Jede und jeder kennt die Vorlesung als eine zentrale akademische Unterrichtsform. Ihre lange Geschichte birgt jedoch zahlreiche Überraschungen, die vom Wandel akademischer Wissenskulturen zeugen. In früheren Jahrhunderten waren private und öffentliche Räume noch nicht klar geschieden, die Professoren konkurrierten um zahlungswillige Hörer und die Studierenden pflegten auch im Unterricht einen eigenen ständischen Lebensstil.
Obwohl strukturell auf die Reproduktion von Wissen angelegt, war die Vorlesung stets auch ein Ort der Fabrikation neuen Wissens, sei es durch Auslegung, Kritik, Experiment oder Lehre am Objekt. An Beispielen aus Halle und Göttingen rekonstruiert der Vortrag die kulturelle Praxis akademischer Wissensvermittlung im Jahrhundert der Aufklärung.
Marian Füssel ist Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit, unter besonderer Berücksichtigung der Wissenschaftsgeschichte, an der Georg-August-Universität in Göttingen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf Militärgeschichte und Geschichte des Wissens, insbesondere der Universitäten in der Frühen Neuzeit.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit den Franckeschen Stiftungen zu Halle statt.
Es laden Sie herzlich ein:
Prof. Dr. Holger Zaunstöck, Prof. Dr. Thomas Müller-Bahlke
Prof. Dr. Rainer Godel, Prof. Dr. Dieter Hoffmann ML und Prof. Dr. Christina Brandt ML
(ML=Mitglied der Leopoldina)