Ort: Kulice (Internationales Zentrum für interdisziplinäre Studien der Universität Szczecin)
Datum: 16. bis 17. September 2022
Die Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war für die damals lebenden Polen und Deutschen von großer Bedeutung. Die Schornsteine der Krematorien als Hinterlassenschaft, die frischen Gräber auf den polnischen Friedhöfen, die noch rauchenden Ruinen Warschaus und die darauf folgende Zwangsaussiedlung der vor dem Krieg östlich von Oder und Lausitzer Neiße lebenden Deutschen aus ihrer Heimat blieben lange ein Hindernis für gutnachbarschaftliche Beziehungen zwischen den beiden Gesellschaften. In diesem Zusammenhang wurde die Ostsee auch nicht zu einem vollwertigen Raum der Zusammenarbeit, sondern in gewisser Hinsicht zu einem Raum der Rivalität – trotz der Propagandasprüche über die brüderlichen Kontakte zwischen der Volksrepublik Polen und der Deutschen Demokratischen Republik. Gleichzeitig schuf diese neue Konstellation ähnliche wirtschaftliche und soziale Bedingungen für die polnischen und deutschen Gebiete an der Ostsee, die bis 1989/90 ein von den Behörden streng überwachtes Fenster zur Welt darstellte. Ziel des Treffens ist es, über den Stellenwert der Ostsee, Pommerns und Mecklenburgs in den wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und politischen Veränderungen auf beiden Seiten der Grenze nachzudenken. Wir möchten auch eine Diskussion über die Folgen der Transformation am Ende des 20. Jahrhunderts für die polnischen und deutschen Grenzregionen anregen und versuchen, die Frage zu beantworten, ob die demokratischen Veränderungen auf beiden Seiten der Oder die gegenseitige Wahrnehmung und Entwicklung der Zusammenarbeit beeinflusst haben.
Wir laden Sie herzlich ein, sich als Expert:in/Referent:in zu bewerben. Wir sind an bisher unveröffentlichten Einzelstudien, aber auch an synthetischen und vergleichenden Ansätzen interessiert.
Die Bewerbungen sollten Folgendes enthalten: Titel des Vortrags, Zusammenfassung (bis zu 600 Zeichen) und Kurzbiogramm (bis zu 600 Zeichen) in einer der folgenden Sprachen: Englisch, Deutsch, Polnisch. Als Einreichungstermin gilt der 1. März 2022, Ihre Bewerbung senden Sie bitte an tomasz.slepowronski@usz.edu.pl. Der Veranstalter behält sich vor, aus den eingereichten Beiträgen eine Auswahl zu treffen. Die BewerberInnen werden bis zum 15. April 2022 über diese Auswahl informiert. Konferenzsprachen sind Polnisch und Deutsch, die Veranstaltung wird simultan übersetzt. Eine Veröffentlichung der Tagungsbeiträge ist geplant.
Die Teilnahme an der Konferenz ist für Expert:innen/Referent:innen kostenlos. Die Reisekosten (2. Klasse bzw. Economy Class) werden zurück erstattet bzw. ein Honorar ausgezahlt.
Die Konferenz findet am 16. und 17.09.2022 im Internationales Zentrum für interdisziplinäre Studien (MOBI) der Universität Szczecin statt, das sich in einem ehemaligen Herrenhaus der Familie von Bismarck befindet. Der Veranstalter bietet einen kostenlosen Transport von Szczecin zum Veranstaltungsort in Kulice und zurück.
Sollte sich die Pandemiesituation nicht wesentlich verbessern, besteht die Möglichkeit, die Veranstaltung im hybriden Format oder vollkommen online zu organisieren.