Wolfram Höhne, DFG-Graduiertenkolleg "Identität und Erbe", Bauhaus-Universität Weimar
26.10.2021, 18:30 Uhr (Weimar)
KONTINUITÄT ODER CHANGE-MANAGEMENT? DENKMALPFLEGE IN ZEITEN DES KLIMAWANDELS
Ingrid Scheurmann geht der Frage nach, wie sich die gesellschaftlichen Schutzinteressen in Zeiten des Klimawandels verändern und welche neuen Aufgaben sich daraus für die Denkmalpflege ergeben.
02.11.2021, 18:30 Uhr (Berlin)
FALLING MONUMENTS, RISING MEMORIES: THE POLITICS AND AESTHETICS OF POSTCOLONIAL MEMORY CULTURES AND URBANSCAPE IN SOUTHERN AFRICA
Heike Becker betrachtet die Erinnerungskultur im südlichen Afrika nach dem Ende der Apartheid und stellt in ihrem Vortrag sowohl staatlich institutionalisierte als auch künstlerisch-aktivistische Praktiken des Gedenkens an koloniales Unrecht vor.
10.11.2021, 18:00 Uhr (Weimar, Universitätsbibliothek/ Audimax)
NACHHALTIGE ARCHITEKTUR
Der Bauhaus Gastprofessor Diébédo Francis Kéré widmet sich der Frage, wie der Architekturentwurf sensibel auf die regionalen Gegebenheiten eines Ortes eingehen kann. Die Nutzung örtlicher Materialien, die Einbindung der Bevölkerung und die Rücksicht auf bestehende Wirtschaftskreisläufe spielen dabei eine wichtige Rolle.
16.11.2021, 18:30 Uhr (Berlin)
GESCHICHTSVERRÜCKT. DIE DEUTSCHEN – EIN VOLK OHNE MITTE
Götz Aly sieht in den aktivistischen Auseinandersetzungen mit Geschichte in der Gegenwart lediglich die Spielart eines seit 200 Jahren in Deutschland verbreiteten Phänomens, das er als „exzessive Geschichtsverrücktheit“ bezeichnet.
01.12.2021, 18:00 Uhr (Dessau)
TRANSNATIONAL ACHITECTURAL IDENTITIES: THE ROLE OF FACHWERK IN THE VALORIZATION OF THE GERMAN-BRAZILIAN CULTURES IN THE ITAJAI VALLEY, BRAZIL, FROM THE 1970S ONWARDS
Die Geschichte einer Bautechnik in Südamerika verfolgt Marco A.M. Gabriel. Das Fachwerk brachten deutsche Einwanderer nach Brasilien, wo sich infolgedessen spezifische regionalen Bautypen ausdifferenzierten. Später gerieten die Fachwerkarchitekturen mit dem Verweis auf deren deutsche Herkunft zu einem Element des brasilianischen Nationalismus in der Varga-Ära.
07.12.2021, 18:30 Uhr (Weimar)
„SORRY CONGO !?“ ON THE POSITIONALITY OF ARCHITECTURAL HISTORY IN DEALING WITH CONGO’S COLONIAL PAST
Johan Lagae zeigt an Beispielen aus der belgischen Kolonialgeschichte Kongos, wie architekturgeschichtliche und städtebauliche Forschungen einen Beitrag zur Dekolonisierung leisten können.
14.12.2021, 18:30 Uhr (Berlin)
NEUBAU MIT GESCHICHTE. ZUM UMGANG MIT DER GESCHICHTE DES ORTES AM HUMBOLDT FORUM
Aus der Innenperspektive des Museumsmitarbeiters beschreibt Alfred Hagemann die wechselvolle Geschichte des Ortes, an dem sich heute das Berliner Humboldt-Forum befindet und zeigt, wie sich die Auseinandersetzung mit der Ortsgeschichte auf die Konzeption der Dauerausstellungen des Museums ausgewirkt haben.
11.01.2021, 18:30 Uhr (Online, Zugangslink auf Anfrage)
“WHOSE ARCHITECTURE? WHOSE IDENTITY? EXAMINING ETHICS AND STAKEHOLDER THEORY AS A FRAMEWORK FOR ARCHITECTURAL PRODUCTION”
Architektonische und städtebauliche Planungen entwickeln im Zusammenspiel mit sozialen Krisen die Wirkung eines Katalysators. Die Verantwortung des Planers in diesem Prozess verdeutlicht Alexandra Staub in ihrem Vortrag anhand des ökonomischen Modells der Stakeholder Theory.
18.01.2022, 18:30 Uhr (Erfurt)
WESSEN ERBE, WESSEN IDENTITÄT, WESSEN ARCHITEKTUR? ODER DIE NOTWENDIGE VERKOMPLIZIERUNG VON GESCHICHTE, KULTUR UND FORM
Eine kritische Analyse der Architekturgeschichte als eurozentrisch geprägte wissenschaftliche Disziplin nimmt Niloufar Tajeri zum Ausgangspunkt. Wie können mit Hilfe der Konzeption von Architektur und Stadt Identitätspolitik, struktureller Rassismus und koloniale Hinterlassenschaften in Frage gestellt werden?
25.01.2022, 18:30 Uhr (Berlin)
WAS BLEIBT VOM KOMMEN? BEHEIMATUNG UND TRANSFORMATION
Mit den Flüchtlingsbewegungen des 20. Jahrhunderts entstand das Lager. Während diese Orte zunächst der Zuflucht für kurze Zeit dienen sollten, entwickelten sich diese in den Folgejahren nicht selten zu dauerhaften Siedlungen. Stephanie Herold zeigt am Beispiel des Lagers, wie sich Prozesse der Aneignung und Beheimatung vollziehen.
01.02.2022, 18:30 Uhr (Weimar)
ENTANGLEMENT OF COLONIAL, DECOLONIZING AND POSTCOLONIAL CONSTRUCTS IN 1960’S–70’S ISRAELI ARCHITECTURE
Der Architekt und Kulturwissenschaftler Zvi Efrat stellt die Forschungsergebnisse seines Aufenthalts als Mercator Fellow im Kollegs „Identität und Erbe“ vor.
08.02.2022, 18:30 Uhr (Berlin)
CINEMATIC HISTOSPHERES. FILMISCHE ERLEBNISRÄUME IN DER AUDIOVISUELLEN ERINNERUNGSKULTUR
Spielfilme prägen die kollektiven Erinnerungen in der Gegenwart. Die Filmwissenschaften bezeichnen deren Geschichtsbilder auch als „Histopheres“, in denen Bilder der Vergangenheit körperlich erfahren werden können. Rasmus Greiner analysiert das Raum-Zeit-Gefüge des filmischen Geschichtserlebens an konkreten Filmbeispielen.
15.02.2022, 18:30 Uhr (Weimar)
VOM NKVD ZU NETFLIX. DENKMALSCHUTZDEBATTEN UM DAS LUKIŠKĖS-GEFÄNGNIS IN DER LITAUISCHEN HAUPTSTADT WILNA
Das Lukiskes-Gefängnis steht mitten im Zentrum der litauschen Hauptstadt Vilnius. Erst 2017 wurde es geschlossen und umgebaut. Wie kann aus einem baulichen Zeugnis des Unrechts unter mehreren Regimen ein Ort der Zukunft werden? Felix Ackermann berichtet davon, wie über diesen Ort geforscht hat und im Anschluss daran selbst zum Akteur der erinnerungspolitischen Auseinandersetzungen wurde.