NÜRNBERG UND DARÜBER HINAUS: Medizinethik nach der Covid-19-Pandemie überdenken

NÜRNBERG UND DARÜBER HINAUS: Medizinethik nach der Covid-19-Pandemie überdenken

Veranstalter
Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e. V. an der Technischen Universität Dresden
Veranstaltungsort
digital
PLZ
01069
Ort
Dresden
Land
Deutschland
Vom - Bis
28.10.2021 -
Deadline
26.10.2021
Von
Sabine Klemm, Hannah-Arendt-Institut, Dresden

HAIT-Kolloquium mit dem Referenten Prof. Dr. Ulf Schmidt (Universität Hamburg), Moderation: Prof. Dr. Mike Schmeitzner am 28. Oktober 2021 um 15:00 Uhr digital via ZOOM.

NÜRNBERG UND DARÜBER HINAUS: Medizinethik nach der Covid-19-Pandemie überdenken

Mindestens zweimal in der jüngeren modernen Geschichte haben kritische Ereignisse zu einer Neubetrachtung grundlegender Prämissen der Medizinethik geführt. Die erste war die strafrechtliche Verfolgung deutscher Mediziner, die an Gräueltaten der Nazis und entsetzlichen Menschenversuchen in Konzentrationslagern des Zweiten Weltkriegs beteiligt waren, was zu einer verstärkten Betonung des Erfordernisses einer informierten Zustimmung der Patienten und der moralischen Rechenschaftspflicht von Wissenschaftlern, Forschungsorganisationen und Förderinstitutionen führte. Das zweite kritische Ereignis, das zu einer Neubewertung der Grundprinzipien der Medizinethik einlädt, ist die Covid-19-Pandemie. Diesmal geht die Sache jedoch in eine andere Richtung, von individuellen Menschenrechten und persönlicher Autonomie in Medizin und Medizinwissenschaft bis hin zu sozialer Verantwortung für das Gemeinwohl, die sich in so unterschiedlichen Problemen wie dem Tragen von Masken, Impfpflichten und dem gerechten Zugang zu Impfstoffen und deren Verteilung widerspiegelt. Wie kann die moderne Bioethik, die größtenteils als Reaktion auf die Medizinverbrechen der Nazis entwickelt wurde, einer verstärkten Sensibilität für die Bedürfnisse der öffentlichen Gesundheit Rechnung tragen, die die anhaltende Pandemie begleitet hat? Der Beitrag bietet einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen in der modernen Medizinethik, von den Nürnberger Prozessen in den späten 1940er-Jahren und den Ursprüngen der Deklaration von Helsinki in den 1960er- und 1970er-Jahren bis hin zu öffentlichen Bedenken über unethische Experimente in den 1990er- und 2000er-Jahren sowie neuere Vorschläge, die Rolle der Medizinethik zu überdenken, um den Herausforderungen in einer postpandemischen Welt zu begegnen.

Teilnahme:

Für die Anmeldung wenden Sie sich bitte bis spätestens 26.10.2021 unter Angabe ihres vollständigen Namen an Sabine Klemm (Sekretariat: hait@msx.tu-dresden.de).

Der Registrierungslink zu diesem Hait-Kolloquium wird Ihnen, einige Tage vor der Veranstaltung, in einer gesonderten E-Mail zugesandt.

Kontakt

Sabine Klemm
E-Mail: hait@msx.tu-dresden.de

http://www.hait.tu-dresden.de