt und durchgesprochen werden konnten. Exemplarisch möchte ich hierfür die Historischen Hilfs- bzw. Grundwissenschaften nennen, die von der Anwendung leben und in Eigenarbeit der Studierenden etwa mithilfe des Portals „Ad fontes“ (https://www.adfontes.uzh.ch/) viel tiefer durchdrungen werden können, als es in 90 Minuten Plenumsdiskussion möglich ist. Sind schriftliche Diskussionen das gewählte Format und kommen vielleicht noch regelmäßige schriftliche Abgaben hinzu, dann könnte sich auch die größere Übung im Verfassen von Texten und dem Entwickeln von Argumenten positiv bemerkbar machen.

Zwiegespalten bin ich bei zwei weiteren Überlegungen. Erstens bin ich unsicher, ob ich die Sicherung und Archivierung der Lehrinhalte, der Diskussionsbeiträge von Teilnehmer/innen usw. auf den Lehrplattformen begrüßen oder skeptisch sehen sollte. Grundsätzlich wirkt es verlockend, dass diese Inhalte in Gänze verfügbar bleiben könnten und man für die Nachbereitung viel mehr als nur die eigene Mitschrift aus der mündlichen Diskussion zur Verfügung hätte. Auf der anderen Seite erwarte ich nicht nur (wie schon ausgeführt) das Problem der höheren Schwelle zur schriftlichen Diskussionsteilnahme. Ich gehe auch nicht davon aus, dass eine größere Menge gespeicherter Inhalte automatisch zu einem größeren Erkenntniszuwachs führt, da so oder so die essentiellen Bestandteile herausgefiltert werden müssen. Das zweite Thema, bei dem ich uneins bin, sind Referate. Sie sind traditionell eine wichtige Säule in der Lehre, weil sie a) die berühmten „soft skills“ zu erlernen helfen und b) ermöglichen, dass Seminare und Übungen eine tiefere inhaltliche Durchdringung des Oberthemas erreichen können, indem sich einzelne Teilnehmer/innen oder Gruppen vertieft in Teilthemen und Fallbeispiele einarbeiten und als Expert/innen für alle im Kurs einen inhaltlichen Mehrwert erzeugen können, der allein auf der Basis der Seminarlektüre, die häufig eher auf einer allgemeineren Ebene bleiben muss, nicht zu generieren wäre. Das ist zumindest der Grundgedanke, der je nach Referent/in mal besser und mal schlechter aufgeht – so ehrlich möchte ich auch sein. Das Referat wird sich nicht eins zu eins ins Digitale übertragen lassen (auch weil Videoaufnahmen der Vorträge das Recht am eigenen Bild ganz direkt berühren würden). Ob das schlecht ist, wird sich zeigen.

H-Soz-Kult: Neben der Lehre ist ein studienbegleitendes Mentoring ideal für Studierende, sei es nun durch einzelne Dozent/innen oder eine Studienkoordination. Wie könnte aus Ihrer Sicht in der derzeitigen Situation die Kommunikation zwischen Studierenden und Lehrenden aufrechterhalten werden?

Paul Morawski: Achtung Plattitüden: Wir sitzen alle in einem Boot und Kommunikation ist keine Einbahnstraße. Beide Seiten sind gefordert, um diese Situation zu bewältigen, die sich niemand ausgesucht hat. Wichtig finde ich dabei, dass die grundlegenden Informationen, wie dieses Sommersemester ablaufen wird, rechtzeitig und von greifbaren Stellen mitgeteilt werden. Das bedeutet, dass die Institute ihren Studierenden konkret schildern sollten, dass sie selbstverständlich Veranstaltungen belegen können, wie das genau funktioniert und was sie grob zu erwarten haben. Allgemeinere Informationen vonseiten der Fakultäten und Universitätspräsidien, wie wir sie im Moment in rascher Folge empfangen, halte ich nicht für ausreichend, da sie die einzelne Studentin und den einzelnen Studenten nicht so sehr an die Hand nehmen können, wie es für den Start des Semesters unbedingt notwendig sein wird, damit nicht das Gros der Studierenden einfach aussetzt aus Scheu vor diesen neuen Umständen. Ebenso sinnvoll für die Seite der Lehrenden wäre es, gerade diesmal die Vorbereitung des gesamten Semesters schon vor dessen Beginn abgeschlossen zu haben, um den Teilnehmer/innen direkt den Ablauf der Veranstaltung vorstellen zu können. Unsicherheit ist problematisch und wird zu höheren Abbruchszahlen führen. Natürlich weiß ich selbst, dass es nicht immer möglich ist, ein Semester so früh durchzuplanen. Die Wiederaufbereitung schon einmal durchgeführter und erprobter Veranstaltungen könnte dafür eine Lösung bieten.

