H-Soz-Kult: Vielen Dank für Ihre Bereitschaft, Herr Hiltmann, an unserem Themenschwerpunkt zur Digitalen Lehre angesichts der Corona-Krise mitzuwirken. Sie haben bis vor kurzem an der Westfälischen Wilhelms Universität Münster im Bereich Mittelalterliche Geschichte und Digital Humanities gearbeitet und sind nun frisch berufener Professor für Digital History an der Humboldt-Universität zu Berlin. Vor diesem Hintergrund interessieren uns natürlich zuerst einmal Ihre Erfahrungen aus der digitalen Lehre. Welche Formate und Inhalte haben Sie bisher genutzt und worin sehen Sie Unterschiede zwischen klassischer Präsenzlehre, einer digital unterstützten Lehre und schließlich einer ausschließlich digital durchgeführten Lehre?
Torsten Hiltmann: Ich benutze digitale Hilfsmittel sowohl in der Lehre zur Digital History als auch bei den Lehrveranstaltungen zur mittelalterlichen Geschichte und den Historischen Grundwissenschaften. Dabei ging es bislang meist um den Einsatz einzelner Tools im Rahmen der analogen Lehre, also das sogenannte Blended Learning. Sei es, dass die Arbeitsgruppen statt Plakaten gemeinsame Präsentationen in Google Präsentationenhttps://www.google.de/intl/de/slides/about/ erstellt haben, Definitionen in Etherpadshttps://etherpad.org/ gesammelt und ausformuliert wurden, oder die Studierenden gemeinsame Seminarbibliograpien in Zoterohttps://www.zotero.org/ anlegten. Auch setze ich moodlehttps://moodle.de/ für die Organisation und für das Stellen und die Abgabe und Bewertung von Aufgaben ein, wie auch allgemein für die Lernkontrolle sowie für Lerntagebücher und Zwischenevaluationen.
Rein digital, das heißt allein auf Distanz gelehrt habe ich bislang nur teilweise, im Rahmen eines gemeinsamen Seminars mit dem Kollegen Jan Keupp in Münster, das wir vorwiegend digital abgehalten haben. Dabei sind uns aber schon einige wesentliche Unterschiede zwischen der klassischen Präsenzlehre und einer rein über Distanz funktionierenden digitalen Lehre aufgefallen. Denn der Wechsel der Kommunikationsebene führt gleich auf mehreren Ebenen zu konzeptionellen Differenzen und Herausforderungen.
Das wichtigste ist dabei sicherlich, dass man auf Distanz kommuniziert. Man kann seine Lehre nicht mehr am konstanten (auch non-verbalen) Feedback der Studierenden ausrichten und kann sie damit auch nicht dynamisch anpassen und z.B. aufgrund etwaiger Nachfragen spontan nachsteuern. Man muss das Ganze daher von Anfang an viel präziser durchdenken, konzipieren und formulieren um so schon im Vorfeld etwaige Missverständnisse vorwegzunehmen. Und selbst das Erstellen von Lückentexten und konkreter Multiple Choice-Abfragen nimmt erheblich mehr Zeit in Anspruch als gedacht. Nicht nur muss man sich auch die falschen (aber sinnhaften) Alternativen überlegen. Will man dabei auch den Lernerfolg bei den Studierenden fördern, muss man für jede Antwort noch einmal klar und nachvollziehbar erläutern, warum diese Antwort richtig und die andere falsch ist.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass die Präsenzlehre viel agiler gestaltet werden kann, indem man sich durch Gespräch und Nachfragen vorantasten und ggf. auch noch rasch umsteuern kann, wenn man merkt, dass es an einer Stelle noch mehr Erklärungen braucht, während es anderswo eigentlich keiner Erläuterung mehr bedarf. Bei der digitalen Lehre muss man die ganze Lehreinheit am Stück konzipieren. Das heißt einerseits, man muss sehr stark antizipieren, wie die Studierenden mit den Inhalten zurechtkommen und ggf. Vertiefungsmöglichkeiten anbieten. Vor allem aber muss man die Lernziele viel klarer definieren und seine Einheiten genau daran ausrichten. Das ist, wie gesagt, noch einmal deutlich komplexer als das Blended Learning, um das es sonst bei der digitalen Lehre geht. Dieser Unterschied muss uns bewusst sein.
