„Landsichten“ – Mediale Perspektiven auf rurale Räume

„Landsichten“ – Mediale Perspektiven auf rurale Räume

Veranstalter
Ev. Akademie Thüringen / Ev. Akademie Bad Boll/BW (Ev. Akademie Thüringen)
Ausrichter
Ev. Akademie Thüringen
Veranstaltungsort
Ev. Akademie Thüringen - Zinzendorfplatz 3
PLZ
99192
Ort
Neudietendorf b. Erfurt
Land
Deutschland
Vom - Bis
08.04.2022 - 10.04.2022
Deadline
06.12.2021
Von
Kerstin Renz, Fachbereich Gesellschaft Politik Staat, Ev. Akademie Bad Boll; Sabine Zubarik, Fachbereich Medien Kunst und Gesellschaft, Ev. Akademie Thüringen

Welches Bild sich Menschen vom Leben, Wohnen und Arbeiten auf dem Land machen, hängt nicht zuletzt von den Blickwinkeln ab, die unterschiedliche Medien vermitteln. Die Tagung möchte diese medialen Perspektiven auf das Ländliche anhand von Beispielen aus der Literatur-, Film-, Kultur- und Politikwissenschaft sowie der Kunst fokussieren.

„Landsichten“ – Mediale Perspektiven auf rurale Räume

Call for Papers für die Tagung
„Landsichten“ – Mediale Perspektiven auf rurale Räume
8.-10. April 2022, Zinzendorfhaus Neudietendorf bei Erfurt

Seit geraumer Zeit ist in unterschiedlichen Diskursen eine verstärkte Aufmerksamkeit für den ländlichen Raum zu bemerken. Das literaturwissenschaftliche Interesse scheint sich perspektivisch vom Stadt- auf den Dorfroman zu verschieben; ebenso entdecken Film- und Theaterschaffende nach langer Faszination für Metropolen nun die Provinz für sich wieder; Serien und dokumentarische Formate zum Ländlichen erobern TV-Programme, Presse und Social Media; auf den Bestsellerlisten finden sich zunehmend Buchtitel mit ruraler Szenerie und das Genre der Regional- und Dorfkrimis füllt die Buchhandlungen; Magazine zum Landleben erfreuen sich ebensolcher Beliebtheit wie Computerspiele zu Landwirtschaftssimulationen. Aber auch politisch und soziologisch rücken Lebens- und Handlungsräume, die gemeinhin als abgehängte Peripherie galten – arm an Infrastruktur und mit scheinbar niedrigem Innovationspotential – vermehrt in den Vordergrund; das machen sowohl zahlreiche neue Förderprogramme für ländliche Räume als auch das steigende journalistische Interesse deutlich.
Doch hat sich der Blick darauf, was „Dorf“ und „Land“ eigentlich ist, in den letzten Jahren maßgeblich verändert: Längst ist es nicht mehr die Kuh auf der Weide oder die Kirche im Dorf, die Vorstellungen und Narrative vom Ländlichen prägen. Zu komplex sind die Verstrickungen zwischen urbanen und ruralen Strukturen, zu sehr im Wandel sind die intrinsischen Eigenschaften von städtischen und ländlichen Räumen. Noch dazu verändern sich kleinste Orte in sehr gegensätzliche Richtungen: Während die einen aufgrund von Leerstand, Wegzug und Überalterung ausbluten, erblühen die anderen als Erweiterungen der vorstädtischen „Speckgürtel“ und offerieren Gestaltungsräume für alternative und selbstbestimmte Lebensweisen.
Welches Bild sich Menschen vom Leben, Wohnen und Arbeiten auf dem Land machen, hängt nicht zuletzt von den Blickwinkeln ab, die unterschiedliche Medien wie die oben genannten vermitteln. Die Tagung möchte diese medialen Perspektiven auf das Ländliche anhand von Beispielen aus der Literatur-, Film-, Kultur- und Politikwissenschaft sowie der Kunst fokussieren und unter anderem folgende Fragen diskutieren: Welche Interessen stehen hinter den medialen Produkten und wie werden sie strategisch umgesetzt? Welchen Aspekten der ruralen Räume werden sie gerecht, wie zeitgemäß sind sie im Hinblick auf Lebensverhältnisse, Infrastruktur, Bildung, Kultur und Migration? Entfalten sie auch kritisches Potential und liefern sie zukunftsweisende Aussagen? Welche Folgen hat der mediale Output, unter anderem für die Wahrnehmung derer, die bereits im ländlichen Raum leben?
Beiträge können sich sowohl auf konkrete Werke und exemplarische Analysen, als auch auf theoretische oder medienvergleichende Überlegungen beziehen. Ebenso sind verschiedene Formate der Präsentation denkbar, z.B. längerer Vortrag (bis zu 40 min.) oder Kurzvortrag (ca. 20 min.) im Plenum; oder Angebot eines Workshops (Moderation einer gemeinsamen Besprechung von ausgewähltem Material in kleinerer Arbeitsgruppe).
Bitte schicken Sie Ihr Abstract für einen Beitragsvorschlag inklusive kurzen biographischen Angaben (insg. ca. 1 Seite) bis zum 6.12.2021 an: zubarik@ev-akademie-thueringen.de. Bis 31.12. erhalten Sie eine Rückmeldung über die Annahme.
Die Tagung ist eine Kooperationsveranstaltung der beiden Evangelischen Akademien Thüringen und Bad Boll.
Für Referierende werden die Übernachtungs- und Verpflegungskosten in der Tagungs- und Begegnungsstätte Zinzendorfhaus Neudietendorf komplett übernommen. Reisekostenzuschüsse in begrenztem Umfang sind unter Vorbehalt (je nach Förderzusagen der beantragten Drittmittel) möglich.
Eine anschließende Publikation ist angedacht.
Organisation: Dr. Kerstin Renz und Dr. Sabine Zubarik

Kontakt

zubarik@ev-akademie-thueringen.de

http://www.ev-akademie-thueringen.de
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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