Philipp Oswalt, FB 06, Institut für Architektur, Universität Kassel
Freitag, 1. Oktober
13:50 Die Ehe von Thron und Altar
Die protestantische Kirche legitimierte erst in Preußen und dann im Deutschen Reich die monarchische Herrschaft als gottgegeben. Kirche, Staat und Militär gingen eine enge Verbindung ein. Gemeinsam galt ihnen das Christentum als Motivation und Begründung von Kriegen und eines übersteigerten Nationalismus. Mit Tillmann Bendikowski und Karsten Krampitz.
15:50 Nationalismus und Rassismus im Namen Christi
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts propagierte der deutsche Nationalprotestantismus völkisches, antisemitisches und antidemokratisches Ideengut. Darauf aufbauend legitimierte der preußische Generalsuperintendent Otto Dibelius mit seiner Predigt zum Tag von Potsdam die nationalsozialistische Machtergreifung seitens der evangelischen Kirche. Mit Micha Brumlik, Manfred Gailus, Andreas Pangritz und Agnieszka Pufelska.
19:00 Das schwierige Erbe des Nationalprotestantismus
Die Garnisonkirche Potsdam war das bedeutendste Symbol des Nationalprotestantismus. Wie geht ihr begonnener Wiederaufbau mit diesem Erbe um? Podiumsdiskussion mit Wolfgang Huber, Hajo Funke, Micha Brumlik, Agnieszka Pufelska, Christan Staffa, moderiert von Renata Schmidtkunz
Samstag, 2. Oktober
10:00 Militärseelsorge im Konflikt
Seit der Entstehung des deutschen Reiches predigten Militärpfarrer Gehorsam und Gewalt, zelebrierten Krieg und Heldentod. Die Wiedereinführung der Militärseelsorge ab 1957 führte zu grundsätzlichen Kontroversen, die nach der Wiedervereinigung 1990 erneut aufbrachen. Mit Angelika Dörfler-Dierken, Hermann Düringer, Dagmar Pöpping.
13:30 Rechtes Christentum und Staatsräson
Der Nationalprotestantismus positionierte sich bereits im Kaiserreich gegen Liberalismus, Demokratie und Sozialismus. Nach 1945 fiel es der evangelischen Kirche schwer, sich mit ihren eigenem Erbe kritisch zu befassen, während die Neue Rechte versucht, diese antidemokratischen Traditionen wiederzubeleben. Mit Horst Junginger, Philipp Oswalt und Tetyana Pavlush
16:30 Christliche Nationalsymbole heute
Auch heute noch versteht sich der deutsche Staat als christlich geprägt. Dazu gehört, dass mit nationalen Bauprojekten wie der Garnisonkirche Potsdam oder der Kuppel des Berliner Schlosses Nationalsymbole rekonstruiert werden, welche ganz bewusst christliche Werte verkörpern sollen. Podiumsdiskusson mit Eckart Conze, Gabriele Dolff-Bonekämper, Wieland Niekisch, und Mike Schubert, moderiert von Liane von Billerbeck