H-Soz-Kult: Sie benennen damit gleich ein Grundproblem digitaler Lehre: Gerade in den Geisteswissenschaften lebt Lehre vom persönlichen Austausch in Seminaren und Übungen. Wie könnten Ihrer Meinung nach kommunikative Aspekte der Kompetenz- und Wissensvermittlung und Gruppendiskussion in den virtuellen Raum transferiert werden? Welcher methodischen oder auch technologischen Überlegungen bedarf es, um intellektuelle Auseinandersetzungen virtuell produktiv zu führen?
Torsten Hiltmann: Das ist eine schwierige Frage. Gerade die Gruppendynamik einer gemeinsamen Diskussion geht im rein digitalen Format zunächst weitgehend verloren. Da jeder einzeln vor seinem Rechner sitzt und gerade eben nicht gemeinsam als Gruppe in einem Raum, kann man das Ganze auf Seiten des Lehrenden auch nur schwer steuern. Das gilt auch für Videoformate, wo tatsächlich immer nur eine Person sprechen kann und auch immer klar sein muss, wann deren Beitrag beendet ist, damit der nächste das Wort ergreifen kann. Denn auch hier erfolgt die Kommunikation verzögert.
In unserem gemeinsamen Seminar hatten wir die Diskussion über ein Forum organisiert. Wir haben dabei gelernt, dass die Entscheidung wichtig ist, über welchen Zeitraum die Diskussion läuft und ob sie synchron oder asynchron stattfinden soll. Dabei stellt auch dieses Format den Lehrenden als Moderator vor größere Herausforderungen. Wie gelingt es, einen steten Austausch zu erzeugen, wenn die Teilnehmer zu unterschiedlichen Zeiten dabei sind, oder aber in einer synchronen Diskussion unterschiedlich schnell tippen und sich die Diskussion rasch auf verschiedene parallele Themen und Ebenen auffächert? Zumal die einzelnen Beiträge sich dabei oft auf den konkreten Wortlaut der einzelnen Wortmeldungen beziehen und nicht nur, wie in der mündlichen Diskussion, auf den allgemeinen Sinn der jeweiligen Aussage? Falls man die Studierenden über die gegebenen Mittel überhaupt motivieren kann, sich rege und meinungsstark am Austausch zu beteiligen.
Ich denke, eine produktive intellektuelle Auseinandersetzung kann man im Rahmen einer rein digitalen Lehre wahrscheinlich nur erzeugen, wenn man sich ganz auf das neue Medium einlässt und sein Lehrformat diesem anpasst. Das würde für mich heißen, dass die Debatte auf der Ebene der schriftlichen Kommunikation stattfinden sollte, was sie zwar verlangsamt, aber zugleich auch intensiver macht. So könnte man sich vorstellen, dass Essays gegenseitig in Kleingruppen oder wechselnden Tandems besprochen werden, oder die Studierenden Beiträge ihrer Kommilitonen kommentieren und damit zur gemeinsamen Diskussion angehalten sind.
Darüber hinaus würde ich aber auch noch mehr mit Foren bzw., besser noch, mit auf unmittelbaren Austausch setzenden Instant-Messaging-Diensten wie Mattermosthttps://mattermost.com/ oder Slackhttps://slack.com/ experimentieren. Dabei sollte man sich der Grenzen, aber auch der Möglichkeiten dieser ganz eigenen Kommunikationsform bewusst sein. Diese bestehen m.E. darin, dass man – nachdem man entsprechende Regeln festgelegt hat – die Gespräche hier gut strukturieren, andere Medien mit einbeziehen und auch sonst etwas direkter kommunizieren kann. Damit wäre diese Form zwar weniger für eine tiefergehende Fachdiskussion geeignet. Aber gerade für den einfachen interaktiven Austausch, für das Sammeln von Ideen, zur Abstimmung im Seminar, aber auch zur gemeinsamen Erarbeitung und Beantwortung von Fragen in kleineren Gruppen oder für Feedbackrunden könnte das gut funktionieren. Dabei würde ich aber versuchen, die Kommunikation unbedingt synchron zu halten, z.B. indem der Austausch im Chat auf die ursprünglich für die Präsenzlehre vorgesehenen Zeiten terminiert ist. Ich denke, so könnte man auch noch einmal ganz neue Formen der Kommunikation ins Seminar einbringen und ausprobieren und das Ganze noch etwas abwechslungsreicher, interaktiver und vielleicht auch unterhaltsamer gestalten.
