Die Festung im Ernstfall: Belagerungen in Theorie und Praxis

Die Festung im Ernstfall: Belagerungen in Theorie und Praxis

Veranstalter
Deutsche Gesellschaft für Festungsforschung
Ausrichter
Deutsche Gesellschaft für Festungsforschung
Veranstaltungsort
Zitadelle Jülich
PLZ
52428
Ort
Jülich
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.09.2022 - 25.09.2022
Deadline
15.02.2022
Von
Dr. Eberhardt Kettlitz, praeHistoria. Archäologie & Geschichte

Call for Paper zur 41. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Festungsforschung in Jülich, 23.-25.9.2021: Die Festung im Ernstfall: Belagerungen in Theorie und Praxis

Die Festung im Ernstfall: Belagerungen in Theorie und Praxis

Festungsanlagen sind defensive Verteidigungswerke. Sie sind die Reaktion auf eine Bedrohung, die von außen kommt. Der Einsatz von Feuerwaffen veränderte das Kriegswesen in fundamentaler Weise. In der Frühen Neuzeit kam es mehr und mehr zu einer Verwissenschaftlichung, die sich vor allem auch darauf bezog, wie eine Festung am besten gegen Angriffe zu verteidigen und umgekehrt, wie solche erfolgreich durchzuführen sind. Eine Form des Angriffs gegen eine Festung war die Belagerung. Neben die Poliorketik – die Wissenschaft von der Belagerungskunst – trat die Kastrametation – die Wissenschaft vom rechten Lageraufschlagen.

Die 41. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Festungsforschung e.V. findet vom 23.-25. September 2022 in Jülich statt. Die in der Mitte des 16. Jahrhunderts entstandene Festung Jülich galt den Zeitgenossen als ein Musterbeispiel für das zeitgemäße bastionierte Festungssystem. Gleichwohl wurde Jülich im frühen 17. Jahrhundert bei zwei Belagerungen beide Male eingenommen, wobei sich die Vorgehensweise der Belagerer in beiden Fällen deutlich unterschied. 1610 wurde die Belagerung aktiv unter massivem Waffen- und Menscheneinsatz vorgetragen, während 1621/22 die Festung durch einen Kranz von Sternschanzen blockiert und innerhalb von fünf Monaten ausgehungert wurde. Das 400jährige Jubiläum dieser zweiten Belagerung Jülichs ist Anlass für die Wahl des Tagungsthemas. Die Tagung begleitet damit die historische Ausstellung „Weltreich und Provinz. Die Spanier am Niederrhein 1560–1660“ im Museum Zitadelle Jülich wissenschaftlich.

Anhand konkreter Fallbeispiele soll das Belagerungswesen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert in den Blick genommen werden. Zudem soll danach gefragt werden, wie sich Theorie und Praxis gegenseitig beeinflussten. Nicht wenige, den Zeitgenossen als mustergültig erscheinende Belagerungen fanden ihren Weg in die entsprechende Traktatliteratur. Für das Lagerwesen ist Simon Stevin im frühen 17. Jahrhundert einer der maßgeblichen Autoren, während Vauban in den Jahrzehnten um 1700 das Belagerungswesen und damit auch den Festungsbau revolutionierte. Historische Gemälde und Grafiken geben einen Eindruck vom zeitgenössischen Kriegstheater, wobei sich hier die Frage nach dem Realitätsgehalt stellt. Fallbeispiele können aus dem In- und Ausland kommen. Dabei sollen die Spezifika der jeweiligen Belagerung deutlich herausgearbeitet und mit dem damals herrschenden Kenntnisstand rückgekoppelt werden. Es stellen sich im Besonderen die Fragen: War die ursprüngliche Planung der Belagerung erfolgreich ausgeführt worden? Gab es Änderungen im Ablauf und was begründete sie? Welche Faktoren führten zum Erfolg bzw. Misserfolg einer Belagerung? Und schließlich wäre von Interesse, ob Lehren aus solchen Erfolgen und Misserfolgen gezogen wurden und in den Quellen nachzuvollziehen sind.

Vorschläge für Referate von 30 Minuten Redezeit werden bis 15. Februar 2022 digital erbeten an Dr. Eberhardt Kettlitz (info@praehistoria.de). Das Organisationsteam ist dankbar für ein kurzes Exposee von max. 1 DIN A 4-Seite Länge und einem Kurzlebenslauf. Es ist vorgesehen, die Beiträge in einem Band der Schriftenreihe „Festungsforschung“ zu publizieren.

Kontakt

Dr. Eberhardt Kettlitz, info@praehistoria.de

http://www.festungsforschung.de
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