Leider lehrt uns die Gegenwart gerade einmal mehr, wie wichtig die Beschäftigung mit Krieg und Gewalt ist. Vor diesem traurigen Hintergrund sind kritische Analysen besonders wichtig. Auch im Frühjahrstrimester setzen wir daher unsere Vortragsreihe im bewährten digitalen Format fort. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Gewalt betrifft uns und rückt uns in diesen Tagen erschreckend nahe. Sie schockiert und fasziniert, wenn sie uns in den Nachrichten, in der Kunst oder im eigenen Leben begegnet. Schlachten, Eroberungskriege, Sklaverei, Folter, Vertreibung und Massaker lassen uns erschauern. Die Bibel und die berühmtesten, rührendsten Texte der Literaturgeschichte erschüttern mit eindrücklichen Gewaltszenen. Doch bleiben brutales menschliches Handeln und Erleiden schwer zu erfassen. Umso mehr muss sich die Kulturgeschichte mit dem komplexen Phänomen der Gewalt auseinandersetzen.
Jenseits der großen Debatten darüber, ob unsere Welt insgesamt friedlicher geworden ist oder die Gewalt als anthropologische Konstante unser Zusammenleben stets mitbestimmt, sind Gewalt und ihre Beobachtung bzw. Deutung in unterschiedlichsten Disziplinen Thema. Die Neue Militärgeschichte, aber auch die Körper-, Emotions- und Erfahrungsgeschichte setzen sich in diesem Zusammenhang intensiv mit soziologischen, anthropologischen, psychologischen oder philosophischen Gewalttheorien auseinander. Konkrete Akteure und Ereignisse, Wahrnehmungen, das Erzählen und die Verarbeitung von Gewalt, schließlich auch kollektive Erinnerungskulturen werden so neu in den Blick genommen.
Anknüpfend an den erfolgreichen Auftakt unserer Vortragsreihe stellen wir auch in diesem akademischen Jahr die Frage: Welche Rolle spielte Gewalt in historischen Gesellschaften – und welchen Bezug hat Gewaltgeschichte zu unserer Gegenwart? Kurz: Was ist eine Kulturgeschichte der Gewalt?
In unserer Vortragsreihe präsentieren prominente Vertreter:innen an (historischen) Gewaltereignissen interessierter Fächer wie auch junge Forscher:innen ihre Antworten und Ideen. Im knappen Format eines einstündigen Kolloquiums stellen sie ihre Forschungen, Fragen, Fallbeispiele und theoretische Modelle als Anregungen für den interdisziplinären Austausch zur Diskussion.
Wir laden Sie – weiterhin per Zoom – zu den Vorträgen sehr herzlich ein und freuen uns auf Ihr Interesse.
Um die Zugangsdaten zu erhalten, melden Sie sich bitte über die Homepage oder per E-Mail an!
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und auf die Diskussion mit Ihnen und den Referent:innen.