Doch auch die Studierenden müssen ihren Teil zum Gelingen dieses Großexperimentes beitragen. Hilfestellungen können von den Lehrenden nur angeboten werden. Die Angebote anzunehmen liegt in der Zuständigkeit der Student/innen. Ich habe als Tutor immer wieder eine gewisse Scheu vor Mailkontakt bei meinen Kommiliton/innen festgestellt; Fragen werden viel häufiger im Anschluss an eine Sitzung unter vier Augen gestellt. Diese Scheu müssen wir schlicht und einfach ablegen, denn sie erschwert die Kommunikation ungemein und ist vollkommen überflüssig.

In der Frage nach Mentoring ist aber noch mehr enthalten als die Kommunikation im Kontext von Veranstaltungen. Gerade als Tutor für Studienanfänger/innen besteht meine Arbeit zu einem erheblichen Teil daraus, ein Grundverständnis von Universität und Studium zu vermitteln: Was ist ein Seminar und wie läuft es ab? Sind eigentlich alle Dozierenden Professor/innen? Wie funktioniert eine Universität mit all ihren Hierarchieebenen? Wie stelle ich fest, welche Epochen, welche Inhalte mich am meisten interessieren, und wann sollte ich mich vielleicht festlegen, wie ich mich spezialisiere? Offen gesprochen bin ich heilfroh, dass uns diese Situation immerhin in einem Sommersemester trifft, in dem viel weniger B.A.-Studierende ihr Studium beginnen – die HU immatrikuliert für den Geschichtswissenschafts-Bachelor zum Beispiel nur zum Wintersemester. So haben alle zumindest schon ein „normales“ Semester hinter sich und wissen um die Anlaufstellen in Gestalt der Fachstudienberatung usw. Gerade die Studienberatungen sehe ich nun gefordert, nicht nur Werbung für ihre Beratungsangebote zu machen, sondern auch offensiv Antworten auf die eben genannten Fragen und viele weitere zu erarbeiten und aktiv, gut sichtbar zu positionieren.

H-Soz-Kult: Nun ist mit Blick auf die derzeitige Schließung von Archiven und Bibliotheken der Zugang zu Quellen und Literatur stark eingeschränkt. Die Arbeit mit den Quellen, respektive die Quellenkritik ist aber ein elementarer Bestandteil der Geschichtswissenschaften. Welchen Umgang mit digitalen Quellen und welche Erweiterung der Quellenkritik ins Digitale haben Sie bisher über das Studium erfahren? Gibt es aus Ihrer Sicht Desiderata?

Paul Morawski: Diese Frage muss ich leider ernüchternd knapp beantworten: In Lehrveranstaltungen selbst habe ich bisher nur sehr wenig von den besonderen Erfordernissen einer digitalen Quellenkritik gehört. Mit diesem Thema habe ich mich außerhalb konkreter Veranstaltungen auseinandergesetzt, hauptsächlich bei der Vorbereitung meiner Tutorien, in denen ich die Methode wiederum selbst zumindest anreißen möchte – wegen der schieren Masse der in unseren Einführungskursen zu vermittelnden methodischen Inhalte ist ein Schwerpunkt darauf an dieser Stelle leider bisher nicht möglich gewesen. Ich hielte es für eine sehr gute Idee, die digitale Quellenkritik gerade jetzt zu vermitteln, wo angesichts der geschlossenen Bibliotheken und Archive ein Boom von Arbeiten auf der Basis von (retro-)digitalisierten Quellenkorpora zu erwarten ist.

H-Soz-Kult: Bleiben wir noch kurz im Digitalen: Sie hatten bereits einige digitale Werkzeuge und Plattformen genannt; gibt es weitere Online-Angebote, deren Nutzung für Sie im Studium essentiell ist oder die Sie empfehlen können?