H-Soz-Kult: Sie forschen und lehren in der Digital History, digitale Werkzeuge und Methoden sind Ihnen somit vertraut. Welche Tools, Plattformen und methodischen Herangehensweisen kann eine Digital History (oder können auch allgemeiner die Digital Humanities) einer digitalen Lehre bieten? Gibt es bestimmte Tools, die Sie hier empfehlen würden?
Torsten Hiltmann: Die Digitale Geschichtswissenschaft und die Digital Humanities haben ja nicht zwangsläufig auch etwas mit „e-Learning“ zu tun. Wenn überhaupt, dann hilft das theoretische Verständnis digitaler Medien und Methoden dabei, die Möglichkeiten und vor allem auch die Grenzen der digitalen Lehre besser einzuschätzen. Gerade in praktischen Übungen, wie ich sie für das nächste Semester eigentlich geplant habe, braucht es – wie schon erwähnt – das direkte Gespräch und den unmittelbaren Austausch am Gegenstand. „Warum funktioniert das hier jetzt nicht? Was muss ich hier noch einmal genau machen?“, solche Fragen brauchen eine 1:1 Betreuung und den gemeinsamen Blick auf den Monitor. Manchmal reicht z.B. schon der Hinweis auf ein fehlendes Komma im Programmcode, um ein Problem zu klären und dem Studierenden einen großen Lernerfolg zu verschaffen. In eine rein internetbasierte Lehre ist das nur schwer zu übertragen.
Ich denke daher, dass konkrete praktische Fertigkeiten wie auch ein tiefergehender Diskurs, in dessen Rahmen bestimmte Vorstellungen und Einsichten erst durch das Gespräch, durch Rede und Nachfrage vermittelt werden können, für die rein digitale Lehre ungeeignet sind. Ganz anders sieht es aus, wenn es vorrangig um die Vermittlung von Fakten und klar abgegrenzter Wissensinhalte geht. Ich werde meine Lehre also dementsprechend umstellen.
Welche Tools sich dafür am besten eignen? Was sich meiner Meinung nach nicht eignet, sind Powerpoint-Präsentation mit Voice-over. Da müsste der eingesprochene Text schon sehr gut gemacht und spannend sein, um zu verhindern, dass man nach dem Lesen der Folie nicht einfach weiterklickt. Das Problem ist, dass man deutlich schneller liest, als man hören kann. Das heißt, wenn beides, Folie und Ton, textbasiert sind, kommuniziert man auf verschiedenen Geschwindigkeiten, was rasch frustriert.
Die Besonderheit der digitalen Lehre ist ja, dass die Studierenden die Lerngeschwindigkeit im Idealfall selbst bestimmen können. Dabei kann man die Vorteile des Lesens gegenüber dem Hören nutzen, indem man rein auf Lesetexte, Bilder und andere Medien setzt. Dafür hatte ich mit Tools wie Prezihttps://prezi.com/de/ gute Erfahrungen gemacht, da man hier sehr gut inhaltliche Strukturen und Zusammenhänge verdeutlichen und zugleich abwechslungsreich verschiedene Medien einbinden kann, von Bildern über Videos bis hin zu längeren Textkopien. Die Studierenden können hierbei die Geschwindigkeit und die Tiefe der Auseinandersetzung selbst bestimmen.
