Wer regiert die Stadt? Politische Repräsentation und sozialer Konflikt in der Frühen Neuzeit

Wer regiert die Stadt? Politische Repräsentation und sozialer Konflikt in der Frühen Neuzeit

Veranstalter
Stephan Laux / Michel Jäger, Universität Trier
Gefördert durch
DFG
PLZ
54286
Ort
Trier
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.03.2022 - 18.12.2021
Deadline
31.01.2022
Von
Michel Jäger, Geschichtliche Landeskunde, Universität Trier

Call for Papers (Deadline: 31.01.2022) für den Online-Workshop zum Thema „Wer regiert die Stadt? Politische Repräsentation und sozialer Konflikt in der Frühen Neuzeit“ am 17. und gegebenenfalls 18. März 2022.

Veranstaltung im Rahmen des DFG-Projekts „Bürgerausschüsse in Aachen“ an der Universität Trier, Leitung: Univ.-Prof. Dr. Stephan Laux.

Dieser Workshop sollte ursprünglich im Oktober 2021 stattfinden und wird hiermit in den März 2022 verschoben.

Wer regiert die Stadt? Politische Repräsentation und sozialer Konflikt in der Frühen Neuzeit

In zahlreichen Reichs- wie Landstädten gerieten bürgerschaftliche Parteien in der Spätphase des Alten Reiches mit den Magistraten in Streit darüber, wer an zentralen ratsobrigkeitlichen Funktionen partizipieren dürfe und welche Verfahrensformen hierfür zu gelten hätten. Während die auf Schwörtagen verlesenen, in aller Regel stark traditionsbehafteten Satzungen diesbezüglich Klarheit und Konsens suggerierten, blieb der Zugang zum Kreis der Stadträte sowie ihres Herrschaftswissens und -handelns tatsächlich oft ein sorgfältig gehütetes Arkanum. Selbst Honoratioren kleinerer Städte verwehrten interessierten Gruppen und Einzelpersonen vielfach den Einblick in die Ratsgeschäfte. Als Folge der innerstädtischen Konflikte bildeten sich Bürgervertretungen mit unterschiedlichen Bezeichnungen. In der Regel forderten sie die Offenlegung ökonomischer und politischer Aktivitäten, verbunden mit einer institutionalisierten Teilhabe am Stadtregiment. Bürgerausschüsse entstanden dabei in unterschiedlichen herrschaftlichen Konstellationen entweder situativ, oder sie begannen Kritik an der städtischen Führung zu artikulieren, nachdem sie zuvor ein eher passives Dasein geführt hatten. Diesem Problemzusammenhang der Formierung und Artikulation konkurrierender Repräsentationskörperschaften in frühneuzeitlichen Städten widmet sich am 17. und gegebenenfalls am 18. März 2022 ein Workshop unter dem Motto „Wer regiert die Stadt? Politische Repräsentation und sozialer Konflikt in der Frühen Neuzeit“.

Schwerpunkte, Organisation und Durchführung

Der Workshop findet im Rahmen des DFG-Projektes „Bürgerausschüsse in Aachen in der Spätphase des Alten Reiches – Innerstädtische Partizipationsbestrebungen zwischen Gemeindeliberalismus und Klientelismus“ statt (Leitung: Univ.-Prof. Dr. Stephan Laux). Er richtet sich in erster Linie an Historiker:innen, die sich mit dem Wechselverhältnis zwischen innerstädtischer Partizipation und politischem bzw. sozialem Konflikt beschäftigen. Dabei soll vor allem die Nachhaltigkeit solcher Partizipationsbewegungen beleuchtet werden. Die Beiträge sollen sich zeitlich idealerweise im Umfeld der Französischen Revolution bewegen, können aber auch Prozesse der Diversifizierung städtischer Entscheidungsstrukturen in vorangegangenen zeitlichen Phasen behandeln. Der Workshop fokussiert insbesondere die Akteure und Träger partizipatorischer Bemühungen unter Beachtung der Binnenstrukturierung dieser Gruppen (Konnubium, Soziabilität, wirtschaftliche Verbindungen u.a.m.) wie auch ihre Positionierung im Gesamtgefüge der jeweiligen Stadt und ihres Umfeldes (u.a. familiale und soziale Netzwerke). Der geographische Schwerpunkt sollte in den deutschsprachigen Gebieten liegen. Thematische Affinität vorausgesetzt, sind auch Beiträge aus dem internationalen Spektrum willkommen. Jenseits der spezifischen Vorgänge bleibt daher die Kontextualisierung und Problematisierung der Einzelbefunde sowie die Erörterung methodischer, konzeptioneller und arbeitspraktischer Gesichtspunkte wichtig.

Der Workshop wird in Online-Form durchgeführt. Je nach Zuspruch ist die Dauer auf einen Tag oder zwei Tage auslegt. Die Konferenzsprache ist Deutsch, englischsprachige Beiträge sind möglich. Der Workshop will den Austausch und die Vernetzung von Nachwuchswissenschaftler:innen fördern, die daher ausdrücklich zur Teilnahme eingeladen werden. Für die jeweilige Präsentation sind 20 Minuten vorgesehen, daran schließt sich eine Diskussion an. Ein Abstract (1–2 Seiten) und ein kurzes akademisches CV sind bis zum 31. Januar 2022 an Michel Jäger (jaeger@uni-trier.de) zu senden. Rückmeldungen werden bis zum 28. Februar 2022 versandt. Nach Maßgabe der Qualität und thematischen Konsistenz der Beiträge wird eine Publikation angestrebt.

Kontakt

Michel Jäger M.A.
Universität Trier
Fachbereich III
Geschichtliche Landeskunde
Raum DM 259
54286 Trier
E-Mail: jaeger@uni-trier.de

Projektleitung:

Univ.-Prof. Dr. Stephan Laux
Universität Trier
Fachbereich III – Geschichte
Professur für Geschichtliche Landeskunde
Universitätsring 15
54296 Trier
Tel.: 0651/ 201-3179
E-Mail: lauxst@uni-trier.de

https://www.uni-trier.de/index.php?id=47557
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