Forum: Digitales Lehren: Erfahrungen und Ausblicke

Von
Redaktion H-Soz-Kult, HSK

Liebe Leserinnen und Leser,

das Sommersemester 2020 geht zuende, aber es wird uns allen in Erinnerung bleiben. Angesichts der Covid-19-Pandemie wurde die universitäre Lehre für alle verpflichtend in rein digitaler Form abgehalten; für die meisten der Lehrenden (nicht nur an deutschen Universitäten) war dies ein Novum. Vor Beginn des Semesters haben wir deshalb eine Reihe von Interviews veröffentlicht, in denen Kolleginnen und Kollegen ihre Expertise zum digitalen Lehren geteilt haben (vgl. https://www.hsozkult.de/debate/id/diskussionen-4949). Diese Texte haben großes Interesse hervorgerufen und wir danken allen, die sich beteiligt haben.

Noch ist an den meisten Universitäten unklar, in welcher Form das Wintersemester 2020/21 ablaufen kann und wird. Klar ist aber: egal in welcher Form und mit welchen Anteilen, die digitale Lehre wird bleiben und die Universitäten in den kommenden Jahren beschäftigen.

Dementsprechend wichtig ist es, Lehren aus den Erfahrungen des „Digitalsemesters 2020“ zu ziehen. Lernprozesse werden auf allen Ebenen und bei allen Akteuren des universitären Systems stattfinden müssen, von den Präsidien und Dekanaten über die Lehrenden und Studierenden bis zu den Verantwortlichen für Infrastruktur und Ausstattung. Welche Infrastruktur, welche Lizenzen sollten in den Universitäten Standard werden? Welche Aspekte der Ausbildung für die universitäre Lehre und ihre Didaktik sollten an Relevanz gewinnen? Was verlangt die Digitalisierung den Studierenden ab? Was bedeutet ein „Digitalsemester“ für Studien-, aber auch für Prüfungsordnungen? Viele dieser und weitere Fragen stehen im Raum.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist nur bedingt absehbar, wie tiefgreifend die Covid-19-Krise die deutsche Universitätslandschaft mittel- und langfristig verändern wird, welche Entwicklungen in welcher Form durch sie katalysiert werden und welche als kontingent eingeführten Maßnahmen verstetigt werden. Aktuell scheint es uns zunächst angebracht, die Reflektion über das digitale Lehren in den Geschichtswissenschaften im Zeichen von Covid-19 fortzusetzen. In den kommenden Wochen veröffentlichen wir deshalb Berichte, Reflektionen und weitere Angebote zu diesem Thema. Wir wollen mit ihnen einen Beitrag leisten zum Erfahrungsaustausch und zur (Selbst)Evaluation in unserem Fach, und wir wollen zum Nachdenken anregen über wünschenswerte oder notwendige zukünftige Veränderungen im universitären System.

Sie sind herzlich eingeladen, sich mit eigenen Textbeiträgen an der Debatte zu beteiligen. Mit Vorschlägen wenden Sie sich bitte an die Redaktion von H-Soz-Kult: hsk.redaktion@geschichte.hu-berlin.de

Für die Redaktion von H-Soz-Kult
Thomas Meyer – Claudia Prinz

Beiträge

Auswertung der Online-Umfrage „Digitale Lehre“ von H-Soz-Kult: „Digitale Lehre – Online-Befragung der Geschichtslehrenden an den Hochschulen im Sommersemester 2020“

L. Eberle: Adsenz statt Präsenz. Erfahrungsbericht einer Historikerin aus dem digitalen Semester (25.08.2020)

T. Graf: Reflexionen über das digitale Sommersemester 2020 (28.07.2020)

K. Roepstorff: „Same same but different“: Reflexion zur Online-Lehre vor und während Corona (24.07.2020)

Teil 1

Forum Digitales Lehren

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