Für die Lernkontrollen, Feedbacks etc. werde ich versuchen, die technische Zugangsschwelle so niedrig wie möglich zu halten. Das heißt, entsprechende Aufgaben und Abfragen in Moodle zu erstellen und durchzuführen. Hinzu kommt dann sicherlich noch ein Forum oder Chat sowie das Angebot zu virtuellen Sprechstunden.
H-Soz-Kult: Nun sind wegen Corona nicht nur Universitäten geschlossen, sondern auch Archive und Bibliotheken. Somit dürften Retrodigitalisate bzw. Online-Ressourcen und in der Zeitgeschichte vielleicht auch genuin digitale Quellen stärker in den Fokus der Lehrenden rücken. Welche Herausforderungen sehen Sie hier auf die Arbeit mit Quellen bzw. Quellenkritik zukommen?
Torsten Hiltmann: Aus meiner persönlichen Perspektive ändert sich da nicht viel. Außer, dass der gemeinsame Besuch in der Handschriftenbibliothek bzw. im Archiv im kommenden Semester wohl wegfallen muss, was ich sehr bedauerlich finde. Gerade wenn wir häufig mit Digitalisaten arbeiten, ist der Blick auf das Original ein wichtiges Korrektiv. Er hilft dabei zu verstehen, dass ein Digitalisat nur eine von vielen Repräsentationen einer Quelle ist und wie stark der Prozess der Übertragung analoger Quellen in Daten unser späteres Bild von der Quelle bzw. von dem jeweiligen Objekt prägt.
Das ändert aber nichts daran, dass wir unsere Studierenden unbedingt lehren müssen, wie sie mit Digitalisaten und Daten richtig umgehen, wie sie diese und den ganzen Prozess von der Digitalisierung bis hin zur konkreten Verwendung in ihrem historischen Arbeiten kritisch hinterfragen und einordnen, bevor sie auf diese zurückgreifen. Die ganze Bandbreite der digitalen Datenkritik kommt hier ins Spiel. Material zur Einbindung solcher Fragen in die digitale Lehre findet man übrigens beim Projekt „Ranke.2“ des Luxembourg Centre for Contemporary and Digital History (C2DH), das hierzu Lehrmaterialien in Form von Videos und Tests bereitstellt: https://ranke2.uni.lu/.
H-Soz-Kult: Die aktuelle Covid-19-Krise zwingt nicht nur die individuellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Universitäten und Forschungseinrichtungen ins Home Office. Sie wirft auch Fragen zum Stand der Digitalisierung in Forschung und Lehre in Deutschland 2020 auf. Trotz der mittlerweile schon lange geführten Diskussionen gibt es aktuell durchaus viele Stimmen, die Innovationsrückstände und Versäumnisse im Hinblick auf die Digitalisierung an den Universitäten und gerade in der Digitalen Lehre beklagen. Wie schätzen Sie die Situation ein, welches Resümee möchten Sie zum jetzigen Zeitpunkt ziehen? Welche Hinweise würden Sie Universitäten und Entscheidungsträgern in der Politik mitgeben?
Torsten Hiltmann: Ich denke, dass im Bereich der digitalen Lehre in den letzten Jahren an den Universitäten tatsächlich schon einiges passiert ist. Sowohl, was die Bereitstellung grundlegender Tools angeht, als auch hinsichtlich entsprechender Weiterbildungsangebote. Tatsächlich scheint mir hier eine große Offenheit gegenüber der Digitalisierung vorzuliegen. Die vorhandenen Möglichkeiten müssten jedoch noch intensiver vermittelt und von den Lehrenden auch aktiv in die eigene Lehre eingebaut werden.
Das heißt aber nicht, dass hier nicht noch Luft nach oben ist. Dies gilt für weiterführende technische und methodische Angebote, wie z.B. für die Erstellung MOOC-ähnlicher (Massive Open Online Courses) Veranstaltungen oder Webinare. Vor allem aber wäre es meiner Meinung nach hilfreich, wenn Tools wie moodle und damit verbundene Medienrepositorien noch nutzerfreundlicher gestaltet und mit besseren Tutorials versehen würden. Auch solche eher einfachen Lern- und Präsentationsplattformen wie Kahoot!https://kahoot.com/ oder Mentimeterhttps://www.mentimeter.com/ könnte man noch besser bekannt machen und in die Angebote der Hochschullehre integrieren.
