OeZG 2/2024 "Was ist radikal? - Revolutionäre Konzepte und militante Strategien im Kontext von Feminismus und Arbeiter:innenbewegung"

OeZG 2/2024 "Was ist radikal? - Revolutionäre Konzepte und militante Strategien im Kontext von Feminismus und Arbeiter:innenbewegung"

Veranstalter
Theresa Adamski und Gabriella Hauch (Hg.), Universität Wien
PLZ
1010
Ort
Wien
Land
Austria
Vom - Bis
25.11.2021 -
Deadline
30.04.2022
Von
Theresa Adamski

Die Herausgeberinnen der Ausgabe 2/2024 der Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften (OeZG)/Austrian Journal of Historical Studies (peer reviewed, double blind) suchen Beiträge, die sich – unabhängig von Zeit und Ort – mit Selbst-und Fremdzuschreibungen der Radikalität in Arbeiter:innen und Frauenbewegungen aus intersektionaler Perspektive auseinandersetzen. Abstracts können bis zum 30. April 2022 eingereicht werden.

OeZG 2/2024 "Was ist radikal? - Revolutionäre Konzepte und militante Strategien im Kontext von Feminismus und Arbeiter:innenbewegung"

Am 29. Oktober 2021 fand der 15. Workshop des Forschungsschwerpunkts Frauen- und Geschlechtergeschichte der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien zum Thema „Was ist radikal? - Revolutionäre Konzepte und militante Strategien im Kontext von Feminismus und Arbeiter:innenbewegung“ statt. Die Fragen, die im Rahmen des Workshops aufgeworfen und diskutiert wurden, dienen als Ausgangsbasis für den inhaltlichen Fokus der Ausgabe. Ein kritischer Umgang mit begrifflichen Kontrastpaare wie radikal/konservativ, modern/traditionell oder progressiv/reaktionär, die Einbettung von Radikalitätskonzepten in den Rahmen postkolonialer Kämpfe und ein Fokus auf Intersektionalität zählten zu den Forschungsdesideraten, die die Diskussion begleiteten.

„Radikal sein“ war und ist einerseits Selbstidentifikation und Ausdruck politischer Haltung. Andererseits dient der Radikalitätsbegriff als Projektionsfläche für Normierungsprozesse und Ausschlussmechanismen sowie politische, soziale und religiöse Kämpfe. In den 1880ern agierte etwa die „Radikale Arbeiter-Partei“ als antiparlamentarischer Flügel der österreichischen Sozialdemokratie. Das „radikal“ im Namen der Organisation hieß — in Abgrenzung zu reformorientierten Strömungen innerhalb der Arbeiter:innenbewegung – vor allem „revolutionär“. Auch die militanten Suffragetten in Großbritannien und den USA zielten auf grundlegende gesellschaftliche Veränderungen. Ihre Forderungen polarisierten: Laut der österreichischen Arbeiterinnenzeitung 1913 etwa hätten die Proletarierinnen nichts von den Suffragetten zu erwarten, auch wenn letztere sich „noch so radikal gebärden“. Dennoch erhielten sie durchaus auch aus marxistischen und anarchistischen Kreisen Anerkennung für ihre „direkte Aktion“. Zuschreibungen des Radikalen fanden hier explizit entlang der Differenzkategorien Klasse und Geschlecht statt. Radikalitätsbegriffe dienen aber auch als diskursive Marker für race und Religion, für Dis/Ability, Sexualität und Geschlechteridentitäten. Der „radikale Feminismus“ der 1970er etwa ist aufgrund der transfeindlichen Positionen mancher seiner Vertreter_innen (den im englischsprachigen Raum sogenannten „trans exclusionary radical feminists“) bis heute Gegenstand queer-feministischer Kritik. Aufgrund der Heterogenität jener Orte, wo Radikalität ausgehandelt wird, muss einmal mehr die Frage gestellt werden: Was ist radikal?

Radikalitätsbegriffe und -konzepte und deren zeitliche, räumliche und soziale Verortung werden im Zentrum der Ausgabe 2/2024 der OeZG stehen. Die Beiträge sollen einen deutlichen Fokus auf Radikalität aufweisen, neue und aktuelle Fragestellungen behandeln und sich klar innerhalb der Forschungslandschaft positionieren. Beiträge, die mit intersektionalen Ansätzen arbeiten und imperialistische Wissen(schaft)skulturen reflektieren sind besonders erwünscht. Willkommen sind nicht nur Beiträge aus den Geschichtswissenschaften, sondern auch transdisziplinäre Perspektiven aus den Gender- Queer- und Postcolonial-Studies, den Politik-, Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften sowie der Soziologie und der Sozial-Anthropologie.

Die Beiträge werden zwischen 50.000 und 55.000 Zeichen lang sein und intern durch die Herausgeberinnen der Ausgabe und die Redaktion der OeZG sowie extern durch ein Peer-Review-Verfahren (double blind) begutachtet. Abgabetermin der fertigen Forschungsbeiträge ist der 31. Oktober 2022. Eine erste Auswahl treffen die Herausgeberinnen anhand von Abstracts (1–2 Seiten, inkl. Kurz-CV), die bis 30. April 2022 an theresa.adamski@univie.ac.at eingereicht werden können.

Mit freundlichen Grüßen
die Herausgeberinnen Theresa Adamski und Gabriella Hauch

Kontakt

E-Mail: theresa.adamski@univie.ac.at

https://journals.univie.ac.at/index.php/oezg
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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