Paul Morawski: Wenig überraschend nutze ich die OPACs verschiedener Bibliotheken und Bibliotheksverbunde, ebenso wie Literaturdatenbanken bzw. -archive wie JSTOR (https://www.jstor.org/) oder Project MUSE (https://muse.jhu.edu/). Letzteres hat beispielsweise explizit vor dem Hintergrund der aktuellen Krise seinen Bestand an zugänglicher Literatur noch einmal vergrößert, damit die Forschung auch ohne Zutritt zu den Bibliotheken weiterarbeiten kann. Außerdem verwende ich Quellendatenbanken und Online-Editionen je nach Inhalten, mit denen ich mich gerade beschäftige. Einen guten Einstiegspunkt für die Suche nach passenden Volltext-Angeboten bietet der entsprechende Clio-Guide (https://guides.clio-online.de/guides/sammlungen/historische-volltextdatenbanken/2018).

Ich schreibe ansonsten in Microsoft Word, nutze aber auch gerne die von überall her zugänglichen Google-Produkte Docs und Tabellen – etwa auch für Gruppenprojekte. Für die Literaturverwaltung habe ich mir Citavi 6 https://www.citavi.com ausgesucht nebst Picker-Plugin für den Browser. Statistikpakete wie STATA https://www.stata.com/ und SPSS https://www.ibm.com/de-de/analytics/spss-statistics-software oder das Netzwerkanalyse- und Visualisierungstool Gephi https://gephi.org/ habe ich mir soweit angeeignet, wie ich sie für kleinere Projekte benötige. Für meine persönliche Organisation greife ich auf Trello https://trello.com/ zurück.

H-Soz-Kult: Abschließend gefragt: Welche Anregungen und Wünsche möchten Sie Kommiliton/innen, aber auch Lehrenden hinsichtlich Planung, Durchführung und Nutzung digital (gestützter) Lehre mit auf den Weg geben?

Paul Morawski: Wenn ich entscheiden dürfte, ob die vollständig digital durchzuführenden Lehrveranstaltungen in diesem Semester in Form von Webinaren als virtuelle Zusammenkünfte mit festen Zeiten oder aber ohne virtuelle Sitzungen, etwa indem Materialien zur Verfügung gestellt, regelmäßige Abgaben angesetzt und Feedback darauf gegeben wird, dann würde ich mir die erstgenannte Form wünschen. Sie ist anknüpfungsfähiger für alle Beteiligten, die bisher nur Erfahrungen mit Präsenzlehre gemacht haben – Lehrende wie Studierende –, weil sie einem bekannten Rhythmus folgt, eine Diskussion in Schrift oder Ton ermöglicht und die Teilnehmer/innen nicht vereinzelt. Für beide Seiten wäre es so möglich, die Arbeit eher wie gewohnt einzuteilen und zu strukturieren. Außerdem wäre der zusätzliche Zeitaufwand erheblich, wenn Dozierende jede Woche Einzelfeedback auf die individuellen Einreichungen der Teilnehmer/innen zu geben hätten.

Für die Zeit nach alledem teile ich Wolfgang Schmales Auffassung, dass es in einem hoffentlich wieder normal verlaufenden Wintersemester 2020/21 wünschenswert wäre, wenn alle Studierenden Laptops oder Tablets zu den Sitzungen mitbrächten, damit aus den notgedrungen nun zu machenden Erfahrungen im Digitalen zumindest der größtmögliche Nutzen gezogen werden kann und wir nicht allesamt nach überstandener Krise versuchen werden, wieder zum Status quo ante zurückzukehren, in dem wir uns vielleicht wohler gefühlt haben. Die aktuelle Ausnahmesituation sollte bei allem Schrecken wenigstens als Katalysator für die Digitalisierung der Geschichtswissenschaften wirken – wenn nicht jetzt, wann dann?

Bevor es jedoch so weit ist, dass wir die Erfahrungen konstruktiv weiterdenken können, müssen wir alle zuerst die Zwischenzeit überstehen. Auch wenn alle – Lehrende wie Studierende – auf absehbare Zeit im Home-Office arbeiten, sollten wir versuchen, Arbeit und Privates so gut wie möglich zu trennen und nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar zu sein, auch wenn viel mehr schriftliche Kommunikation miteinander anfallen wird. Dabei muss ich mir auch an die eigene Nase fassen.

H-Soz-Kult: Herr Morawski, vielen Dank für dieses Gespräch!

Paul Morawski: Sehr gerne.