Eine stärkere Nutzung digitaler Hilfsmittel in der Lehre würde dabei nicht nur das Lehrangebot attraktiver machen. Es würde den Studierenden zugleich wichtige digitale Kompetenzen vermitteln, die sie auch besser auf ihr späteres Berufsleben vorbereiten. Ich denke aber, dass das wesentliche Problem in der niederschwelligen Vermittlung und Nutzbarmachung dieser neuen Möglichkeiten liegt. Aber, dies alles bezieht sich auf Tools für das Blended Learning. Wie schon gesagt, die Anforderungen der aktuellen Situation, in der wir ganz auf Distant Teaching umstellen sollen und müssen, sind noch einmal ganz andere. Das ist eine Ausnahmesituation.
H-Soz-Kult: Welche Anregungen möchten Sie abschließend den Kolleginnen und Kollegen für die Planung und Durchführung digital (gestützter) Lehre mit auf den Weg geben?
Keep it simple! Wenn wir von digitaler Lehre sprechen, geht es ja zumeist um einzelne Elemente, die wir gewinnbringend in unsere Präsenzlehre einbauen. Das Distant Teaching, das wir aktuell praktizieren müssen, stellt uns dagegen vor komplexe konzeptionelle, technische und infrastrukturelle Herausforderungen, deren Reichweite wir am Anfang noch gar nicht abschätzen können. Von daher sollten wir es erst einmal so einfach wie möglich angehen lassen, z.B. auf Grundlage von moodle. Die Schwierigkeiten werden bei digitalen Projekten meist erst in der konkreten Umsetzung deutlich. Es müssen ja schließlich ganz verschiedene Ebenen gleichzeitig funktionieren: von der inhaltlichen und didaktischen Konzeption des Kurses, über die Tools und die Technik, auf der diese ausgeführt werden, bis hin zur allgemeinen Infrastruktur wie Datenspeicher und der konkreten Internetanbindung. Nicht nur auf Seiten der Lehrenden, sondern auch bei den Studierenden.
Aktuell wird ja immer wieder über Videoformate gesprochen. Wenn man tatsächlich darüber nachdenkt, sollte man auch die technisch-infrastrukturelle Ebene zu Ende denken. Will man die Lehre synchron streamen, muss man sicherstellen, dass die Leitung die gesamte Zeit in guter Qualität für alle aufrecht erhalten bleibt. Will man die Videos asynchron bereitstellen, muss man daran denken, dass Videodateien sehr groß werden. Schon eine Stunde Videomaterial in einer Auflösung 720p (1280×720 Pixel) umfasst ca. 1 GB Daten. Das stellt nicht nur Anforderungen an die Downloadkapazitäten der Studierenden, sondern auch an den Upload der Dateien bei den Lehrenden, wenn diese über Privatanschlüsse arbeiten müssen, die deutlich langsamer sind als das Universitätsnetz. Schon bei einem einfachen 6 Mbit/s Anschluss kann es knapp vier Stunden dauern, bis 60 Minuten Vorlesung auf dem Server liegen – wenn alles gut geht; die Bandbreite bzw. Geschwindigkeit für den Upload ist schließlich deutlich geringer ist als die für den Download.
Schließlich sollten wir das Ganze auch aus der Perspektive der Studierenden betrachten. Auch für sie wird die Lehre im digitalen Format deutlich intensiver, und zugleich vielleicht auch deutlich monotoner. Spätestens, wenn sie sich täglich 6 Stunden gefilmte Vorlesungen und Seminare anschauen müssen. Ganz abgesehen von dem dafür notwendigen Datenvolumen sollten wir auch in ihrem Interesse darauf achten, ein möglichst abwechslungsreiches Angebot zu gestalten und auf die Unterschiede zwischen analoger Präsenzlehre und Distant Teaching zu achten.
H-Soz-Kult: Herr Hiltmann, vielen Dank für dieses Gespräch!
Torsten Hiltmann: Sehr gern!