Freitag, 1. Oktober 2021
13.30 Uhr / Begrüßung
Die Ehe von Thron und Altar
Die protestantische Kirche legitimierte erst in Preußen und dann im Deutschen Reich die monarchische Herrschaft als gottgegeben. Kirche, Staat und Militär gingen eine enge Verbindung ein. Gemeinsam galt ihnen das Christentum als Motivation und Begründung von Kriegen und eines übersteigerten Nationalismus.
13.50 Uhr / Tillmann Bendikowski: Gottes Krieger und der Glaube an die Unbesiegbarkeit
14.30 Uhr / Karsten Krampitz: Der Nationalprotestantismus als preußische Erbschaft
15.00 Uhr / Diskussion
15.30 Uhr / Pause
Nationalismus und Rassismus im Namen Christi
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts propagierte der deutsche Nationalprotestantismus völkisches, antisemitisches und antidemokratisches Ideengut. Darauf aufbauend legitimierte der preußische Generalsuperintendent Otto Dibelius mit seiner Predigt zum Tag von Potsdam die nationalsozialistische Machtergreifung seitens der evangelischen Kirche.
15:50 Uhr / Andreas Pangritz: Die Auseinandersetzung zwischen Otto Dibelius und Karl Barth
16.20 Uhr / Manfred Gailus: Otto Dibelius und der Nationalsozialismus 16:50 Uhr / Diskussion
17:20 Uhr / Pause
17.40 Uhr / Agnieszka Pufelska: Antipolonismus
18.10 Uhr / Micha Brumlik: Antisemitismus
18.40 Uhr / Pause
Das schwierige Erbe des Nationalprotestantismus
Die Garnisonkirche Potsdam war das bedeutendste Symbol des Nationalprotestantismus. Wie geht ihr begonnener Wiederaufbau mit diesem Erbe um?
19.00 Uhr / Eingangsstatements Wolfgang Huber und Hajo Funke, Abenddiskussion mit Podium: Wolfgang Huber, Hajo Funke, Micha Brumlik, Agnieszka Pufelska, Christan Staffa
Moderation: Renata Schmidtkunz
Samstag, 2. Oktober 2021
Militärseelsorge im Konflikt
Seit der Entstehung des deutschen Reiches predigten Militärpfarrer Gehorsam und Gewalt, zelebrierten Krieg und Heldentod. Die Wiedereinführung der Militärseelsorge ab 1957 führte zu grundsätzlichen Kontroversen, die nach der Wiedervereinigung 1990 erneut aufbrachen.
10:00 Uhr / Hermann Düringer: Militärseelsorge in den Kolonialkriegen in China und Deutsch- Südwest
10.30 Uhr / Dagmar Pöpping: NS-Wehrmachtsseelsorge und der Krieg gegen die Sowjetunion
11:00 Uhr / Angelika Dörfler-Dierken: Militärseelsorge in der Bundeswehr
11.30 Uhr / Diskussion, Moderation: Renata Schmidtkunz, Kommentar: Ulrich Kasparick (angefragt)
12.30 Uhr / Mittagspause
Rechtes Christentum und Staatsräson
Der Nationalprotestantismus positionierte sich bereits im Kaiserreich gegen Liberalismus, Demokratie und Sozialismus. Nach 1945 fiel es der evangelischen Kirche schwer, sich mit ihren eigenem Erbe kritisch zu befassen, während die Neue Rechte versucht, diese antidemokratischen Traditionen wiederzubeleben.
13.30 Uhr / Horst Junginger: Antikommunismus und Antisäkularismus im Wandel der politischen Systeme
14.00 Uhr / Tetyana Pavlush: Vergangenheitsbewältigung in der evangelische Kirche nach 1945
14.30 Uhr / Philipp Oswalt: Nationalprotestantismus in der Neuen Rechten
15.00 Uhr / Diskussion, Kommentar: Jörg Müller (angefragt), Moderation: Renata Schmidtkunz
16.00 Uhr / Pause
Christliche Nationalsymbole heute
Auch heute noch versteht sich der deutsche Staat als christlich geprägt. Dazu gehört, dass mit nationalen Bauprojekten wie der Garnisonkirche Potsdam oder der Kuppel des Berliner Schlosses Nationalsymbole rekonstruiert werden, welche ganz bewusst christliche Werte verkörpern sollen.
16.30 Uhr Impulsstatements von Gabriele Dolff-Bonekämper, Gesprächsrunde mit Eckart Conze, Gabriele Dolff-Bonekämper, Wieland Niekisch, und Mike Schubert, Moderation: Liane von Billerbeck
18:00 Uhr Schlusswort: Micha Brumlik