Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Berlin zum Zufluchtsort für jüdische Displaced Persons. Sie nannten sich she’erit hapletah, „die letzten Überlebenden“. Für die meisten von ihnen war Deutschland – als das Land der Täter:innen – der letzte Ort, an dem sie bleiben wollten. Die Ausstellung „‚Unser Le-ben‘ – Berlin als Zufluchtsstadt für jüdische Displaced Persons nach 1945“ erzählt von ihrem Alltag inner-halb und außerhalb der DP-Lager und wirft einen transhistorischen Blick auf die Einwanderungsstadt Berlin. Sie ist online unter http://we-refugees-archive.org/unser-leben und noch bis zum 20. März 2022 im Tempelhof Museum zu sehen. Die Ausstellung ist Teil des We Refugees Archivs, einer digitalen Bil-dungsplattform zu (Zu)Flucht im urbanen Raum in Vergangenheit und Gegenwart.
Begleitend zur Ausstellung wirft die Fachveranstaltung einen Blick zurück auf Berlin als Stadt der Zuflucht für jüdische Displaced Persons nach 1945 und darüber hinaus. Die Teilnehmer:innen stellen sich Fragen der Anknüpf- und Verbindbarkeit historischer und aktueller Bewegungen von Flucht und Ankunft: Welche Narrative haften dem derzeitigen Diskurs um Flucht und Ankunft an? Wie können Geschichten des An-kommens in und über Städte(n) der Zuflucht erzählt werden? Welche Rolle spielt dabei insbesondere die Geschichte jüdischer Displaced Persons in Europa nach 1945?
Hinweis
Die Veranstaltung erfolgt in Präsenz nach der 2G-Regel mit max. 60 Personen unter dem Vorbehalt, dass aufgrund anderweitiger Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie des Berliner Senats eine rein digitale Variante durchgeführt wird. Bitte bringen Sie zur Veranstaltung Ihren Nachweis über eine Impfung oder Genesung mit. Der Veranstaltungsraum ist eingeschränkt barrierefrei zu erreichen. Bitte geben Sie bereits bei Ihrer Anmeldung unter events@sbb.spk-berlin.de an, wenn Sie eine Mobilitätsein-schränkung haben. Sie werden dann begleitet.
Förderung und Kooperation
Die Ausstellung „Unser Leben“ und Veranstaltungsreihe wird gefördert von der Szloma-Albam-Stiftung und der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Die Fachveranstaltung wird realisiert in Kooperation mit der Staatsbibliothek zu Berlin.